Fräulein Furchtlos

[Fusselnase]

Was für eine Geschichte. Toll!

[federica]

Nazumi ist ja nach wie vor in manchen Situationen in geschlossenen Räumen eher sehr vorsichtig, draußen Räuber und drinnen von Zeit zu Zeit scheues Reh. Ist ihr etwas unheimlich, wie bspw. ich mit Laptop, flüchtet sie sich zu ihrer Beschützerin Mine auf´s Kissen. Irgendwie hat sie Mine, die ja jetzt auch offiziell eine Heldin ist, schon recht früh als ihre große starke Schwester auserkohren. Mine wird von Nazumi vorbehaltslos geschätzt und bewundert, in letzter Konsequenz ist wohl sie ihr Fels in der Brandung und mangels menschlicher Prägung in ihrem bisherigen Leben leider nicht ich.

 

Nun ist es mir endlich gelungen Fotos von Nazu´s Blick einzufangen, wenn ich ihr unheimlich bin und sie sich lieber an Mine (fest)hält. Dieses kleine weiße Pelztier hat eine derart unglaublich vielseitige Mimik.

 

 

Die Bilder sind von schlechter Qualität, weil ich sie von meinem alten Handy gemacht habe, es schon spät am Abend war und ich keinen Blitz hatte, aber ich finde sie sprechen Bände. Auch das Größenverhältnis ist mal richtig schön zu sehen. Nazumi wirkt ja irgendwie immer größer als sie tatsächlich ist. Schon erwähnt? Ich liebe die beiden Fellmonster

 

 

[Andrea und ER]

BOAH! Deine Eingebungen sind aber echt nicht von Pappe! 

Da sieht man es mal wieder, man sollte viel öfter auf sein Bauchgefühl hören - und auf seinen Hund schauen. Tolle Geschichte! 

Zum mageren Aussehen von Aragon: würde ich Oggi 5 Tage nicht füttern, der wäre Skelett mit Pelle! Das geht ganz schnell. Zunehmen dauert meist viel länger bis man es sieht. 

 

Und Nazus Blick auf den Bildern spricht Bände, diese seltsamen Zweibeiner bleiben noch rätselhaft und uneinschätzbar.

[Fusselnase]

Vielleicht sieht sie auch nicht mehr allzu gut. Berta hat in ihren späten Jahren auch öfter mal so geguckt.

[federica]

Kerstin, ich hab jetzt mal prompt einen Sehtest gemacht, soweit ich das überhaupt selber kann. Sie schaut zumindest auf einer Distanz von drei bis vier Metern in alle Richtungen in die ich zeige und sonst ist mir da jetzt noch nichts aufgefallen. Ihre Augen sind für ihr Alter auch nicht sehr getrübt, sondern recht klar und übrigens wunderschön bernsteinfarben im Sonnenlicht.

 

In dem Moment der Bilder hab ich sie gerufen, mit Laptop auf dem Schoß, der ihr ohnehin schon immer suspekt ist, weil da manchmal fremde Stimmen rauskommen. Die sind zu gruselig. Ihr Blick geht dann immer sofort zu Mine. "Mhhh, die liegt auch noch.", dann zu mir: "Ne, ich komme nicht. Mine muss ja auch nicht kommen. Ich geh dann vorsichtshalber mal zu ihr. " und schwupp klebt sie an ihr.

 

Mir kommt es eher so vor, als fühlt sie sich in geschlossenen Räumen generell unwohler und unfreier als draußen. Und je mehr ich sie locke, desto weniger ist sie bereit zu kommen. Draußen wiederum ist sie wirklich das genaue Gegenteil. Eine Einserschülerin und absoluter Streber, was den Rückruf angeht. Sie hört da mittlerweile flotter als Mine, die ja eigentlich auch immer recht vorbildlich war. Nazu fliegt förmlich zu mir, wenn sie gerufen wird.

 

Generell ist sie übrigens der Hund, der bisher am säuerlichsten gucken kann. Kürzlich waren wir beim Hundefriseur den restlichen Filz am Schwanz und an den Pobacken entfernen. Sie guckte da so stinkesauer. Der Knüller war die getrocknete Entenbrust, die sie im Stehen auf dem Friseurtisch mit genau dem gleichen Gesichtsausdruck gierig verschlungen hat. Innerlich angefressen und stinkesauer ohne Ende und dennoch kauend. Wirklich nach dem Motto: "Her damit, bei all der Schmach ist das wohl das Mindeste." Die Scheu vor geschlossenen Räumen verliert sich übrigens in Aussicht auf eine Leckerei recht schnell

[federica]

Wir melden uns mal wieder nach einem Morgenspaziergang

 

Nazu ist nun fast fünf Monate hier und ich denke, sie ist angekommen und fühlt sich wohl

 

 

 

Wenn ich mir heute vorstelle, dass dieser lauf- und entdeckungsfreudige Hund die letzten dreizehn Jahre in diesem kleinen Gehege und der tagtäglichen Monotonie und dem ohrenbetäubenden Lärm ausharren musste, wird mir schlecht. Sie liebt es so unglaublich sehr herumzuflitzen und die Gegend zu erkunden. Jeden einzelnen Morgen wenn wir rausgehen, huscht ein Strahlen über dieses Minieisbärengesichtchen. Sie schaut mich an, dann zuckt sie mit ihrer Schnauze kurz fragend in meine Richtung, während sie schon hin und her trippelt und wenn ich dann sage: "Lauf Nazumi, lauf." rennt sie fröhlich hoppelnd los. Es ist egal, ob es schneit, ob es regnet oder ob die Sonne scheint, Nazu genießt die Bewegung und das Rumstöbern. Man kann uns wahrlich immer wieder zu der Entscheidung gratulieren einen alten Hund aufgenommen zu haben. Zu sehen, wie die entstandenen Ängste aus der Zeit im Tierheim von ihr abfallen, macht richtig Freude.

 

Unsere schöne Ömi

 

 

 

 

Hundebegegnung "So richtig?"

 

 

 

"Ne, also ich bell dann vorsichtshalber doch noch mal  "

 

 

[Fusselnase]

Herrlich!!

 

Und ja, ich gratuliere euch zu dieser Entscheidung!

[Ninchen0_15]

Ich auch!

Und ich freu' mich sehr für die Omma!

[federica]

Danke ihr beiden

 

... und Kerstin, hättest du mir bei der Ömi Eisbär nicht so lieb zugeredet, wär vielleicht auch die Nazu gar nicht hier, weil ich gar nicht erfahren hätte, wie viel Freude so´ne Rentner-WG mit sich bringt. Nur, dass sie keinen Kaffee kochen kann, finde ich schade

 

Gestern Nachmittag hab ich zum allerersten Mal eine Kuvasz-Hündin in echt und in Aktion erlebt. Mine hatte wirklich Respekt und die Kommunikation zwischen den beiden Hündinnen war sehr beeindruckend. Allein durch die Größe war das Kräfteverhältnis von vorn herein klar. Die Begegnung war angespannt, aber beide waren daran interessiert nichts eskalieren zu lassen und sich doch auch ein bisschen kennenzulernen - ein wahres Kommunikationsschauspiel über mehrere Minuten.  

 

Nazumi interessiert Größe und Anliegen ihres Gegenübers nach wie vor nicht die Bohne, wenn sie der Meinung ist, der andere Hund hat Abstand zu halten, dann ist das für sie so und das setzt sie auch, wenn ich nicht eingreife mit Abschnappen durch. Erkennbar ist allerdings, dass sie sich mittlerweile wirklich recht gut an mir orientiert und so verlaufen unsere Hundebegegnungen zusehens entspannter. Sie ist nicht unverträglich, aber sehr eigen und unterscheidet da auch nicht zwischen den Geschlechtern.

 

Hier noch ein paar Porsche-Flitzibilder von gestern Nachmittag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Andere gehen Gassi, Nazumi fliegt Gassi   Ich vermute auch ganz stark, dass der einzige Grund, weshalb sie so super auf den Rückruf hört, der ist, dass sie ja dann wieder rennen kann.

[Fusselnase]

Ab und zu hört eben auch mal einer auf mich!