Betreff: Dicke ins TV - große Chance oder Missbrauch für Quoten?

[gast]

fast keiner hat DIE perfekte Figur, ich hab zwar immer noch Größe 36-38, aber auch so meine Pölsterchen und knackig ist auch nicht mehr so viel, ist halt so.

Ob stark unter- oder übergewichtig, beides ist halt sehr ungesund.

Wobei die Ursachen oft im psychischen Bereich liegen.

Man sollte auf jedenfall seinen Körper so akzeptieren wie er ist.

Letztens lief auf vox ein interessante Doku über stark übergewichtige Menschen und deren Behandlung und Weg beim abnehmen.

Mit allen Höhen und Tiefen.

Was mit stark auffällt, zur zeit ist ein Trend im TV zu sehen, das wohl der einfachste Weg zum Idealtraumgewicht die Magenverkleinerung wäre.

Es wird halt so dargestellt, der mensch muss nicht an sich selbst arbeiten, einfach unter Messer und die Welt ist in Ordnung

[monsterchen68]

Abnehmen wollen, weil die anderen einen als fette Schnecke bezeichnen (oder auch "nur" hinterm Rücken), das geht meistens schief.

Der "Switch" muss im Kopf passieren und zwar dergestalt, dass man sich denkt: ich möchte abnehmen, damit ich nicht mehr so schnell aus der Puste komme, gesünder bin etcpp.

Von mir kenne ich das auch: wenn ich mit mir im Einklang bin und mich gut finde, futtere ich a) gar nicht mehr so viel Süsskram und ich nehme fast wie von selber ab.

Aber kaum nervt mich dies und das, finde ich mich doof, denke ich "was denken die anderen wohl?", klappts nicht. Dann ertappe ich mich abends vor dem Fernseher mit Chips oder Schokolade. Hinterher könnte ich mich dann wieder ohrfeigen. Und dann geht die Spirale wieder los: schlechtes Gewissen - eh egal - naschen usw.

Aber was echt was bringt, jedenfalls nach meiner Erfahrung: einen Hund haben! Da MUSS man nämlich raus und kann nicht lange faul rumsitzen.

(naja - und Kinder tun auch noch was dazu *gg*).

[gast]

Naja, ich habe zwei Hunde mit denen ich 4 stunden täglich unterwegs bin und ein Kind, das hilft mir aber beim abnehmen auch nicht

[Dobilein]

Und ich finde,wenn abgeklärt ist das es keine organischen Ursachen des Übergewichtes gibt hat es schon mit mangelnder Disziplin zu tun wenn man extrem an Gewicht zulegt.

Wenn es da mal so einfach wäre.

Solange es nichts organisches ist, ist mal also selbst schuld?

Psychische Erkrankungen? Depressionen?

Es gibt zigtausend Gründe, warum jemand übergewichtig ist. Und zu sagen, dass jemand wegen mangelnder Disziplin übergewichtig ist, weil er ja nichts organisches hat, finde ich sehr pauschal gesagt.

[monsterchen68]

Naja, ich habe zwei Hunde mit denen ich 4 stunden täglich unterwegs bin und ein Kind, das hilft mir aber beim abnehmen auch nicht

hm - also ich merk das schon, wenn der Hund mal nicht da ist (so wie jetzt neulich) und ich nicht so viel Bewegung habe wie sonst, dann nehm ich gleich 1-2 kg zu.

Najaaa - nebenher muss man natürlich schon auch drauf achten, nicht zu viel "Mist" in sich reinzustopfen. Aber dennoch....

[Kugeltroll]

Sehr guter Beitrag!

Mich persönlich ärgert es schon ziemlich lange wie Menschen in der Glotze dargestellt werden, egal welches Problem sie haben. Es gibt zig Reportagen oder Dokumentationen über Menschen, die irgendwelche Probleme körperlicher oder psychischer Natur haben und die ganz oft (nicht immer aber meistens) dargestellt werden als wären sie entweder das Letzte oder der absolut bemitleidenswerteste Fall überhaupt. Selbst in den ach so beliebten Talk-Shows (die keiner guckt, die aber trotzdem ständig laufen) werden die meisten Leute wie die letzten Vollidioten dargestellt.

Mir stellt sich dann die Frage, sehen wir (oder die meisten von uns) unsere Mitmenschen wirklich SO??? Oder guckt sich der Otto-Normal-Bürger solche Sendungen nur an um sich selber besser zu fühlen?

Blöde Welt, in der sich jeder einfach über Leute lustig macht, oder die angefeindet werden nur weil sie in irgendeiner Form dem Durchschnittsmenschen nicht entsprechen... und dass obwohl man diese Leute gar nicht kennt, oder?

Mich würde interessieren was Menschen dazu bewegt sich in solchen Sendungen darzustellen?

Wobei ich nicht sagen will, dass alle schlecht oder Menschen verachtend sind. Es gibt zwischendurch auch immer mal wieder Sendungen die gut gemacht sind und in denen respektvoll mit den Menschen umgegangen wird.

[wildwife]

Wenn mein Beitrag genauer gelesen wird kann man auch von den psychischen Problemen lesen.Und damit kenne ich mich aus..

Ich habe auch mal mein Gewicht um 20 Kilogramm reduziert.Das war ohne Disziplin nicht machbar.

Der Grund war nicht meine Umwelt und/oder blöde Bemerkungen.Der Grund war ich selbst,für MICH habe ich das getan.

Denn ich war mir wichtig genug das durch zu ziehen.

Und wenn es denn psychische Ursachen sind gilt es auch daran zu arbeiten denn sie bereiten ja nicht nur Probleme bezüglich des Essverhaltens.

Mal ganz ehrlich:niemand wird morgens wach und hat 20 Kilogramm zuviel auf den Rippen

Gruß

Sabine

[karlchen]

Naja, 2-3 Kg weniger würden mir auch gut tun.

ABERRRRRR mal ganz ehrlich, ich habe eher die befürchtung das jetzt nach all diesen bescheuerten DSDS, Promi Kochgeschichten und schwersterziehbare Kids die irgendwo in die Wüste geschickt werden, Gerichtsvollziehern, Richtern und Bauern die "übergewichtigen HH" an der Reihe sind.

Nee nee, die sollen sich mal nen anderen Pausenclown für die Nation suchen.

[Bärenkind]

Sabine, es müssen nicht immer psychische oder organische Probleme sein. Das Wort Problem ist schon für mich ein Problem.

Es ist häufig eine fehlgesteuerte Verhaltensgeschichte, die zum Teil sehr weit zurück liegt. Natürlich braucht man Disziplin, um abzunehmen, übergewichtige Menschen sind aber deshalb nicht grundsätzlich disziplinlos.

In der Gesellschaft wird man als Dicker schlichtweg für sein Essverhalten auch in anderen Verhaltensweisen mit über diesen Kamm geschoren. Dicke sind geistig träge, unflexibel, disziplinlos, faul, stopfen Essen in sich rein... frei nach Marius Müller-Westernhagen... Auch in diesem Beitrag steht ganz oft "Müll in sich rein stopfen". Soso. Kaum zu glauben, dass man als Dicker auch sehr wohl sehr zielstrebig sein kann und mit ganz normalen Tischsitten ganz normal isst...

Ich habe gerade den Vergleich gefunden zu ganz greifbaren Dingen hier im Forum.

Als Trainer stehe ich oft vor Menschen, die die SIMPELSTEN Dinge mit ihren Hunden nicht hin bekommen. Für mich ist das alles ein Klacks, war es auch, als ich noch kein Trainer war. Diese Menschen halten sich dennoch Hunde, manchmal sogar 4 Stück. Da kann ich genau so urteilen und von Disziplin reden, wenn sie es nicht hinbekommen, sich ihrem Hund gegenüber so zu verhalten, dass er sie verdammt noch mal versteht. Wo einem doch das Offensichtliche nachgerade entgegen springt!

Jeder, der etwas aus dem Ärmel schüttelt, sei es Beherrschung beim Essen, ein maßvoller Umgang mit anderen Dingen, Hundeführung, Kindererziehung, Konsequenz, was auch immer, tut sich schwer damit, zu verstehen, dass es eben Menschen gibt, die daran buchstäblich scheitern.

Das Bewusstsein dafür möchte ich einfach etwas wecken. Die Toleranz derer, die ihre Macken anderswo haben gegenüber denen, die ihre sichtbar zur Schau stellen.

LG Anja

[Dobilein]

Jeder, der etwas aus dem Ärmel schüttelt, sei es Beherrschung beim Essen, ein maßvoller Umgang mit anderen Dingen, Hundeführung, Kindererziehung, Konsequenz, was auch immer, tut sich schwer damit, zu verstehen, dass es eben Menschen gibt, die daran buchstäblich scheitern.

Damit hast du es wohl auf den Punkt gebracht