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Intuition und Schematismus


gebemeinensenfdazu

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NannyPlum

Was ich persönlich ganz schlimm finde ist das körperliche Einwirken auf den Hund, ohne ihm vorher verbal oder durch eine Geste anzuzeigen, was man möchte. Gar nicht aus böser Absicht, sondern weil man's halt so macht. Ich achte zwangsläufig extrem darauf, seitdem ich Leni habe. Ich meine so Dinge wie beim Kommando "Sitz" den Po ein wenig runterdrücken. Oder den Hund an Leine und Halsband in die Richtung ziehen, in die er gehen soll. Funktioniert mit Leni gar nicht. Geht alles mit Gesten, bei uns ist es auf den Oberschenkel klopfen und locken, evtl. mit der Hand in die gewünschte Richtung zeigen. Und natürlich ansprechen. Nur niemals ziehen. Druck erzeugt bei Leni nur Gegendruck. Ich bin oft erstaunt, wie wenig die Leute mit ihren Hunden kommunizieren.  

Und was die Intuition betrifft - habe mich ein paar mal im Leben für das entschieden, was mir mein Verstand und die Umwelt geraten haben, obwohl irgend etwas tief in mir was ganz anderes gefühlt hat. Und ja, diese Entscheidungen habe ich sehr bereut im Nachhinein. Das würde mir so nicht mehr passieren, denn mittlerweile höre ich auf dieses "irgend etwas" beziehungsweise höre bewußter hin.

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vor 14 Minuten schrieb NannyPlum:

Was ich persönlich ganz schlimm finde ist das körperliche Einwirken auf den Hund, ohne ihm vorher verbal oder durch eine Geste anzuzeigen, was man möchte. Gar nicht aus böser Absicht, sondern weil man's halt so macht. Ich achte zwangsläufig extrem darauf, seitdem ich Leni habe. Ich meine so Dinge wie beim Kommando "Sitz" den Po ein wenig runterdrücken. Oder den Hund an Leine und Halsband in die Richtung ziehen, in die er gehen soll.

 

Wobei das Sitz mit Po runterdrücken in meinen Augen ja noch tolerabel wäre. Immerhin gibt es noch ein "Sitz" dazu. Aber dieses rumgeziehe am Hund... ugh, das stört mich auch oft sehr. ich meine, wenn der Hund gerade verrückt spielt und man ihn aus der Situation bringen will - meinetwegen. Aber einfach nur so beim Spaziergang, ohne ein Wort... *ruck* geht man nach rechts. Das hat der Hund gefälligst vorher zu wissen wo es lang geht! :Oo

 

Fällt mir aber auch beim Trailen manchmal auf. Da muss halt mal gestoppt werden, weil Straße oder ein anderer Hund oder sonstwas, und die Hundeführer halten den Hund fest und sagen ihm nicht, warum es nicht weiter geht! Ich erkläre dann immer, dass sie bitte mit dem Hund sprechen sollen, der weiß doch sonst nicht warum er nicht mehr suchen soll und denkt er soll stattdessen was anderes tun. Aber intuitiv (oder instinktiv?) scheint da bei vielen Menschen noch das verständnis zu fehlen, dass eben der Hund mit dem Wort "Auto" nichts verbinden kann ;)

 

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Nebelfrei
vor 31 Minuten schrieb NannyPlum:

Und was die Intuition betrifft - habe mich ein paar mal im Leben für das entschieden, was mir mein Verstand und die Umwelt geraten haben, obwohl irgend etwas tief in mir was ganz anderes gefühlt hat. Und ja, diese Entscheidungen habe ich sehr bereut im Nachhinein.

 

Für mich ist es die Kombination, die es macht! Bauchgefühl ok, aber ein bisschen nachdenken schadet nie.

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vor einer Stunde schrieb Lemmy:

Ich erkläre dann immer, dass sie bitte mit dem Hund sprechen sollen, der weiß doch sonst nicht warum er nicht mehr suchen soll und denkt er soll stattdessen was anderes tun. 

 

Bist du Rudler, oder was? :D ;)

 

Nee, klar, beim Trailen gibt es aber doch einfach das Kommando "Warten", "Steh" oder bei Faja: "brrrrr". :)

 

Hach, was ich das Trailen vermisse! Wollt' grad wieder loslegen und jetzt hat Garry Stubenarrest weil er sich letzten Montag ein Holzstückchen zwischen die Zehen gerammt hat. :rolleyes:

 

Zurück zum Thema: Ich erlebe halt auch ständig diese Stereotypen. Garry kann nunmal gar nicht nicht mit aggressiven Menschen. Alles ist gut, solange er nicht zum "Spielen" aufgefordert wird. Aber dann können die Leute, die das selber heraufbeschwören, nicht mehr damit umgehen und kommen im Kommandoton mit Aus! und Nein! Da, so sieht Garry das, werden die Menschen grundlos aggressiv und er sieht sich mit dieser Aggression konfrontiert und genau das lässt ihn dann erst ausrasten. Ich habe darum Bauchweh, wenn immer wieder - auch hier - geschrieben wird, fremde Hunde gehören abgeblockt und verjagt. Warum? Ich sehe doch, wie sich ein Hund annähert - Garry macht das stets freundlich -. Warum, zum Teufel kann man die Hunde nicht kommunizieren lassen, sondern es muss dann gleich kasernenkommandiert, gebrüllt und geblockt werden? 

 

Ich finde es auch nicht prickelnd, wenn irgendein Hund in uns reinrennt. Aber ich gebe meine Hunde dann frei und überlasse es erstmal ihnen, damit umzugehen. Sie machen das immer prima und mit Sicherheit besser, als ich es je könnte.

 

Und ja, ich hatte selber durchaus Situationen (mit Leila und Chica), in denen ich tatsächlich beschützen musste und das habe ich dann sehr eindeutig getan aber das waren Ausnahmen. Ich trete, blocke, kommandiere grundsätzlich ganz bestimmt nicht weg.

 

bin ich jetzt OT? :think:

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gebemeinensenfdazu
Am 11.2.2017 um 13:49 schrieb Flix:

Die Gegenreaktion der (Hunde-)Menschen ist zu hundert Prozent gleich: Blockhaltung und "Aus!" "Nein!". Genau das aber bewirkt das Gegenteil, bringt Garry erst recht auf die Palme. Er würde ausflippen, Jacken zerfetzen etc., so ich das zuließe.

Dabei ist doch wesentlich verständlicher, wenn Aversives mit Aggression beantwortet wird. Druck erzeugt Gegendruck. Noch dazu, wenn Hund nur freundlich sein und spielen wollte und das nicht dank der Brille erkannt wird.

 

Was einem ja sehr oft begegnet ist dieses Rudelführer- und Rangordnungsding. Das wird gerne mit "so wie in der Natur" erklärt, mit einem Fressen und Gefressen werden vor Augen. Das konkurrenzprinzip hat aber auch nie in der Natur das Überleben und die Weiterentwicklung gesichert.

Das basierte immer auf Kooperation, schon in der Ursuppe, sonst gäbe es keine mehrzelligen Lebewesen.

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vor 17 Stunden schrieb Flix:

Bist du Rudler, oder was? :D ;)

 

Nee, klar, beim Trailen gibt es aber doch einfach das Kommando "Warten", "Steh" oder bei Faja: "brrrrr". :)

Hä? weil ich mit meinem hund spreche? :think:

 

Ja, und mehr erwarte ich auch nicht von den Leuten! Aber sie halten eben einfach nur fest und sagen keinen ton - und wundern sich dann, wenn der hund in der Zeit anfängt Blümchen zu zählen.

Dass man den Leuten echt erklären muss, "Stop" oder "Warte" zu sagen beim Trailen hatte mich etwas erschreckt ;) - aber man sollte es den Leuten auch anscheinend schon im Welpenkurs deutlich machen, dass Hunde keine Gedanken lesen können.

vor 17 Stunden schrieb Flix:

Warum, zum Teufel kann man die Hunde nicht kommunizieren lassen, sondern es muss dann gleich kasernenkommandiert, gebrüllt und geblockt werden? 

 

Vielleicht, weil der hund an der Leine des Blockers kein so netter Hund ist?  Aber wenn dein Garry auf uns mit Higgins zugewackelt kommt, ist es mir tatsächlich egal wie nett Garry ist, denn HIGGINS ist nicht nett. Und am Ende ist es leider derjenige mit dem bissigen Hund, der die hohen Gefahrhundesteuern zahlen muss.

 

andere Möglichkeit - der eigene hund hat panische Angst vor anderen Hunden. Auch da ist es egal, wie nett Garry ist - wenn der eigene Hund danach ne Stunde Therapie braucht, war das keine schöne Hundebegegnung und auch nicht sehr hilfreich in der kommunikation.

 

Aber - ich gehe hier davon aus, dass der Mensch mit dem unverträglichen oder panischen Hund auch vorher schon mit dem Garry- HH gesprochen/kommuniziert haben sollte :) Abruf und Hund zum HH - reicht völlig, muss man nicht sinnlos blocken.

 

Ach und weil ich doch auch manchmal blocke - hier läuft ein Schäferhundmix herum, der immer Scheinangriffe mit frontalem auf-den-Hund-zurennen und dann abdrehen macht. Solange er abgedreht hat, war das für mich zwar nervig, aber ok... Aber irgendwann kam er auf den Strumpf, dass Lemmy wohl schon älter ist und wenn er mit der Tochter der besitzerin unterwegs ist, bremst er nicht mehr sondern rennt voll in meinen Hund rein.

Einfach so!

Und mein Hund, mein kleiner einzelkämpfer, stellt sich hinter mich wenn er das sieht - da bleib ich doch nicht lässig und sag "bitte, mach" sondern sehe zu, dass ich das Vertrauen das mein Monster in mich hat auch verdiene. Und dann mach ich nen Schritt vor und sage "Ab". und das reicht ja auch.



Nur mal kurz ins OT ;) 

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vor einer Stunde schrieb Lemmy:

Aber - ich gehe hier davon aus, dass der Mensch mit dem unverträglichen oder panischen Hund auch vorher schon mit dem Garry- HH gesprochen/kommuniziert haben sollte :) Abruf und Hund zum HH - reicht völlig, muss man nicht sinnlos blocken.


Sollte er. :) Garry-HH jedenfalls gibt Garry nicht unabgesprochen frei.  :) Es sei denn, Flix ruft aus Versehen "okay" :redface .

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Na, wer in dem Fall blockt hat den Block vor der Birne :D

 

So, zurück zum Thema - wo waren wir? :think:

 

Ach so - ich hab die Artikel von Duoungleich gelesen, sehr spannend! :)

 

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Pogedrücke hat bei meinen Hunden eine Aversion gegen das "Kommando" bewirkt.

Bei Platz ist es ganz aus. Ich wars nicht.

 

Diese Verknüpfung war schwierig aufzulösen. Es gibt so. URL bessere Varianten.

 

Aus und Nein haben Akuma beißen lassen.

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NannyPlum

Wo du das Kommando Platz erwähnst - gibt es nicht auch ein Schema, was so ein Hund alles können sollte? Oder können muss? Mir ist schon häufiger passiert, dass ich verwundert angeschaut werde, weil Leni kein Platz kann. Oder nicht Pfötchen gibt. 

Oder aber was ist mit dem Impuls von Leuten, dem Hund Kommandos zu geben, obwohl es nicht der eigene ist? Also nicht gänzlich Fremde, aber Besucher oder Bekannte.  So nach dem Motto "Hunde befolgen Kommandos" und ich probiere das mal aus. Eine menschliche Tendenz, Kontrolle? Macht? auszuüben? Ich finde das ganz befremdlich. Ich hatte noch nie das Bedürfnis, einen Hund diverse Kommandos abspuhlen zu lassen. Linus hatte Spaß an Tricks und Agility, aber ich habe das immer als Teamwork und eine gemeinsame lustige Zeit angesehen, nicht als Abrufen bestimmter Fähigkeiten.

Etwas OT, aber als ich Linus vor über 20 Jahren bekommen habe, war ich Single. Absolutes Ausschlusskriterium eines Mannes- und deswegen komme ich auch auf Schemata, weil mir das häufiger passiert ist - waren irgendwelche Kommandos, die der Betreffende bei einem ersten gemeinsamen Gassigang meinem Hund gegeben hat. Fand ich wie gesagt total befremdlich.

Was ist der Beweggrund dafür? 

Ist es die Wahrnehmung des Hundes als potentiellen Befehlsempfänger? 

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