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Klarheit und Konsequenz - Was heißt das und inwiefern ist das notwendig


Zurimor

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velvetypoison

Konsequenz hat, zumindest für mich, eher mit mir zu tun als mit dem Hund.

 

Nehmen wir mal an, es geht irgendwas richtig schief.

Irgendeine Situation.

Bevor ich da überstürzt handel und Konsequenzen ziehe, am Hund - gehe ich da erstmal raus und mache mir 1, 2 Gedanken dazu.

Was war überhaupt los, wie und warum sind wir da rein geraten?

Die meisten Dinge sind passiert, weil ich irgendwas überschätzt habe. Entweder ihn und das er damit umgehen kann oder, gerade früher, seine Fortschritte generell in Sachen Signale befolgen usw.

Die Konsequenz für mich ist dann immer erst: Erstmal zusehen, das es sich nicht wiederholt. Das ich ihn nicht wieder in Situationen bringe, die er nicht bewältigen kann. Das er sich selbst Alternativen sucht, weil ich keine habe. Oder es auch einfach da keine gibt die ich sehen würde/umsetzen kann.

Oftmals merkt er das gar nicht direkt, dass ich gerade dabei bin, andere Wege für ihn zu suchen.

Manchmal läuft es auch eben nur ganz dumm - da muss ich nicht die Welt aus den Angeln heben und alles anzweifeln und umstoßen.

 

Verboten ist verboten :D

Ja.

Nein.

Die meisten Dinge, die bei anderen gerne verboten werden/sind (gerade in Sachen Zusammenleben IN der Wohnung) - sind bei uns eh ganz normal.

 

Klarheit - ist gar nicht mein Wort.

Ich habe einen Hund, der Sicherheit braucht.

Ich muss keine Klarheit vermitteln. Klar heißt nicht unbedingt sicher. Von mir wird quasi "erwartet", sicher zu sein.

Während meine erste Hündin das überhaupt nicht brauchte, hängt für Caillou extrem viel dran.

Er ist z. Bsp. ohne mich zwar immer noch entspannt, aber wesentlich vorsichtiger als wenn er mich im Rücken hat. (so wurde mir berichtet, von Freunden die ihn betreuten)

WENN er wirklich mal die Nerven wirft, egal ob aus Angst, Aufregung , bin ich seine erste Anlaufstelle. Das ist mein Job. :D

 

 

 

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Klarheit ist eine ganz berechenbare Grösse.

Klarheit gibt Sicherheit.

Klarheit hat nichts mit verbiegen zu tun und nichts mit Erziehung.

Es gibt Menschen, die sind klar, kommunizieren klar und sind somit eben einfach zu lesen.

Man muss nicht überlegen, wird er jetzt dies oder jenes tun, sondern es ist klar. Wie schon geschrieben, vereinfacht das das Zusammenleben.

 

Konsequenz, hat auch etwas mit Klarheit zu tun. Wenn ich nicht klar kommuniziere, was ich erwarte oder mir wünsche, kann ich in Situationen auch nicht erwarten, dass ich mich auf meinen Partner Hund verlassen kann. Und umgekehrt.

Meine Konsequenz heisst nicht, dass der Hund unter irgendeiner "Anordnung" von mir leidet. Meine Konsequenz ist zum Beispiel; Ich schütze meine Hunde vor Angreifern.

Das mache ich klar und konsequent.

 

Die Grillwurst....ich grille immer für jeden Hund eine Wurst mit und sie bekommen die in einem Brötchen.

Dennoch ist Essen stehlen nicht erwünscht. Was alle mitunter brechen und einer als persönliches survival Training in sein Leben integriert hat. (heisst, er klaut wie ein Rabe.....was mich zu KONSEQUENTEM Aufräumen der Anrichte anhält..IMMER...sonst ist sie nämlich leergefressen)

 

Ein Nein bedeutet für uns: lass, was du gerade tust.

Ein NEIN, sagt auch ein Hund, der mich anknurrt, weil ich evt. nerve, weil ich ihn streichel und er will das nicht.

Aber es heisst niemals: streichel mich nie wieder, sondern immer  nur auf den Moment bezogen.

Nicht auf den Tisch springen lernen Hunde, der Hund meiner Schwester war bei minimalem Aufwand ein absolut wohlerzogener Hund.

Er kannte: Geh auf deinen Platz und geh auf den Tisch

Geh auf den Tisch, das hat er sich selbst beigebracht, das betrach den Gartentisch, da hat er sich drauf gesonnt. Und das durfte er und das war praktisch, weil als kleiner Hund mit wenig Fell hätte er nicht gut auf den kalten Fliesen im Winter liegen sollen.

Wenn ich meinem Hund NEIN sage, weil er grad ansetzt auf einem frisch gespritztem Feld Gräser zu fressen, heisst es NEIN, jetzt und diese Gräser, weil ich die für giftig halte.

Aber die Gräser woanders können gefressen werden.

 

Manche Hunderassen sind einfacher zu handhaben mit ganz klaren Regeln und Strukturen. Der Mehrheit der Hunde tud das sehr gut.

Das können wenige Regeln sein, an die sich dann alle halten.

Zum Beispiel (nach erfolgten Erlernen)

1. nicht an der Leine zerren, WEDER MENSCH noch Hund

2. nimm mir mein Essen nicht aus der Hand, deins nehm ich dir auch nicht weg!

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Klarheit und Konsequenz sind für mich wichtige Bestandteile einer jeden Erziehung. 

 

Ganz klares Beispiel: Stubenreinheit

Es wird anfangs immer gelobt wenn sie draußen ihr Geschäft verrichten und drinnen wird es kommentarlos weggemacht. 

Würde plötzlich jemand anfangen die Haufen im Haus zu loben, tja dann wird es mit der Stubenreinheit nichts werden.

Wie sollte der Hund so was auch verstehen? 

 

So ist es in anderen Situationen auch. Will ich das er ein Verhalten öfter oder zu bestimmten Situationen/Wörtern zeigt muss ich es loben und wenn er es nicht macht bleibt das Lob halt aus. Wird ein Kommando erst aufgebaut, kann und sollte man meist schon den Ansatz des Gewünschten loben bis er versteht was man möchte.

 

Konsequent zu sein bedeutet für mich fair zu sein. 

Ich erlaube heute nicht was das ich morgen wieder verbieten werde. Das ist unfair, außer ich schaffe durch bestimmte Abläufe und Rituale eine Situation die sich deutlich von Alltag abhebt und es dem Hund ermöglicht eine Ausnahme erkennen zu können. Aber das macht man nicht mit Welpen die erstmal überhaupt den normalen Alltag lernen müssen, sondern das führt man ein wenn der Alltag bereits gut funktioniert. 

 

Man muss sich auch eben überlegen welche Regeln welche Effekte für später haben und man das möchte.

Erlaube ich einem Hund am Tisch auch verbal zu betteln, dann wird er es auch machen wenn ich Freunde oder Kollegen einlade, wenn man im Restaurant ist oder bei Freunden zu Besuch. Will ich es dort nicht ist es am einfachsten es auch Zuhause nicht zu erlauben. Natürlich kann man dem Hund auch beibringen das es Zuhause erlaubt ist und wo anders nicht, aber dann darf ich das in der Öffentlichkeit auch erstmal üben und das muss man mögen. 

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Nebelfrei
vor 1 Minute schrieb Michelle003:

Konsequent zu sein bedeutet für mich fair zu sein. 

 

Finde ich schön gesagt.

Es geht ja nicht darum sich einfach durchzusetzen, aber man soll berchenbar sein. Der Hund soll wissen, was läuft. Das ist nicht beim allem und bei jedem gleich wichtig. Es gibt enfachere und schwierigere Hunde, Wega ist einfach.

ZB betteln soll Wega  nicht, wenn sie kommt sag ich normaerweise nein, manchmal auch  nicht und sie bekommt was, aber dann ist fertig. Wega versteht das, sie würde nie was klauen, bei einem anderen  Hund ginge das nicht.

Konsequent bin ich zb beim einsteigen in die Bahn, da muss sie warten bis ich das ok gebe, einfach weils sonst zu gefährlich ist.

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vor 21 Minuten schrieb Nebelfrei:

sie würde nie was klauen

 

Das habe ich von dem herzallerliebsten Pavel auch mal gedacht ... :D Dazu passt dann der unter Hundehaltern sehr beliebte Ausruf:

 

:o "Das hat er ja noch nie gemacht ... !"

 

Heute bin ich schlauer - und lasse nichts erreichbar liegen. ;) Das hilft dem Pavel, herzallerliebst zu bleiben. :)

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gebemeinensenfdazu
vor einer Stunde schrieb Michelle003:

Konsequent zu sein bedeutet für mich fair zu sein. 

Ich erlaube heute nicht was das ich morgen wieder verbieten werde. Das ist unfair, außer ich schaffe durch bestimmte Abläufe und Rituale eine Situation die sich deutlich von Alltag abhebt und es dem Hund ermöglicht eine Ausnahme erkennen zu können.

Das können Hunde auch ohne größere Änderung erkennen. Unfair finde ich es nur, wenn man vom Hund verlangt, daß er sich automatisch wieder "an die Regeln hält und nicht diskutiert". Genau dieses Diskutieren ist sehr fair vom Hund - er fragt sogar nach.

Ich bin immer froh, wenn sie bei Menschenkot nachfragt. Den darf sie nie haben, weshalb sie schonmal alleine losdüst, weil sie dann nicht nachfragen muß... die Erfahrung zeigt eben, daß sie nie darf. Und das ist dem Hund eben schwer mit Erklären zu vermitteln- es schmeckt ihm und in dem Moment passiert ja nichts Schlimmes. Komplexere Zusammenhänge wie Durchfall, sonstige Infektionen, Medikamentenreste oder Drogeneinnahme kann man dem Hund schlecht erklären..Wenn ich nicht daneben stehe, muß sie nicht nachfragen und dann geht sie eben mal was gucken , dann muß ich eben schnell reagieren.

Klarere Zusammenhänge, wie an der Bordsteinkante Warten und erstmal gucken lassen, ob da ein Auto kommt sind aber kein Problem. Und genau diese Regeln mit gut erklärbaren Zusammenhänge werden  hier gerne und selbstverständlich angenommen.

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Klarheit: ich bin klar in der Kommunikation , der Hund VERSTEHT was ich möchte (was häufig das Problem ist ;-) ) und ich bin für meinen Hund berechenbar. Ich toleriere nicht an einem Tag ein Verhalten und am nächsten Tag raste ich deswegen aus.

 

Konsequenz: ich mache es IMMER so. Und im Fall des Falles habe ich den längeren Atem.

Konsequenz hat nichts mit Härte zu tun (!), was häufig aber gleichgesetzt wird.

Ich z.b. bin bei  vielen Dingen sehr locker, lasse auf mal 5 grade sein.  Aber manches ist mir sehr wichtig: der Rûckruf und das Stoppkommando. 

Und da bin ich sehr konsequent. D.h. wenn ich mit der Ausführung nicht zufrieden bin, wird da wieder trainiert, trainiert bis es richtig sitzt. Stop heißt z.b. SOFORT Stop und nicht noch 5 Schritte gehen. Und daran pfeile ich dann auch zur Not bis zum umfallen :-) Nochmal: Konsequenz hat nicht mit dem Umfang von Strafmaßnahmen zu tun. 

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vor 1 Minute schrieb Lexx:

Konsequenz hat nichts mit Härte zu tun (!), was häufig aber gleichgesetzt wird.

:danke

 

vor 2 Minuten schrieb Lexx:

Und im Fall des Falles habe ich den längeren Atem

 

DAS ist eben die Konsequenz. Wenn ich nicht die Geduld aufbringe, durchzusetzen, was mir wichtig ist, bin ich inkonsequent, weil ich erst etwas vom Hund will ... aber dann lasse ich es doch bleiben - kippe auf halbem Wege um.

Daher sollte man sich besonders in schwierigen Situationen genau überlegen, wie man da jetzt am besten herauskommt. Habe ich jetzt die Zeit und die Geduld, mein Ziel zu erreichen? Nein? Dann bleiben lassen!

Dann muss es eine alternative Lösung geben, die jetzt sofort und schnell weiterhilft. Der grundsätzlichen "Erziehung" des Hundes wird es nicht schaden, wenn das Thema "vertagt" wird.

Wie Lexx schreibt: Dann müssen wir das also üben - wenn ich die Zeit und Geduld dazu habe.

 

Beispiel:

Wenn ich es wichtig finde, dass Hund an der Bordsteinkante sitzt, aber das klappt noch nicht so wie ich mir das vorstelle, dann macht es keinen Sinn, das "durchzusetzen", wenn ich gerade in Eile bin und eigentlich "Laufschritt" angesagt ist, um z.B. die Bahn noch zu erreichen. Dann Fünfe gerade sein lassen und später in Ruhe üben. Hund wird nicht sagen, "Aber gestern brauchte ich das nicht, als wir zur Bahn gelaufen sind ... mit dir rennen war sowieso viel lustiger ..."

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Ich benutze meistens in diesem Zusammenhang für uns - mich und meine Hunde - den Begriff "Beharrlich".

Das bedeutet:

Normalerweise dürfen sie ins Bett, aber in Hotels und Fewo´s nicht. Dann heisst es "nein", ich versuche es ihnen so leicht zu machen wie möglich, aber es wird dann nicht geduldet.

Genauso mit unserem Sofa - da können alle drauf, aber nicht, wenn sie nass und dreckig sind. Dann heisst es wieder "nein". Sie dürfen ruhig immer mal wieder nachfragen, ziehen sich bei "nein" wieder zurück, irgendwann lade ich sie dann ein.

Das wird akzeptiert, ich bin also nicht konsequent im Durchsetzen bestimmter Sachen (nicht ins Bett/ aufs Sofa), sondern im Durchsetzen meines "Nein". Das wird hier bei den Hunden, die lange da sind, anstandslos akzeptiert.

Carlos war wohl früher ein eher verwöhntes Prinzchen ohne große Erziehung, er ist es gewohnt, sich durchzusetzen durch Bellen, Nörgeln, Quietschen, was auch immer und bei diesen Versuchen auch sehr beharrlich.

Ich hab ihn liebevoll 2 Wochen lang beharrlich  von meinem Kopfkissen gepflückt, er ist beharrlich durch die Mitte wieder aufs Kissen geklettert. Es wurden Alternativen angeboten. Jetzt haben wir uns geeinigt: er liegt am Fußende.

Eine Konsequenz durchzuhalten in dem Sinne: einmal erlaubt/ verboten - immer erlaubt/ verboten: das finde ich auf Dauer nicht durchhaltbar, ich schränke mich dann selbst enorm ein. Auch in der Kindererziehung habe ich es so gehalten, es gab keine Gesetze, ich hasse es, wenn sich Leute auf ihr "konsequent sein" berufen. Da läuft dann sehr viel gutes Leben an einem vorbei. Ich halte es sogar für ein Zeichen für Schwäche und für eine Absage an die Intelligenz des Gegenüber: ich finde, sowohl Mensch als auch Hund können begreifen, warum mal etwas gerade im Moment nicht erlaubt/ erlaubt  ist, wenn es mir ernst ist, bzw. es Gründe dafür gibt.

Ich möchte sogar sagen, dass ich echte Konsequenz für unfair halte, weil sie nicht immer unbedingt angemessen auf eine Situation ist, sondern nur Gesetz.

 

Grundlage dieser meiner Verhaltensweisen ist allerdings bei Mensch und Tier (HOFFENTLICH) eine sehr gute Vertrauensbasis, auf die beide Seiten bauen können und jeder weiß.....okay, sie wird schon ihre Gründe haben. Und ich weiß, hier bricht jetzt keine Welt zusammen, wenn es ein "Nein" gibt.

 

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velvetypoison

Die ganzen "nicht klauen, nicht betteln" Sachen haben mich nie wirklich interessiert.

Mein Hund bettelt, immer mit Erfolg und er klaut auch. Wenn er Gelegenheit hat. Mir doch egal.

Und manchmal komme ich ins Wohnzimmer und er schläft aufm Tisch.

So what. Ist doch mein Tisch, in meiner Bude und hier zahl ich die Miete.

 

Er ist trotzdem in der Lage sich woanders ohne irgendwelche Korrekturen zu benehmen.

Er stand noch nie auf Tischen anderer Menschen und man kann ihm sagen, wenn er nicht betteln soll.

Dann geht er halt.

 

Er erkennt auch die Art Geschirr die man benutzt: Wenn ich eine Schüssel habe oder einen Becher, weiß er eh das kommt früher oder später zu ihm.

Da steht er nicht mehr extra auf zum betteln.

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