Gestörte Kommunikation

So nachdem ich wirklich JEDES Thema hier durchgekaut habe. Von Schönclickern, über Leinengriff hinzu Angstaggression, richtiger Aggression, stehe ich immer noch irgendwie verloren da.

Kurz mal die Eckdaten:

Alice ist 10 Monate alt, sie kam mit 9 Wochen von der Züchterin zu einer Familie mit Bauernhof. Dort lebte sie mit ihrer Wurfschwester zusammen. Die ehemalige Besitzer kamen mit ihr nicht klar und brachten Alice mit 7 Monaten zurück zur Züchterin. Dort angekommen kannte sie weder Sitz noch irgendwas und reagierte auch nicht auf ihren Namen.

Bei der Züchterin lebte Alice im Rudel der Züchterin.

Wir übernahmen sie dann vor fast 6 Wochen. Mit unserem Ersthund Moro (13 Jahre) kommt sie gut klar.

Wir haben ihr schon viel beigebracht: Sie geht mittlerweile einigermaßen anständig an der Leine, beherrscht die Grundkomandos Sitz, Platz und Bleib und hier junghundaltersgemäß (also ned immer, aber immer öfter)

Alice ist mein erster Secondhand Hund.

So nun endlich nach dem Einleitungsroman zum eigentlichen Problem:

Spaziergänge sind ein höllischer Spießrutenlauf. Sobald Alice einen anderen Hund sieht DREHT SIE DURCH! Ich habe nicht mal die Möglichkeit sie vorher auf mich aufmerksam zu machen, da sie innerhalb von einer Millisekunde zur Bestie mutiert! Aber das wohl nur scheinbar, denn andere Hunde nehmen sie überhaupt nicht ernst! Kein anderer Hund bellt auch nur zurück! Ich wurde schon verwundert von vielen Hundebesitzern angesprochen, weil ihr Hund normalerweise sofort zurückbellen würde. Alice hängt sich also wild in die Leine und bellt wie eine Irre.

So also die Situation an der Leine.

Kommen wir nun zum Freilauf den ich mit 2 mutigen "Opferhunden" trainiert habe Da rennt sie wie eine "Geisteskranke" wieder auf den anderen Hund zu und umkreist diesen dann bellend. Wenn der andere Hund auch nur leicht WUFF macht, haut sie ab und versteckt sich hinter mir, um wenige Minuten später wieder von vorne anzufangen. Ist der 2. oder 3. Scheinangriff dann erledigt, kommt sie auf die bahnbrechende Idee JETZT mit dem anderen Hund spielen zu wollen. Läuft also hin und fordert zum spielen auf. Doch nach solchen Begrüßungszeremonien kommt ihre Spielaufforderung dann eindeutig zu spät und der andere hat keine Lust mehr.

Ich trainiere zusammen mit einer Verhaltenstherapeutin, die mich jedes Mal aufs neue ermuntert GEDULD zu haben! Aber ich sehe KEINE Besserung! Im Moment arbeiten wir folgendermaßen:

ICH sehe den anderen Hund und sage zu ihr : IST SCHON GUT... in neutralem Ton, regt sie sich auf, versuche ich sie mit der Hand zu blocken und FALLS sie mich mal ansehen würde oder ruhig wäre kommt dann eine Belohnung (so weit kommen wir aber gar nicht), außer wir trainieren eben mit bekannten Hunden. Da kommt sie dann schon irgendwann runter. Fängt aber an der Leine immer wieder wirklich GRUNDLOS und ganz urplötzlich wieder mit dem Theater an.

Hat irgendjemand schonmal so ein Verhalten bei seinem Hund gehabt? Gibt es wirklich ERFOLGSGESCHICHTEN?? Irgendwie lese ich nur von Problemen, aber ICH brauche langsam mal eine mit Happy End.

Baut mich doch mal auf.... ich dreh nämlich an der Leine auch bald durch.....

Hm... hört sich für mich an als ob sie überhaupt nicht mit anderen Hunden sozialisiert wurde. Die Bauersleut haben wohl nicht viel mit ihr gemacht... ?

Außenreize, andere Rassen, normale Umwelt?

Kannst du eine andere Trainermeinung dazu einholen, ohne dass deine Trainerin angesäuert reagiert?

Kannst du eine andere Trainermeinung dazu einholen, ohne dass deine Trainerin angesäuert reagiert?

Ja wenn ich nur wüsste wo????

Es ist echt zum aus der Haut fahren. Dabei ist sie doch der tollste Hund der Welt Sie steht sich nur im Weg...

Nun ,

Originalbeitrag

Spaziergänge sind ein höllischer Spießrutenlauf. Sobald Alice einen anderen Hund sieht DREHT SIE DURCH! Ich habe nicht mal die Möglichkeit sie vorher auf mich aufmerksam zu machen, da sie innerhalb von einer Millisekunde zur Bestie mutiert! Aber das wohl nur scheinbar, denn andere Hunde nehmen sie überhaupt nicht ernst! Kein anderer Hund bellt auch nur zurück! Ich wurde schon verwundert von vielen Hundebesitzern angesprochen, weil ihr Hund normalerweise sofort zurückbellen würde. Alice hängt sich also wild in die Leine und bellt wie eine Irre.

Hier sollte der 1.Ansatz lauten : An der leine darfst du atmen - sonst nix !

Zumindest solange bis sich ein ruhiges verhalten in jedweder Situation eingestellt hat.

Im freilauf , da würde mich interessieren : Was machst denn du , in diesem "Begegnungsmoment " ??

LG Jörg

An der Leine darfst du atmen sonst nichts

Einfacher gesagt als getan bei einer Hundebegegnung wenn MAdame total durchtickt

In so einer Hundebegegnung gehe ich einfach weiter, wenn sie mir hinterherläuft tätschel ich sie einmal und sage... IS GUT......

Ich füttere sie nur aus der Hand und mittlerweile auch wirklich gezielt nur beim Gassigehen, damit sie sich ausschliesslich mit mir beschäftigt. DAs läuft normalerweise sehr gut. Auch im Freilauf ist sie aufmerksam und schaut alle 10 sekunden was ich mache, lässt sich toll abrufen, bleibt auf Kommando wo sie ist. Alles ohne Probleme, außer eben anderer Hund kommt.... und schon hab ich ausgedient!

Da geht es dir vielleicht wie mir

Das Problem bin ich ,habe die Unsicherheiten, bei Sichtung eines anderen

Hundes auf Gondi übertragen.

Wie ich schon schrieb ,arbeiten wir da auch schon ne gefühlte Ewigkeit.

Ich verspreche und erhoffe mir nun wirkliche Hilfe, in eimem Hundeverein,

wo Gondi dann eben immer viele andere Hunde sieht und es gezielt

geübt wird.

Später, dann auch im eingezäunten Freilauf, mit anderen Freiläufern.

Leider auch keine positive Nachricht für dich ,sorry

Mit dem Problem bist Du nicht alleine

Ich habe Buca mit enormen Durchhaltevermögen dazu gebracht, wenigstens einen Radius von 10m zu tolerieren ohne dass er abgeht... Mein Mann kann dagegen direkt an allen Hunden vorbei, auch ohne Leine

Harter Weg, viel Selbstzweifel und immer mehr Unsicherheit meinerseits. Ich geh viel mit meiner Trainerin privat zusammen, sie mit ihrem Rudel und Buca schließt sich da an und benimmt sich auch.

Andere Hunde werden mit Kamm und Tänzelschritten abgecheckt. Alleine unterwegs ist das wieder etwas anderes, er kontrolliert und meint beschützen zu müssen.

Bleib dran, lass evtl noch einen Trainer raufschauen und gib nicht .

Bei uns ist es unsere beider Unsicherheit und viel schlechte Erfahrungen in Welpen und Junhundzeit

hallo Julia,

Alice ist überfordert mit der Entscheidung ob das Gegenüber nett oder gefährlich ist, ob Kontakt angesagt ist oder nicht. Sie scheint ein sehr unsicherer ängstlicher Hund zu sein, der gelernt hat mit viel Radau sich vermeindliche Gefahren vom Hals zu halten und das Gegenüber einzuschüchtern. An der Leine fühlt sie sich natürlich stärker, weil sie ja mit Dir verbunden ist und somit (vermeindliche) Rückendeckung hat.

Ich würde an einer anderen Ecke anfangen: im Alltag darauf achten, dass sie niemals menschliche Besucher als erste begrüsst. Sie muss lernen das Du derjenige bist, der entscheidet, mit wem sie komuniziert und mit wem nicht.

Meinen beiden halbstarken Schäferhunden habe ich beigebracht hinter mich zu weichen und sich nicht vorzudrängeln bei Besuch von Mensch oder Hund. Gerade die ängstlichere Charis versuchte mit Dreistigkeit viel Radau und sogar Zwicken Fremdlinge einzuschüchtern. Seitdem sie konsequent hinter mir zu bleiben hat, und erst Kontakt aufnehmen darf wenn ich sie freigebe, ist sie viel ruhiger, freundlicher und sicherer geworden.

Das Hintermirbleiben musste ich meiner sturen, unsensiblen Althündin auch mit Nachdruck beibringen. Fussaufstampfen oder vor den Hund springen war in dem Falle angesagt. Oder auch Godzillapose: Schultern breit machen, leicht ducken, Fixieren, tiefes lautes HINTER befehlen. Auch immer besser der Hund geht freilaufend hinter den Hundeführer als dass er in die richtige Position gezogen wird. Ich bin dafür durch hüfthohes Gras gegangen indem ich die 1. Spur getreten habe. An mir vorbei kam dann keiner von meinen drei Hunden ohne dass ich schnell reagieren konnte mit Fussaufstampfen und hinter mich schicken. Natürlich wurde gelobt wenn die Übung verstanden wurde, damit das Vertrauensverhältnis nicht leidet. Wenn das HINTER sitzt gibt es viel weniger Probleme in der Komunikation mit anderen.

Also erstmal in unverfänglichen Situationen üben bis es zuverlässig klappt und dann in der Begegnung mit anderen durchziehen.

Liebe Grüsse von Sabine

Im Moment arbeiten wir folgendermaßen:

ICH sehe den anderen Hund und sage zu ihr : IST SCHON GUT... in neutralem Ton, regt sie sich auf, versuche ich sie mit der Hand zu blocken und FALLS sie mich mal ansehen würde oder ruhig wäre kommt dann eine Belohnung (so weit kommen wir aber gar nicht), außer wir trainieren eben mit bekannten Hunden. Da kommt sie dann schon irgendwann runter. Fängt aber an der Leine immer wieder wirklich GRUNDLOS und ganz urplötzlich wieder mit dem Theater an.

Vorab: ich bin da alles andere als ein Experte und habe keine eigenen Erfahrungen mit so einem Verhalten. Trotzdem nur so als Gedanke:

Hast Du schon mal versucht, sie zu blocken BEVOR sie sich aufregt? Wenn sie von einer Sekunde auf die andere so austickt, hört sie Dich womöglich in dem Moment schon überhaupt nicht mehr, nimmt Dich gar nicht mehr wahr.

Vielleicht, wenn Du sie den "Fehler" des Ausrastens gar nicht machen lässt, sondern anstelle des verbalen "ist ja schon gut" oder zumindest zeitgleich ihre Bewegung einschränkst?

Sabine gebe ich insofern Recht. Wenn Deine Hündin hinter Dir läuft, hast Du 1. mehr Zeit zum reagieren, bevor sie durchdreht und 2. kommt sie dann vielleicht gar nicht dazu, weil Du sie nicht an Dir vorbei lässt.

Nur so als Idee...

Viel Erfolg Euch!

wenn du Übungsobjekte brauchst.. meiner Zicke tut sowas auch mal gut als Training. Also wenn wir mal an einem ruhigen Ort scheinbar sinnlos immer wieder an einander vorbei laufen wollen, ich bin dabei.. Oder wenn wir uns auf Sichtkontakt einander nähern, damit du merkst wann deine ein Problem mit einem anderen Hund bekommt. Kein Thema..