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25 Jahre Mauerfall... ;-)


gast

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Da täuscht du dich, die gabs schon vor dem Mauerfall und völlig ohne das Zutun eines Herrn Kohl  :rolleyes:

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Ich war damals elektrisiert, als die Mauer fiel und im Mai danach fuhren mein Mann und ich  mit unserem zweijährigen Sohn in einem riesigen Wohnmobil in den Osten.

Ich wollte möglichst viel sehen, bevor sich alles amerikanisieren würde. Wir hatten keine Kontakte davor in den Osten.

 

Alles war anders, als ich dachte.

Erstens hatten die Menschen enorme Angst vor der Zukunft, was ich sehr erstaunlich fand.

Alle waren enorm freundlich und wissbegierig. Wenn wir mal wieder mit dem riesigen Wohnmobil anhalten mussten und fragen, wo es denn weiterging (schlechte Karten, quasi keinerlei Beschilderung), haben wir regelmässig einen Menschenauflauf verursacht und wurden die unglaublichsten Dinge gefragt..

Es war schwierig, etwas zu essen zu bekommen, aber manchmal bekam man dann etwas, was mich unglaublich an Essen meiner Kindheit erinnerte, z.B. Eis mit selbst eingekochten Stachelbeeren.

 

Alles in allem, wunderbare Tage mit Wunsch auf mehr.

 

Heute ist meine beste Freundin aus Dresden, wir kennen uns seit fast 15 Jahren und wir können uns immer noch die eklatanten Unterschiede zwischen Ost und West aufzählen. Und sind immer noch erstaunt.

 

Ich war mit den Hunden mehrfach an der Ostsee und liebe es dort. An jedem Campingplatz gibt es einen Zugang zu einem Hundestrand. Im Westen muss man kilometerweit fahren.

 

Hundeseminare haben wir auch im Osten besucht, die "Hundefreunde" haben uns dort aufgenommen in einer Form, wie wir es im Westen nicht erlebt haben. 

 

Und ich finde nicht, dass es sich amerikanisiert hat, wenigstens nicht so wie der Westen.

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Ende der Siebziger waren wir auf Verwandtschaftsbesuch in Bitterfeld. Den Grenzübertritt fand ich extrem beklemmend, das Auto wurde ja auch gründlich untersucht - was bin ich froh, dass es diesen Schei* nicht mehr gibt. :yes:

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Ende der Siebziger waren wir auf Verwandtschaftsbesuch in Bitterfeld. Den Grenzübertritt fand ich extrem beklemmend, das Auto wurde ja auch gründlich untersucht - was bin ich froh, dass es diesen Schei* nicht mehr gibt. :yes:

 

 

Ich kanns dir nachfühlen, selbst wenn man in die Tschechei gefahren ist, war es beklemmend und auch da wurde so manches Auto auseinander genommen, wir haben auch mal alles ausräumen müssen :rolleyes:

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Meine Eltern hatten bei Grenzübertritt mal ne Plasteuhr von Wollworth im Kofferraum.

Darauf wurde ihnen vorgeworfen sie schmuggeln. Es gab irgendeine Markierung im Pass und seit dem wurde bei jedem Grenzübertritt das komplette Auto und wir Insassen (ich war ja noch Kind und daher meist bei meinen Eltern) auf links gedreht. Und da wir Westberliner waren (und Flugreisen noch teuer), war das ganz schön heftig. Mein Vater hat sich irgendwann geweigert durch die DDR zu fahren.

Glücklicher weise ist 4 Jahre später die Mauer gefallen und wir konnten endlich ohne das gefilze raus.

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Bei Birx (Thüringen) im Dreiländereck Hessen-Thüringen-Bayern hatte die DDR eine kleine Landzunge, etwa einen halben Fußballplatz. Den konnten sie nicht einzäunen, er war nur mit Pfosten markiert. Es war (enter at your own risk) möglich, von Bayern aus direkt reinzulaufen. Das hatte immer zu Folge, daß von dem Wachturm ein "Verlassen Sie augenblicklich das Staatsgebiet der Deutschen Demokratischen Republik) ertönte, und wenn man nicht sofort reagierte, irgendwie bedenklicher Aktionismus an dem Tor am Sperrzaun auftauchte. In der Innerdeutschen Grenze war ja schon der Meter vor dem Zaun Richtung BRD Staatsgebiet der DDR, die Grenze begann nicht erst direkt am Streckdrahtzaun.

 

Es hatte immer etwas ziemlich befremdliches in der Rhön. Und auch die Pläne bezüglich Fulda Gap hatten alles andere als eine beruhigende Wirkung. http://www.fulda-gap.de/

 

so weit

Maico

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Hier in Wien ist mir erst nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" aufgefallen, dass wir schon ein bisschen isoliert waren. Die Grenze zu Ungarn und zu der (damaligen) Tschechoslowakei sind ja nur 1-2 Stunden entfernt. Wir haben diese beiden Länder dann häufig besucht. Auch Polen und Rumänien. Damals alles wie in einer anderen Welt. Die Aufbruchstimmung war in diesen Ländern einige Jahre lang positiv zu spüren. Mittlerweile herrscht eher Resignation. Die "Verwestlichung" hatte nicht nur positive Folgen.

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eine Eltern hatten Freunde im Osten und wir waren als Kinder immer mal zu Besuch :)

 

An viel kann ich mich nicht mehr erinnern, nur dass wir es ziemlich schwierig fanden das richtige Haus wiederzufinden wenn wir draußen spielen waren, weil alles so gleich und so grau aussah... und dass wir immer in einem riesigen Irrgarten waren...

 

aber fragt mich jetzt bitte nicht, wo wir da genau waren :D keine Ahnung... bin ja selber erst Baujahr 83...

 

Damals haben wir wohl auch oft in Ungarn und Co Urlaub gemacht, damit wir mit den Freunden "von Drüben" zusammen fahren konnten...

 

Als die Mauer fiel hat mein Papa vor Freude geweint :) und seitdem hat er ein paar Mauerstückchen auf seinem Schreibtisch liegen

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Klasse Thema!

 

Allerdings schockiert mich häufig noch sehr, wie wenig die "Vereinigung" in den Köpfen vollzogen ist.

 

Ossis sprechen immer noch alle (!) sächsisch - man sollte mal einem Bayern sagen, dass alle Wessis nur Köllner Dialekt sprechen *g* - sie leben hinterm Mond und kennen nix ...

Wessis sind immer noch überheblich und alle reich ...

 

Schade!

Auch sind noch so viele falsch-Informationen über beide "Seiten" im Umlauf. Echt traurig. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Vereinigung bewusst sabotiert wird (Medien, Politiker etc.) und bewusst immer wieder aufgehetzt wird (alle Gelder fließen in den Osten *blabla*, alle Wessis haben Arbeit *blabla*). Wieso z. B. gibt es immer noch getrennte Renten als Beispiel?

 

Da wundert man sich, warum im Auslandstierschutz nicht viel vorwärts geht. Dabei bekommen nicht mal Deutsche mit Deutschen innerhalb von 25 Jahren die Veränderung im Kopf hin.

Ich baue auf die nächste Generation, sowohl hier in D als auch bei dem Thema "Europa", die Generation, die es eben einfach nie anders erlebt hat.

 

Etwas mehr von der hier erwähnten ehrlichen Neugier aufeinander, Informationen direkt vor Ort und nicht aus B***D, mehr Toleranz und mehr "Einigkeits-Gefühl" wünschte ich mir.

 

lg Yvonne

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Fusselnase

Die Menschen vergleichen ihren Status immer mit dem anderer - und natürlich nur mit denen, die mehr haben. Dann kann man jammern, wie schlecht es einem doch geht und hat auch gleich einen Schuldigen.

Schlauer wär´s ja, mit denen zu vergleichen, die weniger haben (wenn das Vergleichen überhaupt schlau ist), d. h. einen realistischen Blick auf das Ganze zu haben. Denn die meisten Menschen haben deutlich weniger als wir. Meist denken wir nur an Konsumgüter, aber es geht  auch um Freiheit und Sicherheit.

 

Ein Problem ist aber auch, dass unterschiedliche gesellschaftlich-kulturelle Hintergründe auch zu Fehlinterpretationen führen können. Beispiel (ich sage jetzt der Einfachheit halber mal "Ossi" und "Wessi"): Ein Ossi kommt in ein mäßig besuchtes Lokal, schaut, wer schon da ist und setzt sich dann zu ihm oder zumindest in die Nähe, um ein Gespräch anzufangen - egal ob er ihn kennt oder nicht.

Ein Wessi kommt in ein Lokal, schaut, wer schon da ist und setzt sich mit deutlichem oder größtmöglichem Abstand zu ihm hin.

Der Ossi interpretiert: Wessis sind unkommunikativ, mögen keine sozialen Kontakte, wollen nur für sich sein, sind egoistisch und überheblich.

 

In Wirklichkeit sind das aber nur unterschiedliche gesellschaftliche Regeln. Der Wessi ist vielleicht ein total freundlicher, aufgeschlossener Mensch. Vielleicht auch nicht. Aber es gilt als unhöflich, sich so nah an jemanden zu setzen, der vielleicht seine Ruhe haben will.

 

Das gibt es auf allen möglichen Ebenen und natürlich gleichermaßen auf beiden Seiten. Irgendwie sind wir ja doch aus einem Holz geschnitzt. Die verklärte Sicht auf die Vergangenheit ist wohl auch den meisten Menschen bekannt - früher war sowieso immer alles besser.

Die Brötchen haben früher im Osten besser geschmeckt, aber im Westen auch (weiß ich noch ganz genau)! ;)

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