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Schlimmer Welpelblues?


Whysosad

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Whysosad

Hallo,

vielen Dank für eure Nachrichten. Ich habe jede einzelne geradezu aufgesaugt. Es tut mir gut, soviel Zuspruch und Aufmunterungen zu bekommen. Heute tagsüber ging es mir tatsächlich schon besser. Für einige Sekunden war das Gefühl der Last und Schwere verschwunden. Leider ist es jetzt wieder da und ich fühle mich wieder so mutlos und überfordert. Das mit dem Urin ist schlimmer geworden heute. Obwohl ich ihre Decken / Tücher austausche und Wohnung gewischt habe, riecht es sehr arg nach Urin. Jedes mal wenn ich aufwische, schaut sie so traurig - mir tut das sehr leid für sie. Ich habe schon mit dem Tierarzt gesprochen und für übermorgen einen Termin bekommen. Bis dahin bekommt sie nachts eine Windel, das hat heute gut geklappt. An sich ist es ja kein Thema - bisschen Pipi aufwischen, und dann muss man halt öfter putzen und wischen. Aber irgendwie.... haut mich das manchmal so um! Gleichzeitig ist sie mir heute schon ein ganzes ganzen Stück mehr ans Herz gewachsen. Wenn ihr weitere Gedanken oder Hilfen/Tipps oder einfach Erfahrungen habt, freue ich mich sehr, davon zu lesen. Ich kenne zwar einige Hundebesitzer, aber niemanden, der erst neu einen Hund hat, geschweige denn einen alten.

Viele Grüße,

Anni

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pixelstall

Wenn der Urin frisch schon riecht, könnte es "nur" eine Blasenentzündung sein, frischer Urin  riecht eigentich nicht  sonderlich... ansonsten gibt es diverse Mittel die das verbessern können, mein Püps kam mit 12 und war auch undicht, diverse Sachen probiert, und dann als letzte Option Ephendrin, was nicht ganz ohne ist, aber sie hatte plötzlich deutlichen Harndrang und ständig versucht zzu pieseln, vielleicht  ist ein Blasenstein abgegangen, ich habe das Ephendrin dann abgesetzt, und sie war bis zu ihrem Tod dicht.

 

Püps kam aus schlechter Haltung (Monatelang wegen undicht und Trennung in eine Laube gesperrt) für die war jeder Tag Weihnachten, ich war grade in einer schweren Phase - Burnout durch Überlastung und Arbeitssucht und Firma aufgegeben, Freunde, die sich primär als Kunden herausstellten und mich fallen liessen, als ich nichts mehr nutzte... die Kinder am durchdrehen.. alles in meinem Leben war Scheisse und "versagen" .. ausser Püps, das war so leicht, sie glücklich zu machen, so unzweifelhaft richtig. Guck mal auf ihre Freude, vielleicht steckt das ja an ? ;)

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Lissy-und-Missy
vor 15 Stunden schrieb pixelstall:

Guck mal auf ihre Freude, vielleicht steckt das ja an ? ;)

 

Hundert Daumen hoch für den Tipp!!! 

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Laikas

Das Problem mit dem Urin hat mir auch sehr zugesetzt. Ich hatte das total unterschätzt was mein eigenes Wohlbefinden anging. Zeitweilig habe ich nur noch geputzt, Tag und Nacht, denn auf Teppichboden reicht ein bisschen Zewa zum Aufsaugen nicht und die Nachbarn sollen ja auch nichts riechen. Bin da etwas pingelig und mir war das zu nah an meinem Wohlfühl- und Rückzugsgebiet und die Müdigkeit hat mich ausgelaugt. Den Stress, den das macht, spüren die Tiere auch. :(

 

Ich hätte folgende Anregungen für dich:

1)

Ich habe die Inkontinenz beim Tierarzt untersuchen lassen. Urinuntersuchung und geriatrisches Blutprofil, später auch Ultraschall der Blase. Es gab bei uns Nierenprobleme und eine Blaseninfektion (wie @pixelstall schon sagte, wenn der Urin riecht, könnte das an einem Infekt liegen). Bei kälteren Temperaturen oder Regen habe ich dann dem Senior einen Mantel angezogen. Lieber einmal mehr als zu wenig, besonders wenn ein Hund schon dement wird, denn ich konnte das Kälteempfinden nicht mehr so richtig lesen. Zugluft in der Wohnung und Kälte vom Boden her habe ich auch überprüft. Gerade am Boden merkt man das nicht als Mensch. Ich habe Hantelbankmatten unter alle Liegestellen verteilt und ein Körbchen mit einer orthopädischen Matratze und billige Fleecedecken zum Reinkuscheln besorgt. Die dünnen Decken kann man auch gut über den Hund ziehen, damit der Rücken schön warm bleibt. Man sieht ja, ob es gefällt oder nervt. Ich schau halt insgesamt, was ihnen gefällt und gut tut, und versuche dem höheren Alter entsprechend mitzudenken (Nahrungsanpassung, Tüddeligkeit/Demenz, langsame Erblindung, Arthrose, usw.).

2)

Windeln und Tierunterlagen, die ich an bevorzugten Pieselstellen in der Wohnung verteilt habe, haben sehr viel zur Entspannung beigetragen. Einmal mussten wir nämlich durch den Hausflur und die Nachbarn zogen gerade aus und hatten ihre Klamotten in den Flur gestellt. Mitten drin hockte sich mein Senior hin und pieselte los - machte aber nichts, denn er hatte eine Windel um! :) Was war ich froh! Google mal nach den Möglichkeiten, die es da für Hündinnen gibt. Körbchen mit Unterlagen auslegen ist auch gut.

3)

Wenn die Pieselfrequenz sehr hoch wird, kann man auch eine Art Katzenklo in der Wohnung einrichten. Mir hat der Schlafmangel bei einem Takt von 3h sehr zugesetzt und ich konnte mich irgendwann nicht mehr über das Schöne am Zusammenleben mit einem Hund freuen.

4)

Lange Abenteuertouren mit den jüngeren Hunden habe ich sehr geliebt. Aber auch mit den Senioren, die nicht mehr so viel wandern mögen, kann man sehr schöne Dinge unternehmen. Ein gefederter Hundebuggy, Fahrradanhänger oder das Auto erweitern den Radius und man kann Neues entdecken. Es gibt auch spezielle Trainingsprogramme, die man auch mit alten Hunden machen kann: http://doggy-fitness.de/5-dinge-degility/

Geht alles auch ohne Hundeschule. Einfach draußen kreativ sein, solange es beiden Seiten Spaß macht, und sich im Netz inspirieren lassen. Ich würde aber behutsam acht geben, dass sich der Hund bei aller Freude nicht selbst überfordert. Mein Senior hat manchmal vergessen, dass er doch nicht mehr so hüpfen kann wie in jungen Jahren. Besonders falls Demenz eintritt (muss nicht sein), kann es sein, dass sie einfach wegrennen oder plötzlich mehrere Treppenstufen auf einmal runterspringen.

Bewegung ist wichtig für das Herz und die Durchblutung und damit die Muskeln nicht so schnell abbauen. Irgendwann sind viele Runden dann hauptsächlich Steh- und Schnüffelrunden. Da macht man wenig Strecke, aber ich glaube, es ist den Senioren immer noch wichtig, diese Infos draußen mitzubekommen und "dabei" zu sein. Problem: jüngere oder unsichere Hunde spüren die Schwäche und greifen auch mal an. Im Zweifel habe ich andere Hunde auf Abstand gehalten. Sehr spät am Lebensende reduziert sich der Radius der Aktivitäten immer mehr, zuletzt bis auf den Bereich der Wohnung in den letzten Wochen oder Tagen. Jede Phase hat etwas Anrührendes und Intensives, finde ich.

5)

Schnüffelteppiche und Suchspiele in der Wohnung oder draußen fanden wir auch gut. :) Leichte Massagen, die einem ein Hundephysiotherapeut einmal zeigt (oder mal bei Youtube schauen), können auch sehr angenehm für Hund und Halter sein. Das verbindet auch!

6)

Routine. Ich habe eigentlich mein Leben lang einen Hund gehabt. Es gibt Tageszeiten für mich, da muss der Hund in der Wohnung oder im Garten "allein" klar kommen, nachdem er seinen Gassigang und Futter, etc. bekommen hat. Wie bei einem Kind können sie natürlich auch mal ankommen, aber es ist nicht "ihre" Zeit und ich schicke sie dann auch weg oder ignoriere sie, (wenn sie nicht krank sind). Zeiträume für Spiel und Gassiabenteuer sind dann reine Hundezeit. Da haben meine Hunde je nachdem, was sie gerade altersgemäß brauchen und wie sie gestrickt sind, täglich einen garantierten Anspruch drauf, egal wie es mir geht oder was bei mir ansteht, und es geht in dieser Zeit nach dem, was ihnen Spaß macht und das macht mir dann auch Freude. So habe ich kein schlechtes Gewissen und jede Seite hat ihren Raum sich auszuleben.

 

Das Leben mit einem Hund ist toll. Ich wünsche euch beiden noch eine schöne, lange Zeit miteinander!

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