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Liebling über die Regenbogenbrücke geschickt - Vorwürfe das es zu früh war


Hubby

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Liebe Forummitglieder!

Ich bin neu hier und hoffe auf ehrliche Meinung von tierliebenden Menschen!

 

Zu meiner Geschichte:

Wir hatten bis Sonntag ein mittlerweile 16 1/2 jähriges Chihuahuamädchen.

Unsere Itschy war mein Herzenshund ich leider schwer unter dem Verlust.

Jedenfalls war Itschy immer ein quirliger und chihuahuatypischer Hund.

Vor ca. drei Jahren wurde "eher leichte" Nieren, Herz und Leberprobleme festgestellt. Mit den richtigen Medikamenten und dem Spezialdiätfutter  lief es aber super. Nach und nach kamen dann immer dominanter werdende Gelenksprobleme hinzu. Damit meine ich, dass Itschy auf unebenem Boden oft stürzte.

 

Vor zwei Wochen war sie aber echt lustig drauf, als sie den Schnee verließ auf Steinfliesen stieg, rutschte sie auch riss ihr hinteres Kreuzband.

Nach tierärztlicher Untersuchung wurde vereinbart dass aufgrund ihres Alters eine Operation nicht durchgeführt wird.

 

Sie erholte sich den Umständen entsprechend. Hier passierte unser erster - wirklich blöder Fehler! Wir wollten den Heilungsprozess und die Schmerzlinderung damit erreichen, indem wir ihr verletztes Knie mit Voltaren behandelten. Diese Behandlung tat Itschy augenscheinlich auch gut und konnte sie sich  den Umständen entsprechend gut fortbewegen.

Einige Tage danach stellten sich dann plötzlich Übelkeit und Nahrungsverweigerung ein. Erst jetzt haben wir in Erfahrung gebracht, dass  Voltarensalbe für Hunde toxisch wirkt.

 

Daraufhin begaben wir uns sofort in die Tierklinik und wurden ihr an zwei Tagen hintereinander Infusionen und div. Injektionen erreicht. Der Tierarzt teilte uns mit, dass es dem Hund nun wieder gut geht und sie es geschafft hat!

In der Nacht darauf jaulte der Hund plötzlich laut auf und zeigte vom Kopf abwärts eine Lähmung. Auch die Blase wurde unkontrolliert entleert.

Ich verließ meinen Dienst und fuhr sofort heim zu meinem Liebling. Als Itschy mich sah wedelte sie noch mit dem Schwanz, konnte aber weder den Kopf heben noch ihre Gliedmaßen bewegen.

Wir fuhren sofort wieder in die Tierklinik.

Dort konnte man die wahre Ursache nicht sofort diagnostizieren (entweder Kreuz, oder ein neurologisches Problem) und wollten die Tierärzte unserem Hund Cortison spritzen, um so evtl. eine Besserung des Gesundheitszustandes zu erzielen.

 

Schweren Herzens lehnten wir dies ab und ersuchten darum, unseren Hund zu erlösen.

Meine Gattin und ich hatten vereinbart, dass wir, wenn die Würde (selbständiges Geschäft verrichten, Trinken, Essen und Aufstehen) unseres Hundes nicht mehr gegeben ist, wir sie über die Regenbogenbrücke ziehen lassen.

 

Sie schlief nach Erhalt der Narkose sofort angst und schmerzfrei ein. Der Verlust unseres Lieblings schmerzt so sehr, es zerreißt mir das Herz! :-((

 

Nun quälen mich die Gedanken ob wir richtig gehandelt haben? Vielleicht wäre es doch klüger gewesen ihr die Cortisonspritze verabreichen zu lassen und noch einen Tag zu zuwarten!

 

Zur immensen Trauer tauchen jetzt auch starke Selbstzweifel und Selbstvorwürfe auf.

Auch wenn ich die Situation nicht ändern kann, wäre ich für ehrliche Meinungen sehr dankbar!

 

mit lieben Grüßen, Hubert

 

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Renegade

Nach meiner Meinung habt ihr das Richtige getan und solltet euch keine Selbstvorwürfe machen.

 

Nach einem schweren Bandscheibenvorfall hatte unser erster Hund, ein süßes Cocker-Mädchen mit nur 6 Jahren

eine Lähmung der Hinterbeine und konnte nicht mehr selbständig Kot absetzen und auch keinen Urin.

Im Hinblick auf das noch rel. jugendliche Alter der Hündin und aufgrund der Aussage, dass sich die Beschwerden

bessern könnten, hatten wir sie noch 14 Tage in der UniTK Giessen liegen.

Dann liessen wir sie einschläfern.

Noch heute verfolgt mich der Gedanke, dass wir ihr diese 14 Tage besser erspart hätten.

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caronna
vor 13 Minuten schrieb Hubby:

Zur immensen Trauer tauchen jetzt auch starke Selbstzweifel und Selbstvorwürfe auf.

Auch wenn ich die Situation nicht ändern kann, wäre ich für ehrliche Meinungen sehr dankbar!

 

Hast das genau richtig gemacht!

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Karlotte

Ihr habt im Sinne Eures Hundes mit viel Liebe gehandelt. Ob nun noch ein Tag oder eine Woche mehr drin gewesen wäre, ist völlig unerheblich. Sie war alt und sehr krank, und Ihr habt sie von ihrem Leiden befreit. Das war richtig.

 

Viel Kraft für die erste Zeit des schlimmen Vermissens.

 

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Irgendwie gehören Selbstvorwürfe offenbar zur Trauer. Du hättest dir sicher noch mehr Vorwürfe gemacht, wenn du zu lange gewartet hättest.

Deine Itschy wurde geliebt, hat ein hohes Alter erreicht und durfte in Würde sterben. Ein bisschen Trost ist das doch.

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So blöd das nun auch klingen mag - aber diese Fragen und Selbstzweifel sind ein normaler Teil des Trauerprozesses. Egal, wie es gelaufen ist, egal wie ihr entschieden hättet, diese Zweifel wären gekommen. Wichtig ist deshalb, dass ihr in dieser Situation nach eurem besten Gewissen gehandelt habt. Mehr kann niemand verlangen, und genau das wird euch auch irgendwann wieder klar werden. Ich glaube, die meisten Menschen, die für ihren Hund diese Entscheidung treffen mussten, hatten schon diese Zweifel. Die einen, weil sie sich gefragt haben, ob sie den Hund zu früh gehen ließen; die anderen mit dem Gedanken, ob sie dem Hund nicht zum Schluss einiges hätten ersparen sollen. In dem Maße, in dem ihr eure Trauer verarbeitet, werdet ihr auch wieder Frieden mit euch und eurer Entscheidung schließen. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute, es ist ein schwerer Weg ein geliebtes Wesen gehen zu lassen.

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Ich danke euch herzlichst für eure Unterstützung und Trostspende!!

Nur wer wirklich weiß wie es einem beim Verlust seines Seelenhundes geht, kann so unterstützende Worte finden!

Vielen Dank und lG, Hubert

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Lieber Hubert,

ich kann mich Silkies Worten nur anschließen. Ich denke auch, dass es eine Reaktion auf Trauer und auch Schock ist, dass man diese schwere Entscheidung immer wieder in Zweifel stellt und überlegt, ob das alles richtig war.
Ich habe bereits 6 meiner geliebten Hunde in den letzten Jahrzehnten euthanasieren lassen müssen und jedesmal ging es mir so, wie Dir jetzt auch: "War es richtig? Der richtige Zeitpunkt? Wollte er/sie das? Hätte ich nicht noch warten sollen? Wäre er/ sie noch zu retten gewesen? Hätte ich noch eine dritte, vierte Meinung einholen sollen?" etc. etc.

Es wird im Laufe der Zeit sicher auch bei Dir nachlassen, aber ich glaube auch, es gehört dazu. Es ist eine Ausnahmesituation für uns, unser geliebtes Tier in den Tod zu schicken :(
 

Es tut mir sehr leid für Dich und Deine Familie und ich wünsche euch, dass ihr die Kraft findet, diesen Verlust zu überstehen.
Alles Gute!

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