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Zwei Pflegehunde - Wie entspannen als Mehrhundehalter? - und andere Fragen


Gatsbylady

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Gatsbylady

Hallo Zusammen,

momentan habe ich für einige Wochen wieder 2 Border Collies in Pflege.

Mittlerweile sind die Borders schon ca. 11 und 12 Jahre alt und haben immer noch enorme Energie, trotz das beide an Arthrose leiden.

Nun habe ich sozusagen grade 3 Hunde.

Ich frage mich mometan, da ich enorm "ausgelaugt" bin. Wie die Mehrhundehalter dies schaffen.

Grade bei 3 Hunden finde ich es enorm schwierig jeden gerecht zu werden.

Dabei finde ich das Gassi gehen nun nicht so schlimm. Alle 3 haben keinen Jagdtrieb, hören sehr gut und jeder hat ein anderes "Hobby". Der eine spielt gerne mit der Frisbee, der andere Zergelt gerne mit dem Seil und mein kleiner sucht gerne Leckerlies.

Was ich besonderst schwierig finde sind die "Kuscheleinheiten".

Einer der Borders braucht das nicht unbedingt. Er ist von den 2en der sozusagen ältere nicht unbedingt vom Alter, sondern von den gebrechen. Starke Arthrose, ein Blindes Auge, HD. Er schläft gerne, genießt natürlich jedes Streicheln. Aber drängt sich nicht so auf. Der "jüngere" - bei dem ich bis heute der Meinung bin, dass er ein besserer Einzelhund wäre - sucht jede Art von Aufmerksamkeit und ist auch (mein Empfinden) Eifersüchtig wenn der andere gekuschelt wird. Er bedrängt einen regelrecht, muss immer beim und am Menschen sein - es klappt noch nicht mal für 5 Minuten auf einem ihm zugeteilten Platz, ohne Sichtkontakt zum Menschen, liegen zu bleiben. Wenn er das nicht ist, schleckt er den Boden und ist richtig gestresst und versucht durch geschickte Ablenkungsmanöver sich einen anderen Näheren Platz zu ergaunern (und sie sind ausgelastet - vorallem kopfmßig, da durch Arthrose nicht ausdauerndes laufen mehr möglich). Und dann kommt noch mein Kleiner. Er findet es nicht unbedingt gut, dass der aufdringliche Border so aufdringlich ist. Aber er kann auf seinem Platz liegen bleiben und entspannt schlafen auch wenn ich so enorm bedrängt werde.

Ich versuche jedem die gleiche Aufmerksamkeit zu geben und ich denke es gelingt mir grad so.

Ich versuche auch immer wieder, wenn die Möglichkeit gegeben ist, mit den Hunden einzeln raus zugehen und sie entspannen sich dabei sehr gut und übe mit Ihnen dies und das.

Für mich ist dies alles sehr anstrengend. Wie könnt ihr euch dabei entspannen?

Würde mich über jeden Tipp freuen - da ich die letzten 3 Wochen so gut wie nie richtig geschlafen habe (Damit die Frage nicht aufkommt: Sonst betreue ich diese Hunde mittags und ab und zu wenn der Besitzer auf Geschäftsreise musste - aber das war sonst immer höchsten 14 Tage. Nun ist der Besitzer für länger in Afghanistan.)

Was ich auch beobachtet habe, dass die Borders meinen Hund Bato total ignorieren. Das heißt, wenn es sein muss laufen sie einfach über ihn drüber oder setzen sich auf ihn drauf. Wenn er sie anspielt schauen sie einfach weg oder laufen weiter als wäre nichts. Mittlerweile versucht Bato sie zurecht zu weißen - vorallem beim Gassigehen - das heißt wenn sie zu weit weglaufen rennt er ihnen hinterher kläfft sie an und zwickt sie in den Hals. Auch das Ignorieren Sie komplett. Leider konnte ich Bato das noch nicht abgewöhnen, oder sollte ich das nicht. Momentan sage ich ihm ein "Nein", damit er damit aufhört. Und dann lässt er es für den Moment - doch beim nächsten zu weit oder zu schnell laufen fängt er damit wieder an.

Freue mich über hilfreiche Antworten.

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piper1981
Grade bei 3 Hunden finde ich es enorm schwierig jeden gerecht zu werden.

Nich böse nehmen aber solange DU dich selbst als Mittelpunkt eines Hundelebens hinstellst ,wirst du immer denken du wirst ihnen nicht gerecht und nie entspannen ...

Ich persönlich empfinde Mehrhundehaltung (derzeit 5) zum Teil sogar als Entlastung , eben weil sie sich ja noch gegenseitig haben und als "Rudel" zusammenzuleben kann genauso anstrengend sien, als wenn du mit jedem einzeln losgehst oder jedem genau die gleichen Streicheleinheiten zukommen lässt. MMn ist es nicht nötig da jeden einzeln gleichlang zu bespassen ...

Zu dem Border : Brauch er dich wirklich oder kontrolliert er dich und die anderen Hunde ? Geht er "eifersüchtig" dazwischen wenn du andere kraulst ?

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Miemingborders

Für mich ist dies alles sehr anstrengend. Wie könnt ihr euch dabei entspannen?

Für mich ist Mehrhundehaltung entspannend. Weil ich nicht ständig etwas einzeln machen muss, nicht ständig jeden einzeln bekuschele. Ich mache vllt 2-3 mal pro Woche jeweils einzeln ein Hobby mit ihnen. Ansonsten sind wir gemeinsam unterwegs, sie erkunden gemeinsam die Welt und ich leite sie an.

Dadurch, dass wir hier ein harmonisches Team haben ist das für mich pure Entspannung. Klar bin ich auch mal müde, wenn wir viel gegangen sind oder ich einfach Stress hatte. Aber die Mehrhundehaltung heißt für mich vor allem: Die machen auch mal miteinander was.

Bei Pflegehunden/Besuchshunden ists jedoch bei mir auch oft Stress pur. Die "funktionieren" nicht so wie meine und meist ist die Zeit zu kurz, um sie gut einzugewöhnen. Dann hab ich so gesehen ein Rad im System, dass nicht ganz mitdreht. Da schaue ich dann aber auch oft darauf, dass mein Rudel ihnen die Regeln gibt und ich nur noch formen muss.

Was ich auch beobachtet habe, dass die Borders meinen Hund Bato total ignorieren.

Border sind ganz gerne mal Rassisten und können mit rassefremden Hunden nichts anfangen. Meine beiden spielen selten mal mit rassefremden. Mit anderen Bordern immer. Bei fremden Hunden sind sie tatsächlich richtig ignorant. Das habe ich bei vielen schon so beobachtet. Und oft können die anderen Hunde damit nicht wirklich umgehen, werden dann rabiat oder unterschreiten die Individualdistanz. Das ist dann oft ne Sache, die das Verhalten "wääääh- guck mal n Hund!" nur noch manifestiert.

Grüße

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Gatsbylady

Zu dem Border : Brauch er dich wirklich oder kontrolliert er dich und die anderen Hunde ? Geht er "eifersüchtig" dazwischen wenn du andere kraulst ?

Naja. Alleine sein kann er. Wenn ich die Tür mal zu mache bleibt er auch im Zimmer und Quengelt nicht. Aber er legt sich direkt an die Tür.

Er geht dazwischen, wenn ich einen anderen Hund kraule. Genauso wenn ich z.B. Bato rufe, kommt er sofort und versucht wirklich schneller zu sein und quetscht sich dazwischen und drängt Bato ab.

Es ist eher ein Kontrollieren, als ein brauchen. Aber ich weiß echt nicht, wie ich das bei ihm ändern kann (der Besi - zumindestens glaube ich das - fördert das eher als das ihn das stört, ich kenne diesen Border auch nur so)

Ich glaub auch wirklich, wie Miemingborder schreibt, dass es am nicht funktionierenden Rudel liegt.

Miteinander machen sie gar nichts. Bato versuchts zwar bringt aber nichts. Turbo spielt daheim gar nicht und draußen nur ab und an mit anderen Hunden und Merlin will nur mit dem Menschen etwas machen.

Heute hatte ich aber einen einigermaßen entspannten Tag. Waren lange Spazieren ganz gemütlich. Und Merlin habe ich einfach in meine Nähe gelegt, damit ich ihn nicht dauern wieder auf seinen Platz bringen muss.

Noch 8 Wochen, dann habe ich ein paar Wochen "Urlaub", da der Besi für ein paar Wochen auch Urlaub bekommt. Dann muss er aber wieder weg.

Vielleicht muss ich mich auch erst an das alles gewöhnen.

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Gatsbylady

Bei Pflegehunden/Besuchshunden ists jedoch bei mir auch oft Stress pur. Die "funktionieren" nicht so wie meine und meist ist die Zeit zu kurz, um sie gut einzugewöhnen. Dann hab ich so gesehen ein Rad im System, dass nicht ganz mitdreht. Da schaue ich dann aber auch oft darauf, dass mein Rudel ihnen die Regeln gibt und ich nur noch formen muss.

Was aber wenn dein Rudel aus einem kleinen Hund besteht der gegen die Pflegehunde keine Chance hat. Wie schon geschrieben, Mega Rassistisch: Drauf setzen, drüber laufen, abdrängen, ignorieren.

Bato hat gegen die 2 echt keine Chance: Bato 35 cm. Die 2 Borders meiner Meinung nach riesig, da knapp 55 cm und der andere noch größer. Gewicht: Bato 8 kg - Border 1: 23 kg, Border 2: 20 kg.

Da kann Bato nichts formen, auch wenn er ihnen "Manieren" beibringen will. Es klappt nicht. Und ich kann ihn da auch irgendwie nicht gut unterstützen. Vorallem, da ich selbst nicht weiß wie.

Schon komisch das Erziehung (Tricks und "Horchen") eben nicht unbedingt heißt das sie erzogen sind ;)

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Miemingborders

Ich finde das Verhalten nun aber nicht "ungezogen". Das ignorieren/bzw. rassistisch sein gegenüber anderen Rassen ist halt oftmals so beim Border, weil er doch recht speziell ist und eine hohe Individualdistanz zeigt. Zudem ist ein bestehendes 2er-Gespann selten heiß darauf einen dritten, halbwegs Fremden um sich zu haben. Warum sollten sie da irre herzlich sein? Sie haben doch sich? Und sie sind sich dessen bewusst, dass es auf Dauer auch kein 3er Rudel sein wird, sondern sie zu zweit bleiben. ;) Für mich hat das nichts mit ungezogen zu tun. Das ständige Aufmerksamkeitsheischen dann schon eher. Das würde mir gewaltig auf den Senkel gehen.

Was du machen kannst, wenn sie deinen Hund so abdrängen, nicht für voll nehmen und er sie also nicht passend "einordnen" kann in eure Regellandschaft? Du bist gefragt. In dem Gespann musst du die Regeln klar kommunizieren. Fühlst du dich dazu nicht in der Lage bzw. hast du nicht die Energie das nun für die paar Tage/Wochen anzuwenden, dann lass es und mach das beste draus. Wenn Bato sich gegenüber den beiden nicht wirklich durchsetzen kann, dann erleg ihm diese Aufgabe auch nicht auf. Es könnte ihn einfach nur frusten.

Ich würde eventuell schauen, dass du die beiden Border auf den Spaziergängen trennst. Also mit einem (am besten dem, mit der stärkeren Arthrose) einzeln gehst. Dann ist diese Eigendynamik schon mal ein bisschen unterbrochen. Und: Find deine innere Ruhe. Wenn du innerlich dir keinen Druck auferlegst ihnen gerecht werden zu müssen und dieses "Rudel" harmonisch zusammen laufen lassen willst werden sich manche Stresspunkte von alleine abbauen. Weniger Erwartung bedeutet oft schon ein weniger an Konflikten und Stress :)

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Hoffe, es ist nicht zu sehr OT, aber ich dachte immer, gerade Border wären, da sie ja recht filigran sind, nicht prädestiniert für Erkrankungen der Gelenke und nun lese ich hier gleich von 2 Bordern, die Arthrose (und HD) haben, ist das "üblich"?

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Gatsbylady

Huhu Plaisir,

ob das üblich ist keine Ahnung.

Dazu muss man sagen, beide kommen aus dem TH und man weiß natürlich nicht 100% ob sie reinrassig sind.

Aber es wurde schon von vielen (vorallem die die Schäferkurse anbieten) gesagt, dass sie reinrassig wären. Der eine aus der Showlinie, der andere aus der Arbeitslinie.

Der aus der Arbeitslinie ist ziemlich geplättet was Krankheiten angeht. Er hat Arthrose in allen Zehen, sowie Sprunggelenken. Hüfte ist auch ziemlich angeschlagen. Seine Fußballen reißen ständig auf. Er hatte eine Zahnwurzelentzündung und aufgrund Fehlbehandlung ist er dadurch auf einem Auge blind. usw.

Ich kann dir nicht sagen wie es bei anderen Border Collies so ist. Aber die 2 holen sich alles was es nur zu bekommen gibt.

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Gatsbylady
Das ständige Aufmerksamkeitsheischen dann schon eher. Das würde mir gewaltig auf den Senkel gehen.

Das nervt mich auch ziemlich!

Was du machen kannst, wenn sie deinen Hund so abdrängen, nicht für voll nehmen und er sie also nicht passend "einordnen" kann in eure Regellandschaft? Du bist gefragt. In dem Gespann musst du die Regeln klar kommunizieren. Fühlst du dich dazu nicht in der Lage bzw. hast du nicht die Energie das nun für die paar Tage/Wochen anzuwenden, dann lass es und mach das beste draus. Wenn Bato sich gegenüber den beiden nicht wirklich durchsetzen kann, dann erleg ihm diese Aufgabe auch nicht auf. Es könnte ihn einfach nur frusten.

Wie nehme ich das nicht für voll? Den Rücken zu drehen? Abdrengen?

Wie "sage" ich Bato, dass es nicht seine Aufgabe ist? Durch ein Nein stoppt Bato zwar in dem Moment, aber beim nächsten mal wenn Bato denkt, dass die Borders was falsch machen fängt er - mit dem Ankläffen und in den Hals zwicken und stellen (er versucht sich vor sie zu stellen und kläfft) - wieder an? Da wäre ich sehr arg an Tipps interessiert.

Ich würde eventuell schauen, dass du die beiden Border auf den Spaziergängen trennst. Also mit einem (am besten dem, mit der stärkeren Arthrose) einzeln gehst. Dann ist diese Eigendynamik schon mal ein bisschen unterbrochen. Und: Find deine innere Ruhe. Wenn du innerlich dir keinen Druck auferlegst ihnen gerecht werden zu müssen und dieses "Rudel" harmonisch zusammen laufen lassen willst werden sich manche Stresspunkte von alleine abbauen. Weniger Erwartung bedeutet oft schon ein weniger an Konflikten und Stress :)

War heute morgen getrennt Gassi.

Es war wirklich sehr entspannt - danke für den Tipp - !

Da ich nicht dauernd nach hinten und nach vorne ein Auge haben musste. Werde ich nun öfters machen.

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Hallo Gatsbylady,

ich hab eben mal alles durchgelesen, und du hast ja gute Tipps bekommen,

wirst sehen, du gewöhnst dich in diese Situation schon ein....!

Nur eins wollt ich schreiben,

zu dem "rassistisch sein" , draufsetzen, abdrängen, ignorieren etc.

Ich habe hier ja

eine kleine Hündin, knapp 35 cm und knapp 9kg schwer,

und dann die beiden großen Hündinnen,

eine 55cm / 28 kg,

die andere 60cm / 32kg.

Die Kleine hat da schon eine Chance, sie verteidigt glorreich ihr Körbchen, ihre Kauknochen u.s.w.

Aber sie ist die rangniedrigste.

und deswegen ! wird sie überrannt von den beiden anderen, wenn sie im Weg steht,

die Großen legen sich auf sie drauf, wenn sie nicht Platz mact,

sie geht als letzte zur Tür heraus,

sie darf sich beim Füttern nicht vordrängeln und all diese Dinge.

Das ist normal so, das hat nichts mit "unerzogen sein" zu tun.

Ich wette , daß dein Bato einfach rangniedriger ist als die beiden Border,

und er wird lernen, daß er aufpassen muß, daß er nicht im Weg steht und Platz machen muß,

dann wird er auch nicht umgerannt, weggedrängelt und sie setzen sich nicht auf ihn.

Und wenn er dir sehr leid tut,

dann hilft es dir vielleicht, wenn du versuchst zu verstehen, daß dieser Umgang für Bato nicht schlimm ist, sondern so, wie Hunde das machen.

Achja:

klar kann man das auch unterbinden und die Border daran hindern.

ich habs hier nicht unterbunden.

Piroschka lebt gut mit den beiden zusammen.

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