Flegelalter - Brauche Tipps!

[gast]

Danke Karl für deinen Ratschlag,

ich werde Punkt a und b in die Tat umsetzen(Punkt c mit Wurfkette ist nicht unbedingt mein Fall).

Auch auf meine Stimmlage werde ich nun verstärkt mal achten.

Ich finde es ganz toll von dir wie du deine Ratschläge rüberbringst,es ist immer klasse erklärt und gut verständlich

Vielleicht darf ich dir ja noch öfters auf die Nerven gehen....

Danke und liebe Grüße

Birgit

PS:Tritte in meinen Allerwertesten sind herzlich Willkommen...

[Lydi]

Hallo Lydi!

In dem Alter spielen die Hormone verrückt. Es ist eine sehr sensible Zeit. Und in dieser Zeit zeigt sich, wie gut man vorher gearbeitet hat.

Wenn alles konfliktlos ablief, dann merkt man die Pupertät garnicht. Bei den meisten aber, sind Lücken in den Lernprozessen vorhanden und dann heisst es jetzt: Nerven bewahren.

Freilauf gestrichen. Konzentration auf ein Hörzeichen, welchen konsequent bis zum bitteren Ende eingefordert wird, ich empfehle "Platz". Vor jeder Aktion (Anleinen, aus der Türe gehen, auf dem Spaziergang, vor dem reingehen, vor dem Füttern, nach dem Füttern etc.) kommt ein Platz. Nicht zimperlich sein!

Leinenführigkeit: Vergiss das Gerupfe an der Leine. Gehe flott los und sobald der Hund kurz vor dem Ende der Leine ist (also noch nicht auf Zug), Leine in der rechten Hand, zwickst Du den Hund mit der linken Hand in den Oberschenkel von (wenn der Hund links geht) dem Dir zugewanten Hinterbein. Dabei würde ich ein Geräusch machen z.B. ssst, oder xxxxt, schschscht. Dabei aber weitergehen, also alles in der Bewegung.

Wenn Du es richtig gemacht hast, dann wird der Hund sofort den Kopf rumreissen, dann erhöhe die Schrittzahl bis zum flotten Schritt. Dann wieder normal gehen. Diese Korrektur sollte nach spätestens drei Wiederholungen ausreichend Wirkung zeigen, sodass der Hund aufmerksam ist und nicht mehr zieht.

Ich weiss es ist unglaublich schwer, solche geschriebenen Ratschläge in der Praxis umzustetzen, daher empfehle ich Dir den Ablauf zunächst mit einem Menschen zu üben, bis Du Dich sicher fühlst.

Ansonsten ist der RR ein Hund, bei dessen Erziehung man nur eine Chance hat, wenn man absolut konsequent, klar und verlässlich ist. Jede Art von Liebelei, Weicheierei ebenso wie Brutalität, Anschreien und mangelde Souveränität quittiert der RR mit Bockerei, Umstellen auf Stur und Ignoranz.

Viel Erfolg!

Karl

Vielen Dank nochmal!

Habe es gerade noch einmal probiert und was soll ich sagen! Schon beim zweiten Mal ging sie AUFMERKSAM bei Fuß!!! Mal sehen, wie es morgen Früh beim gemeinsamen Spaziergang mit ihrem Freund Paul klappt!!!

Boa, war das ein entspannter Spaziergang!!! Becci im Schlitten und Amba bei Fuß mit durchhängender Leine!!!

DAAAAAAAAAAAAANNNNNNKKKKKKKEEEE!!!!!!!!

:danke :danke

:sensation :sensation

[Karl]

Hallo Lydi!

Herzlichen Glückwunsch zu dem Erfolg und das Du das so toll umgesetzt hast! Das ist prima!

Wichtig ist jetzt noch, dass Du Deine Zweifel ablegst und beim nächsten Spaziergang nicht vom Negativen ausgehst, sondern Deinem Hund Vertrauen schenkst.

Diese Vorgänge, die in uns selbst stattfinden sind wesentlich entscheidener für den dauerhaften Erfolg, als jeder technische Tipp!

Liebe Grüsse,

Karl

[Bärenkind]

Danke Euch allen für diesen Beitrag und die Antworten! Paßt wie bestellt!

Habe heute einen Not-Termin mit einer 13-jährigen und ihrem 10 Monate alten Deutsch Drahthaar-Rüpel gehabt. Sie flehte mich gestern verzweifelt um Hilfe an und die Familie hat schon Anzeigentexte im Kopf, die alle mit "D.D. umständehalber günstigst abzugeben" beginnen.

Bin da also heute mit sehr gemischten Gefühlen hin und fand genau die Situation vor, die oben von Lydi und Birgit beschrieben wird. Dazu noch ein unausgelastetes Tier, daß beim Temperamentverteilen 20x hier geschrien hat.

Fühle mich nun ganz gut bestätigt in dem, was ich mit dem Mädel spontan draußen im Schnee gemacht habe. Bis auf das Zwicken. Damit hätte ich sie überfordert, da keine Hand frei. Werde ich Dienstag ausprobieren, ob sie das timing-technisch packt.

Jedenfalls hat sie jetzt folgendes Programm:

1) Eine fest definierte Strecke (ca. 400m) gehen ohne Zug auf der Leine, kein Schnüffeln, kein Pinkeln. Bei Zug sofort stehen bleiben, löst er den Zug auf, geht es weiter. Geht er schön, mit Stimme loben. Löst er die Spannung beim Stehenbleiben zu lange nicht, umdrehen und sich nicht vom Hund gleich wieder den Weg abschneiden lassen, weil er das Spiel schon kennt!

2) Nur Kommando Sitz

3) Wenn die Freilaufstrecke erreicht ist, wechselt er an die Schleppleine (10m), deren Ende am Oberkörper des Mädchens befestigt ist. An der Schleppleine spielen, apportieren, abrufen und Geschäfte machen. Mehr nicht.

Das Wichtigste an dem Termin war für mich, der Familie und dem Mädchen die Panik zu nehmen, daß das jetzt immer schlimmer wird. Der Hund hat viele tolle Ansätze, sie sind einfach nur blutige Anfänger, die nicht wußten, was sie sich ins Haus geholt haben und trotz Hundeschule Fehler gemacht haben.

Mein Ziel war es, der 13-jährigen Mut zu machen, wieder Spaß an der Arbeit mit dem Hund zu haben, den möglichen Erfolg aufzuzeichnen und nicht nur mit düsteren Horrorprognosen zu drohen, was alles passieren wird, wenn sie nicht sofort dies oder das macht!

Die ganze Verantwortung der Erziehung lastet auf ihren Schultern. Ich mußte ihr eigentlich ihren Hund schmackhaft machen und nicht meine Tipps. Sie soll Spaß daran haben, und nicht nur mit Schmoll-Gesicht genervt das umsetzen, was ich ihr sage.

Also Leute: lächelt, habt Spaß an Euren Übungen und setzt um!

Wünsche viel Erfolg dabei. Werde Euch Dienstag abend vielleicht schon mehr erzählen können!

[Schokomuffin]

Meine, 8 Monate, ist auch grad voll mittendrin! Ignoriert alle möglichen Kommandos, zwickt beim spielen in die Klamotten wenn ich rufe kommt sie erst (wenn überhaupt ) wenn sie gemütlich zu ende geschnüffelt hat usw.....man braucht echt gute Nerven *zwinker* Aber man muss halt echt konsequent sein es lohnt sich auf jedenfall !!! Auch wenns manchmal sehr anstrengend ist...

[Lydi]

Gestern waren wir mal wieder im Stall! Da es bei uns so tierisch kalt ist, sind wir in der Halle geritten und weil es schon 20 Uhr war und niemand anderes zu dieser Zeit in der Halle war, konnte Amba auch ihre Runden im tiefen Hallenboden drehen! Das war ein Spaß!!!

Was soll ich sagen, bei Komandos vom Pferd aus oder im Stall in der Nähe der Pferde, werden von Amba SOFORT und perfekt ausgeübt! Sie lag sogar bis zum Komando LAUF auf meiner Jacke in der Reithallenecke (sehr zum Schrecken meines Pferdes, die nach 10 Runden meinte, da liege ein Untier, welches sie gleich einfällt! Wir suchen öfter mal einen Grund um Rodeopferd zu spielen) und rührte sich nicht!

Ich war sehr stolz!!! Sie ging freiwillig bei Fuß, macht sitz wenn ich stehen blieb und wartete in der Sattelkammer bis alle sauber waren!!! Ein perfekter Stallhund!

Wenn nur diese Machtkämpfe beim Spazierengehen in Gesellschaft mit anderen Hunden nicht wären!

[Renate]

Wenn nur diese Machtkämpfe beim Spazierengehen in Gesellschaft mit anderen Hunden nicht wären!

Is doch prima gelaufen, Lydi!

Aber dieses Rumgehampel mit anderen Hunden kenne ich nur zu gut!

Bei ihrem Geschwisterrudel dreht Shelly vollkommen ab, die kennt keinerlei Kommandos mehr!

Bei anderen Hunden geht es, aber das Geschwisterrudel vernebelt ihr Gehirn!

Aber wir arbeiten dran!