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Warum ich Führung nicht erzwingen will


Gast

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Danke Skita, so meine ich es auch.

Da ich jetzt kurz weg muss gehe ich auf den ersten von dir, Duoungleich, geposteten Absatz später ein.

Zu deinem 2. Abschnitt. Du sagst es klappt mit normalen Hunden. Was ist für dich ein normaler Hund? Und bei welchen Hunden soll es nicht funktionieren??

So, zu dem Rest gleich, damit es nicht zu kurz kommt.

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Punkt eins: Führung läßt sich nicht erzwingen

Punkt zwei: Für Führung braucht es Vertrauen. In den Führenden und in die Umwelt

Punkt drei: Vertrauen bekommt man nicht in dem man immer NUR lieb und nett (auch wenn man dafür seine wahren momentanen Gefühle zu verbergen versucht) ist, sondern, indem man deutlich, dem Hund und seinem Naturell angemessen, Grenzen setzt.

Kannst Du dieses "dem Naturell des Hundes angemessen" näher beschreiben?

Denn genau solches sind die Pauschalaussagen, über die sich die Geister scheiden - und worüber geforscht und untersucht wird - fehlinterpretiert wird - an den Hunden experimentiert wird - und womit letztendlich JEDE Methode gerechtfertigt wird - auch wenns am wahren Naturell des Hundes vorbei geht.

Egal ob Ausbildung über Konditionierung mittels Strafreizen - oder ausschließlich Leckerliekonditionierung - es geht doch darum sich aus beiden Extremen heraus dem anzunähern, was tatsächlich hundegerecht ist.

Moni hats passen beschrieben, finde ich:

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Inwieweit die persönlichen Buchempfehlungen der Initiatorin von lumpi4.de in einem Zusammenhang stehen zu dem von Duoungleich zu diesem Thema verlinkten Beitrag, entzieht sich meinem Verständnis :think:

Warum Katharina von der Leyen die - fernab von diesem hier verlinktem Beitrag - Bücher empfehlenswert findet, lässt sich sicherlich am Besten mit ihr persönlich diskutieren :kaffee:

Mal zur Ausgangsfrage:

Warum ICH Führung nicht erzwingen will:

Ich stehe auf dem Standpunkt, dass ich mir Führung verdienen muss.

Oftmals - nicht immer! - haben wir da beim Hund einen "Vertrauensbonus", den ich mir persönlich nicht verspielen will.

Daher versuche ich immer und überall, AVERSIVE Handlungen zu vermeiden (was mir nicht immer gelingt :Oo , aber: ich arbeite dran :) ), und überlege mir statt dessen, wie ich mich und meine Wünsche/Vorstellungen/Ziele dem Hund VERSTÄNDLICH machen kann.

Respekt ist dabei so eine Sache ... die vielfältig interpretiert/ausgelegt werden kann, immer vom jeweiligen Standpunkt aus betrachtet.

Ganz einfach ausgedrückt möchte ich, dass meine Hunde mich als jemanden betrachten, von dem sie grundsätzlich GUTES erwarten. Dann werden sie mir nämlich Fehler nicht nur leichter "verzeihen", sondern viel häufiger ihre Denkfähigkeit einsetzen können - einfach, weil ich ihnen den Raum dafür gebe.

Wenn ich denn eine "Methode" einsetze, dann ist es die des Lehrens und Lernens.

Dabei wechseln die Positionen des Lehrenden und des Lernenden aber auch - ständig :D

Erfahrung(Wissen) speist die Intuition!

Lieber Gruß

Moni

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Punkt eins: Führung läßt sich nicht erzwingen

Punkt zwei: Für Führung braucht es Vertrauen. In den Führenden und in die Umwelt

Punkt drei: Vertrauen bekommt man nicht in dem man immer NUR lieb und nett (auch wenn man dafür seine wahren momentanen Gefühle zu verbergen versucht) ist, sondern, indem man deutlich, dem Hund und seinem Naturell angemessen, Grenzen setzt.

Kannst Du dieses "dem Naturell des Hundes angemessen" näher beschreiben?

Denn genau solches sind die Pauschalaussagen, über die sich die Geister scheiden - und worüber geforscht und untersucht wird - fehlinterpretiert wird - an den Hunden experimentiert wird - und womit letztendlich JEDE Methode gerechtfertigt wird - auch wenns am wahren Naturell des Hundes vorbei geht.

Naja... orientiere Dich doch einfach an der von Dir erwähnten "unangemessenen" Gewalt, die selbstverständlich NICHT eingesetzt wird :)

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Kugeltroll

Jenny, Punkt für dich! Ohne sich gegenseitig zu respektieren wird´s mit der Bindung schwer... Ich denke das ist tatsächlich sehr fundamental. Wenn der Hund mich nicht respektiert wird er sich im Zweifel auch nicht auf mich Verlassen... und andersrum genauso. Je klarer beide Seiten für einander zu deuten sind um so leichter wird´s.

Ich glaube hier kommen wir an das Problem was man da draußen so häufig sieht und was so lange so erfolgreich durch die Medien gejagt wurde: Die schlichte Verwechslung von Strenge und Konsequenz sowie von Dominanz und fehlender Führung.

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Das zum Beispiel ist für viele schon ungerecht. Ist es das für dich auch?

Edit: Mel, ich glaube wir sind in unserer Meinung garnicht so weit voneinander entfernt. Es ist eben schwierig auszudrücken, da jeder auch eine persönliche Verbindung zu den Worten Respekt, Klarheit, ..... hat.

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Kannst Du dieses "dem Naturell des Hundes angemessen" näher beschreiben?

Denn genau solches sind die Pauschalaussagen, über die sich die Geister scheiden - und worüber geforscht und untersucht wird - fehlinterpretiert wird - an den Hunden experimentiert wird - und womit letztendlich JEDE Methode gerechtfertigt wird - auch wenns am wahren Naturell des Hundes vorbei geht.

Naja... orientiere Dich doch einfach an der von Dir erwähnten "unangemessenen" Gewalt, die selbstverständlich NICHT eingesetzt wird :)

Ich tue das - ja - aber ich bat Dich - das aus Deiner Sicht genauer zu schildern.

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@BarneyST:

Worauf genau bezieht sich Deine Frage nach dem "ungerecht"?

Auf den Leinenimpuls?

Ob der notwendig und angebracht ist, kann man durch eine so kurze Sequenz nicht sehen, vor allem auch nicht, weshalb Du das tust und ob andere Massnahmen probiert wurden. Auch sieht man nicht, wie sich der Hund verhalten würde, wenn er sich frei bewegt, wie er mit der Umwelt zurechtkommt, ohne dieses "führende Anleiten", sich so zu verhalten, wie es die Impulse bewirken.

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Um von MEINEN (und nur von MEINEN) Hunden zu sprechen (also KEINE Allgemeingültigkeit:

Bei Indja (sollte sie mal versehentlich eine Grenze überschreiten) reich ein angesäuerter Blick, im allerschlimmsten Fall ein "HE"

Bei Skita hat man die Wahl: freundliche Aufforderungen alle 3 - 5 min wiederholen oder ein Stups mit der Fingerspitze in die Flanke

Bei Thommylein reicht ein "Schluß damit!" evt incl Ausfallschritt in seine Richtung oder ein "Kssst"

Bei Mag muß man deutlicher werden, Leine VOR die Füße werfen o.ä. um ihre geschätzte Aufmerksamkeit zurück zu bekommen, wenn sie die Umgebung scannt, Wild gesichtet hat....

Als sie ein Jahr alt war fing sie an (als einzige von meinen Hunden) über das Tor zur Straße zu springen.

Einmal habe ich es gesehen, mich dann versteckt und ihr beim 2. Versuch eine Schütteldose VOR die Füße geworfen, was sie auch erschreckt hat.

Sie ist nie wieder über das Tor auf die Straße gesprungen und hat gleichbleibenden Vertrauen zu mir :)

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Danke Dir, Skita. :)

Schöne Beispiele für Individualität.

So finde ich das sehr gut und sachlich - mit Beispielen erläutert.

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Aber für mich ist Führung etwas, was der zu Führende anerkennen muss - sonst ist es keine Führung sondern Zwangs-Zusammenleben.

Heißt also, der Hund muss akzeptieren und WOLLEN, dass ich ihn führe. Will er das nicht, dann muss ich anders mit dem Hund umgehen als bei einem, der gerne das Ruder aus der Hand gibt.

Und mit "anders umgehen" meine ich nicht, ihn nur glücklich zu klickern. Das mag funktionieren und ist sicherlich nicht im eigentlichen Sinne gewaltsam, für mich persönlich aber kommt es schon nahe an psychische Manipulation heran und wird daher von mir persönlich abgelehnt.

Ich möchte keinen Hund, der komplett von mir abhängig ist. Ich kenne da einige, die für beinahe jeden Schritt den sie tun noch die Erlaubnis von Herrchen/Frauchen erbitten.

Solche Hunde erhält man sowohl durch starken Zwang als auch durch gezieltes Einsetzen von positiver Bestärkung, die den Hund quasi darauf lauern lässt, was er jetzt wieder richtig machen darf damit es klickt (der ein Lob gibt oder es Kekse regnet - das Prinzip ist nicht an den Klicker gebunden)

Ein Hund der mit mir leben soll, soll gerne so viel wie möglich seinen eigenen Weg gehen, selber entscheiden wo und wann er schnüffelt oder mal länger beobachtete, welche Hunde er toll findet und welche er nicht mag. Damit dies gelingt, ohne dass es Probleme mit der Umwelt gibt, muss der Hund die Regeln kennen, die für ihn gelten. Andernfalls besteht immer die Chance, dass er falsch handelt und dann dafür "gestraft" wird - ohne dass er weiß warum.

"Gestraft" kann in diesem Zusammenhang auch ein Auto sein, dass ihn platt fährt, oder ein reflexartiger Ruck an der Leine vom Hundehalter, weil der Hund unerwartet auf die Straße rennen will.

Die Regeln die ich meinem Hund auferlege sind recht einfach: nicht an der Leine reißen wie ein Esel. Nicht pöbeln wenn andere Hunde auftauchen. Nicht aus dem Auto springen, wenn ich "Warte" sage. "Halt" heißt anhalten. "Komm" heißt mitkommen, "Hier" heißt zu mir kommen.

Jo... das sind eigentlich die wichtigsten Regeln bei uns :think:

Alles andere obliegt meiner Verantwortung! Kommt ein Hund auf uns zu, der ohne Leine ist und den ich nicht kenne (und der keinen sichtbaren oder wirkungsvollen Besitzer hat), dann halte ich den erstmal ab, oder ich gebe meinem Hund den Raum selber zu agieren (wenn ersteres nicht funktioniert). Wenn mein Hund jagt, bleibt er an der Leine bis er sich abrufen lässt oder er bleibt an der Leine, Punkt.

Ich verlange nicht viel von meinen Hunden. Wenn sie gerne Tricks lernen, dann üben wir solche. Wenn nicht, dann nicht. Wenn sie Ball spielen mögen, dann machen wir das (in Maßen) - wenn nicht, dann machen wir das nicht.

Ich unterbreche durchaus ungewolltes Verhalten. Und wenn das Gewalt ist, ok, dann lebe ich damit.

Aber in 99% der Fälle ist meine "Unterbrechung" ein "ey" oder ein "scht" - mehr nicht! Und weder habe ich das verwendete Wort in den Hund geprügelt, noch tue ich es in dem Moment- es wurde verwendet, es führte zu einer kurzen Unterbrechung des Verhaltens (wohl aus Erstaunen über das komische Geräusch) und dadurch konnten wir uns dem Verhalten abwenden. Fertig.

Mit Higgins hab ich heute an einer Ecke Katzen gesehen, die einen Müllbeutel plünderten. Er war sehr aufgeregt und angepsannt, Ohren nach vorne gerichtet. Ich hielt die Leine fest (nicht straff, nur fest so dass sie mir nicht durch die Finger rutscht) und sagte "nein". Er schnaufte kurz, beobachtete aber weiter sehr erregt die Katzen. Ich wartete also ein wenig, und fragte nach einer Weile "können wir jetzt weiter?" Nein, er war noch zu aufgeregt. Also berührte ich ihn mit dem Finger auf dem Rücken (Druck in etwa so viel wie man zur Betätigung seines Smartphones benötigt, um die Diskussion um "Berührung" vorweg zu nehmen) und er zuckte zusammen, schaute mich an, ich sagte "Komm weiter?" und er schüttelte sich und wir zogen weiter.

Ich gebe allerdings zu, hätten alle drei Hunde sich so auf die Katzen fixiert, dann hätte ich da keine Beobachtungs-Session draus gemacht sondern hätte eiskalt alle kurz gehalten und wäre dran vorbei gezockelt.

Respektieren mich die Hunde? Ich hoffe es - würde mal sagen "Ja", aber es gibt dafür keinen wissenschaftlichen Beleg. Wenn der "Napf-Test" irgendeinen Belang hat, dann wäre der ein Indikator.

Vertrauen sie mir? Ja. Ich darf an verletzten Stellen hantieren, darf Zecken herausoperieren und sonstige böse Dinge.

"Führe" ich jetzt die Hunde? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich bin mit Sicherheit nicht der konsequenteste Hundehalter, lass auch mal 5e grade sein und ein "Nein" ist nicht immer absolut sondern nur ein "ja, aber erst später".

Aber ich kann eins sagen: seit ich aufgehört hab, den Kontrolletti mit "Fuß", "Sitz", "Hier!!" und so weiter zu machen, kann ich auf einmal mit Lemmy überall im Ort ohne Leine laufen, ohne dass ich Sorge hätte dass er mal über die Straße ginge. Seit ich aufgehört habe, Gehorsam zu verlangen und stattdessen auf seine Signale reagiere, kommen wir ohne pöbeln, ohne Zeter und Mordie, ohne Prügelei und manchmal sogar ohne Schnüffelkontakt an Hunden vorbei, bei denen das zuvor nicht möglich war.

Ich weiß nicht, ob ich jetzt "führe" - ich weiß jetzt aber, dass ich es VORHER nicht getan hab, auch wenn ich das damals anders sah.

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