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Unser Hund lässt niemanden an uns heran


muckerl

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muckerl

Hallo,

unser Hund, 3 Jahre, ein Appenzeller-Labrador-Mix (wobei der Appenzeller den Löwenanteil erwischt hat, wie ich meine), nicht kastriert, ist im Grunde ein absolut lieber, normaler Hund. Er hat keinerlei Probleme mit anderen Hunden, die liebt er ausnahmslos, und er verhält sich so, wie ein Hund das tun sollte. Er hat da keinerlei "Macken".

Die Probleme gehen eher Zuhause los bzw., wenn sich jemand uns nähert. Zuhause ist er, wenn er draußen am zaun ist, territorial, da besteht kein Zweifel. Früher, als er kleiner war, ist er immer wie ein Bekloppter wild bellend zur Tür, wenn jemand geläutet hat, ebenso, wenn ein Auto hielt oder auch nur vorbeifuhr, natürlich auch bei Leuten, die vorbeigingen. Das hat sich etwas gelegt: beim Postboten wufft er nur mal kurz und steht nicht mal mehr auf, außer, er läutet an der Tür, dann bellt er schon, geht aber sofort die Treppe hoch und wartet, wenn wir ihm den Befehl geben.

Ist er draußen, wird er aber richtig wild, d.h. ich denke mittlerweile, er ist so schnell so sehr aufgeregt, dass es mit ihm durchgeht. Wir holen ihn sofort ins Haus, wenn er anfängt zu bellen, er kommt auch sofort, wenn er gerufen wird bzw. hat nun auch begonnen, nachdem er angefangen hat zu bellen, sich selber zu beruhigen, indem er ins Haus läuft und sich auf seinen Platz legt, wenn sich jemand dem Haus nähert oder er jemanden hört. Kommt allerdings jemand direkt zum Haus, dann flippt er aus. Wir bleiben dann ganz ruhig, lassen ihn sitzen (wobei er aber weiter bellt), aber er ist dann so aufgeregt, dass er sich kaum beruhigen lässt. Das wird besser, wenn derjenige stehenbleit und sich eine Weile mit uns unterhält, ohne ins Haus bzw. aufs Grundstück zu kommen. Ins Haus kommen ist schwierig. Das schafft nur eine gute Bekannte von uns, deren Hund der beste Freund unseres Hundes ist, und die ihn einfach zu nehmen weiß. Aber selbst die hat er neulich, als mein Mann mit ihm zuvor einen Dreistundenausflug durch Wiesen und Wälder gemacht hat und schließlich bei mir und meinen Kindern auf dem Fußballplatz geladnet ist, angebellt und auch nach ihr geschnappt, als sie nicht stehen geblieben ist und ihm die Hände hingestreckt hat (er war an der Leine, ohne geht ja in so einer Umgebung, die fremd ist und mit so vielen Menschen, nicht). Es ist Gott sei Dank nichts passiert und sie ist auch nicht sauer, sagte, sie hätte selber einen Fehler gemacht, indem sie nicht stehen geblieben ist. Trotzdem war ich natürlich erschrocken und ich habe mich fúrchtbar geschämt. Mein Mann war etwas abseits mit ihm und er hat sich ganz ruhig das Fußballspiel angesehen: rennende Menschen, laute Rufe, der Ball...alles kein Problem, solange Ihr nicht näher kommt!

Auch so, wenn wir unterwegs sind, gibt es keine Probleme: kein Jogger, Radfahrer, wer auch immer, egt ihn auf. Bleiben sie stehen und nähern sich bis zu einer gewissen Grenze, ist der Teufel los. Außer, sie haben einen Hund dabei, dann dürfen sie fast alles.

Wir trainieren täglich, sind jeden Tag 1,5 bis zwei Stunden unterwegs (dazu gehört auch, dass er meinen Mann mit seinem Scooter zieht), sind immer aufmerksam, was ihn angeht, bemühen uns enorm um Timing und feinste Details, er bekommt nur hochwertiges Futter ohne Getreide und auch ohne Mais, und ich bin der Meinung, dass wir schon viel erreicht haben, aber das oben beschrieben macht uns doch sehr zu schaffen. Es kommt ja kaum noch jemand zu uns nach Hause, weil eben dieser "böse" Hund da ist. Außerdem finde ich es sehr schwierig, solche Situationen wie oben beschrieben, gezielt zu trainieren, denn das erfordert in der Situation relativ viel Zeit (z.B. wenn es läutet: den Hund ins Sitz schicken, warten, bis er sich soweit beruhigt hat, bis ich die Tür öffnen kann, ohne dass er doch vorschießt...die Leute haben einfach keine Zeit und Lust, sowas mitzumachen...da hat kaum einer Verständnis. ).

Maßnahmen wie Wasser auf ihn spritzen oder gar eine Blechdose mit Steinen zu werfen, wenn er bellt, halte ich bei diesem Hund für kontraproduktiv, da er sowieso so schnell aufgeregt ist und ich fürchte, dass so etwas nur die Situation verschärfen würde.

Habt Ihr eine Idee?

Danke!

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Miralinde

Hallo

erstmal herzlich willkommen hier

Habt ihr es schon mal mit einer Hausleine versucht? Diese Leine bleibt ständig am Hund. So könnt ihr ihn, wenn er Bellt ohne ein Wort auf seinen Platz schicken bzw Festhalten sodass er beim öffnen der Tür nicht zu den Menschen kann.

Ansonsten würde ich euch zu einem guten Trainer raten. Es ist immer schwer solche Situationen aus der Ferne zu beurteilen

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Wie sieht es denn damit aus, im Garten den Hundebereich vom "Tor bis zur Tür-Bereich" abzugrenzen, so dass ihr erstmal keine Sorge mehr haben muesst, dass was passiert, wenn doch mal jemand einfach reinkommt. Da beruhigt Eure Nerven und vielleicht auch die des Hundes, indem ihr ihm aufzeigt, dass der Eingangbereich allein in Eurer Verantwortung liegt und er dort nichts zu regeln hat. Also nicht Hund einfach wegsperren, sondern einen Ruhebereich auch draußen schaffen, in den er sich auf Anweisung zurückziehen kann, darf und muss. Und dann demonstrativ einladend auf Besucher zugehen und sie ins Haus einladen. Erst wenn der Hund sich beruhigt hat, kommt er dazu.

Bei Spaziergaengen aehnlich: Kommen Bekannte auf Euch zu, Hund hinter Euch ins Platz (sofern das ein sicheres Kommando ist) und freundlich und mit Handschlag auf Eure Bekannten zu. Der Hund hat nicht zu regeln, mit wem ihr Kontakt habt und muss erleben, dass ihr dazu in der Lage seid, solche Begegnungen zu meistern.

An sich scheint er ja froh zu sein, wenn ihr ihm die Verantwortung abnehmt, wenn er so anstandslos ins Haus auf seinen Platz geht. Das ist doch ein gutes Zeichen.

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Shaping-Dog

Ich kann dir nur Erfahrungsberichte schreiben, wie es bei mir funktioniert hat, aber bitte Vorsicht in der Umsetzung und im Zweifel lieber nen Profi anrücken lassen! Hier ein möglicher Ansatz:

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, den Hund mit Kommando Platz ins Körbchen zu schicken und ihn dort locker anzuleinen. Die ersten Male wird er dann vermutlich aufstehen und trotzdem bellen, dann ist Konsequenz gefragt ihn dort im Platz stabil zu bekommen, allein dadurch beruhigen sich schon viele Hunde. Die Leine sollte unbedingt entspannt sein und nur als "Sicherheitsleine" dienen, damit er nicht vorpreschen kann. Es soll kein Druck entstehen durch Leinenzug! So nehmt ihr erstmal durch Sicherheit etwas Stress raus. Wenn der Hund sich sicher ins Körbchen schicken lässt, wird er lernen, dass er die Situation nicht regeln muss und wird sich selbst immer mehr entspannen, weil er die "Verantwortung" nicht übernehmen muss. Sobald er ruhig auf seinem Platz ist würde ich ihn klickern und für die Dauer des Trainings, - was vermutlich einige Wochen zur Festigung notwendig ist, ein besonderes Leckerli bereithalten und ausschließlich für diese Situationen einsetzen. Alle im Haushalt müssen mitmachen und immer das gleiche Prozedere durchführen, wenn jemand klingelt o.ä. So versteht der Hund schneller, dass ihr alle dieses Verhalten nicht wünscht.

Viel Erfolg! :winken:

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muckerl

Danke Cartolina für Deine Antwort!

Einen Bereich abzugrenzen geht baulich leider nicht. Da ist nur der Vorgarten oder -hof wo man nichts abgrenzen kann. Unser Hündl ist eigentlich nie unbeaufsichtigt draußen, und wenn jemand kommt, nehmen wir ihn in der Regel an die Leine, einer von uns setzt sich mit ihm etwas vom Eingang entfernt hin und so können die Leute ins Haus und er sich etwas beruhigen. Drinnen ist er auch dabei, an der Leine halt. Er legt sich recht schnell auch einfach hin, aber sobald jemand aufsteht, geht das Theater wieder los.

Wird wohl noch eine ganze Weile dauern, was?

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muckerl

Hallo Shaping-dog,

Danke für Dein Posting! Das könnten wir zumindest mal versuchen. Vielleicht ist es sogar besser, wenn nciht einer von uns die Leine hält, so muss er uns auch nicht direkt "beschützen", aber gut, in unserem Haus wird er das wohl immer machen wollen, irgendwie.

LG,

muckerl

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Shaping-Dog

Hallo muckerl,

probier es gern aus, ich hoffe es wirkt bei eurem Hund genauso gut. Noch was zur Leine:

Wenn ihr den Hund so an der Leine haltet, kann es sein, dass er gerade durch ein Wegziehen oder eben Spannung in der Leine noch mehr nach vorne will und das verstärkt das Muster, das ihr nicht wünscht. Darum schrieb ich auch, dass die Leine locker sein muss, trotzdem soll der Hund unter Kontrolle sein und das ist er, wenn er im Kommando auf seinem Platz liegt. Das Ziel sollte schon sein, dass er das Haus nicht mehr dominiert, das Verhalten kann sich dahingehend ändern, auch wenn es gerade vielleicht nicht so scheint. Ihr müsst es aber alle im Haushalt anstreben. Ich schreibe das, weil ich jemanden kenne, der es selbst toll findet, wenn der Hund im Garten schön laut bellt. Der Hund merkt, wenn ihr das ernst meint und auch, wenn nicht.

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muckerl

Hallo Shaping-Dog,

ja, das ist mir durchaus klar. Das mit der gespannten Leine ist auch klar, allerdings wird sie am Anfang sicherlich bis zum Anschlag gespannt sein, wenn jemand ins Haus kommt. Das wird sich wohl nicht verhindern lassen, was?

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Swissmountaindog

Das Verhalten sieht man, mehr oder weniger ausgeprägt, bei vielen Appenzellern und auch den Entlebuchern.

Gut ist es, wenn man es schon im Ansatz erkennt und unterbinden kann- aber oft schleicht es sich einfach ein. Die Vorschläge sind gut.... bringen konsequent umgesetzt auf jeden Fall eine deutliche Besserung.

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Max2013

Dein Problem kenne ich. Allerdings kommt bei uns noch zusätzlich Angst vor Menschen dazu.

Ich nehme Max an der Haustür immer an die Leine. Er kann sehen wer dort ist, kann nicht nach vorne gehen und er beruhigt sich dann auch. Er legt sich hinter mich und wartet geduldig. Im Hof mache ich das auf die gleiche Weise, allerdings ist dies dort viel mehr sein Revier und es dauert einen Moment bis ich ihn "eingefangen" hab.

Die Leine gibt ihm Sicherheit

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