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HILFE, Barfer ist krank!


boxies

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Liebe Freunde da draußen,

unser Racker hat ein Nieren- und Pankreasproblem (siehe Hundekrankheiten (boxies). Jetzt stehe ich vor dem großen Problem eine Alternative zu dem Diätfutter (selbstverständlich NICHT Barf) zu finden. Habt Ihr da Hinweise, Literatur oder sogar Erfahrung?

Übrigens ein tolles Buch für BARF'er: Natural Dog Food!

Freue mich über jede Unterstützung. PS: Die Probleme komme nicht vom barfen - sie sind wohl genetischer Ursache bzw. Veranlagung.

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Hallo Du :winken:

Wenn die Probleme nichts mit Barf zu tun haben bzw. nicht daher kommen, warum barft ihr dann nicht einfach weiter? Für einen vorbelasteten Hund würde mir nichts besseres einfallen, ist immer noch das natürlichste.

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So wie ich das verstehe, möchte sie ja gerne weiter roh füttern ;).

Ich guck mal, was ich finde zu Niere und Pankreas.

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Wenn ich weiter "barfe" bekommt mein Woody mehr Phosphat als ihm und mir lieb sein wird. Gerade in Muskelfleisch ist sehr viel Phosphat. Außerdem gibt es da das Fett und das Eiweiß/Proteinproblem. Wenn es nur die Nieren oder nur der Pankreas wäre - ok, dafür findet sich eine Lösung. Aber es sind eben beide Organe - und da tut dem einen gut, was das andere schädigt. Und genau DA liegt unser Problem (und darin, dass es kaum Tierärzte gibt, die sich mit Ernährung auskennen). Selbst Biohühner oder Wild sind nicht immer in den Mengen in unserer Umgebung zu haben, die ich für die Fütterung von 2 Boxern bräuchte, und Rind etc. (auch wenns Bio-Hochland ist) fällt jetzt erst mal aus.

Zur Zeit wird angenommen, dass Woodys Problem rasse-/zuchtabhängig ist und nicht vom Futter stammt - aber genauere Untersuchungen (in Grenzen versteht sich!) werden erst noch kommen.

So, liebe grüsse

Sylvia + die Rasselbande

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Mariele

Liebe Sylvia, guten Morgen!

Mit einem guten Handling und dem Wissen, um die Bedürfnisse eines kranken Hundis, kann man durchaus auch sehr gut Frischfüttern. Meiner Meinung kann man darüber sogar wesentlich gezielter helfen und unterstützen, als mit Fertigfutter.

Bei einem nierenkranken Hund sind neben der Proteinversorgung - je nach Stadium der Nierenerkrankung - auch die Versorgung an Calcium, Phosphor, Kalium, wasserlösliche Vitaminen, Vitamin A und ggf. Vitamin E von Bedeutung.

Calcium als Gegenspieler zu Phosphor. Kalium, weil es im Laufe einer Nierenerkrankung zu Störungen im Kaliumhaushalt kommen kann - daher immer wichtig bei Futterzusammenstellungen die Blutuntersuchungen mit einzubeziehen. Dann hat ein *Nierenhund* einen erhöhten Bedarf an wasserlöslichen Vitaminen (B-Komplex und Vit. C), sowie Vitamin A - je nach Stadium doppelt oder sogar den 3-fachen Bedarf und natürlich Phosphor, dessen Versorgung nicht höher als 45 mg je Kg Körpergewicht liegen sollte. (Den höchsten Gehalt an Phosphor haben Knochen, daher ist Fleisch und Obst/Gemüse etwas *nebensächlich*, da ja in der Regel Calcium eh zugefüttert wird.)

Weiter ist von Bedeutung, das die tierischen Proteine hochverdaulich sind. Eine hohe Qualität hat Muskelfleisch, Leber und Nieren. Auf bindegewebsreiche Schlachtabfälle sollte möglichst verzichtet werden. Die Proteinversorgung richtet sich - wie oben geschrieben - nach Schweregrad der Nierenschädigung.

Gemüse, ausser Salat und Kräuter, sollte gedünstet werden. Wenn Obst, dann nur reif- bis überreif. (Aber auf Kaliumgehalt achten. :)) Gut ist pektinreiches Obst wie Äpfel oder Beeren.

Getreide halte ich auch für sehr wichtig wegen den enthaltenen Nährstoffen - Gerste z.B. ist ein super *Nierengetreide* oder auch Hirse. Getreide jedoch je nach Energiebedarf und nicht in Mengen.

Milchprodukte, wie Quark oder Joghurt sind - wenn sie gut vertragen werden - ebenfalls prima. Hüttenkäse, Frischkäse eher nicht wegen des Natriumgehaltes.

Was die Bauchspeicheldrüse betrifft, so sollte hier eher fettarm gefüttert werden. Da müsstest Du mal schauen wie Dein Hundi bislang auf Futterrationen *reagiert* hat - neigt er eher schnell zum Zunehmen oder nimmt er schneller ab?! Fett ist ja ein wichtiger Energielieferant, wenn also hier reduziert, dann muss der Energiebedarf über Kohlenhydrate/Getreide gedeckt werden. Faserreiches Futter, damit die Darmtätigkeit *in Schuss* bleibt.

Ja, die Futterration selbst sollte am besten auf 3, 4 Mahlzeiten aufgeteilt werden.

*grins* Das ist jetzt ziemlich lang geworden... Aber vielleicht konnte ich Dir doch ein bissel helfen?! :)

P.S. Wenn Du Dich doch fürs Frischfüttern entscheiden solltest und Hilfe benötigst, meld Dich, oki?!

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Liebe Mariel,

vielen Dank für die guten Tips. Ich denke ich hab einfach zuviele Bücher gelesen. Einfach "nur" barfen war ok - aber mit jedem Ernährungsbuch mit welchem ich mich jetzt beschäftigt habe wurde es problematischer. Nicht mal Excel reicht aus um die genauen Futterbestandteile exakt zu dosieren. Mein Hautproblem liegt wirklich darin, dass etliches bei dem spezifischen Niernproblem gut/hilfreich wäre, was andererseits für die Bauchspeicheldrüse (und Folgeprobleme) sehr nachteilig sein kann. Ich habe Angst mit "Selbstmedikation" meinem Sonnenschein wirklich nur Schlechtes zu tun - ist eigentlich ganz simpel auf diesen Nenner zu bringen. Schade, dass es hier in der Nähe nirgendwo einen Tierarzt gibt (inkl Uniklinik), der/die sich wirklich mit Naturfutter auskennt. Irgendwann wird auch unsere Hundeversicherung sich auf die Hinterpfoten stellen und die ständigen Blut/Urintest nicht mehr zahlen wollen. Aber letztendlich sind sie es, die einzig die Garantie für eine optimale Diäternährung liefern können.

Übrigens: sein Phosphorwert ist sehr hoch und er ist ein ausgesprochen "fleisch-"orientierter Fresser - das macht das Ganze nicht einfacher! Er kann Gemüse "ablutschen", ausspucken und das Fleisch fressen! Bisher fand ich das immer lustig - jetzt nicht mehr!

Bis denn Sylvia und die Racker

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Mariele

Guten Morgen Sylvia!

Ja, kann Dich nur allzu gut verstehen und na klar, obiges sind ja bloß allgemeine Infos. Ein Futterplan - insbesondere bei Erkrankungen und dieser *Kombi*, sollte schon individuell auf Hundi abgestimmt sein.

Schade' dass es hier in der Nähe nirgendwo einen Tierarzt gibt (inkl Uniklinik), der/die sich wirklich mit Naturfutter auskennt.

Gibt es denn keine Ernährungsberatung oder ähnliches bei Euch?

Aber vielleicht hätte ich da jemanden für Dich... Werds mal abklären. Darf ich mich bei Dir ggf. nochmal per PN melden, solltest Du interessiert sein?

:)

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Liebe mariel,

gerne kannst Du Dich per PN melden - ich bin für jede Hilfe dankbar. Ernährungsberatung? Die Uni Wien hat eine ganze Division - aber ratscchlagen tun sie nur über Zusätze (auch alle industriell), Waltham und Co. etc. Vor 3,5 Jahren habe ich dort eine Fütterungsliste bekommen, dazu hätte ich Biochemie studieren und mir ein kleines Labor zulegen müssen - völlig unpraktikabel. Ich meine, ich gehe ja auch mal zu Mac D. und Aldi und lebe noch. Ich habe einen sehr guten Draht zu einer Reformapotheke mit viel viel Kenntnissen über Kräuter (in Ösiland bekannt als Kräuter Daniel), dort lebt einer unserer einmaligen Welpenbubies (Arturo). Kräutertechnisch haben meine Süßen sicherlich eine Top Bezugsquelle (Urbio etc.) Unser Nachbar ist ein Bio-Hochlandrinderzüchter, also auch gute Fleischquelle und Gemüse auf dem Land ist nun wirklich nicht das Problem - lediglich das was und wieviel und wovon genau für dies "Kombi", das macht es mir schwierig. Also, freue mich über PN!

Schönen Tag noch

Sylvia + die Rasselbande

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