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Perinealhernie


Scampolino

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was ist denn mit seinem Zustand?

Ich glaub er war schon etwas älter oder?

Eine Kleine :yes:

Ist ja schön wenn ihr das so momentan hin bekommt. Diese ops sollen ja auch nicht leicht sein.

Für Euch auch alles gute und toi toi toi das es so bleibt und nicht schlimmer wird!

Bis dann

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  • 6 Monate später...
Scampolino

Halli Hallo.....ich schiebe das noch mal nach oben.....da es nun ja einige Monate später ist und ich a) mit meinem Scamper wieder erneut Probleme habe und mich noch mal durchs Netz suche eben wegen oben angesprochener OP.

@ ydnaM....wenn Du das lesen solltest, wäre ich sehr interessiert wie die OP damals bei Deinem Hund gelaufen ist!

Ich selber war auch lange nicht hier und Scamper ging es nach einigen anderen Tiefschlägen im Aug. letzten Jahres bis jetzt blendend, doch hat er nun seit gut 14 Tagen wieder arge Probleme beim Häufchen machen....und ich schätze die Hernie hat sich wieder gemeldet und die Muskulatur lässt zu wünschen übrig.....sollten andere und auch neue Forumsler hier noch ein bisschen Senf hier zu geben können, wäre ich sehr dankbar.....im Moment bin ich mal wieder sehr rat los......

bei jedem Versuch Kot abzusetzen setzt sich die Hernie direkt voll mit Kot ( dicke Beuel neben dem Rutenansatz) und wir massieren das so gut es geht "zurück".....es kommt auch Kot...aber bei jedem Drücke, ist wieder eine harte Beule da, also noch genügend Kot, der eigentlich raus möchte......

Scamper findet das natürlich absolut nicht gut wenn ich jedes mal nachschauen will und "drücken" will, da er auch Angst vor einem rektalen Eingriff hat, den ich vor gut 14 Tagen unter Schmerzen anwenden musste, da es total dicht war......

Ratlos ratlos ratlos bin..... :???:???:???:???:???:???:???

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Hallo,

Hernie entstehen durch Bindegewebsschwächen und machen früher oder später gravierende Probleme. Ich würde zur OP raten. Der Bruch wird operiert, ein Netzgewebe eingezogen und dann sind die Probleme behoben.

Gruß Christa

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Hallo Scampolino,

mein Hund hatte im letzten Jahr im Alter von 12 Jahren das gleiche Problem...ich habe unsere Story schon mal in einem anderen (nicht-Hunde)Forum niedergeschrieben - vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidung:

Bis Ende Februar letzen Jahres war Tim ein (mitlerweile seinem Alter entsprechend!) fitter Zeitgenosse. Und dann begann das Drama.

Der Hund verweigerte das Futter. Nun gut – 4 heiße Weiber in der näheren Umgebung – da kann das schon mal sein. Nachts schmiss er mich aus dem Bett – raus in den Garten. Auch das ist keineswegs ungewöhnlich – bei heißen Damen in der Umgebung wird sich dann gerne auf die Wiese gesetzt, der Mond angestarrt und der Riechkolben saugt lüstern den Geruch aus der Wohnrichtung der Angehimmelten ein. Hund höckelt sich öfters fürs Häufeln hin – verflixt, schon wieder Durchfall? Nun gut, auch das passiert. Schlaftrunken wieder ins Bett.

Beim Gassi gehen wieder das gleiche Bild – Hund hockt sich, drückt und drückt, nix kommt raus (oder halt ein Mini Fitzel). Nachgeschaut/gefühlt – Hund steht bis oben hin voll Kot. Oh no… ich bin in der Beziehung „vorbelastet“ – mein allererster Hund (Yorki) zeigte im Alter von 10 Jahren eine ähnliche Problematik – Rectum Divertikel. Also Einlauf gesetzt, Hund entleert.

Soweit so gut (wem das Ganze zu unappetitlich ist, der möge halt nicht weiter lesen – für mich selber stellt es keine Unappetitlichkeit dar – bei meinem Yorki habe ich 3 Jahre lang Einläufe gemacht zur Entleerung, damalig hat man so was eben nicht sofort operiert)

Es folgte ein ständiges auf und ab – mal klappt es mit dem eigenständigen Kot absetzen (das sind dann unsere s.g. Sternstunden), meistens nicht. Unsere Runden dauern nun doppelt solange – Ablauf: Spazierengehen, Hund hockt sich, nix kommt raus (es versteht sich doch nahezu von selbst, dass das Häufeln nahezu am Ende der Runde geschieht?). Einlauf – und dieselbe Rund noch einmal.

Fressen weiterhin eine Katastrophe, ich mach Männekes ohne Ende, liege mit auf dem Boden, spiele mit Futterbrocken, rohes Fleisch wird größtenteils akzeptiert, aber keinerlei Beilagen.

Vielleicht trickst mich der Herr mittlerweile auch in meiner Sorge um ihn damit aus – von mir aus.

Es ist ein ständiges auf und ab – der Hund ist schlapp, die große Hitze draußen kommt dazu. An manchen Tagen geht’s auch nicht mit Einlauf, dann muß ich von Hand ausräumen. Ich hab eigentlich die ganze Zeit gedacht, es geht langsam mit ihm zu Ende. Großer Hund, 12 Jahre alt, keine besondere Lebenserwartung.

Ich bin mit ihm in die Tierklinik gefahren – was nun folgte, war das volle Programm… Röntgenaufnahmen, Ultraschall, diverse Bluttests, Urinproben (laufen sie bitte morgen früh mit einer Suppenkelle hinter ihrem Hund her, wir brauchen Urin vom ungestressten Hund).

Blutwerte extrem gut - vor allem für so ein altes Tier. Röntgen ohne Befund (ja klar, Rectumdivertikel/Perinealhernie – dass wusste ich auch vorher), Prostata ok (wusste ich vorher auch) Ultraschall: er hat wahrscheinlich einen ziemlich großen Leistenbruch – eine gute Handvoll Gewebe ist draußen. In diesem Gewebe befand sich ein entzündlicher Prozess – der wurde auch gleich punktiert. Dagegen gibt es Antibiotika. Ansonsten ohne jeglichen Befund/Abnormität. Die Tierklinik ist bereit, den Hund zu operieren – wenn alle anderen Parameter ok sind. Es wird allerdings eine sehr große OP – Rektumdivertikel und Leistenbruch – die Chancen, dass er wieder wird / aufwacht stehen 50:50.

Op – ja oder nein? Eigentlich war ich in die Tierklinik gefahren, mit dem Gedankengang, das Ganze zu beenden…(Mein Yorki wurde damals ebenfalls mit 13 Notoperiert - es kam der Tag, wo auch mit Einlauf nichts mehr raus kam. Er hat die OP nicht überlebt) Aber wenn er sonst nichts hat??? Die OP wäre die einzige Chance, aus der momentanen Auf und Ab Schleife raus zu kommen. Der Hund ist mittlerweile wieder total munter – die TÄ empfahl mir u.a., das Tier mal zu scheren – das würde alte Hund erfahrungsgemäß (vor allem bei der Witterung) nach vorne bringen. Ich habs getan – die schöne Colliemähne ist ab. Tim sieht jetzt aus wie ein spanischer Straßenköter – aber er ist munter ohne Ende, geht beim Spazierengehen stolz mit erhobenem Kopf voran und gibt richtig Speed vor.

Ich habe mich entschieden, die OP durchführen zu lassen, sofern es geht. Was bringt uns das? Vielleicht noch ein gemeinsames Jahr in Normalität. Vielleicht auch das Ende (dann war es ein teures Einschläfern – aber es ist vorbei)

Die meisten Leute, die von unserer Problematik wissen, fragen nach den Kosten… wer liebt, fragt nicht nach Geld. Andere pulvern diese Summer für 14 Tage Urlaub raus – was sind schon 14 Tage Urlaub im Vergleich zu vielleicht noch einem Jahr mit meinem Hund?

20.07.2009...es geht ihm im Moment gut - seit dem Scheren habe ich den Eindruck, er wäre 3 Jahre jünger geworden. Unsere Runden werden immer länger, er baut wieder Muskeln auf und hat schon ein kleines bissel mehr auf den Rippen. Bis zum 29.7. haben wir noch Zeit, Kraft zu tanken - an dem Mittwoch findet die OP statt.

29.7.09 9:00 Uhr morgens Narkose, Op an sich hat 2 1/2 Stunden gedauert, die Perinealhernie rechts war doch extrem kompliziert, die Links ging so. Da Hundi dabei auch noch kastriert wurde, tastete der Operateur durch den Kastrationsschnitt - und dabei stellte sich dann heraus, das der Leistenbruch keiner ist *dicker Stein vom Herzen fall*. Auch der zuvor von der Darmseite her ertastete Knubbel entpuppte sich als Fettgeschwulst.

Da ich auf Nummer sicher gehen wollte, habe ich ne MDR1 Defekt sichere Narkose setzen lassen - d.h. dann eine viel längere Aufwachzeit... mit entsetzlichem, lautstarken Gejaule von Hundi (Man hat mich mit Hundi nach der OP in einem Behandlungszimmer einquartiert) Gegen 16 Uhr stand er auf seinen Beinen - zwar schwankend, aber bis zum Auto ging es. Geschlafen habe ich heute nacht kaum - ich wandere mit Hundi von Raum zu Raum, schaffe es gerade, mal für ne halbe Stunde auf dem Boden einzupennen. Hundi ist clever genug, die "Tüte" (Leckschutzkragen) so aufzusetzen/gegenzudrücken, daß er mit der Zunge doch an seine Hinterfront kommt

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Auch wenn es viele (vor allem TA) nicht hören wollen... ich habe an und für sich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, daß der Hund auch mal lecken darf. Bei meiner Hündin hab ich damalig gänzlich auf Trichter nach der Kastration verzichtet - die Dame hat sich zwar einen der Fäden dabei gezogen, die Wund sah aber nach 3 Tagen schon aus, als wäre sie 10 Tage alt. Das hat damals alle auf dem Hundeplatz erstaunt.

Tagsüber trägt Hundi auch jetzt keinen Trichter - wenn er schlabbert, reicht ein kurzes "Nein". Nachts schlafe ich zwar weiterhin auf dem Boden neben ihm - nur durch die letzten Nächte (und auch die Wochen davor) bin ich dermaßen übermüdet, daß ich schon mal ne halbe Stunde durchschlafe und nichts höre/fühle/mitkriege - daher der Trichter als zusätzliche Sicherheit. Tim hat nun mal eine lange Schnauze - der Trichter müßte mindestens 20 cm länger sein *grins* Er macht das ganz geschickt, drückt den Trichter auf den Boden, bis er mit der Schnauze ganz vorne ist und dann kommt er halt auch dahin, wo er hinwill.

Wir waren heute morgen zur Wundkontrolle - sieht alles supergut aus. 2 dicke Haufen sind auch schon aus dem Pavianpopo rausgekommen - man konnte richtig sehen, daß Hundi sich total gefreut hat (ich bin allerdings weiter gezwungen, den Kot mit Lactulose Präparaten uund Parafinöl weich zu halten, damit kein Druck auf die Naht kommt) . Die letzten Monate waren für meinen Sensiblo schon eine Tortur.

Bis jetzt läuft alles super - auch die Gefürchteten Nebenwirkungen (Inkontinenz - sowohl beim Harn als auch beim Kot sind möglich) blieben aus. Lediglich gestern konnte man es in seiner Nähe nur schwer aushalten - die Pupse flutschten ständig raus und die Duftwolken als auch Geräuschkulisse war schon recht harter Tobak Nun gut, wenn man bedenkt, daß er nach der Narkose 2 Stunden lang geschriehen hat wie am Spieß und dabei Luft gepumpt hat ohne Ende - irgendwo muß die Luft ja auch wieder raus.

Das einzige, was mir im Moment "in der Seele weh tut" ist, das ich ihn bremsen muß. Er möchte spielen (bringt mir abends im Garten den Ball), er möchte die gewohnten Strecken laufen (wir haben die letzten Wochen die Strecken immer mehr erweitert, sind gute 6 km mehr als vorher, hat Herz, Kreislauf und er Muskulatur an der Hinterfront verdammt gut getan). Das ist im Moment natürlich nicht drin - wir sind ein ganz anderes Tempo gewohnt und müssen nun im "Eierschaukelschritt" dahinflanieren

3.8.09 ...bislang läuft alles wirklich sehr gut - Hundi arbeitet super mit. Nur sehr wenige Übergriffe auf die Nähte, die sehen trotzdem sehr gut aus, abends steckt er den Kopf freiwillig durch den Trichter, die Antibiotikatabletten (Synolux) nimmt er ebenfalls ohne Zwang. Einzig die Verabreichung des Schmerzmedis (Metacam) macht mir Sorge - nicht, das er es nicht unproblematisch nehmen würde - aber es darf auf keinen Fall auf nüchternen Magen. Nun war Hundi nie ein "Morgensfresser" - also mach ich wieder Männekes ohne Ende, um Morgens was in seinen Magen zu bekommen. Mit Babygläschen (püriertes Rindfleisch pur) und Calo-pet Paste hab ich einigermaßen Glück - selbstverständlich nur aus der Hand (eine herrliche Schmiererei). Noch bin ich nicht in der Situation wo ich sagen kann "Hast keinen Hunger? Nun gut, Pech gehabt." Aber die Zeit wird auch noch kommen Noch 2 Tage Antibiose und Schmerzmittel - die halten wir auch noch durch. Glücklicherweise verträgt er die Antibiotika supergut - liegt vielleicht auch daran, das ich schon lange eine s.g. Darmfit Paste beifüttere. (Obwohl "Durchfall" ja für uns echt ein Geschenk wäre - wie ich schon schrieb bin ich gezwungen, den Kot durch Gabe von Lactulose Abfühmitteln und Parafinöl weich zu halten - also genau das Gegenteil von dem, was der normale Hundebesitzer will)

Er versucht weiterhin, mich zum Spielen zu animieren - und trottet dann mit hängenden Ohren wieder mit mir rein, weil ich (noch) nicht darauf eingehen kann - spielen heißt für ihn, daß ich den dicken Basketball (für die Löcher darin zum besseren Knautschen hat er gesorgt) quer durch den Garten werfe/trete und er im Schweinsgalopp hinterher, von oben auf den Ball drauf, die Beute kräftig schütteln und dann wieder zu mir zurückzubringen, damit es weitergeht. Ich habe all die Jahre immer gesagt, "eines Tages stirbt der Hund beim Ballholen" - auf Bälle ist er völlig närrisch, da kann es heiß sein wie es will.

Donnerstag müssen wir wieder zur Wundkontrolle in die Tierklinik - alle Nähte wurden mit selbstauflösenden genäht, so daß keine Fäden gezogen werden müssen - es sind auch keine Fäden/Knoten von außen sichtbar.

12.8. ...es geht immer mehr voran. Die Nähte sehen super aus - die meisten Krusten sind schon weg. Sie könnten noch besser aussehen - wenn mich nicht Hundi letzten Freitag und Samstag je einmal "ausgetrickst" hätte. Der Bursche hat genau abgepasst, als ich in den Keller zur Waschmaschine ging bzw. den Staubsauger in die Hand nahm - und sich dann jeweils auf einer Seite ein Stück Kruste abgezuppelt. Die Haare am Popo sind wieder ca. 5 mm lang - geht bei Tieren ja zum Glück rasend schnell.

zu früh gefreut...tja... leider zu früh gefreut...

Die (heute morgen) beschriebene Stelle klaffte heute nach der Mittagsrunde plötzlich auf... anscheinend beginnen die Fäden sich aufzulösen. Also wieder Hund ins Auto gehoben, ab zur Tierklinik. Selbstverständlich befand ich mich in der Notfalldienstzeit (= Zuschlag)... Die Naht wurde nun auf ca. 2 cm Länge getackert, wieder gibt es Antibiotika - und Frauchen ist um 126 Euro erleichtert worden Sofern alles gut geht, kommen die Klammern dann in 10 Tagen raus.

Hundi ist weiterhin gut drauf - auch mit Klammern im Popo Allerdings - ich war heute abend weg und mein Mann wollte mit ihm gehen und es regnete - Hundi lief nur bis zur Straßenecke und hat dann gebremst und ist keinen Schritt weitergegangen - vielleicht hat er Angst, daß die Klammern rosten? Die Runde haben wir gerade im Trab nachgeholt - es regnet nicht mehr. Wer frisst wie ein Scheunendrescher muß sich schließlich auch bewegen

15.8. 09 Die Klammern stecken ( entgegen meinen Erwartungen - weil die Dinger doch recht weit aus der Haut rauskommen) immer noch in seinem Popo. Hoffentlich halten sie noch ein paar Tage, bis alles verheilt ist. Kotabsatz klappt super - allerdings schaue ich mit etwas ängstlichen Gefühlen dabei zu - man sieht jedesmal dabei ca. 1- 2 cm Darmschleimhaut, die mit nach draußen kommen (davon hab ich allerdings bereits im www bei anderen Betroffenen nach einer Perinealhernie OP gelesen) Bislang wird es nach Absatz immer wieder schön eingerollt... Man muß ja bedenken, daß sich im Darm Ausstülpungen gebildet haben, der Darm also länger/weiter geworden ist... Ich habe da natürlich Angst, daß es zu einem Darmvorfall kommt...

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So, Scampolino - der Heilungsprozess verlief Supergut, der Hund konnte vom ersten Tag nach der OP an wieder einwandfrei Kot absetzen - ich bin froh und glücklich, daß ich es hab machen lassen.

so sah das Ganze am Tag nach der OP aus:

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… um dir das Ganze mal noch näher zu erläutern…

Mit falscher Fütterung hat es herzlich wenig zu tun. Es kommt bei Tieren mit a) schwachem Bindegewebe vor (Tim ist so ein Kandidat – schon seit Jahren Probleme mit der Analdrüse).

B) am häufigsten bei unkastrierten Rüden: Begonnen hat das Ganze mit läufigen Hündinnen und der Prostata. Bei einem erregten Rüden wird die Prostata größer – waren viele Mädels im Umfeld heiß, zeigten sich bei uns eher Kotabsatzprobleme. Der Rüde muß den Kot an der vergrößerten Prostata vorbeidrücken. Je mehr er drücken muß, umso größer wird der „Knubbel“ (Ausstülpung im Darm, das schwache Bindegewebe, welches den Darm normalerweise stützt, bekommt Risse). Das vom Rüden gebildete Testosteron sorgt dafür, das das Gewebe immer brüchiger wird – deshalb muß bei einer Perinealhernie auch eine Kastration durchgeführt werden, um die Testosteronbildung sofort zu unterbrechen – ansonsten ist die Rückfallquote sehr hoch.

Eine Hernie wird niemals besser – nur immer schlimmer. In der Ausstülpung sammelt sich Kot. Das geht hinterher so weit wie bei meinem Hund – in der Ausstülpung braucht sich nur ein „Hasenköttelchen“ zu befinden – und das Tier hat schmerzhaften Kotzwang. Mein Sensiblo hat sich schlichtweg gesagt „Wenn hinten nix mehr rauskommt, tu ich oben nix mehr rein“ – in dem Falle Futterverweigerung.

Es gibt durchaus Hunde, die kann man jahrelang mit Maßnahmen wie Klistier, manuellem Ausräumen oder ständiger Gabe von Laktulose (z.B. Bifiteral Sirup) oder Parraffinöl stabil halten – die Menge der „Abführmittel“ muß man individuell ausprobieren – sie steigt immer weiter an. Dabei muß man dann aber auch wieder berücksichtigen, das z.B. durch Parraffinöl bestimmte Vitamine nicht mehr aufgenommen werden können.

Bei meinem Yorki (ist viele viele Jahre her) gelang es über 3 Jahre, in mit Klistieren stabil zu halten – bis dann eben der Tag x kam, an dem auch das Klistier nicht mehr half. Bei einer Hernie besteht immer die Gefahr, das auch andere Organe in den „Krater“ rutschen – beim Yorkie war es die Blase. Damalig haben die TÄ eine Hernie OP nicht mal eben durchgeführt – und die dann eingeleitete Notop hat der Yorkie im Alter von 13 Jahren nicht überlebt.

Die Situation war für Tim und mich nicht mehr tragbar – dem Hund ging es erbärmlich, er baute immer mehr ab. Ich habe zu dem Zeitpunkt eigentlich gedacht, er ist bis oben voll Krebs… daher habe ich eine Tierklinik gewählt, um die Diagnostik in Anspruch zu nehmen. Es wurden mehrere Bluttests, Ultraschall und Röntgen durchgeführt – nachdem diese alle ohne Befund waren, habe ich mich zur OP entschlossen – denn so hätten wir beide nicht weiterleben können. Während der OP hing mein alter Mann am EKG usw. – ich wollte die größtmögliche Sicherheit. Die Klinik war nicht billig – alles in allem bin ich 1700 Euronen losgeworden. Die OP an sich (ohne Nachversorgung, ohne Blutbilder, ohne Diagnostik) lag um die 900 Euro für eine beidseitige Hernie. Dafür hatte ich aber auch die Gewissheit, dass sich der Operateur (ich habe speziell auf diesen Arzt bestanden) mit dieser Art der OP auskennt. Das hier im thread angesprochene „Netz“ wurde nicht eingesetzt – auf Grund der Abstoßungsgefahr. Es war von vorneherein klar, das dies Tims einzige und letzte OP ist – eine weitere würde ich ihm nicht zumuten. Muskelfaser für Muskelfaser wurde miteinander vernäht – dafür muß ausreichend Muskel in dem Bereich vorhanden sein.

Wie schon zuvor beschrieben – es ist gutgegangen. Der Heilungsprozess lief super, der Hund setzt bis heute einwandfrei seinen Kot ab. In den Tagen, bis alles verheilt war, hatte ich immer "Intimpflegetücher" dabei - nach jedem Kotabsatz wurde sofort der Analbereich damit gereinigt. Die Nähte selber habe ich mit Aloe Vera Gel gepflegt.

Wie ich deinem Avatar entnehmen kann, handelt es sich ebenfalls um einen Collie? (Tims Papa war ein reinrassiger Amerkanischer Collie, seine Mama ein DSH/Husky Mix) Wurde dein Hund schon einmal operiert - bzw. ist abgeklärt, ob ein MDR1 Defekt vorliegt oder nicht? Das ist enorm wichtig!

Einen Wehrmutstropfen gibt es bei der ganzen Geschichte… Jetzt, ein halbes Jahr später, zeigen sich erhöhte Nierenwerte. War es die Narkose, waren es die AB, waren es die Schmerzmittel, war es der Stress? Das weiß niemand, damit müssen wir jetzt leben. Wir spritzen Renes Viscum, wir halten Diät. Tim ist ein großer Hund – seine Tage sind gezählt. Vielleicht schaffen wir noch ein halbes Jahr – vielleicht auch länger – mit entsprechender Lebensqualität?

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Scampolino

Hallo auch noch mal "hier"......

wow.....war für eine Story!!! VIELEN VIELEN VIELEN DANK!!!!

Jetzt schick ich erst mal nen dicken Knuddler in die Nachbarschaft und danke Dir für diesen ausführlichen Bericht!

Da wird einem doch so einiges klarer!

Ich kann aber wohl doch durchatmen, wenn ich lese war Ihr Beide durchgemacht habt......ich glaube da sind wir gottseidank noch weit von entfernt!

Also "JA" Scamper ist ein Collie ( reinrassig), MDR1 Defekt +/- also "nur" Träger aber ansonsten stabil . Er ist jetzt 13 3/4 Jahre und hat die Probleme bald zwei Jahre...also mit ca. 12 ging es auch bei ihm los!

Mit 10 ist er aber schon wegen einer Hodenveränderung kastriert worden, von daher haben wir DAS schon hinter uns. Was ich aber nicht wusste, ist, das sich trotz Kastration die Prostata nicht immer zurückbildet ( bei meinem alten Teddy, der mit 1 1/2 Jahren kastriert wurde, war sie nur noch Erbsengroß). So hat der Tierarzt in der Tierklinik ( in die wir ja beide gehen) schon vor über einem Jahr eine leicht vergrösserte Prostata diagnostiziert und diese auch für eine mögliche Ursache der Kotabsatzprobleme genannt. Daraufhin gaben und geben wir ja seitdem Lactulose ins Futter.

Die Hernie - einseitig - bestand zu dem Zeitpunkt auch schon .

Gefressen hat Scamper immer schon mäkelig, von klein auf, auch hatten wir eher mit Durchfall Probleme als anders herum....jedoch hatte Scamper seit er diese Kotabsatzprobleme hatte nicht mäkeliger gefressen als vorher auch.

Bedingt durch starke Arthrose in den Pfoten , beg. Spondylose im HWS und LWS-Bereich bekam er aber schon seit 1-2 Jahren Schmerzmittel ( Metacam half nicht, Rimadyl ging bis letzten Sommer wo wir auf Phen-Pred umstellen mussten)....Ende Juli 2009 baute er ab, fraß schlecht, Muskelabbau usw....und die Leber rebellierte. Schmerzmittel wurden ausgeschlichten und gottseidank ging es dann wieder aufwärts.....Schmerzmittel gibt es bis heute nur in Form von ZEEL und DHN Gelenk Flex.....und seitdem gehts ihm supi.....bis halt jetzt auf einmal die Hernie wieder verrückt spielt!

Die Untersuchung in der Klinik die Woche ergab eine einseitige ca. hühnereigrosse Hernie und wir machen jetzt erst mal noch zusätzlich mit Paraffinöl weiter....wenn es dann nicht mehr mit ausmassieren geht...DANN wäre doch evtl. eine OP angesagt.....klar denk ich auch an die Kosten, dennoch würde ich nicht zögern meinen Hund operieren zu lassen.....dann wird eben im kommenden Jahr kein Urlaub gemacht.....mir ist mein Hund auch das wichtigste und hauptsache er muss nicht leiden!!!!

Ich hoffe wir kommen um die OP herum....wir haben das biologische Alter eines Collies schon längst erreicht....so wie er jetzt drauf ist hoffe ich wird er noch 1-2 Jahre bei mir sein...es kann aber auch nächste Woche zu Ende gehen.....man steckt nicht drin!

Ich danke Dir noch mal für den ausführlichen und super interessanten Bericht und die Fotos vom Colliepavian....( DAS hat mir Dr. H. auch prophezeit ! )......mit Silverpopo!!!!

Ich finde es toll wie Du die ganze Sache dokumentiert hast!!!! Klasse!!!!!

vielen vielen Dank

Liebe Grüsse in die Gartenstadt!!!!

Silke und Scamper

PS : was die Narkose betrifft, damals bei der Kastration haben sie auch die MDR 1 -sichere Seite gefahen, aber Scamp war schon topfit als ich ihn um 15h abholen kam ( lese ich richtig das Du die ganze Zeit dabei warst nach der OP bis zum Aufwachen?)

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Hi,

Tim ist jetzt 12 1/2. Ich bekam ihn mit 8 Wochen - aus nicht so guten Verhältnissen. Es ist bei mir der erste Hund, der nicht alleine bleibt... nicht eine Minute. Er war vom ersten Augenblick mit den Ohren an meinen Schuhsohlen festgenagelt. Ich gehe normalerweise zu einer anderen TÄ hier vor Ort - aber als sich die Lage so zuspitzte, wollte ich die maximale Diagnostik. Wie schon geschrieben, auf Grund des Verhaltens habe ich gedacht, er wäre bis oben voll Krebs o.ä. - ich hatte mich innerlich schon verabschiedet, habe eigentlich nicht mehr damit gerechnet, das hinzubekommen. Ich kenne mittlerweile mehrere Hund mit Perinealhernie - sogar der kleine Malteserrüde (11 1/2) meines Vaters ist zur Zeit betroffen. Bei den Meisten geht es gut mit Paraffin, Lactulose, Einläufen/Klistier (nur mit körperwarmem Wasser).

Tim war ebenfalls immer ein mäkeliger Fresser - zeit seines Lebens rank und schlank - Futterpott immer gefüllt, er hat nur soviel gefressen, wie er verbrauchte. Als ich damals mit dem kleinen, unterernährten und total verflohten Bündel zu meiner TÄ kam meinte sie nur "Oh jeh... Collie... gib ihm bloß alles Querbeet zu fressen, bleib niemals bei einer Futtersorte - sonst haste ganz schnell einen Hund, der ständig Durchfall hat". Genauso hab ich es gemacht - und Durchfall oder sonstige Verdauungsbeschwerden gab nur sehr sehr selten. Und wenn, reichte ein Löffel Heilerde übers Futter. Tim kann man bis heute nicht mit Leckerchen erziehen/bestechen. ER belohnt den den Menschen, indem der das Leckerchen von ihm annimmt - nicht umgekehrt. Und etwas fressen, was er nicht mag? Nö - da wird lieber gehungert.

Das jeck sein nach heißen Weibern wurde im Alter immer schlimmer - je oller, je doller. Ich hätte im Traum nie daran gedacht, ihn kastrieren zu lassen.

Ja - ich war dabei. Wer an mein Baby will, muß auch mich in Kauf nehmen... das hab ich von vorneherein klargestellt. Ich hatte wahnsinnige Angst, daß er beim Aufwachen ansonsten randaliert - der wäre nie im Leben ruhig liegengeblieben, hätte sich sonstwas getan, sie hätten ihn mit Sicherheit fixieren müssen. Es war zu dem Zeitpunkt ja auch unklar, wie die OP überhaupt ausgeht - hätten sie ihn dabehalten, dann nur mit mir. Ich kam mit Schlafsack und Kaffekanne ;) In der Klinik machen die das zwar gar nicht gerne - aber ein Risiko wollen die auch nicht eingehen. Die OP war Mittwochs - ich hab während der OP draußen gesessen (in Reichweite), zwischendurch kam eine der Helferinnen und informierte mich über den Stand (alles lief gut, Hund war stabil). Nach der OP saß ich im Wartezimmer, und hörte meinen Hund kurz jaulen. Da hat man ihn mir in eins der Behandlungszimmer gelegt und ich konnte dazu. 9 Uhr morgens wurde die Schlafspritze gesetzt. Um 12 Uhr konnte ich zu ihm. Das war schon heftig - der Hund war nicht ansprechbar, und jaulte und schrie bis ca. 14:30 Uhr. Ab da reagierte er wieder auf meine Stimme. (Dr. E. hatte mich über diesen Umstand aber schon vor der OP aufgeklärt) Wir blieben bis gegen 16 Uhr in dem Zimmer - Dr. E kam immer mal wieder schauen. Um 16 Uhr meinte er, wir könnten mit Tim gehen (mein Vater ware ebenfalls die ganze Zeit über dabei). Wir haben ihn ins Foyer getragen (Tim hat Probleme mit den Augen - je nach Lichtverhältniss läuft er nicht mehr über Fliesen/Laminatflächen) und auf den großen Läufer gesetzt - erst dort kam er wieder auf die Beine. Dann ins Auto gehoben. Die Rückfahrt war nicht so easy, er konnte noch schlecht ausbalancieren (mein Vater fuhr direkt hinter mir, falls es unterwegs Probs geben sollte) Zuhause hat er dann sofort versucht zu pieseln. Bein heben ging nicht - nach 3 Anäufen stand er dann breitbeinig im Garten und liess laufen. Er war noch extrem wackelig auf den Beinen - aber trottete sofort zu seinem Bälleken und schupste es mit der Schnauze. Fressen wollte er auch sofort - laut Dr. E sprach nichts dagegen, ihm eine kleine Portion zu geben.

Tim ist seit 2 Jahren sehr weich in der Hinterhand - bislang klappt es sehr gut mit Grünlippmuschelkapseln (Menschenquallie, mit 500mg dosiert) - Schmerzmittel waren bisher zum Glück nicht nötig (war auch ein Punkt, den die Tierklinik getestet hat - er bekam starke Schmerzmittel und wurde dann von mir beobachtet, ob sich irgendwas in seinem Verhalten ändert) - ich muß halt nur darauf achten, daß er sich nicht vergisst und irgendwo einen glitschigen Hang raufkrakselt - dabei rutscht er dann hinten weg.

Man merkt ihm sein Alter schon sehr deutlich an - vor 2 Jahren mußte ich die ganze Wohnung mit Läufern strukturieren, da er wegen seiner Augen nicht mehr (je nach Lichtverhältnis) über Laminat läuft. Kann passieren, daß er zwar durch das Zimmer läuft - aber nicht wieder zurück. Das ist dann schon verdammt erbärmlich - ich habe den Eindruck, er sieht den Laminat oder Fliesenboden als spiegelnde Wasserfläche. Er winselt, drückt die Nase auf den Boden, wird so unsicher, daß er mit den Pfoten wegrutscht. An anderen Orten (z.B. das Wartezimmer der Tierklinik) konzentriert er sich auf meine Füße, setzt seine Pfoten daneben auf.

Mit Laktulose hatte ich bei meinem Hund wenig Erfolg - erst mal nahm er das Zeug nicht freiwillig (er nimmt sonst jegliche Tabletten... aber nur, wenn ich "bitte" sage *grins*) und die Kotkonsistenz änderte sich nicht so, daß es trotz Hernie geklappt hätte. Paraffinöl war da schon besser in der Wirkung.

Ich wünsche dir und Scamper alles Gute - auf das der Junge noch schöne Tage mit Lebensqualität bei dir verbringen kann.

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Scampolino

Danke für die weitere sehr informative Beschreibung .......alles weitere steht ja in der PN!

Knuddler an Tim!!!!

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Cupper

Hallo Scampolino,

es ist schon einige Jahre her (1998),aber unser Arco (Schäfer-Collie-Mix) hat mit ca 12 Jahren auch eine Perianalhernie gehabt.Angefangen ist es das er beim Haufen machen immer anfing zu quieken .Bis ich dann die Beule neben seine Schwanz gesehen habe und auch mit massieren versucht habe den Stuhl rauszudrücken was ihm natürlich weh getan hat.Irgendwann gings dann zum TA, diverse male ausgeräumt worden,irgendwann uns zur Kastration und Verschluss der Hernie empfohlen hat,was wir dann auch haben machen lassen....es blieb und keine andere Wahl.Es tat mir in der Seele weh ihn so zu erleben....

die gezeigten Bilder von Emili lassen wieder alles hochkommen.....es sah genauso aus...

er hat die Op gut überstanden und soweit ich mich erinnere,ging es danach auch noch ne Weile gut. Soweit ich mich erinnere,erzählte der Tierarzt auch ,das das Bindegwebe schwach war und wieder reißen könnte. Später jedoch bekam er immer mehr Probleme mit der Wirbelsäule und hatte keine kontrolle mehr über seine Darmfunktion,verlor immer kleine Kotkügelchen,wenn er sich hinsetzte ging er mit dem Rücken an die Wand und ließ sich dort runter,fiel immer mehr die Stufen runter und mit 12 1/2 haben wir ihn einschläfern müssen....

zur Ernährung kann ich leider nicht viel sagen,aber er bekam Trockenfutter,was eigentlich nie Probleme gemacht hat

Damals gabs kein Internet und Hundeforum und ich behaupte mal,das ich vielleicht einiges hätte besser machen können,vielleicht auch nicht, wenns heute wieder auftreten würde ,würden wir wahrscheinlich wieder eine Op machen lassen müssen ,denn ohne dem scheints nicht besser zu werden.wir hatten damals keinen mit dem wir über solche Probleme hätten sprechen können,außer dem TA....dem man nicht immer wirklich traut.

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