Selbstmordgefährdet

[gast]

Hallo ihr,

es hat so gar nichts mit Hunden zu tun, sondern mit einem lieben Arbeitskollegen.

Ich mache mir riesige Sorgen um ihn, dass er sich umbringt.

Er redet ständig davon und das furchtbare ist: ich glaube es ihm.

Ich hielt ihn für einen glücklich verheirateten Mann. Dann erfuhr ich, dass es schon lange nicht mehr stimmt zwischen den beiden. Aber er ist eben lieb und gutmütig.

Erst kam ein schwer lädierter Rücken, der ihm sein einziges Hobby, den Sport, unmöglich machte. Der Rücken wurde so schlimm, dass er ein Drogenpflaster bekam, um die Schmerzen ertragen zu können. Seitdem leidet er an Bewusstseinstörungen. Der Rücken ist noch immer übel.

Und jetzt, da es ihm so mies geht, hat seine Frau ihn rausgeworfen, nachdem das Haus nach langen Jahren endlich abbezahlt ist. Dummerweise läuft das Haus alleine auf ihren Namen - seine dämliche Gutmütigkeit. Jetzt ist er krank, mittellos, arbeitsunfähig und isoliert und hat nicht mal mehr sein geliebtes Hobby.

Freunde hat er keine, weil seine Frau für jede soziale Interaktion zu geizig war - und er zu gutmütig.

Er redet davon, aus dem Fenster zu springen, sich einen Strick zu nehmen und ich merke, wie er sich innerlich zurückzieht.

Das ist allerhöchste Alarmstufe.

Das Problem ist: ich kenne nur seinen Namen. Wo er derzeit ist, weiß ich nicht.

Und in die Arbeit kommt er ja nicht.

Was kann ich tun???

[Gast]

Hallo Rosa,

das hört sich nicht gut an. Ich kann schon verstehen, dass er sich aufgegeben hat, wenn es im Moment für ihn alles so Perspektivlos ist.

Wenn es wirklich so akut ist, wie Du vermutest würde ich evtl. die Polizei vertsändigen. Die haben mit Sicherheit jemanden der Dir in der Situation weiterhelfen kann.

Ich hoffe man kann ihm helfen, bevor etwas schlimmes passiert.

Viele liebe Grüße Muck und Pepples

[Gast]

Das klingt nicht gut .

Ich wäre auch dafür die Polizei einzuschalten, wen auch sonst. Vielleicht noch den sozialen Dienst die ihm jemanden zur Seite stellen der ihn aus der Isolation führen kann.

Wenn Du den Namen kennst findet die Polizei auch raus wo er wohnt, meine Sorge ist dabei nur das es sie nicht interessiert, weil täglich so viele Menschen mit Selbstmord drohen und in Wahrheit nur Aufsehen und Aufmerksamkeit wollen.

Das ist bei Deinem Kollegen aber nicht so, glaube ich.

[bärbel02]

Hallo Rosa!

Ich würde mich an Euren Chef wenden. Du schreibst ja, dass es ein Arbeitskollege ist.

Dieser hat eventuell eine neue Adresse....irgendwo muss er ja untergekommen sein.

Schwierige und traurige Situation.

[gast]

die dürfen mir seine Adresse nicht geben.

Ich vermute, die Polizei könnte herausfinden, wo er ist. Allerdings habe ich wirklich Skrupel, ihn einweisen zu lassen. Eine Freundin wurde darin gebrochen und es hat lange gedauert, sie da rauszuholen. Ich hasse den Gedanken daran.

[gast]

Das klingt ja echt nicht gut.

Aber die meisten Selbstmordfälle zeigen, dass sie in den seltesten Fällen vorher angekündigt werden.

Wenn jemand sagt, dass er sich umbringt, ist das mehr ein Hilferuf. Die meisten die sich selbst das Leben nehmen, kündigen es vorher nicht an, sondern tun es ohne jemanden im Vorfeld darüber zu informieren.

Geh nicht vom schlimmsten aus, aber es wäre natürlich toll, wenn Du ihm irgendwie helfen könntest. Dabei ist es natürlich am wichtigsten erstmal seinen Aufenthaltsort rauszufinden.

Viel Glück und für Deinen Bekannten alles Gute, dass er doch noch einen Sinn in seinem Leben findet.

[Gast]

Ich weiß nicht ob er direkt eingewiesen wird, das ist sicher nicht so einfach. Wenn Du Dich an die Polizei wendest kannst Du ihnen, wenn Du willst, anbieten das Du Dich ein bisschen um ihn kümmerst. Dann muss er nicht gleich in die Klinik.

Und es gibt Stellen die psychisch kranken Menschen helfen, auch zu Hause. Selbstmordgedanken kommen nicht selten von einer Depression, und das ist eine Krankheit die behandelt werden muss, aber nicht unbedingt stationär. Da spreche ich aus Erfahrung.

[Cassya]

Hallo!

Wie schon geschrieben ist es in der Regel so, dass diejenigen, die darüber sprechen, es nicht tun....allerdings ist das natürlich nicht verlässlich und Du bist immer noch in einer blöden Situation.

Allerdings solltest Du diese Verantwortung nicht übernehmen und abgeben.

Gibt es jemanden in seinem Umfeld, den Du kennst und informieren kannst? Frag bei der Polizeit oder einer Klinik nach, wie Du Dich verhalten kannst!

Nicht alle Kliniken sind so gut (wie Du von Deiner Freundin beschrieben hast), auf jeden Fall können sie aber in akuten Situationen Leben retten!

LG Tanja

[gast]

dass ein angekündigter Selbstmord nicht durchgeführt wird, ist ein weitverbreiteter Irrtum. In fast allen durchgeführten Fällen von Selbstmord wurde er vorher angekündigt und nicht ernst genommen.

Das ist die vorletzte Phase vor dem Rückzug.

Der innerliche Rückzug ist dann die letzte Phase. Die Phase, wo man zumacht, einem nichts und niemand mehr verletzen kann, die Zeit des inneren Abschiednehmens, eigentlich die Phase eines tieferen inneren Friedens und der Ruhe.

Ich weiß das leider besser als mir lieb ist

[gast]

Es ist ja auch nicht IMMER so, dass ein angekündigter Selbstmord nicht durchgeführt wird. Aber halt öfter als unangekündigt.

Ist aber auch egal.

WEnn Du die Einzige bist, die davon weißt, solltest Du auf jeden Fall versuchen seine Adresse rauszufinden. Übers EMA oder sonstiges..