Border Collie "Probleme"

[Colomba]

Vielen Dank 2010 für deine Beiträge in diesem Thread. Man liest den Schmerz heraus, den es einem bereitet, die Tiere so zu sehen. Geht mir auch immer wieder so. Neben dem Border Collie auch mit anderen Hütehunde, im Speziellen. Und dass das noch jemand "normal" findet...? Gerade Autoaggression ist ein Thema, das läuft es mir kalt den Nacken runter.

 

Ich hoffe, der Themenstarterin helfen diese Beiträge genauso, ihren Hund noch besser zu deuten und sich ggf. Hilfe zu holen. Das sind Probleme, denen man sich ohne seeehr viel Hundeerfahrung in diesem Bereich nicht alleine stellen sollte. Eine Anleitung wird hier (hoffentlich) niemand aus der Ferne haben. Wie läuft denn das "kontrollierte Ballspiel" ab?

[gast]

Danke!

Ich sah gestern in Berlin, MITTEN in der Stadt folgendes.

Eine Mutter mit Kinderwagen und ein...taraaaa...Border. Ich stand im Gespräch neben einem Cafe, rechts von mir eine Mann mit Hund, der Hund lag entspannt unterm Tisch, das bewunderte ich noch, weil ich in dem städtischem Trubel immer bewundernd tiefenentspannte Tiere zur Kenntnis nehme. Ein weiterer Hund lief mit Mensch so vor sich hin.

 

Besagter BC lief am Kinderwagen ohne Leine, ich fand den Hund hübsch un guckte halt so hin. Plötzlich geht ein Mann auf der anderen Seite des Kinderwagens vorbei. Was macht der Hund?

Vorne um den Wagen und stoppt den mit geöffnetem Fang und deutlicher Absicht: BLEIB STEHEN!!!

Ganz typisches Kontrollverhalten und bewusst ohne Biss.

Mann und Frau gehörten NICHT zusammen, der Mannn war deutlich erschreckt und irritiert.

Die Frau auch. Der Hund wurde diszipliniert (ein Glück ganz adäquat)

 

Warum ich das schreibe?

Wiel ich finde, dass BCs nicht in die Stadt gehören. Weil ich finde, das diese Rasse oft angeschafft wird und die Menschen sie nicht einschätzen. (Auf andere Rassen trifft das auch zu, aber hier gehts halt um den BC)

 

 

vor 23 Stunden schrieb Lexx:

@2010 das Verhalten was du beschrieben hast lässt mich allerdings eher auf epilepsie schließen ((hochspringen, im kreis drehen.. )sehr lange wurden bc verhaltensprobleme attestiert die schlichtweg unter fokalen anfällen leideten. Mit stärkerem stresslevel häufen sich auch die anfälle.

 

Der Hund ist mit 14Jahren gestorben. Es war ein "ganz normaler" BC.....

Ere hatte keine Epilepsie. Er war allerdings in meinen Augen Verhaltensgestöt.

Dieses war ein Beispiel. Ich kann noch hunderte erzählen. Ganz krass war der BC, der in Erde oder Sand biss, diese hochwarf und dann den Sand schnappte...Als Zeitvertreib.

 Oder den tauchenden, der immmer am Boden des Sees glitzernde Steine suchte, was alle allerliebst fanden, bis er  einmal soviel Wasser dabei abschluckte, dass er kollabierte und fast starb.

Oder der BC, der Flugzeuge jagdte. (das war nun zufällig mein übernommener Nothund) :-)

Ich dachte ich ich seh nicht richtig....Natürlich habe ich alles darangesetzt, dass er das sein lässt. Was er auch im Verlauf ablegte. Aber ich hätte es ja auch niedlich finden können.

Nein, ist nicht niedlich. Ich kenne auch BCs, die Grashalme hüten. Goldfische im Teich oder Aquarium sind sehr beliebt, Katzen "glotzen" sowieso.

Alles in allem neigt diese Rasse zu zwanghaftem Verhalten. Das "sich festglotzen" entspringt dem "Auge zeigen" als gewolttes Verhalten beim Hütehund BC...Und das klappt schon in den Leistungszuchten nicht immer sehr gut.

 

Werden diese Hund nun "Show-gezüchtet" dann ist das Ergebnis wahllos....und der Hund eine Wundertüte.

Die Rasse ist in Begriff sich gängzlich zu teilen in Show und Arbeitshund.

Aber um hier einen einheitlichen Familienhund zu haben, der aber bitteschön sehr einfach auch im Sport auszubilden ist, eine brillianter Rettungshund sein kann, Motivation zur Arbeit ohne Ende hat und gefälligst mindestens der schnellste im Agisport sein kann, da ist das züchterische Unterfangen, so ich es kenne, mehr als stümperhaft.

[gast]

@2010 ob der Hund mit 14 Jahren gestorben ist, ist unerheblich. Sehr, sehr viel "Verhaltensprobleme"  wie in die Luft schnappen, imaginäre Fliegen fangen etc. Etc. Sind in Wahrheit Fokale Anfälle. Die Dunkelziffer bei Epilepsie beim Border Collie ist sehr hoch und wird oft nicht erkannt. Der Hund muss niemals in seinem Leben einen Grand Mal Anfall gehabt haben. 

[Gast]

Wie genau kann man eine Epilepsie beim Hund denn feststellen? Was machen TA denn da?

 

(Epilepsie beim Menschen gibt es auch in ganz unterschiedlichen "Schweregraden", nicht jeder bricht direkt zusammen. Manche verlieren ihren Fokus, zittern an den Händen und sind nicht wirklich in der Lage die Außenreize zu verarbeiten und man könnte glauben es handelt sich lediglich um ein Kreislaufproblem nur hat es eben andere Ursachen und braucht andere Maßnahmen zum Gegensteuern.)

[gast]

Letztendlich kann man Epilepsie nur mit einem EEG feststellen was beim Hund so gut wir nicht möglich ist da er nicht still hält. Ansonsten ist es eine Ausschlussdiagnose und geschulte Beobachtung. Manche Hunde mit "Verhaltensstörungen" legen diese unter der Behandlung von Antikonvulsiva ab, was dann recht eindeutig ist... Epilepsie kann sehr vielseitig sein. Meine Hündin hat neben den typischen Grand Mal Anfällen z.B  auch Absencen. Das würde viel. Nicht jeder Besitzer mitkriegen oder es lustig finden wenn der Hund manchmal etwas "verträumt" ist. Sie ist dann einfach für 2,3 Sekunddn nicht erreichbar. Sie läuft z.b., bleibt dann für 2 Sekunden stehen, reagiert dann auf nichts, und läuft dann einfach weiter. Würde mein Hund nur diese Absencen haben, bin ich mir zu 100% sicher das sie niemals als Epileptikerin identifiziert worden wäre.

[Gast]

Danke für die Aufklärung. 

Deiner Maus wünsche ich natürlich alles Gute. 

[gast]

Der gehts super :-) wir sind immer noch (grand mal) anfallsfrei! Seit oktober!! Taurin sei dank. Ist echt unglaublich... sie hat früher alle 3-4 wochen gezappelt. Dann sind wir auf 6-8 hoch und jetzt das :-D

[Gast]

Das freut mich.

[gast]

vor 11 Stunden schrieb Lexx:

@2010 ob der Hund mit 14 Jahren gestorben ist, ist unerheblich. Sehr, sehr viel "Verhaltensprobleme"  wie in die Luft schnappen, imaginäre Fliegen fangen etc. Etc. Sind in Wahrheit Fokale Anfälle. Die Dunkelziffer bei Epilepsie beim Border Collie ist sehr hoch und wird oft nicht erkannt. Der Hund muss niemals in seinem Leben einen Grand Mal Anfall gehabt haben. 

 

Der Hund hatte KEINE Epilepsie. Das war eine Zwangshandlung, die am Ende von "stumpfen" Geradeausrennen bei vollkommener Überforderung geschah.

NUR ICH fand  den Verhaltensgestört. Die Familie nicht. Ich verstehe was du meinst und gehe konform. Aber dieser Hund hatte keine fokalen Anfälle.

Aber die Grenze ist fliessend. Und genau das meine ich ja. Diese Hunde sind krank! An Körper und Seele. Und wenn dann eine Epilepsie festgestellt wird, werden sie endlich geschont.

Von daher, wäre es auch für diesen Hund besser gewesen, er hätte kein Bällchen mehr holen müsse und sich im Kreis drehend durch den Agi Parcours hetzend mit herausquellenden Augen.

 

Ich kenne einen Weltranglisten ersten Agi Hund, der musste immer ganz schnell etwas ins Maul bekommen, weil der sonst den Halter im Ziel fest in den Bauch gebissen hat. Alles normal...Alles zu Lasten der Tiere, die so schön motiviert sind. So motiviert, dass ihnen die Sicherungen im Hirn durchknallen, was ja letztlich auch bei der Epilepsie geschiekt. Vollkommener Kurzschluss.

Und ja, Epilepsie ist ein Problem in der BC Zucht. Und ganz bitter.

[Freefalling]

@2010 Das klingt ja ganz furchtbar traurig.  Was meinst du, auf wie viele BCs trifft das denn im Schnitt zu? Und was wird von Züchterseite unternommen?