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Frage an Karosa wg. Beißvorfällen


Juline

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Hallo Karosa,

in einem anderen Thread hast du dies hier geschrieben:

Originalbeitrag

Da viele schwere Beißvorfälle von Hunden nordischer Rassen NICHT aufgrund mangelnder Erziehung oder Sozialisierung passiert sind, sondern triebartig gesteuert waren, ...

"triebartig"...welcher Trieb?

Warum bei nordischen Rassen?

Ich habe bisher lediglich von Beutefangverhalten gehört, was oft die Ursache tödlicher Bisse sei, u.a. von Dorit Feddersen-Petersen.

Sie sagte aber ausdrücklich, dass dies bei keiner bestimmten Rasse vermehrt auftritt, sondern bei jedem Hund ausgelöst werden kann.

Wüsste gern, wie du zu der Aussage kommst,

LG

Antonia

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Uiihhh - das würde mich auch interessieren.

Ich kann das von meinen beiden Nordischen schon gar nicht bestätigen.

Vorallem, weil die Nordischen ja sehr soziale Rudelhunde sind.

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Gemeint war der Beutetrieb, der bei nordischen Rassen und Mischlingen davon, also Huskies, Malamute o.ä., die recht ursprünglich sind, stark ausgeprägt ist. Diese Aussage stammt nicht von mir, ich las sie im Zusammenhang mit dem ersten Tötungsfall 2010, wo ein erzogener und gut sozialisierter Huskymischling den Säugling aus dem Kinderwagen holte, der auf der Terrasse stand, während die Eltern das Grillgeschirr ins Haus trugen. Die Erklärung hatte mir aber eingeleuchtet.

Viele Rassen habe besondere Eigenschaften, die triebgesteuert sind, der Pointer z. B. hetzt besonders gerne, eine Sequenz aus dem Jagdtrieb, und so ist er für Bewegungsreize empfänglicher als manch andere Hunde.

Einen Dackel oder Terrier würde ich nur ungern mit Kleintieren alleinlassen, weil sie Spezialisten sind in der Eliminierung dieser..

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt, keinesfalls wollte ich wertend über nordische Rassen urteilen. Im Grunde finde ich Ursprünglichkeit bei Hunden eine tolle Sache.

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Originalbeitrag

Uiihhh - das würde mich auch interessieren.

Ich kann das von meinen beiden Nordischen schon gar nicht bestätigen.

Vorallem, weil die Nordischen ja sehr soziale Rudelhunde sind.

Nicht jeder Podenco ist auch für die Jagd geeignet. Ich bin überzeugt davon, dass es sehr soziale Rudeltiere sind, die man hervorragend zu mehreren halten kann. Das sagt jedoch nichts darüber aus, ob sie nicht hervorragend ein Reh stellen und erlegen können. Auch hier fallen Huskys in den Medien häufiger auf. Wie gesagt, ich meine das nicht wertend.

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Gemeint war der Beutetrieb, der bei nordischen Rassen und Mischlingen davon, also Huskies, Malamute o.ä., die recht ursprünglich sind, stark ausgeprägt ist.

Hatte ich erwartet, dass du auf`s Beutefangverhalten hinaus wolltest.

Dann frage ich mich aber, ist dieses Verhalten (ob man hier wirklich von "Trieb" sprechen kann, bezweifle ich) nicht bei anderen Rassen noch stärker auslösbar?

Terrier, Jagdhunde?

Die nordischen mögen ursprünglich sein, wurden aber nicht auf dieses Verhalten hin selektiert wie z.B. manche Terrier oder die "Saupacker".

Wie gesagt, laut Dorit Feddersen-Petersen (die ich für recht kompetent halte :) )

hat Beutefangverhalten nichts mit der Rasse zu tun.

Sie war übrigens die Gutachterin im Fall Volkan in Hamburg, der damals die "Kampfhund" -Hysterie auslöste, und hat sich deshalb sehr intensiv mit vielen Fällen beschäftigt, in denen Menschen von Hunden getötet wurden.

LG

Antonia

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Wie gesagt, laut Dorit Feddersen-Petersen (die ich für recht kompetent halte :) )

hat Beutefangverhalten nichts mit der Rasse zu tun.

Erstaunlich. Hat sie das wortwörtlich so geschrieben?

ich denke schon, dass es ein durchschnittlicher Malteser da anders reagiert als ein durchschnittlicher deutscher Jagdterrier (um mal die Nordischen außen vor zu halten).

Wozu dann überhaupt die Zucht bestimmter Spezialisten, wenn so etwas gar nichts mit der Rasse zu tun hat?

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Jagdhunde sind auch spezialisiert, und zwar nicht alle aufs Greifen und Töten, sondern Vorstehen, Hetzen, Fangen (ohne zu töten), das darf man nicht in einen Topf werfen. Mastines Espanol als ebenfalls ursprüngliche Hunde sind nicht aufs Beutegreifen spezialisiert worden, sondern eher aufs Beschützen. Trotzdem sind sie durchaus in der Lage, sich ihre Fleischmahlzeit zu besorgen außerhalb der Herde, jedoch nur zur Nahrungsbeschaffung, nicht aus einem Reiz heraus.

Ich wage mal die Behauptung, dass ein Pointer nicht an einen Säugling im Kinderwagen gehen wollte, es sei denn, der Kinderwagen bewegt sich sehr schnell, fährt eine Böschung hinab (blödes Beispiel, tut mir leid).

Sicherlich gibt es auch noch andere Rassen, die geneigt wären, einen Säugling zu töten, ich weiß aus den letzten Jahren nur von den beiden Nordischen. Es gab durchaus auch noch einen Vorfall mit Rottweilern, doch hier handelte es sich um ein fremdes Kind, das schon größer war, hier war der Auslöser ein anderer.

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Hm, ich könnte mir vorstellen, dass das VERHALTEN bei allen Hunden gleich, bzw sehr ähnlich ist (im Rahmen ihrer körperlichen Möglichkeiten)

Aber der DRANG, dieses Verhalten zu zeigen (um das Wort "Trieb" wegzulassen, da ich es sicher falsch verwenden würde)ist unterschiedlich ausgeprägt.

Das kann nun an der Rasse liegen (Terrer, Podenco..) oder an den persönlichen Erfahrungen der Hunde (musste selber für Nahrung sorgen, hat den Rausch der Jagd schon mal erlebt, hat den Mega-Rausch des Tötens schon erlebt, etc.)

Das wäre jetzt meine Erklärung.

Der Drang nach Beutefangverhalten ist in einigen Rassen eben reduziert worden (Schoßhunde), während er in anderen gefördert wurde (jagende Terrierrassen).

Die Sequenzen, also das was zusammen genommen das gesamte Jagdverhalten darstellt wurde ebenso selektiert - bei einigen Rassen das Vorstehen, bei anderen das Graben/der Mut in einen Bau zu gehen, bei wieder anderen Apportieren und Border zB das "Auge", also das Treiben der Beute durch reines "Starren".

Ein Wolf zB zeigt alle diese Verhaltensweisen bei der Jagd (also nicht alle bei jeder Jagd ;) ), allerdings nie so extrem wie es die selektierten Rassen tun.

Bei den Nordischen Rassen denke ich, sind eben alle diese Verhaltensweisen (oft, nicht immer) noch recht unselektiert vorhanden. Es sind also alle noch da, und können auch alle noch abgerufen werden.

Ich denke auch, dass diese Rassen sehr viel eher noch wissen, wie sie ERNSTHAFT mit anderen Hunden kämpfen, und im Zweifel eben auch töten. Das heißt aber nicht, dass sie dieses Verhalten öfter an den Tag legen als andere Hunde, vermutlich eher im Gegenteil.

Je mehr du über deine Waffe weißt, desto sicherer kannst du sie auch händeln ;)

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Erstaunlich. Hat sie das wortwörtlich so geschrieben?

Das war ein Vortrag, ihre 2 Wälzer (Hundepsych. / Ausdrucksverhalten) hab ich noch nicht ganz durch.

Ich zitier mich mal kurz selbst aus diesem Thread :

Vor einigen Wochen war ich bei einem Vortrag von Dorit Feddersen-Petersen zu genau diesem Thema. Sie war Gutachterin im Fall Volkan in Hamburg und hat sich zu diesem Anlass sehr intensiv mit dem Thema "Hund tötet Mensch" beschäftigt, viele ähnliche Fälle angeschaut.

Ich fass mal kurz zusammen.

Sie sagt, mit Aggression habe das Tötungsverhalten in aller Regel überhaupt nichts zu tun. Aggressive Angriffe sehen anders aus, anderer Kontext, andere Motivation, andere Opfer, vor allem andere Körperstellen, die gebissen werden.

Bei den tödlichen Vorfällen wird allermeist in Kopf und Nacken gebissen.

Der "Anlass" ist, dass das Opfer durch Bewegungen, Laute, (Geruch?) Beutefangverhalten im Hund auslöst. Im Hundehirn legt sich ein Schalter um. Keine Aggression, sondern instinktgesteuertes Verhalten wird ausgelöst.

Das gleiche kann man z.B. beobachten, wenn ein oder mehrere größere Hunde im "Spiel" einen fliehenden Kleinhund jagen, auch hier gibt es oft Tötungsbisse, die im Beutefangverhalten begründet sind.

Zu deiner Frage also, ich denke dass ein "normaler" Jugendlicher oder erwachsener Mensch nicht diese "beuteähnlichen" Bewegungen und Laute ausführt. Kinder tun das -zappeln, quieken, schreien, rennen (flüchten).

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