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Schnüffeln lassen oder nicht?


Cony

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Bärenkind

Bei uns hängt es sehr stark davon ab, was wir machen. Beim Radfahren ist im angeleinten Zustand schnüffeln total verboten, da Lebensgefährlich. (Wurfanker)

Ich sorge aber dafür, dass auf jeder Radelrunde genügend Freilaufstrecken dabei sind. Wir fahren dann auch langsamer, um ihm Zeit zu geben.

Beim Gehen im Freilauf lasse ich ihn auch schnüffeln, sage aber zuweilen "da wird nicht gepieselt", das versteht er, dann "liest" er nur, ohne zu "schreiben".

Grundsätzlich weiß Sherlock, dass er sich an mir orientieren muss, und dass ich nicht ewig warte. Gehe ich, dann muss er zusehen, hinterher zu kommen.

Und im angeleinten Zustand weiß er anhand meines Schrittes, wann schnüffeln angesagt ist, und wann nicht. Genauso ist das auf dem Hundeplatz. Er würde dort nie auf die Idee kommen, zu rüsseln. Lasse ich ihn von der Leine und unterrichte, dann schon.

Finde es sehr spannend, dass der Hund von Dominant zu unsicher wurde. Denke mal, dass Deine Bekannte gut daran tat, die Trainerin zu wechseln. Kenne sehr viele Hunde, denen schlimmste Eigenschaften angedichtet wurden, dabei waren sie alle nur unsicher...

LG Anja

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Hallo Anja,

an dem Verhalten des Hundes hat sich zwischen der Vorstellung bei den verschiedenen Trainerinnen nichts verändert.

Es war nur eben so, dass die erste Trainerin das eine oder andere Verhalten als dominant eingestuft hat und die zweite Trainerin das komplett anders sieht.

Da auf den Hundeplätzen ja viele "Laien" unterrichten (man möge es mir verzeihen aber es gibt wirklich Trainer, die von Verhaltenskunde schlichtweg nichts verstehen - leider!) habe ich es auch bei meinem eigenen Hund, der ein Tierheimhund ist, selbst erlebt, dass mein Hund als dominant und aggressiv eingeschätzt wurde.

Sein Verhalten resultierte aber schlichtweg aus Unsicherheit und der Tatsache, dass der Hund in der Welpenzeit überhaupt nichts an Umweltreizen mitbekommen hatte.

Er hatte deshalb Stress und ist vor Angst wie erstarrt stehengeblieben oder hat nach fremden Leuten, die ihm zu nah kamen in die Luft geschnappt.

Man sah nur die oberflächliche Reaktion aber nicht die Ursachen! ?!?

Wer die Ursache aber nicht erkennt, kann auch nicht daran arbeiten, dass dieses Verhalten abgelegt werden kann.

Meiner Meinung nach, werden viele Hunde als dominant abgestempelt, die in Wirklichkeit unsicher und ängstlich sind. Wenn man diese Hunde dann entsprechend trainiert, dann werden solche Hunde noch mehr verunsichert und es kann eskalieren, weil sie sich gar nicht mehr zu helfen wissen, sich in die Enge getrieben fühlen.

Cony

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Es wurde ja in etlichen Beiträgen schon angesprochen - und da kann ich nur zustimmen - es kommt auf da WIE an.

Interessiertes schnüffeln ist sicher ok und für jeden Hund spannend und sinnvoll - aber ich kenne es von diesem Monster hier neben, dass sie manchmal total austickt (leider immer noch). Am Anfang dachte ich auch, es hätte was mit fehlender Unterordnung usw. zu tun - haben Tiertrainer auch so interpretiert.

Inzwischen unterscheide ich aber beim schnüffeln (ist übrigens immer an der Leine). Ist sie 'entspannt' und liest quasi Zeitung dann darf sie. Bekommt sie aber eine Katze, Maus, Kaninchen oder was in der Art in die Nase schnüffelt sie anders, aufgeregter - die Bewegungen werden schneller und man hört richtig, wie sie die Luft einzieht. Dann lässt sie sich auch nicht mehr abrufen - und das wird um so schlimmer je länger ich sie in der Situation lasse.

Nach anraten eines Trainers hab ich es mal 'ausgehalten' - nach ca. 1/2 Stunde war sie völlig außer sich und ich musste sie nach Hause tragen.

Wenn ich jetzt merke, dass es diese Art ist, wird sofort weiter gegangen - wenn nötig auch (am Geschirr) weiter gezerrt. Nach einigen Metern beruhigt sie sich dann meist wieder - nach meiner Einschätzung je kürzer ich ihr erlaube zu schnüffeln, desto schneller.

gruss. dolby

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Bärenkind

Meiner Meinung nach, werden viele Hunde als dominant abgestempelt, die in Wirklichkeit unsicher und ängstlich sind. Wenn man diese Hunde dann entsprechend trainiert, dann werden solche Hunde noch mehr verunsichert und es kann eskalieren, weil sie sich gar nicht mehr zu helfen wissen, sich in die Enge getrieben fühlen.

Hallo Cony,

genau dieses meinte ich, als ich ironisch gemeint DAS schrieb

Finde es sehr spannend, dass der Hund von Dominant zu unsicher wurde. Denke mal, dass Deine Bekannte gut daran tat, die Trainerin zu wechseln. Kenne sehr viele Hunde, denen schlimmste Eigenschaften angedichtet wurden, dabei waren sie alle nur unsicher...

Was die Trainer auf den Hundeplätzen betrifft, speziell in den Vereinen, so kann ich Dir leider nur Recht geben, denn auch ich habe eine solche Karriere hinter mir, in der ich die ersten Jahre in Ahnungslosigkeit verbrachte, aber munter auf Leute losgelassen wurde.

Ein sicheres Auge, die Dinge zu sehen, wie sie sind, ist das Schwierigste überhaupt.

LG Anha

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Hallo Anja,

das ist überhaupt ein Grundproblem, dass viele Leute Halbwissen weitergeben und dies inbrünstig tun (da sie es einfach nicht besser wissen oder so von jemandem übernommen haben).

Es wird endlich Zeit, dass es den Ausbildungsberuf Hundetrainer gibt, damit nicht an allen Ecken und Enden Hundeschulen mit teils unqualifizierten Trainern wie die Pilze aus der Erde schiessen.

Früher hiess es:

"Wer nichts wird - wird Wirt!" Man könnte das nun ausdehnen auf,

"Wer ne schnelle Kohle machen will - macht ne Hundeschule auf!" ?!?

Ich kann das auch damit vergleichen, dass wer ein Kind im Kindergarten hat und nur diesen einen Kindergarten kennt, eventuell auch meint, er hätte die idealen Erzieher für seine Kinder gefunden. Ganz einfach aus dem Grund, weil er nichts anderes kennt und keine Vergleiche anstellen kann.

Leider können sich in diesem Fall weder Kinder noch Hunde gegen diese Erziehungs"experten" zur Wehr setzen.

Nun bin ich etwas abgeschweift - lag mir aber doch am Herzen!

Cony

Anja - es ehrt Dich, dass Du Dich ständig weiterbildest und nicht auf dem Anfangsniveau hängengeblieben bist. :respekt:

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