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Wissen nicht mehr weiter, Hund hypernervös u. ängstlich-aggressiv


fehlzündung

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Guten Tag,

 

dies ist mein erster Beitrag hier, gerade frisch angemeldet. War mir nicht sicher, ob der Beitrag hier reingehört oder ins Aggressions-Unterforum. Ggf. bitte verschieben.

 

Meine Frau und ich haben vor genau einem Jahr eine altdeutschen Schäferhund-Rüden gekauft. Er sit jetzt 1 Jahr und 2 Monate alt.

 

Unser Problem, mit dem wir nicht weiterkommen ist folgendes: Unser Hund ist vor allem draussen sehr nervös, oft unkonzentriert, neigt zum Zerren an der Leine, alles was sich bewegt weckt sein Interesse, vor allem alles was sich schnell bewegt, wie Fahrräder, Jogger, spielende Kinder. Er wirft sich dann in die Leine, bellt teilweise, zerrt wie verrückt, ist für Kommandos nicht mehr erreichbar. Man kann sagen, er dreht völlig auf und kommt nicht mehr runter.

 

Wir haben versucht, ihn solange er noch ruhig ist, mit nem Spielzeug oder Futter abzulenken, aber alles andere wird in dem Moment uninteressant, er ist dann nur auf das jeweilige Objekt fixiert.

 

Ganz schlimm sind Begegnungen mit anderen Hunden. Sobald er die erblickt, geht er in die Anschleichstellung oder legt sich hin und will nicht mehr weiter, um sie dann, sobald sie näher kommen anzupöbeln und sich in die Leine zu werfen. Auch hier alles möglicheprobiert. An die Seite gehen, absitzen lassen, Futter, Spielzeug, garnix machen und den anderen Hund völlig ignorieren. Auf unseren einreden, nicht auf ihn einreden. Die Leine lang lassen, die Leine kurz nehmen, usw. Leider gibt es bei uns relativ viele Hunde und die Wege sind Feldwege, auf denen man nicht immer großflächig ausweichen kann. Also wenn man Hundebegegnungen vermeiden will, muß man nachts gehen, aber das kann es ja auch nicht sein.

Nach der Begegnung ist er völlig hochgepusht und es dauert lange, bis er sich wieder beruhigt hat. Er ist dann sehr nervös, schnüffelt wie verrückt, markiert viel. Erst dachte ich, dass ich mit unterbewußtem Verhalten bei Hundebegegnungen den Hund ervös mache, aber einmal hab ich garnicht gesehen, dass ein Hund von vorne kommt, hab es erst gemerkt als unser Hund in den Schleichgang gegangen ist, vo daher kann es daran nicht liegen.

 

Eine interessante Beobachtung die ich neulich gemacht habe: Ich war mit ihm im Feld spazieren, wollte die Leine von einer Hand uin die andere wechseln, er hat gezogen. Mir rutscht die Leine weg, der Hund geht ein paar Meter nach vorne, dreht sich irritiert um, schaut zu mir (ich war stehengebleiben) und kommt auf Kommando zurück. Lasse ich die Leine los und drehe um, folgt er auch (zumindest solange keie Ablenkung da ist, mit Ablenkung kann ich das nicht testen....)

 

Man kann mit ihm auch nirgendwo hingehen, zb. Cafe, Familienfeiern, weil er dort total aufdreht, spätestens wenn im Cafe ein anderer Hund auftaucht oder jemand zu nahe an unserem Tisch vorbeigeht.

 

Zuhause ist er ruhig, wenn wir zb ruhig auf dem Sofa sitzen, aber wenn jemand aufsteht, steht er auch auf und wenn man den Raum verläßt, folgt er, soweit man es zuläßt. Sitzt meine Frau im Wohnzimme rund ich im Büro, liegt er gern mittig im Flur zwischen beiden Räumen.

 

Aber sobald es an der Tür klingelt, drweht er wieder total auf, sprintet zur Tür, springt daran hoch und man kann die Tür nicht öffnen, wenn nicht einer den Hund hält oder man ihn vorher wegsperrt. Auf seine Decke schicken klappt in ruhigen Phasen ganz gut, aber da niemals. Wir haben es immer wieder geübt, aber es ergeben sich keien Fortschritte.

 

Wir haben diverse Dinge probiert, um ihn ruhiger zu bekommen, haben lange Spaziergänge mit ihm gemacht, haben kürzere gemacht, beschäftigen ihn im Haus oder draussen mit Suichspielen, haben ihn auf Spziergängen ignoriert, also nur gegangen, haben mit ihm geredet, aber es hat alles keine Auswirkungen. Ein Fahrrad, Jogger, anderer Hund und die Bombe explodiert. Auf den Spaziergängen habe ich meist ein Spielzeug und Futter dabei und er bekommt davon was, wenn er sich brav verhält, aber das bindet seine AUfmerksamkeit nur, solange nix anderes da ist.

 

Ganz ehrlich, wir sind mittlerweile körperlich und nervlich nach einem Jahr ziemlich fertig. Meine Frau wurde schon mehrfach von ihm umgerissen und hat sich einmal böse verletzt. Ich kann ihn zwar halten, aber gerade auf matschigem Untergrund wird es auch für mich immer schwerer, wenn er volle Kraft zieht. Unangenehm ist es natüprlich auch, da man schon blöd angeguckt wird, wegen des unerzogenen Hundes.

 

Das war jetzt alles etwas wild durcheinaander und von allem ein bisschen, aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn uns jemand Tips geben kann. Wenn noch Fragen sind, beantworte ich die gerne.

 

Vielen Dank.

 

 

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Nur kurz: Schilddrüse mal überprüfen lassen, um auszuschließen, dass es daran liegt. Sollte ein TA machen, der sich damit auskennt, soweit ich weiß, können das nicht alle. 

 

Und herzlich Willkommen im Forum :)

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Oh, ihr steht mit euren Problemen nicht alleine da, viele HH können ein Lied von diesem Verhalten singen.

Hattet ihr schon Kontakt zu einem Hundetrainer?

 

Und - es hört sich so an - wieder ein junger Hund, der noch nie von der Leine war (außer unfreiwillig)?

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fehlzündung

Danke fürs Willkommen.

 

Das hab ich natürlich vergessen zu erwähnen, die Schilddrüse wurde gecheckt, die Werte liegen im Normbereich, körperlich ist alles beim ihm ok.

 

Ja gatil, wir waren zur Welpenschule, zur Hundeschule (die wußten aber auch nicht mehr weiter) und hatten auch eine Hundetrainerin im Einzeltraining. Die hat zwar ne Menge geld verschlungen, aber keinen Erfolg gebracht.

 

Ich gehe jetzt mit ihm zu einem Hundesportverein, wo er langsam an Unterordnung und an eine Schutzhundausbildung rangeführt werden soll. Gerade die Schutzhundausbildung (wir sind ganz am Anfang) macht ihm viel Spaß und die Trainer sagen er ist sehr gut (es ist ein Verein, daher stehen für die keine finanziellen Interessen im Vordergrund, man bezahlt nur den Beitrag). Ich will das auch gerne machen und die zeit aufwenden, wenn es ihm gut tu, aber unser eigentliches Problem, außerhalb des Übungsplatzes behebt das ja auch nicht.

Ich würde ihn gerne ohne Leine laufen lassen, aber ausserhalb des Übungsplatzes oder Gartens ist das nicht möglich. Ich kann nicht verantworten, dass er plötzlich ein Fahtrrad sieht oder einen Jogger und nachsetzt oder auf die Straße rennt. Im Somer habe ich ihn im Feld viel an der Schleppleine geführt, aber die Trainerin hatte uns damals empfohlen zum AUfbau der Bindung erstmal eine 2-Meter-Leine zu nutzen. Schleppleine geht zwar, aber man muß natürlich auch sehr aufpassen, wenn andere Personen auftauchen (jetzt weniger, aber im Sommer halt viele Radfahrer und Jogger, Spaziergänger). Ich würde das gern mal in freier Wildbahn antesten, wie er im Freilauf oder mit Schleppleine auf sowas insbesondere andere Hunde reagiert, aber wie soll das gehen?

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Was weißt du über seine ersten zwei Monate? Wo ist er aufgewachsen (Wohnung, Zwinger, Hinterhof, Stall, Ausland?) Ist er von einem Züchter? WEnn ja, besteht Kontakt? Wenn nochmal ja, was sagt der dazu? Habt ihr die Eltern kennengelernt? Wenn ja, wie sind die vom Wesen her? Die Geschwister?

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fehlzündung

Ja, er stammt von einem Züchter. Die Mutter wurde von dieser Züchterin aber nur aushilfsweise betreut, stammt eigentlich von einem anderen Züchter. Er hat auch Papiere, Ahnentafel. Die Welpen waren zuerst in einem Raum im Haus untergebracht als sie ganz klein waren und sind dann in ein Nebengebäude des Hauses umgezogen, als sie größer waren. Machte auf uns einen seriösen Eindruck, keine Auffälligkeiten, besteht auch schon lange als Züchter.

 

Von den Geschwistern wurden zwei in eine Rettungshundestaffel vermittelt. Wir hatten die Wahl zwischen zwei schwarzen Rüden. Der eine war sehr forsch, der andere etwas zurückhaltender. Wir haben den zurückhaltenden genommen. Der Vater war nicht dnwesend dort, die Mutter war vor Ort, benahm sich normal, hat die Welpen gesäugt, war eher entspannt, weder ängstlich noch aggressiv.

 

Wir hatten bei der Züchterin nachgefragt bzgl. unseres Problems, aber eine wirkliche Hilfe konnte sie auch nicht geben, ausser das was wir auch schon probiert hatten.

 

Möchte noch dazu sagen, wir haben ihn von Anfang an an Regeln gewöhnt, wie kein Betteln am Tisch (hat er auch nie gemacht), Bett und Sofa sind tabu, Essen bekommt er erst wenn er Sitz macht, bevor es aus der Haustür geht, gehen wir vor und er macht Sitz und folgt auf Kommando. Das klappt alles. Es ist wirklich nur problkematisch, wenn wir drauissen sind oder ungewohnte Situationen auftreten (Besuch, usw).

 

Wäre der Gebrauch der Schleppleine denn grundsätzlich anzuraten? Oder lieber bei der kurzen Leine bleiben?

 

Sollten wir mit ihm auch in Situatione gehen, die ihn (und damit uns) bewußt stressen (Familienfeiern, belebtere Strassen usw.) oder macht das keinen Sinn und verschlimemrt das Problem nur=?

 

Er at auch durchaus positive Eigenschaften, so hat ihm das Alleinbleiben von Anfang an wenig ausgemacht. WEr wartet dann geduldig auf unsere Rückkehr. Haben ein AUfnahmegerät mitlaufne lassen, also kein Bellen, Jaulen, Fiepen oder dergleichen.

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Joss the Dog

Ich reiche dir die Hand. Habe eine süße Ruby hier mit gleichem Verhalten, noch dazu schnappt / beißt sie in diesem erregten Zustand Mensch und oder Hund, wer es eben wagen würde, ihr in dem Zustand zu nahe zu kommen.

 

Nie uns allerdings. Es hilft, die ersten paar Minuten, in denen dieser Hebel umgelegt ist, sie kurz zu halten, mich in ihr Blickfeld zu stellen, immer wieder, bis sie endlich auf mich guckt und sitzt.

 

Dann lobe ich natürlich, aber ganz ruhig, hochgefahren ist sie ja schon und wir laufen mit dem anderen Hund / Hunden kontaktlos nebeneinander. 

 

Wenn sie dann mit Geschrei aufgehört hat und ansprechbar ist, erst dann lasse ich sie von der Leine und erst dann nimmt sie freundlich aber etwas unsicher Kontakt zu dem anderen Hund auf und taut dann auf :wub:

 

Menschen lasse ich sie füttern, ausgesuchte Menschen natürlich nur, das hilft ungemein. 

 

Ruby bekommt seit heute Sedarom, in ein paar Wochen kann ich von Erfolgen  - oder nicht - berichten  , falls es dich interessiert :)

 

Schließe mich ansonsten Lemmy voll an,  wir haben übrigens eine 5m Flexi und eine 10m Schleppleine ;)

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gebemeinensenfdazu

Wie habt ihr ihn sozialisiert und an Umweltreize gewöhnt?

Hat er Hundefreunde?

Was war das für eine Hundeschule/Welpenschule? Es gibt auch Welpenschulen, wo man Mobbing gelehrt bekommt...

Was ist das für ein Verein für die Schutzhundausbildung, mit welchen Methoden wird gearbeitet?

Habt ihr bereits Zeigen und Benennen versucht?

Habt ihr bereits sukzessive Radiusverkleinerung/Heranführen an Stressreize versucht und wie belohnt ihr?

 

Insgesamt hört es sich an, als würdet ihr Stressreize und Freilauf möglichst vermeiden. Das ist nicht gut, wie soll er denn lernen, sich damit auseinanderzusetzen, bzw. gewünschtes Verhalten von unerwünschtem zu unterscheiden, zumal hier bisher wenig von Belohnung die Rede war. Wenn es einen Hundefreund gibt,würde ich vorschlagen, öfter mit ihm spazieren zu gehen, kann inspirativ sein, wenn er viel Gelassenheit mitbringt. Sollte es bisher an einem solchen fehlen, braucht er einen, der mit etwas Abstand mit euch geht, damit er sich langsam daran gewöhnt und Vertrauen lernt..

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Ist der Hund überhaupt richtig trainiert/konditioniert worden ?

Normal muss man ja schon frühzeitig bei Großrassen beginnen,

also keine "Puppy-Soft-Kindergarten-Kuschelkurse".

Für mich klingt das eher völlig unerzogen, wild, durcheinander,

nicht wissen wohin, was tun.

Sorry, wenn ich mich täusche, aber in Deinem Fall, hilft nur ein

Dog-Coach vor Ort, damit du strukturierte Hilfe bekommst, m.M.

 

Hier im Forum bekommst Du einen netten Erfahrungsaustausch

und sicher gute Tipps, die den Hund aber nicht professionell

unterstützen und in "Reihe" bringen.

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