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Ich habe meinen geliebten Monty am Donnerstag verloren


k.lotta

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k.lotta

Ich musste mich hier einfach registrieren und hoffe, dass ich richtig bin. ich habe meinen 10 Jahre alten Boxer-rottweiler Mix Montana am Donnerstag verloren.

Am 9.2. entdeckte ich einen Tennisball großes Geschwür an seinem Hals. am Wochenende hatte er seinen Kopf leicht schräg gehalten. hatte mir seine Ohren angeschaut und wollte das erstmal abwarten.

Er verhielt sich ganz normal. Am Dienstag dann, der Schock, als ich dieses Ding an seinem Hals entdeckte. Ich rief sofort bei unserem Tierarzt an. Wir hin und schon voller Panik. Dann eine vermutete Diagnose: Lymphknotenkrebs. Da könne er jetzt nichts mehr machen. Wäre auch ratsam, doch wenn wir wollten, dann könnten wir uns eine zweite Meinung einholen. Ab ins kalte Wasser.

So verloren habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Zuhause war ich erstmal vollkommen fertig, nur am Heulen. Eine Bekannte gab mir den Rat, zu ihrem Tierarzt zu gehen und sich eben die zweite Meinung einzuholen. Wir da am selben Tag noch hin. Die sagte dann, das Geschwür wäre beweglich, ansonsten macht er ja auch nen guten Eindruck.

Dann fielen ihr die angeschwollenen Lymphe auf, das schob sie auf die Entzündung im Hals. Da war erstmal keine Rede vom Krebs. Was sie dann aber beunruhigte war die geschwollene Prostata. Da sein Stuhl soweit normal war, schob sie dies auch auf die Geschichte mit dem Hals. Dann gab es eine Antibiotika und eine Schmerzspritze. Wobei ich jetzt nicht das Gefühl hatte, das er zu diesem Zeitpunkt Schmerzen hatte. Dann sollte Monty am nächsten Tag nüchtern erscheinen. Das tat er auch, denn dann wurde Blut abgenommen und sein Torax wurde geröntgt.

Blutwerte waren nicht super, Eisenwerte waren niedrig und noch ein Wert, aber sie meinte man könne ihn operieren. Lunge und Herz sahen topp aus, hatte nichts gestreut. Donnerstag wurde dann operiert. Am späten Nachmittag durfte mein Freund ihn abholen. Dachte das wäre normal.

Im Nachhinein habe ich gehört, dass es besser gewesen wäre, wenn er zur Beobachtung da geblieben wäre. Am Freitag ging es Monty den Umständen entsprechend gut. Er hatte am Hals eine Dreinage. Wir mussten zehn Tage täglich erscheinen, wegen einer Antibiotikaspritze und sie wollte ihn sich anschauen. Die Wunde am Hals sah gut aus, sein Allgemeinbefinden war okay.

Am Sonntag haben wir dann einen etwas längeren Spaziergang gewagt. wir sollten ihn normal behandeln. Am Dienstag baute er ab, seine Schleimhäute waren sehr hell, er war sehr sehr langsam, wollte eigentlich nichts mehr machen.

Fressverhalten hingegen war ganz normal. Das teilten wir der tä mit, doch die schob es auf seine Anämie. Das herausgenommene Gewebe wurde ja nach der Op zur Biopsie eingeschickt, Ergebnis, es war kein Krebs sondern eine fette Entzündung. Wir waren erleichtert, dachten super, jetzt kann es bergauf gehen. Bis Sonntag zum 21.2. sind wir hin, er bekam seine tägliche Spritze. Die Lymphe noch immer krass angeschwollen, sein az eher abbauend. Doch laut tä kein Grund zur Besorgnis, wir wollten aber wissen, was mit ihm los ist.

Am Montag wurde ihm dann Blut abgenommen. Am Dienstag 23.2. das Ergebnis: Schilddrüsenunterfunktion. Dann schob die tä sein az auf die Unterfunktion. Wir haben uns gefreut, das es nicht Bösartiges ist. Dann am Donnerstag, ich kam von der Arbeit nach Hause.

Monty lag auf dem Boden wie ein Häufchen Elend. Mochte nicht mehr aufstehen, er konnte nicht mehr. Wieder voller Panik bei der TÄ angerufen, wir sollten da hin, doch sie kam zu uns, denn seine Lymphe an den Hinterläufen waren so heftig angeschwollen, er hatte Schmerzen, er konnte gar nicht mehr aufstehen. Da bekam er Cortison, ein Schnellwirkendes und eines für drei Tage, sowie eine Schmerzspritze.

Wir hatten mit der TÄ noch ein längeres Gespräch, sie meinte die Entscheidung ein Tier einschlafen lassen zu müssen wäre sehr schwer. Es kann sein, dass wir das nächste Woche machen müssen. Wir sollten das eine Blutergebnis, welches noch offen ist, abwarten. Ich meinte nur, dass sie zu mir ehrlich sein sollte, dass wenn er wirklich Schmerzen hat, lieber einschlafen sollte. Ich wollte nicht, dass er sich quält.

Am Freitag kam vom Pathologen die Nachricht, dass Monty eine ganz schlimme Blutvergiftung hätte. Die TÄ hat es auf uns abgewälzt, meinte wir hätte viel früher zum Tierarzt gemusst. Er bekam am selben Tag eine Antibiotikaspritze für zehn Tage und in Tablettenform für zu Hause. Bis zum 1.3. hielt die Cortisonspritze an.

Klar dass er da noch Fressen konnte und sich zwischendurch aufgerappelt hat. Er konnte sich auch mal wieder freuen, was ihm nach der OP sehr schwer fiel. Am Montagabend frass er nur noch sehr langsam. Am Dienstag wurden die Schluckbeschwerden immer heftiger, er bekam Fieber und hustete ein wenig.

Die TÄ fragte mich, wann die letzte Wurmkur her wäre. Ich dachte es wäre länger her, doch zuletzt hatte er sie im Juni letzten Jahres bekommen. Sie meinte dass er jetzt noch ne Wurmkur brauchen würde. Also bekam ich dieses Mittel mit und er bekam eine Schmerzspritze und wie immer sollte ich mir keine Sorgen machen, es wäre eine Erkältung, die er sich da zugezogen hätte. Ich habe das alles geglaubt, hatte blindes Vertrauen.

Am Mittwoch war keine Besserung . Habe übrigens ein Hundelager gebaut und die Nächte bei ihm verbracht, da ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, dass da was überhaupt nicht stimmen konnte. Doch ich war so in einem Film, dass ich nicht wirklich in der Lage gewesen wäre, richtige Entscheideungen, wie Tierarztwechsel, treffen zu können. Jedenfalls auch an diesem Tag Schmerzspritze, diesmal noch Hustensaft und die frage ob er gegen Zwingerhusten geimpft wäre.

Am liebsten hätte sie ihn auch da noch Geimpft. Doch die hatte er. Ich war ein bis zweimal im Jahr beim Tierarzt wegen Impfung und allgemein check. Ach ja Schmerztabletten gabs auch noch dazu. Monty ging es so beschissen, ein anderes Wort fällt mir da nicht ein.

Fressen eher gar nicht, die Nacht war zwar ruhiger, doch dieser Hund hat drei Nächte nicht geschlafen ist gewandelt, wusste nicht wohin mit seinem Körper. Ich habe mich so hilflos gefühlt, habe ihn in den Arm genommen. Wadenwickel gemacht, Brühe gekocht. Ich weine gerade, da ich das alles so vor meinem Auge habe.

Am Donnerstag morgen hatte er 40,9 Fieber. Lymphe schon seit Dienstag am linken Hinterlauf Knüppelhart. Die Antwort, wie sollte es auch sein, kein Grund zur Besorgnis. Ich hatte aber Sorge, bin dann mit ihm wieder hin, das war dann auch seine letzte Runde. Er war noch langsamer, hatte tränende Augen, war einfach am Ende. Er wusste es und ich auch.

Ihr könnt es nicht glauben, sie gab ihm wieder ne Schmerzspritze, er würde es schaffen. Ich hatte sie auch mal gefragt, was man mit seinem Immunsystem so machen kann. Sie meinte das Fieber wäre gut, man müsse es nur drücken. Als ich dann auch fragte wie lange er so hohes Fieber überhaupt haben darf, war ihre Antwort, fragt man wie lange ein Mensch Fieber haben darf?

Da sie am Donnerstag zur einer Fortbildung weg musste, legte sie ihrer Praktikantin drei Spritzen sowie eine Cortisonspritze für den "Notfall" hin. Keine Adresse von einem anderen Tierarzt. Das war zu viel für mich. Zuhause angekommen, habe ich mich für einen Besuch bei einem anderen Tierarzt entschieden. Da dieser um 16 Uhr aufmachte, habe ich die letzten Stunden bei meinem geliebten Monty verbracht.

Die andere TÄ, war sehr nett. wir führten ein langes Gespräch, sie hörte sich in aller Ruhe meine Geschichte an und meint, dass es ihr so Leid tun würde, dass wir das mit Monty durchmachten mussten. Es hätte so nicht kommen müssen.

Die Blutergebnisse waren niederschmetternd. Keime und Viren waren nach oben hin nicht mehr messbar, alle anderen Werte wie weiße Blutkörperchen etc. nach unten nicht mehr messbar. habe leider die Werte Grad nicht bei mir. Kann sie ber bei Interesse nochmal reinstellen, bzw. schicken.

Die Blutvergiftung stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von der OP, da sie eine Vene abgebunden hatte. Das Blut konnte nicht richtig abfließen, Keime und Viren konnten sich da gut sammeln. Sie sagte, dass sie nichts mehr machen könne, es an der Zeit wäre sich zu verabschieden.

Ich war komischerweise sehr ruhig, er lag mit seinem Kopf auf meinem Bein, ich habe ihn sehr gedrückt und eine gute Reise gewünscht. Ich hatte in diesem Moment das Gefühl, dass er wirklich aufatmen konnte und er erlöst war.

Am selben Abend haben wir ihn auf dem Bauernhof einer Freundin beerdigt. Im Frühjahr bekommt er einen Kirschbaum auf sein Grab. ich bin voll mit Schuldgefühlen, habe Fragen über Fragen.

Musste das alles wirklich so sein? am Samstag war ich mit meinem Freund bei der letzten TÄ um die Rechnung zu bezahlen. Am allerwenigsten habe ich damit gerechnet, dass sie uns nochmal reinruft um noch ein Abschlussgespräch zu führen. sie sagte mir, dass ich meine Schuldgefühle ablegen sollte, dass ich alles richtig gemacht hätte.

Sie hätte auch gemerkt wie sehr ich diesen Hund geliebt habe. Und ich liebe ihn noch und vermisse ihn so. Er hat hier seinem Viertel einen Fankreis gehabt. Ich weiß, dass Hunde ein begrenztes Leben haben und dass er auch alt gewesen ist. Doch denke ich, dass er noch ein paar Monate gehabt hätte und ich mich anders hätte verabschieden können.

Obwohl es nie wirklich festand, ob er Lymphdrüsenkrebs hatte oder nicht. Das hatte ich vergessen zu erwähnen, die Lymphe wurden punktiert, Ergebnis kein Krebs. Doch laut der letzten TÄ ist es nicht leicht zu Bestimmen, denn man muss an einigen Lymphen Proben entnehmen. Alle Lymphe waren zum Schluss tennisballgroß.

Und was noch wichtig ist, wenn die Nierenwerte auf dem Papier gut sind, heißt es noch lange nicht, dass die Funktion in Ordnung ist. Man hätte ihn nicht operieren dürfen. Ich darf nicht vergessen: Er hatte ein tolles Leben und ich werde ihn immer in meinem Herzen haben. Es tat so gut das hier runter zu schreiben. katja

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poldischatz

das tut mit sehr leid für deinen Hund.

Sorry, ich kann dein Bedürfnis, alles erlebte hier aufzuschreiben, voll verstehen.

Du kannst aber noch auf edit gehen und sinnvolle Absätze in deinen Beitrag einfügen.

So wie er jetzt aussieht, kann man ihn nur sehr schwer lesen.

Bitte nicht falsch verstehen.

Alles Gute für dich

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Hallo,

fühl dich ganz lieb gedrückt.

Quäl Dich nicht mit Vorwürfen. Was hättest Du denn anderes tun sollen? Es war die richtige Entscheidung! Da wo Monty jetzt ist, tut nichts mehr weh und seine Welt ist in völliger Ordnung.

Irgendwann stehen wir alle vor dieser Entscheidung und uns quälen genau so die Gedanken.

Sei dir sicher, dass du im Sinne von Monty das Beste wolltest und auch so entschieden hast. Alles war richtig!

Ich wünsche Dir viel Kraft und gut, dass Du Dir mal alles von der Seele geschrieben hast.

Gruß Christa

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k.lotta

es ist wirklich ganz schön viel text. ich wollte einfach mal alles runter schreiben. habe mir über die gestaltung keine gedanken gemacht. lg katja

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Es tut mir sehr leid, was mit Deinem Monty geschehen ist und drücke Dich unbekannterweise mal ganz dolle! :knuddel

Monty, ich wünsche Dir eine schöne Zeit im Regenbogenland!

Ich habe Dir mal ein paar Absätze eingebaut!

Ist nun doppelt editiert! ;)

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Hallo Katja,

das war ja wirklich ein süßer Schnuffel. Mein herzliches Beileid und alles Gute für Dich.

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Auch von mir alles gute und ich weiß wie Du dich fühlst!

Deinem Schatz wünsche ich eine gute Reise und Dir wünsche ich viel Kraft

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KoenigMel

Hallo Katja,

wir möchten dir und deiner Familie auch ganz viel Kraft und Trost zukommen lassen. Und dir, Montana, wünschen wir eine gute Reise über die Regenbogenbrücke, bis ihr euch alle einmal wieder seht.

In tiefem Mitgefühl

Melanie & Paul

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