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Trainingsideen? Hund mit Angstthematik


Joney

Empfohlene BeitrÀge

Hallo zusammen,

 

ich gebe mir große MĂŒhe möglichst wenig Emotionen in das Folgende zu schreiben um möglichst sachlich bei der Thematik zu bleiben.

 

Es geht um meine HĂŒndin.

- Podenco andaluz

- 6,5 Jahre (ca. eher etwas Àlter)

- frĂŒh kastriert

- organisch, sowie vom Osteopathen durchgecheckt (Befund unauffÀllig)

- seit Ende '16 bei uns

 

Probleme:

1) Angst vor FahrrÀdern

2) Angst vor Kindern

3) Angst vor LKW

4) Angst vor Menschen (macht Unterschiede, aber Menschen die in einer Gruppe draußen spazieren gehen sind besonders dramatisch)

5) Angst vor lauten GerÀuschen

6) nicht stubenrein

 

Unsere Gegebenheiten:

- Wohnung ohne Gartenmöglichkeit

- Siedlung mit Kindern

- Familie mit Kleinkind (geboren als sie schon da war, mit den beiden gibt es keinerlei Probleme)

- recht souverÀner "Alt"hund

- neue Wohnumgebung in Aussicht, aber nicht sicher wann

 

So, ich hoffe ich habe soweit das wichtigste in den Stichpunkten.

 

Thematik ist folgende:

Ich komme nicht weiter. Unser Wohnumfeld ist absolut kontraproduktiv fĂŒr unsere HĂŒndin. All ihre Trigger warten quasi tĂ€glich auf sie sobald wir unsere WohnungstĂŒr öffnen. Sie hat mittlerweile schon Panik wenn es raus geht. Sie ist zu dieser Zeit auch nicht mehr ansprechbar. Momentan ist es beinahe unmöglich ab nachmittags nochmal mit ihr raus zu gehen wenn die Kinder aus der Schule kommen und draußen spielen. Sie löst sich dann bereits im Hausflur/Aufzug und schreit fast vor Panik. Sind wir am Auto und fahren woanders hin geht es ansich wieder.

 

Nun kann sie aber nirgends wirklich mit hin. Wir haben tolle große SpielplĂ€tze mitten im Wald. Mein Mann geht mit dem kurzen auf den Spielplatz und ich möchte in der Gegend eine Runde gehen... unmöglich! Zu viele Menschen und es reicht das sie weiß das die Kinder in der NĂ€he sind.

 

Zudem ist sie nicht stubenrein. Sie macht jede Nacht rein, egal wann die letzte und wann die erste Runde ist. Ist die SchlafzimmertĂŒr zu und sie kann somit nicht in die anderen RĂ€ume kann sie einhalten. Sie macht rein wenn sie allein ist (ich habe es mit Kamera ĂŒberwacht. Sie schlĂ€ft, steht auf, pinkelt und legt sich wieder hin. Also kein hektische Gerenne), sie macht rein wenn wir da sind.

 

Sie macht einfach wann sie muss. 

 

Wir haben es ĂŒber ein halbes Jahr gemacht wie beim Welpen(dann kam das Baby, aber es hatte sich eh nichts geĂ€ndert). Nach jedem Essen, Trinken, Spielen und Schlafen raus. Sie macht dennoch rein. Wir haben ihr sogar so nen doofen Rasen fĂŒr den Balkon gekauft in aller Verzweiflung... hat sie dann zum Schlafen genutzt. 

 

TrainingsansĂ€tze waren bisher schwierig. Ich bekomme sie draußen nicht gepackt (also mental). Finde keinen Zugang. Wenn ich sie ĂŒber körperliche Manipulation hinsetze schafft sie es zumindest nachzudenken und Situationen auszuhalten. Tue ich das nicht steht sie zitternd und quietschenden da oder versucht zu flĂŒchten. Sie war vorher bei einer Hundetrainerin. Wie die trainiert weiß ich nicht, aber es hat definitiv den Effekt gehabt das sie jetzt auf HundeplĂ€tzen relativ gechillt ist, aber eben Null in der normalen Welt. Im Prinzip lĂ€uft das Ganze ĂŒber reines Management, eben weil ich sie nicht bekomme.

Zuhause ist sie ĂŒbrigens auch nicht ansprechbar wenn Besuch kommt (also extra Besuch zum trainieren). 

 

Habt ihr Ideen?

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Zurimor

Ersthafter Vorschlag: Umziehen.

Wenn das Umfeld so kontraproduktiv ist, kann der Hund kaum lernen, der ist ja stĂ€ndig unter Streß.

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Wir suchen seit ĂŒber 2 Jahren eine neue Wohnung. Als unser Kind kam mussten wir hier hin ziehen, weil es die einzige Wohnung war wo wir mit 2 Hunden und Kind hin ziehen konnten (nach 7 Monatiger Suche). Die Kinderthematik war uns zu dem Zeitpunkt nicht so klar.

 

Wir haben eine Wohnung sicher in guter, ruhiger und bezahlbarer Gegend, aber dafĂŒr muss jemand ausziehen. Wir sind auf Listenplatz 1 mittlerweile. 

 

Ich kann nicht einfach irgendwo hin ziehen. Dazu fehlt mir 1. das Geld und 2. habe ich einen Sohn und ihm werde ich keine stÀndigen Wohnortswechsel zumuten!

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Hallo Joney,

 

es tut mir leid, zu lesen, wie schlimm eure Probleme mit dem kleinen Podi sind. 😞
Ich habe sehr viel mit Angsthunden zu tun gehabt und selber gehabt, bzw. aktuell wieder eine solche HĂŒndin, die bei mir lebt.
Was ich jetzt hier schreiben werde, ist leider nicht zum Mutmachen und klingt vielleicht auch nicht mitfĂŒhlend. 😞
Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, was in Deiner HĂŒndin vorgeht und auch, welches Drama Deine Familie damit durchlebt, es ist ein Desaster, fĂŒr alle Beteiligten...

Aus dem, was Du beschreibst, fĂŒrchte ich, habt ihr die denkbar schlechtesten Voraussetzungen fĂŒr diesen Hund. Was das Wohnumfeld angeht, die vielen Kinder draußen, die ja auch da sein mĂŒssen, weil ihr selbst Kinder habt.
Ihr habt ja gar keine Chance, den Auslösern zu entkommen und damit gar keine Basis ein Training aufzubauen, es hört sich auch so an, als sei die kleine Maus im Dauerstress, dafĂŒr spricht auch die mangelnde Stubenreinheit.
Es macht mich unendlich traurig, wenn ich lese, oder auch selbst schon oft sah, wie Hunde, die damit nicht klar kommen, ein solches Leben aushalten mĂŒssen.
Sie ist bereits 3 Jahre bei euch? Und keinen Schritt weiter?
Was hat denn die Trainerin mit ihr trainiert? Gar keine Alltagssituationen? Keine Desensibilisierung/ Gegenkonditionierung?

 

Mein erster Rat: Suche ihr ein Zuhause, das bessere Bedingungen hat, als Du sie hast, um ihrer GlĂŒck willen!

 

Wenn Du das fĂŒr Dich absolut ausschließt, weil Du Dich nicht trennen kannst (wofĂŒr ich absolutes VerstĂ€ndnis habe), suche Dir einen Trainer, der sehr viel Erfahrung mit Angstproblemen hat. Das Training wĂŒrde ich dann so aufbauen, dass Du zuerst mal ein sehr gutes Stressmanagement fĂŒr den Hund bekommst. Auch mit dem Tierarzt Kontakt aufnehmen, ob ggfs. Zylkene, Tryptophan oder andere Mittel begleitend eingesetzt werden können.

Dann mĂŒsstest Du schauen, ob Du die Zeit aufbringst, den Hund in einer absolut reizarmen Gegend spazieren zu fĂŒhren (mit dem Auto hinfahren), ohne Kinder, ohne fremde Leute.
Ist das möglich? Du sagst, dass Dein Mann mit dem Kind auf den Spielplatz geht, kannst Du nicht in dieser Zeit mit dem Hund rausfahren?
Wie ist denn ihre Beziehung zum Althund? Orientiert sie sich an ihm? Sucht sie seine NÀhe? Oder ist sie nur mit sich beschÀftigt?
Wenn Du Dich fĂŒr ein Training entscheidest, wird das ein langer, steiniger Weg, niemand kann Dir sagen, ob ihr Erfolg haben werdet, es wird immer wieder RĂŒckschritte geben, selbst wenn alles super lĂ€uft, Du wirst vermutlich nie einen Hund bekommen, der gechilled mit eurem Leben klar kommt, sie wird immer ein Angsthase sein, das ist leider so, auch wenn die Hunde dazulernen und besser mit den Auslösern klar kommen.


 

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Ja, @benno0815 unser Wohnumfeld ist das denkbar schlechteste fĂŒr sie. Als wir hergezogen sind haben wir zwar damit gerechnet das es sie stressen wird, aber mir war nicht bewusst welche Ausmaße das annehmen wird. 

Ich bin mir der Problematik auch völlig bewusst. Sie war ja als Pflegehund zu Beginn da. Es gab kaum Interessenten und die die es gab sprangen sofort ab als sie sie gesehen haben. Sieht halt auch am Anfang schlimm aus wenn sie ausschließlich versucht zu flĂŒchten wenn sie den anderen Menschen erblickt.

 

vor 9 Minuten schrieb benno0815:

Ihrï»ż ï»żhabt ja gar keine Chance, den Auslösern zu entkommen und damit gar keine Basis ein Training aufzubauen, es hört sich auch so an, als sei die kleine Maus im Dauerstressï»ż, dafĂŒr spricht auch die mangelnde Stubenreinheitï»ż.

Ja, genau das ist mein Problem. Ich traue mir ansich schon zu im "normalen" Rahmen die Mittel an der Hand zu haben um mit ihr zu trainieren, aber ich bekomme sie kaum in diesen Rahmen. 

Sie ist zum GlĂŒck Zuhause komplett entspannt. SchlĂ€ft gut, frisst, kuschelt... 

 

vor 11 Minuten schrieb benno0815:

Sie ï»żist bereits 3 Jahre bei euch? Und keinen Schritt weiter?ï»ż

2,5 Jahre jetzt, ja. Wir haben schon sehr viel geschafft. Anfangs zeigte sie sich relativ unkompliziert. Ängstlich, klar, aber garnicht mal so ĂŒbertrieben. Es wurde tatsĂ€chlich schlimmer je geregelter (weil einfach eingespielter) der Tagesablauf wurde. Auch hier am jetzigen Wohnort war es so das sie anfangs gut klar kam und sich das dann Schritt fĂŒr Schritt verschlechterte.

 

vor 13 Minuten schrieb benno0815:

Was hat denn die Trainerin mit ihr trainiert? Gar keine ï»żAlltagssituationen? Keine Desensibilisierung/ Gegenkonditionierung?ï»żï»żï»ż

Das weiß ich leider nicht. Diese Trainerin war ihre Vorbesitzerin. Eine "Fachtrainerin fĂŒr Angsthunde". Sie kam angeblich nicht mehr mit der sich steigenden Angst klar und hat sie deswegen wieder abgegeben. 

Meine Vermutung war immer das es wohl eher an der mangelnden Srubenreinheit gelegen hat. Aber das kann ich nicht sicher sagen.

 

vor 15 Minuten schrieb benno0815:

Suche ï»żihr ein Zuhause, das bessere Bedingungen hat, als Du sie hast, um ihrer GlĂŒck willen!

Â ï»żï»ż

Das haben wir bereits versucht und wir versuchen es tatsÀchlich erneut, aber aus der Erfahrung von Vermittlungshunden ist es leider garnicht so leicht so einen Hund in passende UmstÀnde zu vermitteln. Ich werde sie nicht irgendwo hin geben. Sollte es passen und ich sehe sie hÀtte es dort besser, dann wÀre ich allerdings auch nicht so egoistisch sie bei mir zu halten. Die neue Wohnung liegt deutlich ruhiger und sie kennt die Gegend bereits weil meine Eltern dort wohnen. Aber ich kann nicht sagen ob es in 3 Monaten oder 2 Jahren so weit ist das wir dort hin ziehen können.

 

vor 19 Minuten schrieb benno0815:

suche Dirï»ż einen Trainer, der sehr viel Erfahrung mit Angstproblemen hatï»ż.

Kennst du jemand wirklich guten im Raum DĂŒsseldorf/Köln? Ich habe bereits mit diversen Trainern verschiedener Trainingsrichtungen Kontakt gehabt... wirklich weiter kamen wir nie.

 

vor 20 Minuten schrieb benno0815:

Auchï»żï»ż mit dem Tierarzt Kontakt aufnehmen, ob ggfs. Zylkene, Tryptophan oder andere Mittel begleitend eingesetzt werden können.
ï»żï»żï»żï»żï»żï»ż

Sie bekam eine Zeit lang Sedarom. Leider war sie davon dann Zuhause arg komisch, wurde giftig gegen alle und draußen nur minimal entspannter. 

 

vor 22 Minuten schrieb benno0815:

Dann mĂŒsstest Du schauen, ob Du die Zeit aufbringst, den Hundï»ż in einer absolut reizarmen Gegend ï»żï»żsï»żpazieren zu fĂŒhren (mit dem Auto hinfahren), ohne Kinder, ohne fremde Leute.ï»żï»ż
Ist das möglich?ï»ż

Ja, so machen wir es bisher immer. Ich versuche immer mal (wenn ich das GefĂŒhl hab es ist ein guter Tag) wieder mit ihr dennoch in solche Situationen zu gehen, aber meistens wird das nichts. Ich breche dann schnell ab und geh ans Feld mit ihr. 

Sie kann auch frei toben und hat durchaus viel Spaß. Aber rausgehen bedeutet halt immer zuerst mal Stress. Danach geht es dann wieder. 

 

vor 24 Minuten schrieb benno0815:

Wieï»ż ist denn ihre Beziehung zum Althund? Orientiert sie sich an ï»żihm? Sucht sie seine NĂ€he? Oder ist sie nur mit sich beschĂ€ftigt?ï»żï»ż

Er ist ihre StĂŒtze. Wir hatten ein paar doofe Situationen als ich hochschwanger war. Sie wurde mehrfach von anderen Hunden gejagt und ich hab ihm geschickt um ihr zu helfen. Seitdem klebt sie wie Pattex an ihm und vergöttert ihn. 

In ihren Angstsituationen ist sie aber wie abgeschirmt von allem. Ich kann sie auch hochheben und an einem anderen Ort abstellen, das registriert sie dann garnicht.

 

 

 

Das ein Training hart wird weiß ich. Meine Ehe stand schon beinahe auf dem Spiel wegen der Situation. Es ist einfach belastend und mit Kleinkind auch einfach schwierig einen nicht stubenreinen Hund zu haben. 

Ich bin durchaus bereit da wirklich viel reinzustecken, ich weiß nur aktuell echt nicht mehr wie.

  • Traurig 3
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vor 1 Minute schrieb Nebelfrei:

Medikamente kommen fĂŒr dich nicht in Frage?

Wenn's hilft schon, aber ich kenne hier keinen Tierarzt der in dieser Richtung wirklich fit ist. 

Was mit Sedarom war habe ich ja bereits geschrieben.

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Nebelfrei

Ich kenne  ich wirklich  nicht aus mit Medis, Sedadorm hat nicht geklappt, es gibt bestimmt noch andere.

 

Vielleicht kennt jemand eine TA oder eine Klinik in deiner NĂ€he, die sich damit auskennt, ich persönlich wĂŒrde bei so einen langen Problem, und du bist ja keine AnfĂ€ngerin, jeden Chemiehammer ausprobieren.

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