Zum Inhalt springen
Registrieren

Unbekannte Vorgeschichte - doch kein Argument gegen den Hund vom Tierschutz?


NannyPlum

Empfohlene Beiträge

vor 12 Minuten schrieb Lique:

Was ist denn mit einzuschleppen gemeint? Sind Tierschutzorganisationen quasi Hundeschlepper?

 

Naja, ich denke das es im ATS (Auslandstierschutz) schon eine Menge schwarzer Schafe gab / gibt, die sich damit ihren Lebensunterhalt eher bequem verdienen. Es gab ja dazu einen Blog von Karin Burger, der aber irgendwann aufgrund eines seltsamen Kleinkrieges mit diversen "Tierschützern" nicht mehr lesbar wurde und auch eingestellt wurde. (Doggennetz.)

 

Vermutlich ist das damit gemeint.

 

Dennoch sind die Zustände in osteuropäischen Tierheimen nicht mit Zuständen in hiesigen THs zu vergleichen. Auch wenn es dort inzwischen schon einige ambitionierte THs gibt und man nicht so tun sollte als ob alle Rumänen, Ukrainer und Co generell keine Tiere mögen würden.

 

so weit

Maico

 

Link zu diesem Kommentar
vor 5 Minuten schrieb mikesch0815:

 

Naja, ich denke das es im ATS (Auslandstierschutz) schon eine Menge schwarzer Schafe gab / gibt, die sich damit ihren Lebensunterhalt eher bequem verdienen. Es gab ja dazu einen Blog von Karin Burger, der aber irgendwann aufgrund eines seltsamen Kleinkrieges mit diversen "Tierschützern" nicht mehr lesbar wurde und auch eingestellt wurde. (Doggennetz.)

 

Aber da sind sich doch alle einig, so wie es ja auch bei den Züchtern eine Menge schwarzer Schafe gibt. Für mich klang die Aussage schon weitaus pauschaler, dass es grundsätzlich nicht gut ist, Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu holen. Vor allem da die Begründung war, dass es genug Hunde in deutschen Tierheimen gibt und eben gerade nicht, weil es da auch schwarze Schafe gibt. 

Link zu diesem Kommentar

Ok. Ich seh halt erstmal eine gewisse Kritik an einigen Auslandstierschützern, und die find ich auch gerechtfertigt. 

 

Natürlich teile ich nicht die Meinung, das deutsche Tierheime mit Auslandstierschutzhunden geflutet werden. Das ist mir zu sehr "Merkel muss weg!" mässig gedacht! ;)

 

so weit

Maico

Link zu diesem Kommentar
vor 46 Minuten schrieb Lique:

Klingt für mich irgendwie nach Deutschland den deutschen Hunden.

 

Nö. Aber manch ein Hund im deutschen Tierheim wird nicht vermittelt, weil ...

... er die "falsche" Farbe hat

... älter als 1 Jahr ist

... eventuell 1 bekanntes "Problem" hat

... etc.

"Dann nehmen wir eben einen Hund aus dem Ausland, da ist ja auch viel mehr Auswahl."

 

Unter diesem Gesichtspunkt ist Hundeimport weniger gut.

 

Über "Probleme" wird bei Auslandshunden oft nichts beschrieben, weil schlicht unbekannt. Dann gibt es eventuell eine Beschreibung eines wohlmeinenden Pflegers, für den "Kleinigkeiten", an denen manch Hundehalter verzweifelt, eben kein "Problem" sind.

Link zu diesem Kommentar
NannyPlum

Mir geht's bei "unbekannter Vorgeschichte" nicht darum, einen unbekannten Hund nach Foto auszusuchen, sondern einen Hund kennenzulernen und seine Persönlichkeit auf sich wirken zu lassen und dann zu schauen, ob er zu mir passt. :)  Und eben im Vorfeld nicht schon auszuschließen, dass ein Hund mit "Vorgeschichte" per se nicht in Frage kommt.

 

Link zu diesem Kommentar
vor 4 Minuten schrieb DerOlleHansen:

... er die "falsche" Farbe hat

... älter als 1 Jahr ist

... eventuell 1 bekanntes "Problem" hat

... etc.

 

Naja, mit der Begründung rennen viele ja eher mehr zum Züchter. Und wenn schon, dann wird eben einem Hund aus dem Ausland geholfen. Im einen Szenario sitzt ein Hund weniger im deutschen Tierheim, im anderen sitzt ein Hund weniger im ausländischen Tierheim/Tötungsstation. 

 

Hund ist Hund,ich verstehe das wirklich nicht. 

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
vor 7 Minuten schrieb DerOlleHansen:

Über "Probleme" wird bei Auslandshunden oft nichts beschrieben, weil schlicht unbekannt. 

Das liegt dann wieder an der Orga. Bei "meiner" gibts immer ne nette Problemliste, weil die im ausländischen Tierheim die gleichen Möglichkeiten oder Unmöglichkeiten haben, wie die Mitarbeiter im deutschen TH, die sind ja nicht per se dümmer. 

Link zu diesem Kommentar
Am 28.4.2017 um 20:56 schrieb NannyPlum:

Wenn es um die Wahl "Hund vom Züchter" oder "Hund vom Tierschutz" geht, begründen viele ihre Entscheidung für den Rassehund vom Züchter mit der optimalen Aufzucht und Sozialisierung. Argument gegen den Hund vom Tierschutz ist im Umkehrschluss häufig, dass man ja nicht wisse, was dieser schon erlebt habe. Das stimmt natürlich, was ich dann aber bemerkenswert finde, ist, wie umwelttauglich, sozialverträglich und einfach nett viele der Hunde z.B. aus dem Auslandstierschutz hier in meiner Umgebung sind. 

Meine eigene Erfahrung spiegelt das auch wieder, Pino kam mit 9 Monaten aus einem spanischen Tierheim und Leni wurde als Welpe mit ihren Geschwistern  auf Gran Canaria gefunden.  Vorgeschichten - unbekannt. Beide eher schüchtern und vorsichtig, aber nach kurzer Zeit vertrauensvoll und anpassungsfähig. Sicherlich werden in erster Linie eher die unproblematischen Hunde nach Deutschland vermittelt. Aber auch die werden in jedem Fall schon einiges miterlebt haben, allein die Reise hierher im Flugzeug. 

Was ich mich gerade frage - inwieweit können Defizite in der Sozialisierung ausgeglichen werden? Kann gar ein unruhiges (Vor-) Leben bessere Voraussetzungen schaffen für die Anpassung in ein neues Umfeld? 

Um es mal etwas platt zu formulieren - warum kriegt mein Tierschutzhund unbekannter Herkunft seinen Alltag so gut auf die Reihe? Wenn's zu einem großen Teil an mir und meinem Umgang liegt, dann dürfte die unbekannte Vorgeschichte ja eigentlich kein K.O.-Kriterium gegen den Tierschutzhund mehr sein, oder?

 

 

Das liegt vielleicht daran, dass ein großer Anteil der hier mittlerweile zu bekommenden Hunde aufgrund ihrer Vorgeschichte keine gravierenden Verhaltensoriginalitäten zeigen :think:

Natürlich ist auch maßgeblich die hohe Anpassungsfähigkeit, und die durch die Domestikation bewirkte große Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen dafür verantwortlich, dass ein so enges Zusammenleben mit Mensch und Hund möglich ist.

 

Das K.O.-Kriterium, welches für mich keines (mehr) ist, ist aus meiner Sicht ein menschengemachtes.

Wir lesen doch hier immer von Problemen, die Menschen mit ihren Hunden haben. Ein -mMn- äußerst geringer Anteil davon liegt sicher auch an einer entsprechend gravierenden (traumatischen, massiv verhaltensverändernden) Vorgeschichte des Hundes. Sowas wird heutzutage über die Medien rasant und flächendeckend verbreitet, und trägt sicher auch dazu bei, die "Vorgeschichte" eines Hundes als maßgeblichen Bestandteil für ein unproblematisches Zusammenleben zu bewerten.

Sowas nährt Vorurteile.

Ein anderer Aspekt ist aber auch, dass viele Menschen sich überhaupt keine Vorstellungen darüber machen, dass ein Hund ein Lebewesen ist, das genauso Ecken und Kanten haben kann, wie der neue (zweibeinige) Lebensgefährte, mit dem man sich auch erst mal zusammenfinden muss.

Da spielen dann so alte Zöpfe wie "der Hund hat zu gehorchen", oder so Vorwürfe "dein Hund ist nicht erzogen", oder "du musst deinem Hund mal zeigen, wer der Herr im Hause ist" eine große Rolle - und weil Menschen ja immer leicht die Fehler an anderer Stelle suchen, ist es dann leicht auf die "Vorgeschichte" des Hundes zu verweisen, die ja eine unproblematische "Erziehung" oder auch Integration des Hundes in sein neues Leben ungemein erschwert.

 

Von da aus ist es dann nur ein kleiner Schritt hin zu den Beispielen von Hunden mit wirklich gravierenden Verhaltensproblemen, die dann in den Köpfen der Menschen rumgeistern - und das wird dann pauschalisiert und nährt das Vorurteil, Hunde mit Vorgeschichte sind immer problematisch.

 

Was noch sehr stark dazu beiträgt: Hundehaltung ist noch gar nicht so lange so populär - und es ist mittlerweile extrem leicht, sowohl einen Hund zu halten als auch zu bekommen. Das bei der Anschaffung eines Hundes oftmals wenig Gedanken und Vorplanungen an das Wesen eines Hundes verschwendet werden, liegt am Menschen.

Dass das Wesen eines Hundes bei der Haltung nicht berücksichtigt wird, auch.

 

 

 

vor 20 Stunden schrieb Estray:

Das Wesen sollte ein Auswahlkriterium sein, unabhängig von der Vorgeschichte. 

 

 

Genau deshalb habe ich mich für einen Rassehund vom Züchter entschieden.

 

Meine größte Angst war tatsächlich: Was mache ich, wenn mein Sohn von einem Hund gebissen wird, weil er unbedacht und von mir unerkannt aufgrund meiner mangelnden Erfahrung etwas bei dem Hund auslöst?

Ich weiß nicht, was ich dann gemacht hätte - aber ich weiß, was mit mir passiert wäre: Ich hätte Angst bekommen, um mein Kind und vor dem Hund.

Damit hätte ich alleine gestanden, ohne jegliche Erfahrung. Denn vor 19 Jahren gab es weder Internet, noch allgemeine Hundeplätze die sich nicht mit einer Schutzhundeausbildung befassten, noch irgendwelche kompetenten Trainer, die sich mit Verhaltensoriginalitäten auskannten. 

 

Durch meine Wahl  hatte ich damals als einzige Ansprechpartnerin für meine kleinen und größeren Anfängerproblemchen meine Züchterin - und darüber bin ich heute noch froh, weil ihre Hilfen alleine dem Wohl ihres Welpen aus ihrer Aufzucht galten, und zwar lebenslang, über die Abgabe hinaus.

 

Heute gibt es ganz viele Angebote, sowohl was "Rassehunde zum Schnäppchenpreis", den "dankbaren Hund aus dem Tötungsstation/von der Straße" als auch zur "perfekten Methode zur Erziehung eines Hundes" betrifft.

Ihr bekommt ja selber mit, welch undurchschaubarer Dschungel da auf den heutigen Hundeinteressierten einprasselt.

Das macht es nicht leichter - und mich wundert nicht, dass die Schauermär des nicht-händelbaren Second-Hand-Hundes noch weiterhin in den Köpfen der Menschen rumspukt.

 

Ist ja auch leichter, als die Fehler bei sich zu suchen...

 

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Ich denke der Hund wird auch dann nicht genommen (wegen Alter oder Problemen) wenn es keine Auslandshunde gibt. Ich habe ja vor einigen wochen einen alten Hund gefunden. Hatte tatsąchlich kurz ûberlegt ihn aufzunehmen. Ich habe mich aufgrund seines Alters dagegen entschieden. Manche Dinge müssen halt passen und da werden bestimmte Ansprûche an den Hund gestellt. Ich bin ja im Ausland und hab meine 1 Jahr alte, äußerst aktive Hündin mit. Mit dem alten Hund mûsste ich getrennt gehen was noch mehr Stress fûr mich bedeuten würde. Auch mûsste der alte Hund - der schon beim Autofahren deutlich gestresst war - alle paar Wochen im Frachtraum im Flugzeug fliegen. Das tue ich keinem alten Hund an. 

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Freefalling

Ich hatte mich damals auch erstmal auf den Seiten der Tierheime in der Umgebung umgesehen. Hier gibt es leider recht viele beschlagnahmte Listenhunde. Da sind sicher tolle Hunde bei. Aber für mich wäre das nix gewesen. Die strengen Auflagen, die hohen Steuern. Ich bin viel mit der Bahn unterwegs, viel unter Leuten. Femos "Schäferhundaussehen" trifft hier ja schon oft nicht auf Gegenliebe.

 

Ich habe mit dem Femo einfach Glück gehabt. Ich habe mir den Verein (dank eines Formumstipps) genauer ausgesucht als den Hund. Und dann hab ich mich da beraten lassen. Ich wollte: jung, aber kein Welpe, gerne etwas größer, aber händelbar und vom Wesen her offen und dem Menschen zugetan. 

Ich muss die Tage mal ein paar Fotos raussuchen. 

 

Was mich total überzeugt bei meinem Hund und auch bei anderen Auslandshunden (hier oft Rumänen): Die haben eine gewisse "angepasste Unabhängigkeit". Mit Hunden, mit Menschen, mit der Umwelt. Das bringt auch vielleicht Schwierigkeiten mit sich, klar. 

Aber den Femo könnte man irgendwo aussetzen, der würde klarkommen. Ich muss mir um ihn einfach keine Sorgen machen. Der kann seinen Körper einschätzen, der kann Situationen einschätzen. Der kommuniziert sehr klar. Ein Überlebenskünstler. 

 

Ich glaube, es kommt auch auf die Erwartungshaltung an, die man hat und die kann bei einem Welpen vom Züchter natürlich spezieller sein. Man sucht die Rasse genau aus (da wüsste ich ja gar nicht, was ich nehmen soll), man fährt das volle Programm mit Welpenschule etc und man kann den Hund viel besser formen. Aber manchmal ist man dann auch sehr kritisch. Ich erlebe das hier oft. Von den Hunden wird teilweise sehr viel erwartet. 

Von den Straßenhundbesitzern höre ich meist "Läuft." :D Auf Nachfrage kommt dann schon manchmal was. Aber vieles wird einfach angenommen bzw gesagt "Wir behalten das im Auge, aber er kann jetzt schon so viel, wir sind total froh. Das kriegen wir auch in den Griff." Die Leute sind meist entspannt. 

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...