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Bordsteintraining


gast

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Um den anderen Thread nicht zu sehr abdriften zu lassen, die Frage aber dennoch interessant ist, hier ein Sonderthema zum Bordsteintraining.

 

Das fängt ja jeder ein wenig anders an, aber in einem sind sich wohl die meisten einig: Muss man mit seinem Hund oft an Straßen gehen, ist es eine absolut sinnvolle Sache. Ich fange hier einfach mal mit einer Beschreibung an, wie ich das bisher immer gehandhabt habe und wieso - und bin gespannt auf weitere Varianten, Ansätze und Meinungen!

 

Nachdem mir das, wie es mir mit meiner ersten Hündin erklärt wurde - Sitz am Bordstein, Leinenruck bei Übertretung etc. - nicht gefallen hat, habe ich es dann mit meinen anderen Hunden komplett anders angefangen. Und zwar vom allerersten Tag an.

 

Schritt eins war dabei denkbar einfach: Welpis gehen keinen Bordstein runter. Niemals, never ever. Das ist bei den Kurzen erst mal auch gar kein Drama, schnell gemacht und selbst Welpen großer Rassen kann man noch auf den Arm nehmen, wenn man rüber muss. Das habe ich so lange gemacht, bis diese Regel fest saß. Bei Glenny hat das keine zwei Wochen gebraucht, bei Kaya sechs - die kleine Hexe war schon immer sehr eigenständig. Aber irgendwann hatte sie raus, wie es läuft.

 

Dann kam Schritt zwei: Unter ganz bestimmten Umständen darf man doch mal. Und zwar dann, wenn der Mensch einen ausdrücklich einlädt, mitzukommen.

 

Interessant wurde es bei Schritt drei: Ohne diese Einladung funktioniert das nicht! Dazu habe ich meinen Hunden ganz bewusst diverse Fallen gestellt. Aber nicht, um sie zu bestrafen, sondern um die Regel auszuweiten und zu festigen. Und das ganze als lustiges Spiel. Beispielsweise bin ich anfangs kurz auf die Straße getreten ohne was zu sagen. Wollte der Hund hinterher, war das Schaaaaaaade, und ich bin mit bildlich gesprochen hängenden Schultern wieder auf dem Gehweg weiter gelaufen. Hat er sich aber besonnen und ist auf diesen Schritt nicht reingefallen, dann gab es ein riesiges Lob und fröhliches Spiel auf dem Gehweg. Diese Spiele waren dann auch Teil des weiteren Trainings. Mal bin ich im Spiel auf die Straße gehupft, mal habe ich sogar zuerst ganz langsam, später auch mit Schwung ein Spieli auf die Straße gekullert. Und auch hier wieder: Hat der Hund gebremst, hatte er gewonnen, ich hab das Spielzeug eingesammelt und wir haben auf dem Gehweg lustig gealbert. Wollte er hinterher, war es schaaaaaaade, Spielzeug einkassiert, fertig.

 

Das Ergebnis fand ich absolut überzeugend. Einmal habe ich sogar gesehen, wie Kaya aus der rasenden Verfolgung eines Eichhörnches am Bordstein mit qualmenden Pfoten gebremst hat...

 

Von einem Sitz oder ähnlichem dagegen bin ich nicht unbedingt überzeugt. Denn für viele Hunde gibt es da nur ein schwarzweiß, und wenn sie das Sitz aus irgendeinem Grund so gar nicht wollen oder schaffen, dann ist damit auch gleich jeder Stop dahin. Während es mir immer ziemlich schnuppe war, ob der Hund nun sitzt, liegt oder Handstand macht - Hauptsache er hatte verstanden, dass er unter allen Umständen am Bordstein bremsen muss.

 

 

Zwei Schwachstellen hat dieser Aufbau allerdings. Man muss wirklich sofort damit anfangen, noch bevor sich ein Überlaufen des Bordsteins eingebürgert hat. Und es hilft rein gar nix an Straßen, wo der Gehweg nur farblich gekennzeichnet ist.

 

 

So, und nun seid ihr dran!

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Ich mache kein Bordsteintraining...ich setze auf Beobachtung und wenn einer meiner Hunde plant auf die Straße zu laufen, spreche ich sie an. Ich sag auch schon mal "ey" und dann "fein", wenn sie wieder auf dem richtigen Weg laufen. Genauso handhabe ich das auch, wenn sie in fremde Vorgärten laufen oder daran denken, ne Katze zu jagen. 

Mir fehlt die Vorstellungskraft, dass ich Bordsteinkanten je generalisiert kriege. 

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Meine Hunde sind immer an der Leine an der Strasse, da brauch ich kein Bordsteintraining. ;)
Wenn sie anhalten sollen, sag ich es ihnen ;)

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Mangels Bordsteinen gibt's auch hier kein explizites Bordsteintraining. Aber natürlich kommen wir auch hier an Straßen- oder Wegkreuzungen, wo bitte angehalten und gewartet werden soll.

Bei uns gibt's dann schon einige Meter vorher (so 15 schätze ich mal) ein "Komm mal ran" oder, je nach Hund ein "Warte", gefolgt von einem "Bei mir", was bedeutet "bewege dich bitte in einem ungefähren Abstand von höchstens 1 Meter zu mir".

Ist Verkehr auf der zu querenden Straße kommt ein "Hier!", was so ungefähr einem Fußgehen ohne Anhimmeln entspricht. Dann gehen wir gemeinsam rüber und es folgt ein Auflösesatz, sowas wie "Nu lauf" oder "Okay, weiter geht's" oder ähnliches.

Da meine Hunde gewöhnt sind, dass ich mit ihnen spreche, haben sie keine Probleme damit gehabt, die diversen Sätze zu lernen, die sind ja auch immer mit entsprechender Körperhaltung oder Bewegung meinerseits kombiniert.

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Bei Jerry gibt's ein “Steh“ und dann wahlweise ein “Komm“ oder wenn's schnell gehen muss ein scharfes “Go“ = Laufgeschwindigkeit.

Jedenfalls wenn's er von sich aus eilig hat IMMER ein “Steh“ - auch wenn ich grundlos (erziehungstechnisch) nur kurz abwarte bis er wieder runter kommt.

Leine sowieso immer.

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So wie bei Dir, Fussel, hab ich das mit den früheren Hunden auch gemacht. Klappte prima.

Der Krümel stellte mich da vor neue Herausforderungen.

Dem fällts in manchen Situationen viel leichter, reflexartig Erlerntes anzuwenden, als Signale oder Kommandos zu befolgen.

Das hat mich zum Barrieretraining gebracht.

Sobald er an die Bordsteinkante kam, gabs Klick und Futter. Das brachte ihn schnell dazu, vor Bordsteinen oder auch Wegenden (die nimmt er auch ohne Bordstein erstaunlich gut wahr) anzuhalten. DANN kann er ein "bei mir" super und entspannt befolgen.

Ohne das Bestätigen vor der "Barriere" fiel ihm das unheimlich schwer. Für ihn war der Zwischenschritt, selbständig anhalten zu lernen, das Puzzleteil, das ihm fehlte.

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Aufgekommen ist das Thema weil ich geschrieben hatte, dass Bolle auf die Strasse springen würde - und sei es mit nur einem Bein. An der Leine ist der natürlich und daran lupfe ich ihn dann auch wieder zurück. Er hat natürlich ein gut sitzendes Geschirr an.

Das "Fuß" (links) sitzt ja noch nicht so gut, Bolle ist auch ein Jungspund der einfach ab und zu gerne seine Kumpels auf der anderen Strassenseit begrüssen möchte. Da würde auch ein "Warte" auch (noch) nicht klappen.

Also werde ich ab heute auch das Fuß rechts üben (also von der Strasse abgewandt), um etwas mehr Luft zu haben bei den zum Teil extrem schmalen Bürgersteigen.

Der Rest wird sich finden, wenn wir fleissig üben.

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Ach so, Hilde, Dein Jungspund ;):)
Da hst Du doch noch jede Menge Zeit zu üben, Du weißt doch wie das geht ;)

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Mit nem Hund, der den Freilauf und die dazugehörenden Anmerkungen meinerseits noch nicht beherrscht, würde ich das natürlich auch (erstmal) anders handhaben, sprich mit Leine absichern. Meine Beschreibung ist der Ist-Zustand im Hause Fussels ;)

Wie ich (ungefähr) im "Fall Bolle" vorgehen würde, habe ich Dir ja im anderen Thread schon beschrieben.

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