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Ängstlich und sehr anhänglich


veraluisa

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veraluisa

Liebe Mitglieder hier im Forum,

seit einem halben Jahr haben wir einen Hund (bunte Mischung) aus dem Tierheim (wurde dort geboren). Inzwischen ist er 1 Jahr alt. Eigentlich ist alles wunderbar, nur manchmal ist der Hund sehr aengstlich und generell ist er sehr anhaenglich. Ich beschreibe mal kurz unser Zusammenleben:

Wir haben eine Wohnung mit Garten und wenn wir bei der Arbeit sind, ist der Hund dabei und kann im Hof mit 2 anderen Hunden spielen. Wenn wir spazieren sind, liebt er es, mit anderen Hunden zu rennen wie verrueckt. Von Anfang an war er sehr anhaenglich und folgt meinem Freund und mir auf Scgritt und Tritt. Ich habe gelesen, dass das was mit Kontrolle zu tun haben kann und den Hund stresst. Sollten wir ihm also klarere Grenzen setzen, also z.B. ihn aussperren?

Er hat schon immer viel gefiepst, zum Beispiel, wenn er aus der Ferne andere Hunde sieht oder wenn er fuer eine Weile allein ist. Dazu kommt, dass er manchmal aus heiterem Himmel Angstzustaende bekommt, auch bei uns zuhause in gewohnter Umgebung. Dann wuselt er umher und schnueffelt mit erhobenem Kopf in die Luft, den Schwanz fest zwischen die Beine geklemmt. Oder er versteckt sich unter dem Tisch und will dann auch nicht angefasst werden. In solchen Momenten nimmt er nichts von uns zu fressen und hat einfach Angst.

Ich weiss, dass Diagnosen aus der Ferne immer schwierig sind, aber ich freue mich trotzdem ueber Tips und Anregungen. Ach ja, er hat sonst keine Angst vor den "Ueblichen" Sachen wie Autofahren (liebt er sogar), anderen Hunden, Gewitter, anderen Menschen.

Viele Gruesse,

Vera :)

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Dazu kommt, dass er manchmal aus heiterem Himmel Angstzustaende bekommt, auch bei uns zuhause in gewohnter Umgebung. Dann wuselt er umher und schnueffelt mit erhobenem Kopf in die Luft, den Schwanz fest zwischen die Beine geklemmt. Oder er versteckt sich unter dem Tisch und will dann auch nicht angefasst werden. In solchen Momenten nimmt er nichts von uns zu fressen und hat einfach Angst.

Die von Dir oben gemachten Angaben haben mich schnell an eine Aura eines epileptischen Anfalles erinnert. Bei Epilepsie muss es nicht zwingend zu Krampfanfällen kommen, manchmal sind nur die Vorboten sichtbar.

Dieses plötzliche unvermutete Auftreten könnte tatsächlich auf Störungen im Hirn hindeuten.

Auf jedem Fall sollte hier der Tierarzt gründlich nachschauen.

Das ist nur eine Vermutung von mir, das muss nicht stimmen!

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Marita2307

Hallo Vera,

herzlich willkommen hier im Forum.

Wie Du selbst schon schreibst, kann man Hunde oder sogar Mensch-Hund-Beziehungen nicht aus der Ferne analysieren.

Ob Dein Hund zum Beispiel so anhänglich ist, weil er Dich/Euch kontrollieren will oder ob er eher anhänglich aus Angst/eigenem Schutzbedürfnis ist, wie ein Kleinkind, das an Mamas Hand bleiben will ... oder ob es sogar - je nach Situation - jeweils eine wechselnde Motivation für ihn gibt (mal Kontrolle, mal Angst, mal Erwartungshaltung, dass dieses oder jenes passiert) - wie will man das aus der Ferne festlegen ?

Für jede Motivation könnte man aber sagen, dass sie aus Unsicherheiten entsteht, sich dann auch zum Ritual entwickelt. Ein Kontrollverlust ist nicht gerade ein Zeichen von Selbstbewusstsein - im Gegenteil. Hätte man ausreichend Vertrauen und Selbstsicherheit, hätte man Kontrolle gar nicht nötig und wäre sich seiner Bezugsperson oder seines Ranges sicher. Genauso sieht es mit Angst und Schutzbedürfnis aus: wer (jeweils situationsbezogen) mutig und selbstsicher ist, braucht keinen Bodyguard neben sich, kriegt auch selbständig alles geregelt.

Was Hunden aber (mehr) Sicherheit vermittelt, sind Regeln und Rituale - also Berechenbarkeit und Gewohnheit. Genau da kannst Du ansetzen: wenn es Dich nervt, dass Dein Hund Dir überall hin folgt, dann führe entsprechende Regeln und andere Gewohnheiten ein, z.B. dass er immer in sein Körbchen muss, wenn Du z.B. in die Küche oder ins Bad gehst. Gib ihm den "Warte-Job", bis Du jeweils zurück kommst und überlass ihm weniger oft eigene Entscheidungen.

Was die Angstattacken betrifft: wer ernsthaft Angst hat ist nicht in der Laune, zu essen oder zu spielen - vielmehr würde jedes Trösten, Motivieren oder Ablenken das Misstrauen und die Angst vertiefen. Wenn sogar "Mensch" der Situation etwas Besonderes gibt, dann muss ja was dran sein ... Versuche also lieber, selbst irgendetwas völlig Belangloses zu tun, Dich wie immer zu verhalten, lies z.B. Zeitung oder schau in den Fernseher oder sonstwas, denn Du siehst ja gar keine Bedrohung und keinen Grund für Angst - also sei Vorbild, Dein Hund lernt durch Beobachten und orientiert sich an dem, was Du vorlebst.

LG

Marita

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Marita hat sehr schön geschrieben!

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass "Grenzen setzen" nichts mit "aus- oder wegsperren" zu tun hat.

Grenzen setzen heißt, dem Hund auf für ihn verständliche Art zu "sagen", dass er z.B. nicht am Rockzipfel hängen soll, so wie Marita es mit dem "Warte-Job" beschrieben hat.

Ein fester Handlungsrahmen, innerhalb dessen der Hund frei entscheiden kann, hilft einem unsicheren Hund und gibt ihm Sicherheit.

Z.B. dass er, wenn du ins Bad geht, NICHT hinter dir her läuft, sich aber frei eintscheiden darf, in welchem erlaubten Raum er sich aufhält. Er kann da liegen bleiben wo er grade ist, oder in einen anderen Raum wechseln - jedoch nicht hinter dir her laufen.

Am Anfang sind feste Regeln besser, weil eindeutiger. Mit Entscheidungsfreiheit KANN ein unsichere Hund erstmal oder dauerhaft überfordert sein.

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veraluisa

Liebe Marita und liebe Monika,

vielen Dank fuer eure Antworten! Die Antwort von PfotenHoch hat mich doch etwas erschreckt, aber ich glaube, so lange unser Hund regelmaessig frisst, schlaeft, spielt und gesundes Fell hat, gehen wir nicht zum Tierarzt. Lieber in die Hundeschule :) Ich denke auch, dass ihm ein paar mehr Regeln und Rituale Selbstbewusstsein geben und er ruhiger wird.

Viele Gruesse,

Vera

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Selbstbewußtsein aufbauen funktionierte bei meinem sehr gut über Übungen: immer wenn er etwas neu lernen durfte und gemerkt hat, dass ich mich freue wenn er es richtig macht, fand er das total klasse.

Das können Kleinigkeiten sein, guck mal auf der Seite www.spass-mit-hund.de da findest du viele Anregungen für drinnen und draußen.

Sicherheit geben: z.B. wenn etwas mehr Menschen unterwegs waren, (kein Getümmel, das muß man gerade am Anfang nicht zumuten), dann besser an einer kurzen Leine körpernah führen.

Viel Spielraum ist für einen unsicheren Hund oft schlecht, er kann damit überfordert sein und kommt besser klar, wenn du aktiv führst: d.h. du gehst selbstsicher, aber entspannt, du weißt wo du hin willst, du läßt dich nicht ablenken, bleibst aber locker. So signalisierst du deinem Hund Souveränität, und daran wird er sich orientieren. Das wiederum gibt ihm Sicherheit und er vertraut dir zunehmend mehr.

Rituale im Tagesablauf machen dich zu einem verlässlichen Sozialpartner für den Hund.

Jedoch - er soll auch lernen, flexibel zu bleiben, sonst wird es im Urlaub oder wenn du mal krank sein solltest schwierig.

Meiner bekommt abends meistens noch etwas zum Kauen, aber manchmal auch nicht. Dann kriegt er es schon früher, nicht dass ich es ihm vorenthalten würde.

Aber es wird hier weder Punkt 12 h Mittag gegessen, noch gefüttert... auch Gassizeiten sind fest, aber durchaus variabel (aber immer so, dass er sich regelmäßig mehrmals am Tag lösen kann, klar).

Ruhe kannst du vermitteln, indem du dich zu ihr legst, und sie ganz ruhig streichelnd massierst. Idealerweise nach dem Gassi und/oder nach dem Fressen.

Sobald du innerlich ruhig bist, dein Atem ruhig ist, wird auch sie sich entspannen.

Blaze hat das Wort "Pause" gelernt, dann legt er sich hin und weiß, jetzt ist erstmal...

Pause :D

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  • 4 Wochen später...
Hundenarr

Und,

ist es bei dir schon etwas besser geworden?

Ich hab mich immer gewundert warum mein Curti ständig und immer alle Leute anbellt.

Hab jetzt auch beschlossen ihn mit 5 Monaten Fuß zu lernen, weil man ihn mit über 40 kg kaum noch halten kann.

Bin gestern die Straße lang und schon fängt er an Autos anzubellen. Bin nur 1 Minute die Straße gelaufen. Dann daheim war er voll verknuddelt und war auch ängstlich.

Ich denke man muss ihn an alles gewöhnen und dann hört er hoffentlich auf rumzubellen.

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  • 1 Monat später...
Cheshire Cat

Hallo Mitglieder :)

Durch Zufall bin ich hier ins Forum gestolpert. Ich habe fast genau dasselbe "Problem" wie veraluisa....nur dass meine Hündin diese gesagten plötzlichen Angstzustände nicht hat. Leider hat sie aber angst vor allem. Erst gestern war ich mit einer Freundin spazieren, die ihren einjährigen Sohn mit hatte. Das Kind war kaum aus dem Kinderwagen fängt sie an zu knurren und läuft panisch umher, dabei war das kind ca 3 Meter von ihr entfernt und hat weder Laute von sich gegeben etc.. Ich habe mich nun in einer Hundeschule vorgestellt und hoffe, dass man dies nun in den Griff bekommt um ihr mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln :)

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Francis1

hallo Hundenarr... Mich würde mal interessieren was du für einen Hund hast.. der mit 5 Monaten schon über 40kg wiegt.. was ist das? doch kein Hund, sondern eine Kuh? ;)

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SibyllemitHund

Ich staun grade,wieviel den Hund beurteilen ohne nach dem Verhalten des Beitzers in der jeweiligen Situation zu fragen?Das wäre doch viel interessanter?

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