Die Lust am Töten

Als ob es Nyra nicht schon schlecht genug ginge, entdeckte ich gestern am späten Abend nach der Runde eine Zecke direkt an ihrem Kehlkopf, die auch schon richtig fest saß und alles drum herum war dick angeschwollen. Nyra ließ mich aber nicht mit der Zange ran, zog immer den Kopf an sich oder schob meine Hände mit ihren Pfoten weg. Immerhin ist die Kehle eine der empfindlichsten, verletzlichsten Stellen eines Hundes und es ist klar, dass die besonders geschützt wird. An anderen Stellen, sogar in direkter Nähe ihres Geschlechtsteils, war das Entfernen bisher immer problemlos möglich.

Ich habe es eine Viertelstunde lang allein probiert, dann aufgegeben und meine Nachbarin zur Hilfe gerufen. Die kam dann auch und wir haben ANDERTHALB Stunden lang gegen diese Zecke gekämpft!!!! Ich war physisch und psychisch vollkommen am Ende.

Nyra war superlieb, hat nicht ein Mal geschnappt, wir haben sie dabei immer gekrault, aber eben auch festzuhalten versucht. Natürlich nicht mit Gewalt, aber sie stand schon sehr unter Streß, hat gehechelt und war total hektisch, während wir beide uns krampfhaft in Geduld und Ruhe übten. Natürlich merkte sie, da stimmt was nicht, die sind besorgt, außerdem tat es inzwischen sicherlich richtig weh, es nässte schon vor lauter Fehlversuchen und ich war kurz davor zu sagen, wir geben auf und ab in die Klinik.

Das Scheißviech steckte richtig fest und wenn wir es mal zu fassen bekamen, bewegte sich Nyra wieder und wir konnten es nicht raus drehen. Ab und zu ließen wir sie mal aufstehen und sich entfernen, und irgendwann kurz vor elf verkroch sie sich in ihr Körbchen.

Ich weiß, absolute Schutzzone, aber darauf konnten wir nun keine Rücksicht nehmen, also haben wir die letzte Großoffensive gestartet.

Zuerst war es wie vorher und Nyra wehrte sich und zappelte, aber dann auf einmal, als ob sie sich entweder ergeben hätte oder sogar merkte, wie wichtig es war, das Mistding da raus zu bekommen, hielt sie minutenlang still.

Sie war wahnsinnig tapfer und zuckte nur ganz leicht, als ich es endlich schaffte, die Zecke richtig zu packen und rauszudrehen. Schnell noch Desinfektionsspray auf die inzwischen dick geschwollene und rote Stelle, dann ein Leckerli und ganz viel geknuddelt.

Nyra wollte nur noch schlafen und ich hatte einen kleinen Nervenzusammenbruch...

Ich bin unsagbar froh, diese Nachbarin zu haben (die bekommt auch noch mal was von mir, als Dankeschön), und Nyra ist das tapferste Hundemädchen auf der ganzen, weiten Welt.

Die Zecke habe ich natürlich auf Vollständigkeit geprüft, dann habe ich sie auf der Spüle aus der Zange gelassen und - ich schwöre euch!!! - ich hatte noch NIE in meinem Leben eine dermaßen große Befriedigung dabei, ein Leben zu nehmen!

Ich habe einen Teelöffel genommen und die Zecke damit so lange zerdrückt, bis es laut knackte und nur noch Zeckenmatsche übrig war.

Drei Stunden, nachdem ich dann auch endlich ins Bett gegangen war, musste Nyra wieder mal wegen Durchfalls raus, ich schätze aber, das war einfach die Aufregung.

Ich hoffe es.

Sie ist immer noch erschöpft, hat einen dicken Knubbel am Kehlkopf, aber die Wunde ist schön verschorft. Sollte das bis Montag nicht abgeschwollen sein, heißt es dann eben doch wieder "ab zum Tierarzt".

Oh, Mann, da machste was mit!!!!

Ganz ehrlich.... wenn sie wieder mal an einer "schwierigeren" Stelle was haben sollte, nerv und quäl sie nicht so lange, sag ihr einmal, dass sie gefälligst mal ein paar Sekunden still zu halten hat, dreh das Ding raus und Euer beider Nerven sind viel entspannter!

Oder fahr zum TA.

Aber schön, dass ihr das Viech los seid

Die arme Maus, so einen Streß.

Das nächste Mal, wenn du die Zecke nicht sofort und ohne den Hund so zu stressen raus bekommst, dann lass sie drin.

Wenn die eh schon so groß ist, dann wäre sie spätestens heute abgefallen.

Das die Stelle nun so geschwollen ist, ist wirklich kein Wunder.

Ich weiß gar nicht, warum manche immer so in Panik geraten wenn der Hund mal ne Zecke hat. Wäre sie infiziert gewesen, hat sie nun durch eure Manipulationen ihr Gift vor lauter Panik in den Hund abgegeben, wenn sie es nicht vorher schon gemacht hat. Sie war ja schon prall, wie du sagst.

Meine Güte, was für ein Aufriß wegen einer Zecke.

In Zukunft: kuschelt mit dem Hund, halte ein Taschentuch bereit und wenn du so eine Zecke bei streicheln entdeckt, nimm das Taschentuch und pack das Viech und mit einem Dreh ist es raus.

Da braucht man den armen Hunden nicht stundenlang stressen.

Wo steht, dass sie prall war?

Nein, die war ganz klein und flach und leer, daher war sie ja so schwer zu packen.

Und mit den Fingern ganz schnell und unkompliziert habe ich es natürlich zuerst versucht, aber wie ich sagte, die hatte sich richtig festgebissen!

Ich war dann ja auch dafür, sie drin zu lassen und abzuwarten, aber die Nachbarin meinte, unbedingt raus damit. Ihr Labbi hatte wohl schon ne schlimme Infektion, daher ist sie da sehr vorsichtig.

Beim Tierarzt hätte man sie evtl. festbinden müssen, mit Maulkorb, Leine um die Füße etc. Ich weiß ja nicht, was da mehr Stress ist. Bei mir war sie immerhin in bekanntem Umfeld, mit zwei liebenden Leuten dabei, denen sie vertraut, konnte sich immer wieder mal zurückziehen und sie kam ja auch jedesmal wieder freiwillig zu uns.

Ins Körbchen ist sie erst am Schluss und dort klappte es dann ja auch.

Die Ansage, sie solle endlich still halten, habe ich auch gemacht, half aber nichts.

Wenn ihr jetzt aber sagt, ich solle Zecken, die ich nicht unkompliziert ab bekomme, einfach drin lassen, dann handhabe ich das künftig so. Ein gutes Gefühl habe ich dabei aber nicht, sonst müsste es ja keine Zeckenzangen geben und man könnte immer einfach abwarten???

Dann hab ich das falsch gelesen. Ändert aber nix an meiner Meinung.

Besorg dir eine Zeckenkarte, für kleine Zecken sollen die ganz gut sein.

Oder solche Haken.

Wenn Danug mal wieder ein Exemplar hat, dass sich richtig fest gebissen hat oder auch an einer blöden Stelle sitzt (Hoden, Augennähe, Ohrenspalte), dann warte ich immer einen Tag, bis die Zecke etwas dicker ist und man sie gut greifen kann.

So eine Situation, wie bei dir, hatte ich gsd noch nicht. Aber, wenn der Hund sich so wehrt, würde ich die Zecke auch erstmal da lassen, wo sie ist. Spätestens, wenn sie dick ist, bekommt man sie leicht raus

An solchen Stellen lass ich die Zecke Zecke sein. Das wäre mir zuviel an Theater wegen einer Zecke.

Ich kann Muck nur recht geben, wenn du mit der Zange nicht sicher bist (verstehe ich, viele Zeckenzangen sind echter mist), hol dir nen Zeckenhaken, -karte oder ne Schlinge.

Je mehr du an der Zecke rumspielst, desto fester verbeisst sie sich und wenn du an ihr rum drückst speit sie eher in die Wunde und in der "Spucke" sind auch die Krankheitserreger drin. Und das willst du doch nicht.

Nimm sie und mach kurzen Prozess, ist für alle das beste. Und wenn du angst hast, das Nyra beisst mach ihr kurz nen Mauli drum. Das ist für alle echt das beste.

Wenn du merkst es geht im moment nicht mit rausziehen, warte lieber bis sich alles beruhigt hat und versuche es dann nochmal.

Kauf dir das Ding hier damit brauchst du nur Millisekunden da merkt der Hund nicht mal das du was von ihm willst und fertig.

Hab das ding seid 8 jahren und es gibt nicht problemloseres

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