Die Liebe meines Lebens ist gerade kaputt gegangen

[Ruby2]

Hallo Meiwa

Kannst du zu deinem Freund hin fahren ?

Stell ihn vor die Wahl, sofort zur Entgiftung,

oder den Schlussstrich.

Wenn er seit einem Jahr trocken war,

ist das noch keine lange Zeit.

Und Rückfälle gehören immer dazu.

Ganz wichtig ist nur, dass er sich jetzt

nach dem Rückfall sofort wieder helfen lässt.

Sonst ist er ganz schnell wieder auf dem

alten Weg. (in der Scheis..e)

Ansonsten hat Michael schon ganz viel wichtiges

geschrieben.

Gratulation zu den 8 Jahren...Michael

bei mir sind es erst 5....

[meiwa]

Susa, ja, ich habe es meinen engsten Freunden und meinen Eltern erzählt. Sie sind alle bestürzt, waren wir uns doch so sicher, dass er auf einem guten Weg ist und auch bleibt.

Allerdings hat er sich bei vielen meiner Freunde sehr unbeliebt gemacht.

Sie verstehen überhaupt nicht, dass ich ihn immernoch liebe und zeigen sich nicht gerade "unerfreut" darüber, dass es mit uns keine gemeinsame Zukunft gibt.

Ich habe auch engen Kontakt zu einem schon sehr lange trockenen Alkoholiker. Wir reden im Moment viel. Das hilft ein bisschen.

Ich habe leider alle Hoffnung auf ein Happy End aufgegeben. Zu deutlich sind diese Zeichen, die er sendet....

Daggi, ich wünschte, ich könnte es genauso realistisch sehen, wie Du. Mein Verstand weiß es, aber die Gefühle spielen da nicht mit....

[Gast]

Das ist wirklich hart, aber Du musst der Realität ins Gesicht sehen, und wenn

es noch so weh tut.

Ich hoffe nur, die Familie und Freunde sind von dem Thema nicht so genervt,

dass sie Dir keinen Halt mehr geben können. Denn das ist jetzt so wichtig.

[meiwa]

Marion, er ist im Moment mit Sicherheit betrunken. Sonst hätte er sich gemeldet.

Wenn ich jetzt zu ihm hinfahre und "rumnerve" (so sieht er das nämlich in alkoholisiertem Zustand), dann wird er körperliche Gewalt gegen mich anwenden. Um es mal "nett" zu umschreiben....

Er ist auch nüchtern nicht der Meinung, zu einer Entgiftung zu müssen. Einer Beratung hat er zugestimmt, hat sich aber noch nicht dort gemeldet und ich fürchte, er wird es auch nicht tun.

[Ruby2]

Okay Meiwa,

dann natürlich nicht hinfahren.

Gibts denn Zeiten an denen er nüchtern ist ?

Oder ist er Spiegeltrinker ?

Ansonsten in einer nüchternen Phase telefonieren.

Ich schick dir mal ne PN.

[meiwa]

Susa, nein, sie sind nicht genervt. Sie werden mir helfen, das weiß ich.

Schlimm für mich ist aber, dass die meisten von ihnen keine besonders hohe Meinung mehr von ihm haben. Ihnen bedeutet er eben nicht halb so viel, wie mir....

[Gast]

Das ist schon wichtig, dass sie nicht auf seiner Seite sind ist auch klar,

denn er hat Dir sehr wehgetan und dann ist es nur nachvollziehbar, das

Deine Freunde und Familie Dich beschützen wollen und gegen ihn sind.

Was es aber für Dich umso schwerer macht über Deine Probleme mit ihm

zu sprechen.

[meiwa]

Das stimmt Susa. Weil es mir viele nette Leute geraten haben, werde ich nun doch Anschluss an eine Gruppe suchen, die sich mit Angehörigen von Alkoholikern beschäftigt.

Die können meine Gefühle sicher besser nachvollziehen und sind emotional nicht so gebunden zu mir oder zu ihm.

[Kelpie_Koolie]

Hallo Meiwa,

ich finde es toll wie stark du bist. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie sau schwer es ist ihn zu verlassen, aber als Außenstehende denke ich, du triffst die aller beste Entscheidung damit. Lass dich bloss nicht zur Co-Abhängigen machen.

Würdest du bei ihm bleiben würdest du dir wie es momentan aussieht, absolut deine Zukunft verbauen. In ein paar Jahren steht bei dir vielleicht ein Kinderwunsch an und mit einem Alki ist das alles andere als ein Vergnügen für die Kinder.

Selbst wenn er es schaffen würde weniger zu trinken um andere Menschen damit gnadig zu stimmen, ganz aufhören würde er nie wollen. Er braucht den Alkohol einfach und er ist ihm wichtiger als du, sonst würde er deinem oder auch seinem verborgenem Wunsch nachgeben. Das mag hart klingen, aber es zeigt dir deutlich was zu tun ist, beziehungsweise du hast es ja schon getan und ihn verlassen.

Du brauchst auch überhaupt kein schlechtes Gewissen haben, du hast dein bestes gegeben, genug Kraft verschwendet und alles getan was ging. Leider war es vergebens.

Natürlich ist es gerade jetzt super schwer nach 8 Jahren alleine da zustehen, aber besser alleine als mit einem Alki wo du dir die ganze Zeit Sorgen machst, die meiste Zeit daran denkst ob Trennung oder nicht, und die Zukunft düster aussieht.

Ich glaube auch, es ist das aller beste den Kontakt auf null zu setzen.

Du machst das schon!

[meiwa]

So, er hat die MPU NICHT geschafft!

Ich finde es richtig und gut, obwohl es mir andererseits sehr, sehr leid tut. Er ist am Boden zerstört und wird leider auch Probleme dadurch bekommen.

Aber ich sehe es hier nach dem Motto: "Um Fortschritte machen zu können, muss man manchmal zuerst Rückschritte machen"

Es waren alle medizinischen Werte ok, Reaktionsvermögen sogar überdurchschnittlich, trotzdem hat die Therapeutin ihn als "rückfallgefährdet" eingestuft......eine kluge Entscheidung also, denn er war ja bereits einige Tage nach der MPU rückfällig geworden.....

Obwohl er im Moment sehr, sehr unglücklich ist, sehe ich das Scheitern an der MPU als außerordentlich positiv an. Er selbst hat nämlich immernoch nicht erkannt, in welchem Teufelskreis er sich befindet......

Ich fühle mich nicht besonders gut dabei, mich über etwas zu freuen, was ihn unglücklich macht.

Aber es ist eigentlich wirklich ein Segen, dass er es nicht geschafft hat. So MUSS er sich erneut mit dem Thema "Alkohol" auseinandersetzen....

Da er nun wieder zu Blut- und Urintests wird gehen müssen, wird er wieder die Finger vom Alkohol lassen müssen.

Vielleicht ist das die Chance, die ich brauche, um ihn davon zu überzeugen, dass er professionelle Hilfe braucht......