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Erfahrung bei Angsthunden - wichtig oder vernachlässigbar?


Bimbam

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sampower

Da finde ich auch, dass die Orga einfach ehrlich sein muss und nicht verschweigt wie schwierig und einschränkend ein Angsthund sein kann. Aber letztendlich muss man selbst wissen ob man so einen Hund aufnehmen kann und möchte. 

Ich habe vor kurzem mit jemanden von einer Tierschutzorga gesprochen, weil ich einen Hund ins Auge gefasst habe der von der Internetbeschreibung perfekt gewesen wäre. Im Gespräch kam dann aber raus dass dieser Hund recht ängstlich in allen Situationen ist. Ich habe davon Abstand genommen weil ich mir keinen ängstlichen Hund zutraue (ich denke dafür bin ich nicht sensibel genug), obwohl ich diesen Hund so unglaublich gerne gehabt hätte.

 

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vor 4 Minuten schrieb KleinEmma:

 

Wem sollten nun die Orgas Angsthunde geben? Demjenigen, der vorweisen kann, bereits 30 Jahre Hunde zu halten? Sagt das wirklich etwas darüber aus, ob dieser Mensch mit einem Angsthund umgehen kann?

Die beste Option wäre ein Mensch, der selber schon mal einen solchen Hund hatte, das ist von unschätzbarem Wert.

Die meisten Menschen unterschätzen das und verwechseln Angst mit Furcht oder Unsicherheit.
Ein Hund mit einem Angstproblem ist in seinem Alltag erheblich eingeschränkt, oft nicht oder nur sehr sehr langsam trainierbar, ein "normaler" Alltag ist mit einem solchen Hund oft nicht möglich. Kein Besuch, keine Umweltreize, kein Mitnehmen zu Freunden, ins Restaurant, etc., kein gemeinsames Treffen mit anderen Hundeleuten, vielleicht kein Kontakt zu anderen Hunden, oft Panik vor anderen Familienmitgliedern und und und.

Das schaffen nicht viele Leute und müssen die Hunde dann wieder abgeben, weil sie verständlicherweise nicht ihr ganzes Leben umkrempeln können.

Da ist es tatsächlich besser, jemanden zu finden, der bereits ein Leben mit einem solchen Hund geteilt hat, damit er die Dimensionen kennt und das realistisch einschätzt.

 

Was diesen Hunden leider oft passiert, sind Menschen, die ein Angstproblem völlig falsch einschätzen, die glauben mit Zuneigung und Geduld würde man das in den Griff bekommen und völlig desillusioniert sind, wenn das dann nicht eintrifft.

Bei einem ängstlichen, unsicheren oder furchtsamen Hund reicht Einfühlungsvermögen, bei einem Angsthund nicht. Diese Hunde haben ein massives Verhaltensproblem.

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KleinEmma

@benno0815, klar, mit einem Angsthund ist kein normaler Alltag mehr möglich. Nur: 

vor 3 Minuten schrieb benno0815:

Da ist es tatsächlich besser, jemanden zu finden, der bereits ein Leben mit einem solchen Hund geteilt hat, damit er die Dimensionen kennt und das realistisch einschätzt.

 

Dieser Mensch hat ja auch mal irgendwann angefangen, Erfahrungen mit einem Angsthund zu sammeln. D.h.: Für ihn war es auch irgendwann einmal das erste Mal. 

 

Was ich wichtig fände: Die Orgas müssen unbedingt darüber aufklären, was Angsthund bedeutet. 

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@KleinEmma Ja, aber im besten Fall hat dieser Mensch dann von Beginn an Unterstützung von Personen gehabt, die sich damit bereits auskannten.

Denn sonst sind es genau diese Anfänger, die diese Hunde wieder schnell loswerden möchten, weil sie das Problem total unterschätzt haben 😞
Es gibt tatsächlich eine Handvoll Leute, die sich in solche Probleme reinfuchsen, sich Hilfe holen und alles für den Hund tun, um ihm ein lebenswertes Leben zu ermöglichen, aber diese Leute sind so selten wie ein 6er im Lotto 😞

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KleinEmma
vor 3 Minuten schrieb benno0815:

@KleinEmma Ja, aber im besten Fall hat dieser Mensch dann von Beginn an Unterstützung von Personen gehabt, die sich damit bereits auskannten.

Denn sonst sind es genau diese Anfänger, die diese Hunde wieder schnell loswerden möchten, weil sie das Problem total unterschätzt haben 😞
Es gibt tatsächlich eine Handvoll Leute, die sich in solche Probleme reinfuchsen, sich Hilfe holen und alles für den Hund tun, um ihm ein lebenswertes Leben zu ermöglichen, aber diese Leute sind so selten wie ein 6er im Lotto 😞

 

Genau, aber dann hätten nur sehr wenige Angsthunde eine Chance auf ein Zuhause.

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vor 2 Minuten schrieb KleinEmma:

 

Genau, aber dann hätten nur sehr wenige Angsthunde eine Chance auf ein Zuhause.

So ist es leider auch, Angsthunde sind die klassischen Wanderpokale :(

Das sind die Hunde, die am meisten entlaufen, oft nicht richtig gesichert, zu schnell abgeleint, oder sie laufen aus dem Haus/ Garten weg und tauchen nie wieder auf, oder landen auf der nächsten Autobahn/ Bahngleisen, etc.
Glaub mir, es ist ein Riesenproblem mit diesen Hunden und die meisten Tierschutzorgas wissen das auch...

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Ich bin ein bisschen erschrocken, dass Angsthunde von Orgas „einfach so“ weggegeben werden, quasi ohne besondere Instruktionen.  :(

 

Linnie ist kein Angsthund, aber schon ein ängstlicher/sehr misstrauischer und vorsichtiger Hund. Und ein Hund, für den „menschliche Zivilisation“ der totale Horror ist. In ihrer ersten Zeit (wir wohnen am Rand eines wirklich kleinen verschlafenen Dorfes), war es uns nicht möglich, das Dorf an einer anderen Stelle als direkt hinter dem Haus übers Feld zu verlassen. Sie konnte schlicht nicht an Häusern vorbei gehen. Wir sind mit ihr im Auto in völlig reizarme Gegenden gefahren, Natur pur - sobald irgendwo auch nur die erste hausecke eines einsam gelegenen Gasthofes zu sehen war, war sie schon im Fluchtmodus. Ein komplettes Häufchen Elend, am ganzen Körper zitternd, die Rute eingeklemmt und wirklich auf teufel komm raus am fliehen. Hätte sie sich damals aus ihrem Geschirr rauswinden können, sie wäre in Panik bis zur Erschöpfung  gerannt und dann wäre sie orientierungslos und erst recht panisch gewesen - sie hätte dann auch niemanden mehr erkannt.
 

Heute ist sie wie ausgewechselt und in ihrer vertrauten Umgebung würde sie heute auch entweder direkt nach Hause rennen oder aber zumindest wieder heim finden. In fremder Umgebung wird sie nicht abgeleint, da habe ich viel zu große Sorge, dass irgendetwas ihren Fluchtreflex auslöst - und dann wäre sie ganz schnell im Panikmodus. Ansonsten haben wir das heute gut im Griff. Linnies hauptsächlicher Angstauslöser sind halt Trubel, also viele Menschen, und da haben wir sie ganz langsam herangeführt Wenn ich mir nun einen deprivierten Hund vorstelle, wo quasi alles und jeder solche Angst/Panik auslösen kann - keine Ahnung, ob ich das gepackt hätte.

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KleinEmma

Ich glaube, viele Orgas sind einfach zu groß. Wenn da 100, 200 oder noch mehr Hunde hocken, dann können sie nicht wissen, wie sich ein Hund in "normaler" Umgebung verhält. Kommt natürlich auf die Organisation des Vereins an. 

Bei uns gibts z.B. eine private Orga mit rund 300 Hunden. Die machen jeden Samstag Spaziergänge, Trainingsstunden etc. mit den Hunden. Natürlich auch nicht mit allen 300. Aber es gibt dort viele Helfer, sodass jeder Hund mal teilnimmt. Zudem arbeiten sie so viel es geht mit Pflegestellen (wobei es davon immer zu wenige gibt). Die können also ganz gut etwas zum einzelnen Hund sagen, wenn auch nicht alles.

 

In anderen Orgas wird so was nicht gemacht und dann hocken die Hunde halt nur im Zwinger oder mal im Freilaufgehege, das aber ja auch kein normaler Zustand ist. Wenn sich da ein Hund ängstlich verhält, ist das schon fast normal - bei diesen Umständen.

 

Es gibt halt große Unterschiede unter den Orgas. Sind es lediglich Sammelstellen oder tun sie tatsächlich viel mit und für die Tiere? Das herauszufinden ist nicht so einfach.

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Ich denke, dass so ziemlich jeder Hund am Anfang ängstlich ist und das Potential hat, wegzulaufen - der weiß ja noch nicht wo er gelandet ist.

 

Einen neuen Hund würde ich immer erstmal sehr gut sichern, so lange bis er sich eingelebt hat und bis ich ihn kennengelernt habe und ihn bzw. sein Verhalten in verschiedenen Situationen einschätzen kann. Als Orga würde ich ehrlich gesagt eine solche Empfehlung jedem Interessenten dringend ans Herz legen. 

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Eifelkater

Das Problem ist, dass ja jeder Orga und PS werden kann der sich dazu berufen fühlt. Leider fühlen sich sehr oft dazu Menschen dazu berufen, die es leider nur gut meinen, aber selten gut machen. 

 

Ich würde nicht zwangsläufig jedem Menschen mit Hundeerfahrung einen Angsthund überlassen wollen. Hier laufen doch einige Hundehalter rum, da wäre vermutlich jedes 2. Kindergartenkind empathischer im Umgang mit Hunden. Gerade auf diverse Hundeplatz und Hundeschulenmenschen trifft das hier zu. 

Ich denke da ist es sinnvoller die Einstellung zum Thema Tier generell mal zu hinterfragen. "Hund muss in jedem Fall parieren", wäre da wohl eher ein Ausschlusskriterium selbst nach 50 Jahren Hundehaltung....

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