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Hund Angst vor Mann


SopEdd

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Hallo ihr Lieben,

meine Eltern haben seit Juni 21 einen Hund aus Ungarn. Er hat das erste halbe Jahr dort an einer Kette in einem Sinti bzw. Roma-Lager gelebt. Dann war er noch ca. ein halbes Jahr in einem großen Tierheim, bevor er mit einem Jahr nach Deutschland gekommen ist.
Meine Eltern haben ihn dann von einer Pflegestellte übernommen. Bei meiner Mutter und mir ist er total verschmust und lieb, hört super, einfach perfekt. 
Allerdings hat er vor meinem Vater panische Angst. Sobald er den Raum betritt, rennt er weg. Nachdem er bei meinen Eltern richtig angekommen ist, hat er auch angefangen zu knurren, vor allem wenn mein Vater durch die Haustür geht. Mein Vater kann mit ihm allein spazieren gehen, er ist dann aber ganz anders, eben total eingeschüchtert. Auch wenn er knurrt, ist er absolut nicht aggressiv.
Bei anderen Männern ist er vorsichtig, lässt sich aber zum Teil streicheln.
Wir haben schon eine Hundetrainerin, die gewaltfrei arbeitet, aber bis jetzt ist es gleich geblieben, auch wenn sie schon Fortschritte sieht. 
Er soll nicht mehr mit ihm allein spazieren gehen. Wir hatten anfangs versucht, dass unser Hund ihm das Futter abends aus der Hand isst, aber auch das sollten wir nicht weitermachen, da er dann ja unter Angst isst. 
Das leuchtet mir auch alles ein, aber es ist frustrierend, dass er auch nach fast 5 Monaten noch kein Vertrauen gefasst hat. Er rennt immer noch aus dem Raum, dass er z. B. abends entspannt mit im Wohnzimmer liegt, ist selten.
Wenn wir woanders als in der gewohnten Umgebung spazieren gehen, ist es meist besser. Da lässt er sich aus der Hand füttern, aber z. B. auch nicht wirklich streicheln von ihm. 
Wir clickern auch.
Hat jemand noch Tipps oder ähnliche Erfahrungen?

Vielen Dank

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Simona1711

Er hat sicher sein Leben lang sehr schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht - nicht selten bei Auslandshunden, das hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun.

Ob er das jemals ablegt, ist fraglich.

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Shiranui

Bitte nicht jetzt schon den Teufel an die Wand malen oder denken, das wird nie besser... Sowas kann wirklich lange dauern, ihr braucht vor allem eins: Geduld :)

4 Monate sind überhaupt gar nicht lang für einen Hund, der es sein Leben lang anders kannte!

Bei Tierschutz Hunden gilt die Faustregel: 3-3-3. 3 Tage, um den Reisestress zu verarbeiten und alles neue. 3 Wochen, um sich einzugewöhnen. 3 Monate, um sich an den Alltag der neuen Menschen anzupassen. 

Beim einen geht es schneller, beim anderen dauert es länger. 

 

Tief sitzende Ängste können wirklich lange zum aufarbeiten dauern! Meine Maus hat ca ein dreiviertel Jahr gebraucht, um mit meinem Stiefvater warm zu werden. Sie sieht ihn zwar auch nicht soo oft, aber dennoch. Am besten haben gemeinsame (! Nicht alleine!) Spaziergänge geholfen. Und yammi Leckerlis, als sie zutraulicher wurde. Und: Geduld. Sie selber kommen lassen. Nichts erzwingen. 

Bei meinem Chef, den wir täglich mit im Büro haben, hats auch gut 3-4 Monate gedauert, bis sie von sich aus zu ihm hingegangen ist zum streicheln, und noch länger, bis sie schon schwanzwedelnd ins Büro rennt. Aber mein Chef hat sie auch nie gedrängt oder was von ihr "verlangt". 

 

Ich finde, ihr seid auf einem richtigen Weg! Habt nur Geduld, sowas kann wirklich dauern. Gemeinsame Spaziergänge und Super-duper-Leckerlis, die sie besonders gerne mag, von eurem Papa. 

 

Meine reagiert zb seeehr auf Blickkontakt. Wenn sie von Fremden angesehen oder angesprochen wird, zieht sie sich sofort zurück. Ignoriert man sie, kommt sie her und schnuppert und ist neugierig. Ignorieren finden schüchterne Hunde echt geil :D meine himmelt immer total meinen Bruder an, der sie gekonnt ignoriert xDD findet sie voll super. 

 

Also: vielleicht hilft es auch, einfach nicht so viel Fokus auf euren Hund zu werfen! Hilft bei meinem Sensibelchen  ganz arg. 

Wenn dein Dad Leckerlis gibt, nicht ansprechen oder angucken oder das leckerli aufdrängen mit unter die Nase halten. Einfach mal hinhalten und abwarten, bis der Hund von sich aus kommt und es abholt. 

 

Dein Vater könnte sich auch, mit dem Rücken zu ihm, auf den Boden setzen, und einfach warten. Die meisten Hunde werden irgendwann neugierig und kommen gucken und schnuppern. Wichtig ist, nicht auf das Kommen zu reagieren! Einfach den Hund machen und gucken lassen. 

 

Hoffe, da sind ein paar Tipps für euch dabei! Bitte nicht verzagen, unter einem Jahr kann man absolut nichts dazu sagen ob was wird oder nicht wird. Und selbst danach machen Tierschutz Hunde immernoch Entwicklungen und Sprünge vorwärts durch! 

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@SopEdd zuerst mal, dass ist wirklich kein Einzelfall und ganz zuerst was positiv, dass kann man üben und neu aufbauen.

 

was in der Vergangenheit war kann man nicht mehr verändern, man weiß es ja auch nicht genau.

 

du schreibst Trainerin, hier gleich die Frage, warum kein Trainer, dann kann man beides direkt verbinden.

 

Ferner, aus der Hand füttern würde ich nicht, das ist oft für den Hund eher unwohl sein, Druck, er will es zwar haben, hat aber eigentlich Hemmungen.

 

ohne jetzt euch oder den Hund zu kennen, würde ich folgendes versuchen.

 

dein Vater oder andere Männer sind eher neutral, müssen den Hund jetzt nicht aus dem Weg gehen, aber evtl. Kommandos, Training den weiblichen Personen überlassen. Mann sollte die schönen Dinge machen, das Futter machen und hinstellen, ohne viel tam tam, einfach machen, hinstellen, ein ganz ruhiges , hier, oder du darfst, dann weg gehen und den Hund weder zu Texten noch sonst viel reden oder zeigen. Einfach cool sein, es wird eine Zeit dauern, dann wird der Hund merken, o.k. So blöd sind die Männer doch nicht, er gibt mir Futter, er meckert nicht, er schlägt nicht.

 

ich persönlich würde mich immer mal ganz ruhig auf die Erde setzen, kurzer Satz bin auch Mann, würde mir ein Kissen in den Rücken legen, ein Glas Wein hinstellen, ein Buch nehmen. Ich mach jede Wette, nach 3-6 Wiederholungen wird der Hund kommen, neugierig sein, dann auch nichts kommentieren, nicht streicheln, innerlich gerne wie Wolle freuen, aber lasst den Hund Kontakt aufbauen. Wenn Mann meint, Hund möchte evtl. Kontakt aufnehmen, einfach die Hand mal flach hinlegen, evtl. Schnüffelt er, oder die Decke etwas raus ziehen und ohne Worte so einladen, wenn du willst, kannst dich auch hinlegen.

 

sehr kleinschrittig arbeiten, weniger ist wirklich mehr. Man kann nach einiger Zeit kurze Dinge einstreuen wie ein, fein, so ist gut, was ruhiges und positives halt. Es darf auch einfach mal so ganz zufällig da ein Stück Käse oder Fleischwurst mal sein, halt so nach dem Motto, da wo Mann ist, ist schon irgendwie toll.

 

hoffe du kannst den Ansatz etwas nachvollziehen, lasst den Hund ganz in Ruhe vertrauen aufbauen, irgendwann macht es klick.

 

Das kann alles einige Wochen  dauern , gibt auch noch mehr Ansätze, evtl. Netter ruhiger Mann mit coolem Hund um einfach mal ne Runde draußen zu gehen z.B

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