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Grundprinzipien und verschiedene Ansichten


LaOro

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LaOro

Guten Morgen,

da bei uns in nächster Zeit ein Welpenkauf ansteht und ich gerne meine bisherige Erfahrung und Meinung erweitern wollte, habe ich mich die letzten Tage sehr intensiv in sämtliche Bereiche der Hundehaltung eingelesen. Von Zucht über Futter über Erziehung und Merkmale der verschiedenen Rassen.

Eins steht definitiv fest: Man fragt 10 Leute und bekommt 15 Antworten.

Ich bin nun doch sehr verwirrt, denn jeder erzählt was anderes. Der eine spricht von Dominanz, der nächste behauptet, dass es keine Dominanz gibt. Wie viel hat ein Hund noch vom Wolf (im Bezug auf Futter und Verhalten)?

Ich habe wirklich viel gelesen und primär fielen mir zwei Quellen auf, die sich in vielen Punkten unterscheiden.

Klick

und dieser hier (beide nicht nur auf einen Artikel bezogen sondern auf alle rund um den Hund)

Klick

Nehmen wir als Beispiel mal einen Welpen, der Stubenrein werden soll. In dem einen Artikel wird davon gesprochen, ganz klar NEIN zu sagen. Im anderen Artikel fällt dieses komplett weg, wird sogar als negativ bezeichnet.

Interessant ist ebenfalls diese Seite Klick

Das komplette Gegenteil hierzu ist sicherlich die von der Bildzeitung aufgenommene Methode Klick

Ich suche nicht nach DER Methode, denn die scheint es nicht zu geben. Trotzdem frage ich mich, wie man sich am besten orientiert? Ich finde es auch sehr schwierig, einen geeigneten Hundetrainer zu finden - es wird doch heute viel Mist gebaut.

Interessant finde ich auch die Frage, ob nun mit Lob gearbeitet werden soll, d.h. mit Leckerchen, nur Streicheleinheiten oder Spiel oder nicht? Sind Leckerchen wirklich nötig?

Für mich steht außer Frage, dass ich meinen Hund großartig strafen möchte. Er soll ein Freund und Partner werden und bestmöglich erzogen (um Gottes Willen nicht brechen, jeder soll seine Eigenheiten behalten dürfen), mit viel Liebe und Sorgfalt. Es führen sicherlich viele Wege nach Rom, aber teilweise sind die Ansichten der Leute doch sehr unterschiedlich.

Ich würde das Ganze gerne mal kritisch beäugen und bitte Euch somit um Eure Meinung. Wie sind Eure Grundprinzipien? Was haltet ihr für wirklich wichtig? Sucht ihr Euch von jedem das passende raus oder verfolgt ihr eine bestimmte Methode?

Über einen regen Meinungsaustausch würde ich mich sehr freuen.

:winken:

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Nessie

Hm, ich glaube, es gibt nicht DEN Weg, einen Hund zu erziehen.

Einen Teil gibst DU vor - durch Deine Art zu leben und mit Menschen und Tieren umzugehen (fern ab von der Erziehung) und einen Teil gibt der Hund Dir durch seine Rasse und seinen Charakter vor.

Wir haben im Moment Hund 3 und 4 und die 3. und 4. Erziehungsmethode.

Unsere Jetzigen sind Wurfgeschwister und charakterlich so verschieden, als hätten sie sich nie kennengelernt ;)

Niemals könnten wie den einen oder anderen gleich erziehen oder so erziehen, wie wir ihre Vorgänger erzogen haben.

Das Wichtigste finde ich, dass DU Dich mit der Methode identifizieren kannst.

Wenn Du nicht authentisch rüber bringst, was Dir wirklich wichtig ist, wird es nicht gelingen.

Wenn Du den Futterautomaten spielen sollst, obwohl Du nicht möchtest, wird es nicht vernünftig klappen.

Wenn Du nicht strafen (oder auch nur "nein" sagen) sollst, Dir aber danach ist, wirst Du vielleicht irgendwann explodieren.

Wenn Du nur spielen als Lob willst, aber Dein Hund nicht gerne spielt, macht das keinen Sinn.

Schau Dir Deinen (zukünftigen) Hund an.

Welche Anforderungen stellt er?

Was willst DU erreichen?

Soll er "bei Fuß" mit dem Kopf an Deinem Knie laufen oder 15 cm Abstand zum Bein haben?

Soll er Familienhund werden oder Obedience machen?

Danach mußt Du flexibel reagieren.

Und dann kann man immer noch Situationsflexibel reagieren.

Z.B. arbeite ich auch eher mit Ignorieren, als mit "nein". Trotzdem kann es passieren, dass in bestimmten Situationen sogar ein unflätiges "NEIN!" kommt (und evetuell sogar etwas, wie z.B. der Schlüsselbund fliegt) - Wobei ich übrigens keinen Hund kenne, der davon einen Schaden weggetragen hat ...

Verlaß Dich auf Dein Bauchgefühl und hole Dir Tipps bei speziellen Situationen. Man kann gut auch unterschiedliche Erziehungstile mischen ;)

LG, Nessie

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vreni76

Du hast sicher Recht: DIE Methode gibt es nicht, deswegen würde ich mir Literatur von Menschen, die auf EINE Methode pochen auch sparen. Halt Dich an die Autoren, die sich auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wolfs-und Hundeforschung berufen z.B. Günther Bloch (Wölfisch für Hundehalter - dieses Buch bringt Licht ins Dunkel und ist recht aktuell).

Für Dich als zukünftigen Welpenbesitzer kann ich Dir die Bücher von Angelika Lanzerath empfehlen. Sie sind nicht teuer, einfach geschrieben, aber es steht alles drin, was man wissen muss und basiert ebenso auf Erkenntnissen von Günther Bloch und Udo Gansloßer. Damit bekommst Du gutes Grundwissen und wenn Du dazu noch ein gutes Bauchgefühl hast oder entwickelst, kann eigentlich nicht viel schief gehen.

Lies nicht zu viel, das verwirrt eher. Verlass Dich auf Dein Gefühl und mach Dir nicht zu viele Gedanken. Guck Dir im Vorfeld vielleicht schon mehrere Hundeschulen an, falls Du eine besuchen willst.

Interessierst Du Dich darüber hinaus weiter für die Themen Hundeverhalten/Hundeerziehung kannst Du noch die Bücher von Dorit Feddersen-Petersen, Adam Miklosi, Udo Gansloßer, Gabriele Niepel, Perdita Lübbe-Scheuermann lesen - die gehen alle in die gleiche Richtung und basieren auf den gleichen wissenschaftlichen Fakten. Da wirst Du nicht so viele unterschiedliche Meinungen finden.

Also, keine Panik, mach Dich nicht verrückt.

Was bekommst Du denn für einen Hund?

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Bärenkind

Hey, ich kann Dich echt verstehen. Wäre ich damals vor der Anschaffung meines ersten eigenen Welpen hier gelandet, dann wäre ich vermutlich durchgedreht.

Gelesen hab ich manches, aber was davon hab ich wirklich verstanden? Doof bin ich nicht, aber was da wirklich geschrieben steht, was es im Alltag in der praktischen Umsetzung bedeutet... dazu brauchte ICH Menschen, die es mir erklärten. In Echtzeit. Keine Bücher.

Davor bin ich aber einfach an die Sache ran gegangen, wie ich glaubte, dass es richtig ist. Habe meinem Hund gesagt, wenn ich was gut fand, und habe ihm deutlich gemacht, wenn ich etwas richtig doof fand. Da ich selbst eher ein autoritärer Typ bin und auch keine Scheu habe, mal zuzupacken, habe ich vermutlich für meinen Hund das Richtige getan. Mit reiner Kumpelhaftigkeit wäre ich bei Sherlock dort gelandet, wo viele Hovawarthalter landen. Mit Zupacken meine ich übrigens nicht, dem Hund Schmerzen zuzufügen, sondern damit meine ich, mal eine körperliche Grenze zu setzen, wenn die verbale überhört oder ignoriert wurde.

In den letzten 10 Jahren habe ich meinen eigenen Weg als Hundetrainerin gefunden. In dieser Zeit eierte ich auch von viel Druck zu nur noch Mimimi säuseln herum, um eben auch die verschiedenen Ansätze mal zu leben und zu schauen, wo man damit landet.

Es gibt schon "die" Methode, grins, nämlich eine gut eingemittelte Kommunikation, die auf das Wesen des individuellen Hundes abgestimmt ist, in dem er durch für ihn angenehme Dinge lernt, was richtig ist, und für ihn unangenehme Dinge auch mal begreift, was er besser künftig sein lässt. Für jedes Verbot sollte es eine Alternative, die jetzt gerade erwünscht ist, geben, dann hat der Hund eine klare Ansage, eine gute Information und kann sich am Menschen orientieren.

Was für einen Hund bekommst Du denn?

LG Anja

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karlchen31

Für mich haben sich, unabhängig von irgendeiner "Methode" oder "Lehre" vier Dinge als wichtig rausgestellt:

1. Du musst dahinter stehen. Wenn du unsicher bist, oder nur halbherzig an eine Sache rangehst, wird das nicht funktionieren.

2. Es kommt auf den Hund an. Es gibt Hunde, die fahren nicht sonderlich auf Leckerchen ab. Da macht es keinen Sinn damit zu arbeiten. Ebenso gibt es sehr sensible Hunde, die auf das leiseste Zeichen von dir reagieren, bei anderen hingegen musst schonmal deutlicher werden, verbal oder körperlich (ich meine damit nicht Anschreien oder Schlagen).

3. Versuch dich in deinen Hund hinein zu versetzen und überprüfe so, ob deine Worte, Gesten was auch immer auch beim Hund so ankommen, wie du es meinst. Oft verhält sich ein Hund scheinbar falsch, was aber nur daranliegt, das du dich ihm gegenüber nicht richtig ausgedrückt hast.

4. Bleib ruhig und entspannt. Deine Stimmung überträgt sich auf den Hund. Und auch wenn es mal Rückschritte gibt, bleib dran und verlier nicht den Spaß am und mit dem Hund.

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Mach ein Semi beim Stahl... denn der ist der einzige der dir erst erklärt und zwar verständlich erklärt, wie Hunde lernen völlig unabhängig von Rasse und Verwendung.

Wenn du das einmal drin hast, dann kannst du immer noch schauen, welche Trainer/Hundeschules für dich in frage kommen.

Aber erst einmal gehört Grundwissen dazu und das bekommt man bei Heinrich ;) Dann bindet dir auch keine Hundeschule mehr einen Bären auf ;)

Gruß Iris

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Das Bauchgefühl wurde ja schon angesprochen - das ist m.E. das Entscheidende neben einem guten Grundwissen. Der Rest findet sich, weil speziell an diesem einen Hund orientiert.

Deine "Verwirrung" verstehe ich aber sehr gut...

Ich persönlich habe meine eigene Erziehungsmethode gefunden, die sich aus meinen Erfahrungen zusammensetzt. In der Hundeschule z.B. arbeiten wir ohne Leckerchen - dennoch übe ich durchaus auch mit Leckerchen, aber in Maßen etc. etc.

Dasty z.B. konnte man immer und überall mit Leckerchen oder Stöckchen/Ball motivieren - bei Jacki sieht das ganz anders aus. Daher brauche ich bei ihr etwas, was speziell auf sie passt.

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LaOro

Erstmal vielen Dank für Eure Antworten.

Es soll eine Boxer Hündin werden.

Eben habe ich Videos gefunden, die mich irgendwie beeindrucken. Mein Wunsch ist es eh, mit dem Hund später BH abzulegen und dem Talent nach auch weiter Hundesport zu betreiben.

Ich meine die Videos dieser Dame:

Ebenfalls ähnlich im Bezug auf die Wichtigkeit von Leckerlies kann man dieses Video sehen:

Ich finde beide recht ansprechend.

Was haltet ihr davon? Überforderung oder durchaus angebracht? Was gibt man am besten als Leckerlies? (Da ich barfen möchte, fallen Trockenfutter Stücken raus).

Ich bin wirklich von der Leichtigkeit und der Aufmerksamkeit der Welpen beeindruckt.

Über Eure Meinung, wäre ich dankbar!

Achja, eine Frage noch: Auf der Heimfahrt vom Züchte, sollte man da lieber den Hund bei sich auf dem Schoß, in einem Karton etc pp. haben oder wie anderweitig gepredigt, direkt hinten im Kofferraum? Schlafen darf die kleine im Schlafzimmer, aber das Bett ist tabu.

Wie kriege ich die sofortige Verknüpfung von Komm -> Sitz?

Weiß einer ob die Dame nur mit Körpersprache oder auch mit Kommandos arbeitet? Aus dem Video kann man das noch nicht so ganz erkennen.

Ich sollte aufhören zu lesen - es ist einfach zu viel Input :D

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Bärenkind

Meins ist das alles nicht so... sorry. Glaube, wir haben definitiv eine andere Einstellung zum Erziehen. Das, was in den Filmen gezeigt wird, ist Ausbildung, keine Erziehung.

Was soll die direkte Verknüpfung von komm und sitz? Wem soll sie was bringen?

Leckerlies sind für mich das, was der Hund lecker findet. Du wirst es merken.

LG Anja

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Stürmchen

Als Grunddausbildung finde ich dies gut, allerdings ist es mir ein bissel zu "perfekt" im ersten Video.

D.h. z.B. das "Ran" oder "Close" finde ich in dem Alter noch völlig unnötig, ich würde gerade die Junghundezeit für sinnvollere Sachen nutzen wollen. Ich kann einen Hund in jedem Alter "ausbilden", ich kann ihn aber nicht in jedem Alter sozialisieren und prägen, dementsprechend finde es wichtiger, dass Hund erstmal Dinge lernt, auf denen dann für den Rest seines Lebens aufgebaut werden kann!

Gleichzeitig darf der Welpe aber nicht überfordert werden, alles ist neu und all das, was er kennen lernt, braucht Zeit um verarbeitet zu werden. Zudem sind Welpen einfach noch nicht so konzentrationsfähig, so dass man nur kurz mit ihnen üben kann.

Da die Zeit also begrenzt ist, da man sonst schnell einen überdrehten Welpen hat, muss man für sich klare Prioritäten haben, was einem selbst wirklich wichtig ist bzw. was für den Hund aufgrund unserer Lebensverhältnisse am wichtigsten ist. Das kann durchaus sehr verschieden sein.

Ich würde am Anfang immer nur die nötigsten Kommandos trainieren, die dann aber "sooft" (im Rahmen der Möglichkeiten des Welpens), dass sie möglichst "bald" bei "jeder" Ablenkung funktionieren. Ich finde, dass davon Hund und Halter mehr haben.

Sprich, das Abrufen meines Welpens aus einer Toberunde mit seinen Kameraden, wäre mir weitaus wichtiger, als ein "Bei Fuss".

Das zweite Video fand ich bis auf ein paar "Kleinigkeiten" sehr gut und im Gegensatz zu Anja sehe ich da kaum Ausbildungselemente.

Deine restlichen Fragen sind sehr individuell. Mein Hund erhält Fleischwurst, Käse, Hühnchen, Nudeln etc. als Leckerlie, da er gar keine handelsüblichen Leckerlies verträgt.

Ich würde meinen Welpen immer mit ins Schlafzimmer nehmen, da ich den Ausschluss eines so jungen Hundes nicht artgerecht finden würde.

Ins Bett durfte mein Hund allerdings erst, als ich mir sicher war, dass er dies dann nicht als selbstverständlich ansah, sondern ich mir sicher war, dass er das Prinzip -ich entscheide- verstanden hatte, da mein Hund auch mit auf Reisen ist, mit auf Besuch ist und keinen Hund wollte, dem ich dann mühsam erläutern muss, dass er in dieses Bett aber nicht darf.

Zum "Komm mit Sitz". Ich finde dies auch wirklich praktisch, aber nicht immer. D.h. mein Hund hat als erstes "Komm" gelernt, aber als recht kleiner Welpe dann auch schon das "Zu mir" (Komm mit Vorsitz). Praktisch finde ich es, wenn ich den Hund anleinen möchte, wenn ein Radfahrer oder Joger kommt und ich ihn nicht nur dort weg, sondern auch bei mir haben will. Das Erlernen ist sehr einfach, da es nur auf die richtige Körpersprache ankommt. Man muss dann halt nur vorsichtig sein, dass man es nicht zu schnell in sehr ablenkungsreichen Situationen anwendet.

Achso, und mein Hund saß auf meinem Schoß allerdings habe ich darüber nie nachgedacht, ob dies nun gut/schlecht oder was auch immer ist!

Lg Tina

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