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Wer hat ängstliche Hunde aus dem Ausland?


Nicole1980

Empfohlene Beiträge

Nicole1980

Hallo miteinander,

jetzt ist es also nun schon 1,5 Wochen her, das Momo und Tapsi bei uns eingezogen sind.

Momo, ein wuseliges Dackel - Terrier Mischlingsmädchen (3 Jahre) und Tapsi, ihr recht groß geratener Sohn (2 Jahre). Beide stammen aus Rumänien, genauer gesagt aus der Smeura, dem mit über 3000 Hunden größten Tierheim der Welt.

Beide waren in den ersten Tagen sehr schüchtern, doch während Momo sich mittlerweile recht souverän zeigt, ist Tapsi noch immer extrem ängstlich.

Er kommt freudig an, wenn wir ins Haus kommen, rennt dann aber nach kurzer Zeit wieder weg, als erschrecke er sich vor sich selbst.

Gleiches beim Spazierengehen wollen. Nehmen wir die Leinen, so kommt er freudig an, merkt er, das er an die Leine soll, verkriecht er sich in die hinterste Ecke. Beim Spazieren gehen selbst ist dann wieder alles in Ordnung, solange wir unseren ruhigen Waldweg laufen. Da hebt er den Schwanz ganz entspannt - sonst ist dieser oft tief zwischen die Hinterbeine gepresst - pinkelt mit erhobenem Bein und und und. Kommt uns jedoch wer fremdes entgegen (letztes Mal sogar die Katze vom Nachbarn) legt er sich ganz klein auf den Boden und ist kaum zum weiter gehen zu überreden.

Mittlerweile dürfen wir uns, wenn er frisst, im Haus bewegen, ohne, dass er sofort aufhört und sich verkriecht und er nimmt sogar Trockenfutter aus der Hand.

Wir haben vorgestern angefangen ihm Bachblüten zu verabreichen, in der Hoffnung, das unterstützt seinen "Lernprozess".

Gerne würden wir ihn noch viel intensiver unterstützen, hat jemand in der Hinsicht Tipps?

Danke und liebe Grüße von Stefan und Nicole

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Gerne würden wir ihn noch viel intensiver unterstützen, hat jemand in der Hinsicht Tipps?

Im Haus nur den einen: benehmt Euch so schwungvoll, laut oder leise wie immer! Wenn Ihr anfangt herumzuschleichen und Rücksicht auf Ängste zu nehmen, wo Ihr den Auslöser nicht kennt, wird alles nur noch schlimmer.

Oft lese ich, dass Hundeschützer für ängstliche Hunde eine ruhige Pflegestelle suchen. Nach meiner Erfahrung kann das sogar falsch sein. Ein turbulenter Haushalt, wo der Hund sich auch zurück ziehen kann, wo Leben in der Bude ist, er aber nicht im Mittelpunkt steht und nicht jeder seiner Schritte beachtet wird, lässt manche Hunde schneller sicherer werde, als wenn ständig liebevolle aber besorgte Augen auf dem Hund ruhen und jede seiner Gesten analysiert wird.

Mein Tipp, auch wenn es platt klingt heißt daher, seid so normal wie möglich. Seid so heiter, selbstverständlich und selbstsicher wie möglich. Hinterfragt Eure Entscheidungen nicht dauernd und versucht Euch keine Geschichten zu basteln, warum der Hund wann, wie reagiert. Gestern war gestern - heute ist ein neuer Tag. Hier ist nichts wovor er Angst haben muss, das gilt es jetzt zu vermitteln. Zu Bachblüten sage ich jetzt mal nix :zunge: , wenn es Dir besser damit geht, dann gib sie den Hunden halt.

Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie sie sich entwickeln.

Ich hatte eine Hündin aus Rumänien, die konnte man mit ihrem Erwachsen werden leider nicht mehr normal in der Wohnung halten, sie wäre verrückt geworden. Eine lange Geschichte und zum Glück auch die absolute Ausnahme.

Dir alles Gute.

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Nicole1980

Wir verhalten uns ja schon so wie immer, aber wenn ich, wie in den ersten Tagen seh, Tapsi fraß nichtmal, wenn wir uns bewegten....

Bachblüten...wir hatten mit Herkules - unserem vorherigen Hund, der leider inzwischen verstarb - gute Erfahrung mit den Notfalltropfen beim Autofahren gemacht, daher bin ich darauf gekommen. Ob sie bei Tapsi wirken...we'll see....

Was war mit Deinem Hund?

Gruß Nicole

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Hallo und herzlich Willkommen hier,

ich hab auch einen ängstlichen Hund allerdings kommt sie ursprünglich aus Polen und ist für die Kinder aus dem Urlaub mitgebracht worden.......nachdem sie durch 4 Hände gegangen ist kam sie dann mit knapp einem Jahr zu mir.

Meine Hündin war allerdings etwas anders im Benehmen als Deiner. Meine hat auch noch pausenlos gebellt und ist auch Leuten hinterher gerannt.

Ich hab es so gemacht, dass ich erstmal ihr Selbstvertrauen gestärkt hab. Mit körpernahen Spielen kannst Du auch viel für Eure Bindung machen. Das Du ihn aus der Hand fütterst, finde ich gut, das würde ich weitermachen.

Wie verhällt er sich denn wenn die Mama nicht dabei ist. Es gibt ja Hunde die sich an einem souveränen Hund orientieren. Meine macht das auch.

Ich würde die Hunde auch ertsmal in Ruhe lassen, sie sind ja auch noch nicht so lang bei Euch. Sie werden sich schon mit der Zeit eingewöhnen, aber das kann dauern.

Das mit den Bachblüten ist eine gute Idee, das hab ich auch gemacht.

Achja, ich würde auch erstmal auf fremden Hundekontakt verzichten. Nicht das er da auch noch schlechte Erfahrungen macht.

Wenn Du Fragen hast, immer her damit, ich weiß ja nicht, woran es bei Euch am Meisten hapert.

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Luno-Lunero

Hallo,

Luno ist aus einem Tierheim in Spanien und war anfangs auch sehr ängstlich, nur mit eingeklemmter Rute unterwegs, und sehr schreckhaft!!!!

Wir haben uns einfach so normal wie möglich verhalten und jetzt nach einem Jahr hat sich das meiste gelegt, nur vor Männern hat er immernoch etwas Angst, und vor Luftballons :Oo

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Im Haus nur den einen: benehmt Euch so schwungvoll, laut oder leise wie immer! Wenn Ihr anfangt herumzuschleichen und Rücksicht auf Ängste zu nehmen, wo Ihr den Auslöser nicht kennt, wird alles nur noch schlimmer.

Kann ich so auch unterschreiben.

Meine Hündin kommt ursprünglich aus Italien und wurde dort in einer Mülltonne gefunden.

Sie war anfangs auch sehr zurückhaltend, Fremden und Männern gegenüber besonders. (Ich weiß allerdings nicht ob das daran liegt, daß sie aus dem Ausland stammt)

Mittlerweile klemmt sie nur noch den Schwanz ein, wenn unterwegs mehrere Hund auf einmal auf sie zugerannt kommen, was ich allerdings so gut es geht zu vermeiden versuche, in dem ich darauf achte, rechtzeitig einen anderen Weg einzuschlagen wenn sich die anderen Hunde sehe.

Wie Pablitea schon geschrieben hat, benehmt euch so wie immer, haben wir auch so gemacht. Maja hatte immer die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und alles erstmal aus sicherer Entfernung aunzusehehn. Irgendwann kam sie dann von ganz alleine.

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  • 4 Wochen später...
Nicole1980

Hallo miteinander,

5 Wochen sind nunmehr ins Land gestrichen, seit Momo und Tapsi bei uns eingezogen sind.

Waren sie zu Beginn noch ängstlich, Momo ging einigermaßen, Tapsi hatte vor fast allem Schiss, so können wir nun sagen: Ja, Geduld lohnt sich...

In der doch noch recht kurzen Zeit sind die beiden schon richtig aufgetaut. Tapsi kann beim Spaziergang seinen Schwanz richtig hoch tragen, er kann beim Pinkeln auch das Beinchen heben, beide fordern inzwischen Streicheleinheiten ein, Tapsi lässt sich beim Fressen kaum mehr stören, beim Staubsaugen wird nicht mehr die Flucht ergriffen und und und....lauter Kleinigkeiten, die für die Hunde wahrscheinlich große Schritte sind, die uns stolz machen und uns lächeln lassen. Momo können wir sogar schon zum Spielen mit ihrem Freund - einem jungen Jack Russel von der Leine lassen und sie kommt auf Ruf zurück. Beide freuen sich, wenn wir mit den Hundeleinen und Geschirren kommen....

Klar haben die beiden auch nach fünf Wochen noch Angst, das wird sich sicherlich auch noch Wochen, Monate, Jahre oder vielleicht ein Hundeleben lang hinziehen, doch jeder kleine Schritt in Richtung Besserung ist wunderschön zu erleben. Das Leben wird für die beiden mehr und mehr lebenswert und für uns sicher leichter.

Habe ich am Anfang noch hier und da überlegt:Schaffen wir das? So weiss ich nun, Ja, wir schaffen das zusammen leben mit zwei kleinen Angsthäschen, wir schaffen es, ihnen das Leben schön zu machen. Mit Geduld und Liebe - Ja, dass heisst vor allem, kein Mitleid mit der Angst zu haben, schafft man das und bekommt riesigen Dank!!!!

Zum Ende hin noch etwas, was mir aufgefallen ist, vielleicht hat von Euch jemand sowas schonmal bemerkt....

Bei Tapsi fiel uns bereits als wir ihn bekamen auf, das er nicht auf den Zehen läuft, wie andere Hunde, sondern vorne auf den kompletten Füßen, was seine Schritte sehr tapsig wirken lässt.

In der Zeit, als ich mich mehr mit Hunden aus dem Osten befasste, stellte ich auf fast allen Bildern diese Fußstellung fest. Jetzt war mein Mann vor kurzem in einem Baumarkt (wo Männer halt so hingehen, gell....*g*) Dort sah er einen Terrier, der die Füße auch so hatte beim Laufen.

Er zu den Besitzern: 'tschuldigung, darf ich sie einmal etwas fragen?" Die waren etwas verwundert, stimmten aber zu. "Woher haben Sie ihren Hund?" Die Antwort war aus einem Tierheim aus dem östlichen Ausland. Sie besaßen den Hund erst eine Woche und beim Laufen sah man diese "Fehlstellung" extrem. Tapsi bessert sich nun nach 5 Wochen. Er läuft "richtiger". Hat jemand schonmal etwas darüber gehört?

Liebe Grüße,

von Nicole und Stefan mit Momo und Tapsemann....

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Unseren Hund haben wir im Alter von 6 Tagen in einer griechischen Mülltonne gefunden und dann per Hand aufgezogen. Ängstlich ist er überhaupt nicht (ganz im Gegenteil, eher sehr, sehr selbstbewußt), aber er hat ja auch nichts Schlimmes bewußt erlebt.

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Nicole1980

Kommen gerade vom Spaziergang wieder herein, es ist einfach toll, den Mäusen beim Rennen und Toben zuzusehen. Jetzt putzen sie ihre Näpfe leer.

Wir wissen nicht, was die zwei erlebt haben, dem Verhalten nach nichts Schönes, aber inzwischen möchte ich es auch nicht mehr wissen.

Ich kenne nunmehr genügend Bilder aus Rumänien und anderen Ostblockländern. Es war sicher nicht schön, doch wir leben mit unseren Süßen hier und jetzt. Seit wir uns an diese Devise halten, klappt alles viel besser!

Grüße aus Lenhausen

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(...) wir leben mit unseren Süßen hier und jetzt. Seit wir uns an diese Devise halten, klappt alles viel besser!

:kuss: Super! Das ist die richtige Einstellung.

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