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Haben Hunde das Recht Fleisch zu essen?


Gast

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gebemeinensenfdazu

Nee auch Ovo-Laktovegetarier ;)  stimmt schon, aber mit "in letzter Konsequenz" meint sie dann, daß "echte" Veganer keinen Hund halten dürfen. Das ist eine ganz kategorische Aussage, alle anderen wären nicht echt. Was auch immer "echt" sein soll. Als ob sie das wüßte und es darum ginge. Und alle Veganer kennen würde. Und der Fall, daß ein Hund gesund ist und sein Futter mag grundsätzlich nicht möglich wäre. Bei Nachhaltigkeit und Tierleidvermeidung geht es immer um größtmöglich, sie schließt aber den "Wenns eingelöst"-Fall völlig aus, Veganer dürfen das ihrer Meinung nach nicht.

Das maßen sich viele an, ich würde mir nicht anmaßen, daß Leute kein Pferd halten dürfen, weil sie regelmaßig Pferd an ihren Hund verfüttern oder ungarische Salami essen. Das ist das Ding und die Intoleranz dahinter.

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Ach, wir verstehen das einfach ganz anders. Für mich meint sie überhaupt nicht, dass "echte" Veganer keinen Hund halt dürfen.

Sondern, dass sie Grenzen ziehen können, Prioritäten setzen.

 

 

Bin hier auch wieder raus.

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Ein paar Dinge die ich mal anmerken wollte:

 

Viele Male (in Chat und so allgemein) heißt es immer wieder, wir würden den Hund zu viel zumuten etc (darf nicht jagen, muss an die Leine, ...) und das man es deshalb als bedenklich ansehen sollte, da es der freien Natur des Hundes nicht entspricht.

Dazu mal ein kleiner Vergleich: Es liegt eigentlich im natürlichen Instinkt eines jeden Tieres sich fortzupflanzen und zwar so oft wie möglich. Rüden und Hündinnen würden ab ihrer geschlechtsreife losziehen und mit so vielen Partnern und so oft wie möglich Junge kriegen. Schon ab dem ersten vollendeten Lebensjahr. Wird allerdings eine Hündin in dem Alter trächtig regen sich auch wieder viele auf. Lässt man seine Hündin nicht decken aber auch nicht kastrieren regen sich auf wieder viele auf. Lässt man seine Hündin regelmäßig (also jährlich wie es in der Natur auch vorkäme) regen sich auch wieder viele auf. (Ist bei Pferden übrigens dasselbe) 

In der "freien Natur" würden wir unsere Hunde aber auch nicht entwurmen, impfen oder operieren lassen. Der Hund der krank stirbt dann eben und das ganz ohne Schmerzmittel. Der Hund der nichts zu fressen findet verhungert. Ein Hundebaby mit genetischem Defekt wird von der Hündin manchmal nicht gesäugt oder sogar in seltenen Fällen direkt getötet. Diese "freie Natur" ist ein grausamer und rücksichtsloser Ort an dem sich mit Sicherheit nicht jeder nehmen kann was er gerade möchte. Wenn der Hund da mit ein paar relativ kleinen Einschränkungen leben muss, ist das doch vertretbar. Allerdings ist es meines Erachtens schon strittig ob man bei der Ernährung noch von einer kleinen Einschränkung reden kann. Schließlich sind Rudel, Nachkommen, Revier aber auch das Futter für ein jedes Lebewesen eines der wichtigsten Aspekte des Lebens.

 

Der Kommentar mit den Experimenten am eigenen Hund (der öfter mal vorkam).

Ich persönlich finde Fallstudien und langfristige Experimente sehr wichtig und gut. Sie sind oftmals von immenser Bedeutung und können viel positives beitragen. Alleine schon wenn man die lang durchgeführten Fallstudien  bei der Neuentwicklung von Medikamenten, Operationsmethoden, Ernährung, Test von Materialien für Architektur,  .... betrachtet. Aber ich muss eines mal hervorheben: Bekannte und relevante Studien sollten meiner Meinung nach im richtigen Umfeld, bei korrekter geprüfter Durchführung und vor allem unter professioneller Beobachtung stattfinden. Es ist mir schleierhaft wie so viele Menschen ihre persönlichen Erfahrungen als eine Art "kleine selbstgemachte Fallstudie" betrachten können. Eine professionell durchgeführte Studie läuft unter ganz anderen Kriterien ab (jedenfalls sollte es so sein) und ist mit all den vielen Einzelerfahrungen nicht zu vergleichen.

ich kenne auch Menschen die haben ihr Leben lang gesund und auch sportlich gelebt wurden aber nicht alt. Dagegen kenne aber auch Menschen die viel geraucht und getrunken haben, sich schlecht ernährt und keinen Sport betrieben aber sehr alt wurden. Daraus kann man aber keine Aussage für die Lebenserwartung verschiedener Lebensstile ziehen.

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gebemeinensenfdazu

Wenn es keine Vergleichsparameter (z. B. Blutuntersuchungen) gibt sind die Ergebnisse einer Fallstudie natürlich für andere wertlos, allerdings war bei mir zumindest von Feldstudie die Rede, bzw. von einer medizinisch überwachten Fallstudie.

Einen Erfahrungsbericht kann man ja auch nach Vergleichsparametern beurteilen, je mehr, desto aussagefähiger.

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Joss the Dog

@gmsd ;) ich glaube, es war eher so gemeint, dass Veganer nur dann keine Hunde / Fleischfresser halten sollten, wenn sie mit der Art der Ernährung auch für das Tier nicht klarkommen würden :think:

Also so dachte ich zumindest :)

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gebemeinensenfdazu

Naja, wenn ich weiter unten lese, daß sie allergiebedingt eine vegane Ernährung nicht komplett auschließt, wäre ja der Allergiehund eine Option...Wahrscheinlich trifft beides zu

 

es war eher so gemeint, dass Veganer nur dann keine Hunde / Fleischfresser halten sollten, wenn sie mit der Art der Ernährung auch für das Tier nicht klarkommen würden

und daß sie meint

 

 daß ein Hund gesund ist und sein [veganes] Futter [lieber] mag grundsätzlich nicht möglich wäre

 

Also muß für sie ein Hund "krank" sein, wenn er veganes Futter mag...für mich ist dieser Hund nur selten und nicht krank.

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Wir verbieten Hunden zb Katzen zu jagen .

Unsere Moral sagt nein ,die des Hundes nicht.

So wie viele es OK finden das Pflanzenfresser "Fleisch" in der Mast bekommen, so ernährt halt mancher einen Fleischfresser vegetarisch.

Ob es schadet weiss ich nicht, aber Vorwerfen kann man es ja kaum, mit derselben Haltung nur andersrum .

 

Ich habe mal diese Aussage genommen als Beispiel für die unterschiedlichen Aspekte, die hier (oft) völlig undifferenziert durcheinander geworfen werden.

 

Hier wird z. B. die menschlich-moralische Sicht angeführt, mit der wir unsere Hunde doch einschränken.

Dadurch stellt sich die Frage, ob wir unsere moralischen Vorstellungen auf den Hund übertragen dürfen.

 

Außer acht gelassen wird dabei jedoch die tatsächliche Veranlagung des Hundes, und die beinhaltet gleich mehrere Aspekte:

 

- statistisch betrachtet jagen die meisten Hunde nicht aus Hunger (statistisch deshalb, weil es ja durchaus Ausnahmen gibt, z. B. herrenlose Hunde, die sich selber versorgen) Das Jagdverhalten, das wir bei Hunden sehen, ist das Überbleibsel seines Wolfserbes, welches seiner ursächlichen Funktion beraubt ist. 

- nicht beraubt sind unsere Hunde aber der Fähigkeit, zu Diskriminieren, was in diesem Fall heißt: Sie können lernen, zwischen Beute und Nicht-Beute zu unterscheiden. Auch das ist ein wölfisches Erbe, welches bei den Wölfen sogar soweit geht, dass Beutetiere ungestört weiter grasen, wenn sie einem Wolf/mehreren Wölfen begegnen, bei dem zu erkennen ist dass er nicht auf der Jagd ist.

- der Hund hat unter Beeinflussung des Menschen eine Co-Evolution vollzogen, die ihn zu unserem Zivilisationsbegleiter machte. Auch hier: Statistisch betrachtet ziehen die meisten Hunde die Gesellschaft des Menschen der Gesellschaft zu Artgenossen vor. Das heißt nun nicht, dass Hunde völlig auf die Gesellschaft anderer Hunde verzichten würden wollen - ganz im Gegenteil: Zum Bedienen der sozialen Bedürfnisse ist für viele Hunde Artgenossenkontakt unerlässlich! Wobei es auch hier nicht nur schwarz und weiß gibt ;)  Ich verbringe meine Zeit am Liebsten mit meiner Familie - aber wenn man mir, mit der Begründung dass dieser familiäre Kontakt ja ausreicht, um meine Bedürfnisse zu befriedigen, alle anderen Kontakte zu Artgenossen abschneiden würde - ich würde eingehen wie eine Primel ...

 

Dass ein Hund also naturgemäß einer Katze nachjagen würde, wenn wir es ihm nicht verbieten würden, stimmt nur so lange, wie der Hund nicht gelernt hat, dass Katzen keine Beute sind. Ergo: Es ist NICHT wieder der Natur eines Hundes, Katzen nicht jagen zu dürfen ;) Es ist - wieder einmal - das WIE des Verbotes, was ausschlaggebend dafür ist, ob der Hund es als Beeinträchtigung seiner "freien Entfaltung" empfindet oder nicht.

 

Es ist also durchaus wichtig, bei der Frage ob ein Hund das Recht darauf hat Fleisch zu fressen, zwischen menschlich-moralischen und organischen Bedürfnissen zu unterscheiden.

 

Ein Hund hat das Recht auf Nahrung. Das hat rein biologische Gründe, denn ein Organismus, dem die Nahrungszufuhr vorenthalten wird, stirbt.

Da ein Hund seine Nahrung nicht selber wählen kann, haben wir die Pflicht, ihm eine Nahrung zur Verfügung zu stellen, die sein Überleben gewährleistet.

Von der Natur ist der Hund so ausgestattet, dass er ein eingeschränkter Allesfresser ist. Er verwertet am Besten tierische Proteine und benötigt diese, um seinen Organismus in einer gesunden Balance halten zu können.

Jetzt haben wir aufgrund des heutigen Wissenstandes die Möglichkeit, Ersatz für tierische Proteine zu haben. Ob diese ausreichen, ob unser Hund das verträgt, ist aber immer vom individuellen Hund abhängig. Wir sind in dem Dilemma, dass keine ausreichenden Studien für "die richtige" vegane Ernährung eines Hundes vorliegen - also eine Ernährung, die größtmöglich gewährleistet, dass ein Hund so vegan ernährt wird, dass sein Organismus alles zur Verfügung hat was er benötigt um gesund zu bleiben.

Btw: Das einzige Non-Plus-Ultra, welches wir zur Ernährung auch beim Menschen überhaupt wissen, ist: Ausgewogenheit ... ;)

 

Wenn ich also meine eigenen Vorstellungen der veganen Ernährung auf einen (meinen) Hund übertragen will, dann muss ich mir über Folgendes im Klaren sein:

 

1. Der Hund ist von seinem Organismus her noch bestens auf die Verarbeitung tierischer Proteine ausgestattet. Eine vegane Ernährung bedarf also der regelmäßigen Überwachung - und das kostet Kohle ...

2. Wenn sich bei dieser Überwachung herausstellt, dass eine vegane Ernährung für meinen Hund nicht geeignet ist, oder mit meinen Möglichkeiten nicht zu gewährleisten ist - dann muss ich diesen Hund entweder abgeben, oder meine eigenen Prioritäten den Bedürfnissen des Hundes angleichen und den Hund mit tierischen Proteinen versorgen.

 

Hier möchte ich die Aussagen von Prof. Dr. Spaemann zitieren:

 

"Es gehört zum Begriff der Menschenwürde, die eigenen Interessen zurückstellen zu KÖNNEN gegenüber den vorrangigen Interessen anderer"

 

Hier ist es die Tugend der Klugheit (sittliche Einsicht), die uns befähigt, urteilen zu können, also Entscheidungen abzuwägen unter der Berücksichtung sowohl der eigenen, als auch der Aspekte Anderer. 

 

Hunde haben nun mal andere Sitten ;)

 

Deshalb haben Hunde ein grundsätzliches Recht auf Fleisch - und wenn ich dies meinen Vorstellungen anpassen will, dann muss ich abwägen. Klug.

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Mein Beitrag ist nicht "undeferenziert"sondern stark verkürzt.

Das du das als undeferenziert liest,ok.

Dein Beitrag ist lang und zb am Beispiel der Katzen lese ich deutlich das du deine eigene Moralvorstellung in viele Worte packst, trotzdem legst du deinen Maßstab an .

Ob du recht hast oder nicht will ich gar nicht bewerten ,ich möchte einfach darauf hinweisen das man eben immer die eigene Brille trägt, um Dinge zu bewerten.

Ist ja auch normal aber bewusst sein muss einem dieser Umstand.

Gerade bei zb diesem (auch anderen )Thema.

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Andere Tiere haben auch andere Sitten, die Berücksichtigen wir oft nicht .

Diese moralische Empörung über Abwägung anderer empfinde ich als anmaßend.

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gebemeinensenfdazu

1. Der Hund ist von seinem Organismus her noch bestens auf die Verarbeitung tierischer Proteine ausgestattet. Eine vegane Ernährung bedarf also der regelmäßigen Überwachung - und das kostet Kohle ...

2. Wenn sich bei dieser Überwachung herausstellt, dass eine vegane Ernährung für meinen Hund nicht geeignet ist, oder mit meinen Möglichkeiten nicht zu gewährleisten ist - dann muss ich diesen Hund entweder abgeben, oder meine eigenen Prioritäten den Bedürfnissen des Hundes angleichen und den Hund mit tierischen Proteinen versorgen.

Dass ein Hund weiterhin gesund bleiben muß und dies auch regelmäßig untersucht wird ist unstrittig, gehört ja zu den Wenns.

 

Aber soviel würde ich nicht an den tierischen Proteinen festmachen, die sind ja für alle Tiere (eben weil es Tiere sind :) ) dem Körpereigenen näher und damit besser verwertbar.( Sollte trotzdem nicht zuviel sein, wegen Nieren). Deswegen funktioniert(e) der Mist mit der Tiermehl- Mast ja so gut.

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