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Erziehung


gast

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Ausgehend von dieser grundlegenden Definition

 

Erziehung: Alle Maßnahmen, die Kindern und Jugendlichen die Fähigkeiten vermitteln sollen, die sie zum Leben brauchen.

 

wäre Erziehung auf den Hund übertragen

 

Alle Maßnahmen, die dem Hund die Fähigkeiten vermitteln sollen, die er zum Leben in der Menschenwelt braucht.

 

Anhand dieser Definition dürfe klar sein, dass es vieler Fähigkeiten bedarf, die ein Leben in dieser Welt ermöglichen.

Maßnahmen sind dabei zielorientierte Handlungen/Regelungen, wobei nicht vergessen werden darf, dass solche Maßnahmen teilweise bewusst, teilweise unbewusst ergriffen werden. 

 

Alle Menschen sind als Kinder/Jugendliche erzogen worden, und viele der dabei wirksam gewordenen Maßnahmen bestimmen das Handeln des jeweiligen Menschen. Das heißt, es gibt Maßnahmen die wir übernehmen (bewusst/unbewusst), aber auch Maßnahmen, die wir bewusst nicht übernehmen, weil sie als nicht richtig empfunden werden.

 

Dass Maßnahmen auch von anderen Faktoren beeinflusst werden (Überlieferungen/Traditionen, gängige Meinungen, Umfeldbedingungen) sollte klar sein, ist aber (zunächst) nicht Thema.

 

Was aber auch deutlich sein sollte: Es reicht nicht zum Leben, wenn nur EINE Fähigkeit über verschiedene Maßnahmen vermittelt werden soll.

 

Es gibt aber grundsätzliche Fähigkeiten, die notwendig sind um andere Fähigkeiten vermitteln zu können.

 

Als Beispiel beim Hund: Für mich ist da die Bereitschaft des Hundes zur Kooperation zwingend notwendig, um eine Jagdmotivation beeinflussen zu können.

 

Basisvoraussetzung ist für mich in den ersten Wochen/Monaten des Zusammenlebens mit einem Hund ein Vertrauen in mich als Menschen.

 

Das hat oberste Priorität für mich.

 

Daneben gibt es noch zwei weitere gezielte Lektionen, die in ganz kleinen Schritten aufgebaut werden:

 

1. Das freudige Kommen zu mir als Mensch. Wird benötigt für einen späteren, signalkodierten Rückruf.

2. Der Einsatz der Leine. Mein Umfeld erfordert teilweise den Einsatz der Leine. Deshalb ist mein Ziel, das Anlegen und gemeinsame Gehen an der Leine als sowohl Selbstverständlich als auch nichts Negatives zu etablieren.

 

Ganz nebenbei werden noch Kommunikationssignale eingeführt, um überhaupt erst eine Basis zu schaffen, die dem Hund signalisiert: Es ist eine Kommunikation mit meinem Menschen möglich. 

Dass ich als Mensch dabei auch auf die Signale meines Hundes achte, halte ich für selbstverständlich. Diese richtig zu Interpretieren ist notwendig, um das Vertrauen beim Hund zu schaffen, sich dem Menschen nicht nur mitteilen zu KÖNNEN, sondern auch hinsichtlich seiner Motivationen und Bedürfnisse berücksichtigt zu werden.

 

Diese Basis benötige ich unbedingt, um überhaupt eine Möglichkeit der Erziehung von z. B. bestimmten Eigenschaften wie der Jagdmotivation zu haben.

 

 

 

 

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KleinEmma
vor 55 Minuten schrieb marcolino:

Erziehung: Alle Maßnahmen, die Kindern und Jugendlichen die Fähigkeiten vermitteln sollen, die sie zum Leben brauchen.

 

wäre Erziehung auf den Hund übertragen

 

Alle Maßnahmen, die dem Hund die Fähigkeiten vermitteln sollen, die er zum Leben in der Menschenwelt braucht.

 

Ich würde noch weitergehen, bzw. beide Aussagen zusammenfassen: "....., die er zum Leben in der Hunde- und Menschenwelt braucht". Ich finde, auch die Möglichkeit, das Repertoire der hündischen Kommunikation zu erweitern, sollte Teil der Erziehung sein: Fähigkeiten im Umgang mit Artgenossen fördern. Das scheint oft zu kurz zu kommen. Mir fällt hier (Spanien) immer wieder auf, wie vorsichtig, fast schüchtern, deutsche Hundehalter mit ihrem angeleinten Hund auf mich zukommen und fragen: Darf mein Hund Kontakt mit ihrem haben? Und: Ich sage dann Ja und die Menschen freuen sich wie Bolle. Dieses Phänomen ist mir auch aufgefallen, als ich in Deutschland für ein paar Wochen war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Tyrshand

Ist mir irgendwie zu vermenschlicht.

Hach bin ich froh einen so ungangepassten Hund zu haben, der diese Vorgaben und Pläne, die man so hat wie das alles abzulaufen hat etc. alle über den Haufen wirft und der sich nicht verbiegen lässt.

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vor 1 Stunde schrieb marcolino:

Alle Maßnahmen, die dem Hund die Fähigkeiten vermitteln sollen, die er zum Leben in der Menschenwelt braucht.

 

Das sehe ich zu sehr unilateral. Ich gestehe dem Hund zu, das er nicht alle Dinge können muß, die er zum Leben in der Menschenwelt brauchen sollte. Warum: Weil allein hier schon soviel Interpretationsspielraum ist, das die Definition per se nicht griffig ist.

Außerdem gilt im Gegenzug: Auch der Hundehalter sollte soviel Fähigkeiten haben, um einem Hund ein Leben in einer Hundewelt (welche immer das ist) zu ermöglichen.

 

Mir ist das im Grunde zu schwammig. Vieles, was unter obiger Definition als Erziehung bei manchen gilt, wäre in meinen Augen Dressur. Eben, weil schwammig.

 

so weit

Maico

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KleinEmma

Manche "Dinge" sind doch für den Hund teilweise lebensnotwendig zu lernen, weil er sonst womöglich gefährdet ist. Ich denke da an Straßenverkehr oder dass Fahrzeuge keine Jagdobjekte sind usw. Rückruf ist für mich wesentlicher Teil der Erziehung, damit ich meinen Hund (und auch andere Menschen) halt vor solchen oder anderen Gefahren bewahren kann.

Klar verbiege ich damit meinen Hund, der vielleicht sonst über die Straße rennen würde oder ein Motorrad jagen möchte. 

 

Aber, hier wird mir beim Schreiben auch klar, dass jeder andere Prioritäten setzt. Ich erziehe immer so, dass mein Hund so viel wie möglich im Freilauf sein kann. Für andere ist das vielleicht nicht so wichtig. 

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Tyrshand
vor 8 Minuten schrieb mikesch0815:

 

Das sehe ich zu sehr unilateral. Ich gestehe dem Hund zu, das er nicht alle Dinge können muß, die er zum Leben in der Menschenwelt brauchen sollte. Warum: Weil allein hier schon soviel Interpretationsspielraum ist, das die Definition per se nicht griffig ist.

Außerdem gilt im Gegenzug: Auch der Hundehalter sollte soviel Fähigkeiten haben, um einem Hund ein Leben in einer Hundewelt (welche immer das ist) zu ermöglichen.

 

Mir ist das im Grunde zu schwammig. Vieles, was unter obiger Definition als Erziehung bei manchen gilt, wäre in meinen Augen Dressur. Eben, weil schwammig.

 

so weit

Maico

 

 

Entschuldigt bitte meine vorherige zu knappe Aussage.

Das Zitierte meine ich so grob.

Ich kann nur hier gerade nicht ausführlich und lange schreiben. Später dann.

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@KleinEmma Eigentlich gehört doch aber deine Ergänzung völlig selbstverständlich zu den Fähigkeiten, die ein Hund in dieser Menschenwelt benötigt.

Natürlich gibt es Halter, die ihren Hund völlig isoliert von anderen Hunden halten.

Aber normalerweise leben wir in einer Welt, in der Hunde auch auf andere Hunde treffen. Die Fähigkeit, mit diesen anderen Hunden in einer Koexistenz leben zu können, gehört mit zu den Fähigkeiten die benötigt werden.

 

Natürlich ist dein Einwand aber häufig genau der Punkt, an dem es zu hapern scheint, und deshalb zu Problemen führt. Deshalb finde ich es sinnvoll, diesen auch besonders hervorzuheben :)

Aber zu den notwendigen Fähigkeiten gehört er normalerweise dazu (Ausnahme: siehe vor).

 

@mikesch0815 Natürlich ist das schwammig. Das sind grundsätzliche Aussagen immer - vor Allem wenn man schon eigene Interpretationen im Kopf hat.

Worin siehst du hier eine Einseitigkeit? Erziehung ist in ihrer Ausübung natürlich keine Einbahnstraße - Aktio und Reaktio.

Deshalb hatte ich auch den Hinweis gegeben, dass Maßnahmen nicht zwingend bewusst erfolgen. Auch dass man Abstriche bei der Erziehung machen sollte, weil man die Möglichkeiten des Hundes berücksichtigen muss, wird in der Definition nicht per se verneint.

 

 

Vermenschlicht finde ich daran allerdings gar nichts. Erziehung findet überall - zumindest im Bereich der Säugetiere - statt.

 

Das einzige was ich mir erlaubt habe ist, die Erziehung auf "Menschenwelt" zu fokussieren.

 

Das trifft automatisch zu, sobald ein oder auch mehrere Menschen mit einem Hund in einer Gemeinschaft leben.

 

Darum geht es doch bei Erziehungsfragen hier im Forum.

 

 

 

 

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Alivion

Also ich finde es schon richtig, was marcolino da schreibt... Es ist einfach nötig, den Hund zu erziehen, nicht nur für den Hund, damit er beim Jagen eines Autos nicht vom Auto überfahren wird, sondern auch für andere Menschen und Hunde - zu deren Sicherheit. Und meiner Meinung nach regelt man das entweder, indem man mit dem Hund kooperiert und ihm als Gegenzug dafür auch Handlungsfreiraum lässt (zum Beispiel, wenn der Hund sich gut zurückrufen lässt --> viel Freilauf) oder auf eine weniger artgerechte Art, indem man den Hund nur an der Leine hält und ihm im schlimmsten Fall einen Beißkorb verpasst.

Klar gibt es auch da noch das Sahnehäubchen oben drauf, die "Dressur". Zum Beispiel darf mein Hund nicht über den Bordstein und muss sich immer Hinsetzen am Ende eines Bordsteines, bevor er über die Straße darf. Dafür darf er aber auch a) sich freier auf dem Bordstein bewegen und b) schneller auf die andere Straßenseite. Für den ein oder anderen mag das zu viel (und zu vermenschlicht) sein, aber ich finde, an dem ist meiner Meinung nach nichts verwerfliches, wenn der Hund im Gegenzug etwas bekommt und er auch Spaß an der "Arbeit" hat.

 

Des weiteren ist die Übertragung von Mensch auf Hund (im Sinne der Vermenschlichung) in dem Fall nicht so vorhanden, weil die Erziehung ganz anders funktioniert. Im Vordergrund steht bei beiden die Funktion in der Gesellschaft, aber die Umsetzung und das Ergebnis sind ganz anders. Einem Kind muss man oft nur sagen, dass es nicht auf die Straße laufen soll, weil es vom Auto überfahren werden kann. Der Hund versteht nicht, warum er nicht auf die Straße darf, er weiß nur, dass die Bordsteinkante seine Grenze ist und dass er dafür eine Belohnung kriegt. Er versteht auch nicht, dass er, wenn er die "Regel" nicht einhält, zum Beispiel an die Leine muss (im Gegensatz zum Hausarrest beim Kind). Also ist für ihn das Konzept der Freiheit anders. Dementsprechend ist die Gewährung von Freiheit auch nur dazu da, um dem Hund einen halbwegs artgerechten Auslauf zu bieten. Psychologische Gründe lasse ich da jetzt mal weg.

 

Oder war mit Vermenschlichung die Übertragung der Regeln der Menschen auf den Hund gemeint? :huh:

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