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Wird dieser Hund bei uns glücklich?


Country Dog

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Country Dog

Hallo in die Runde,

vor ein paar Tagen habe ich dieses interessante Forum entdeckt und bin froh, hier eine Frage stellen zu können, die mir auf der Seele brennt.

Wir hatten eine sehr agile Kurzhaarcollie-Hündin, die leider nicht alt wurde. Nach längerer Zeit dachten wir, dass wieder ein Hund in unser Leben passt, und nach langer Suche ist jetzt ein 1-jähriger Langhaarcollie hier eingezogen!

Ich habe ihn vorher in seinem Zuhause, bei seinem Rudel, kennengelernt, und wir dachten, dass er hier auch als Einzelhund glücklich sein könnte. Wir haben ein Haus mit Garten, wohnen ländlich, Zeit ist vorhanden, ja, und dann ist da noch ein 10-jähriges Kind.

Der Hund ist hinreißend: verschmust, pflegeleicht, freundlich mit allen Hunden, denen wir begengneten, er ist leinenführig, ansprechbar ... nicht verbellt, kurz: ein Traumhund.

Leider gibt es da eine Sache, die mir Bauchschmerzen macht: er ist sehr scheu und introvertiert. Er weicht Leuten, die naturgemäß kommen und fragen: Ach, ein neuer Hund? aus. Das ging so weit, dass er schon anfangs nicht durch die Haustür auf die Straße gehen wollte, vermutlich, weil er damit rechnete, dass da wieder Nachbarn sind.

Zum Glück konnte ich durch den Hintereingang rausgehen, und als er dann einen Nachbarshund kennenlernte und Freundschaft schloss, war das Problem behoben, seitdem geht er gerne aus dem Haus.

Die nächste Moritat war, dass ich ihn im Auto mit zur Sportgruppe nahm. Wir liefen mit einer Hand voll Leuten, denen er ebenfalls sehr distanziert begegnete. Am nächsten Tag betrat er das Auto nicht mehr! Es war vorher nicht das geringste Problem, er fuhr gerne mit. Seit dieser Sache weicht er dem Auto aus, vermutlich in der Erwartung, es geht wieder Leute treffen.

Jetzt überlege ich ernsthaft, ob wir dem Hund einen Gefallen tun, wenn er bei uns bleibt. Denn ich bin als Mama-Taxi naturgemäß öfter unterwegs, und wir haben uns einen Autofahrer-Hund gewünscht, der uns gerne begleitet und nicht nur auf den heimischen Spazierwegen läuft. Ein Hund, der auch mal mit anderen Kindern spielt, nicht nur mit unserem. Der bei Besuchen, Sommerfesten, im Garten dabei ist.

Er hat bisher im Rudel gelebt, ländlich, hatte immer viel Freiheit und konnte Leuten aus dem Weg gehen. Als Familienhund müsste er es genießen, dass nicht nur sein "Kernrudel" um ihn ist, und dass er eben nicht immer andere Hunde da hat, sondern z.B. Kinder als Spielpartner.

Ich würde ihm Hundekontakte verschaffen (in eine Hundegruppe gehen etc.), aber einen Zweithund können wir uns nicht leisten; wenn wir ihn nicht mitnehmen können, hieße das, dass er dann viel allein hier sein muss - was nicht in unserem Sinne ist.

Dass es den perfekten Hund nicht gibt, weiß ich, und dass ein Hund sich einleben muss, auch. Nur frage ich mich, ob wir diesen netten Hund "umgewöhnen" können - es heißt ja von Collies, dass sie mitunter Fremden gegenüber distanziert sind. Die Collies, die ich erlebt habe, waren bisher immer freundlich und kamen wedelnd auf einen zu, nur dieser hat offenbar schon richtig Panik.

Oder liegt es daran, dass er noch neu hier ist? Sind fünf Tage zu kurz, braucht er länger, um sich einzuleben?

Die vorherige Besitzerin sagte, dass er problemlos war, allerdings sich immer zurückziehen konnte, und dass es auch Leute gibt, der er mit dem Allerwertesten nicht anschaut.

Was meinen die Collie-Erfahrenen unter euch, ist das Charakter oder könnte es sich auch noch ändern? Kann man einen so scheuen Hund zum Familienhund machen, oder ist dieser Charakterzug so ausgeprägt, dass er besser in einem Haushalt mit Zweithund leben würde?

Mein Mann meint, wir sollten es noch einen Weile versuchen - noch nicht die Flinte ins Korn werfen.

Danke, wer bis hierher gelesen hat - und was fällt euch ein?

Country Dog

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Willkommen erstmal.

Nach erst 5 Tagen wäre ich als Hund aber auch noch sehr scheu...

Unsere Jacki ist/war ähnlich gestrickt - mit Geduld, Zeit und Training hat sich das gegeben. Ein Draufgänger wird Jacki aber niemals nicht werden... :D

Zu Anfang vielleicht lieber weiniger Reize und langsam steigern.

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Joss the Dog

Ich bin zwarn icht Collie - erfahren, aber das klingt vorerst mal nicht nach Collie, sondern n ach Hund, der sich noch überhaupt nicht richtig eingelebt hat und dem gewisse Erfahrungen von früher fehlen _:)

Nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern üben, eventuell HT nach Hause holen, die Hundeschule besuchen, geduldig sein, üben :)

Das hört sich für mich so an, dass eben in kleinen Schritten vorangegangen wird, natürlich kannst Du einen Hund "umgewöhnen" .

Vielleicht wird er nie auf Fremde freudig wedelnd zugehen, aber Du kannst ihn dahingehend trainieren , erziehen, bringen, dass er sie ignoriert und diese ihn nicht mehr verunsichern :)

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Ich habe auch keine Collie-Erfahrung; aber ihr habt ja nur einen Hund.

Wenn Ihr diesem Hund Zeit lässt anzukommen, Geduld übt, dann wird er sich Euch auch anpassen.

Finde es echt sehr traurig, dass dieser nette Hund - so wie Du den beschrieben hast - jetzt ausziehen soll, weil es in ein oder zwei Dingen nicht passt.

Lass ihm einfach Zeit! Der kennt das alles nicht!

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Originalbeitrag

Er hat bisher im Rudel gelebt, ländlich, hatte immer viel Freiheit und konnte Leuten aus dem Weg gehen.

Als Familienhund müsste er es genießen, dass nicht nur sein "Kernrudel" um ihn ist, und dass er eben nicht immer andere Hunde da hat, sondern z.B. Kinder als Spielpartner.

Die vorherige Besitzerin sagte, dass er problemlos war, allerdings sich immer zurückziehen konnte, und dass es auch Leute gibt, der er mit dem Allerwertesten nicht anschaut.

Der Hund passt nicht zu deinen Ansprüchen und Erwartungen gegenüber einem "Familienhund", das hätte nach den Äußerungen der Vorbesitzerin klar sein müssen. Er konnte immer gehen, wenn er wollte! Bei dir soll es nun damit vorbei sein. Er zeigt dir ganz klar, was er nicht will, und du hast seine Signale ja auch verstanden und machst dir, wie ich finde, zu Recht Gedanken!

Wieso muss ein "Familienhund" überhaupt froh sein, wenn ständig andere Leute / Kinder da sind?

Ob man einen Hund nun umzukrempeln versucht oder ob man ihn lieber so lässt, wie er ist, ist Ansichtssache. Bestimmt kann man ihm auf Dauer - mit Hundetrainer, viel Geduld und Leckerlis - dazu bringen, das alles hinzunehmen. Hunde passen sich schon irgendwann an. Die Frage ist, ob man das will.

Wenn es Collies gibt, die freundlich wedelnd auf jeden Fremden zugelaufen kommen, wäre ein solcher Hund für euch und ihr für ihn auf jeden Fall passender.

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Country Dog

Nach so kurzer Zeit schon zwei Antworten! Danke!

Klar, das ist eine sehr kurze Zeit ... und wir sind auch bereit, dem Hund Zeit zu geben - ich habe ihn vor zu vielen Kontakten jetzt erst mal abgeschirmt und mich ihm intensiv allein gewidmet.

Nur die Frage an die Collie-Erfahrenen deshalb, weil ich gelesen habe, dass Collies gegenüber Fremden rassetypisch distanziert sind. Und ob wir hier ein besonders ausgeprägtes Exemplar haben ... ;-), und diese Hund eher nervös machen, wenn wir ihn so oft in unsere Aktivitäten einbeziehen ...? Ob dieser Hund eher in einem kinderlosen Haushalt mit viel Freiheit und anderen Hunden besser aufgehoben wäre. Wenn wir uns jetzt an ihn gewöhnen, soll es ja eine Freundschaft für die nächsten zehn Jahre oder mehr sein (hoffentlich), und nicht ein Dauerstresszustand für den armen Kerl! ...

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vreni76

Heißt das, der Hund hat sein ganzes erstes Jahr beim Züchter in der Hundegruppe verbracht? Kennt er auch fremde Hunde? Hatte er wechselnden Menschenkontakt? Hat der Züchter sich darum gekümmert, das der junge Hund ausreichend Erfahrungen alleine und außerhalb des eigenen Geländes machen konnte?

Wenn nicht, dann wird es schwer werden, ihn "umzugewöhnen", da die wichtigsten sensiblen Phasen quasi verschenkt worden sind und nicht mehr nachholbar sind.

Sicherlich ist ein Collie ein eher sensibler Typ und nicht jeder ist überschwänglich mit fremden Menschen. Wenn es sich einfach um Zurückhaltung handelt, finde ich, dass man damit leben kann. Tut er sich aufgrund von fehlenden Reizen innerhalb des ersten Jahres schwer, entsprechend flexibel auf neue Situationen zu reagieren, wird diese Scheu sehr wahrscheinlich bleiben und sich bestenfalls halbwegs managen lassen.

Letztendlich müsstet ihr aber erst mal ein paar Wochen abwarten, bis er ganz angekommen ist (mindestens 6 Wochen), um das beurteilen zu können. Danach gibt man einen Hund wahrscheinlich nicht mehr her.

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Originalbeitrag

Nur die Frage an die Collie-Erfahrenen deshalb, weil ich gelesen habe, dass Collies gegenüber Fremden rassetypisch distanziert sind. ...

Und warum schafft man sich dann ausgerechnet solch eine Rasse an, wenn es so total an den eigenen Bedürfnissen vorbei geht?

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Country Dog

Kristin, auch dir Danke für die Antwort!

Vielleicht sprichst du mir aus der Seele - das ist auch mein Bauchgefühl. Ich habe das Thema bereits mit der Vorbesitzerin erörtert. Sie meinte, er sei gerne allein mit ihr unterwegs gewesen, und er genieße die Aufmerksamkeit, die ihm allein zukommt.

Auch ein Familienhund soll natürlich nicht immer traktiert werden! Das ist klar! Zumal habe ich hier keinen Haufen Kleinkinder, sondern ein älteres Schulkind. Es ist nur nicht im Sinn der Sache, dass ich die Nachbarskinder wegschicke, wenn der Hund da ist, da er sonst Stress bekommt ...

Und ob man das so ausbügeln kann ... da habe ich meine Zweifel.

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Country Dog

Junimond, ich habe bisher keine so distanzierten Collies erlebt.

Unser erster Collie (allerdings Kurzhaar) war das allerkrasseste Gegenteil - er sprang auf alle los, von Distanz keine Spur.

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