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Viele Fragen zum Ersthund aus dem Tierschutz


schurli

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segugiospinone

Ich kann ihm z. B. ein Leckerli vor die Nase halten, und wenn er den Rüssel danach reckt die Hand mit dem Leckerli nach hinten über seinen Kopf führen. Dann setzen sich Hunde in den allermeisten Fällen automatisch hin. Das koppelt man dann mit dem Kommando und/oder mit einem Handzeichen.

Oder aber man wartet, bis der Hund sich von selbst hinsetzt.

 

Ich finde, die lernen irre schnell, wenn´s ums Leckerlimampfen geht (man kann natürlich auch anders belohnen, je nach Hund). :)

 

Abgesehen davon, dass mir das Kommando "sitz" auch nicht so wichtig ist. Brauche ich eigentlich nicht.

 

Genau SO haben es unsere Hunde gelernt. Und zwar echt fix. Sogar die Hunde, die erst mit 11, 13 oder 14 Jahren zu uns kamen. Von wegen, alte Hunde aus dem Ausland, die nichts kannten, lernen nichts mehr. DIE sind pfiffig *g*

Und das, was Bubuka zu den Mittelmeerkrankheiten schreibt, kann ich zwar nicht unterschreiben, denn von den knapp 20 Hunden, die bisher aus dem Ausland zu uns kamen, hatte KEINER Leishmaniose, 1 hatte und hat chronisch Ehrlichiose und Hepatozoonose (ist bei einem Hund aus Sardinien leider auch nicht selten) und 3 hatten Herzwürmer/Dirofilaria. Also war nicht mal ein Viertel der Hunde erkrankt. Und außer Morando, der Ehrlichiose hat, wussten wir es im Vorfeld, dass die Hunde erkrankt sind. Bei Morando wussten wir jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit einer Erkankung besteht, weil die Hunde auf Sardinien nicht getestet wurden und eben Ehrlichiose und Hepatozoonose dort verbreitet ist.

Wir haben auf unserer Homepage interessante Links zu den Mittelmeerkrankheiten genannt: http://www.cani-italiani.de/mittelmeerkrankheiten/ Man darf sich keinesfalls vom Begriff täuschen lassen, denn diese Krankheiten gibt es auch in Ländern, die nicht ans Mittelmeer grenzen.

Ansonsten sollte man einfach mal eine Zeitlang in diversen Portalen die Anzeigen diverser Tierschutzorgas lesen. Genau lesen. Sind alle Hunde unkompliziert und können zu Kindern, Rentnern, Katzen, Kleintieren usw. würde ich schon kritisch nachfragen. Und ganz wichtig: Bitte NICHT sauer sein, wenn eine Tierschutzorga sagt, dieser oder jene Hund passt nicht. Das ist KEIN böser Wille, KEINE Schikane, sondern dient dem Wohl von Interessent und Hund. Wir haben derzeit eine wirklich extrem ängstliche Hündin in der Vermittlung. Fatal nur, dass sie extrem süß aussieht. Ich weiß gar nicht, wie viele Anfragen wir für sie schon hatten. Von Leuten, die es oft wirklich gut meinen, aber absolut keine Ahnung haben, was EXTREM ÄNGSTLICH bedeutet. Solche Hunde kann man nicht mal eben schnell ins Geschirr packen, an die Leine nehmen und mit ihnen Gassi gehen. Diese Vierbeiner leben oft die ersten Monate hinter der Couch und kommen nur nachts hervor, um zu fressen, zu trinken und auch - logischer Weise im Zimmer - ihr Geschäft zu verrichten. Die oft lapidaren Aussagen "Ach, das kriegen wir schon." oder "Wir hatten schon einen sehr ängstlichen Hund, der brauchte 4 Wochen, bis wir ihn ohne Leine laufen lassen konnten." zeigen deutlich, dass die Leute sich nicht vorstellen können (woher auch), was ein extrem ängstlicher Hund für das Miteinander bedeutet.

Aktuell habe ich eine Anfrage für einen Hund: Er muss (wenn er denn vielleicht im Mai nach Deutschland kommen würde) bis zum Sommer frei laufen und 6 Stunden alleine bleiben können. Tja, wie soll ich solch eine Garantie geben können? Gehe ich das Risiko ein, dass es nicht klappt?

Bei Katzen würde ich immer einen Hund empfehlen, der schon auf einer Pflegestelle mit Katzen zusammenlebt. So wie Ulisse: http://www.cani-italiani.de/zuhause-gesucht/rueden/ulisse/, der jedoch als Manko die Leishmaniose-Erkrankung hat.

Eine Rückgabe eines Hundes an die Tierschutzorga sollte im Notfall immer möglich sein und es sollte auch Hilfe geboten werden, wenn ein Hund schwer erkrankt und hohe Behandlungskosten anfallen. Denn wenn irgendwer garantiert, dass der oder die Hunde der Orga gesund sind, würde ich schon skeptisch sein. Für Gesundheit gibt es leider keine Garantie und meine Erfahrungen sind da auch so, dass ein vermeintlich gesunder Hund (auch ein junges Tier) todkrank sein kann.

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schurli

Na gut, der Thread geht jetzt eh schon viel zu lange. Ich bedanke mich für die vielen Antworten auch wenn sich nicht alle auf meine eigentlichen Fragen bezogen haben ^_^ . Ich werde mich weiter über inländische Tierheime und ausländische Vereine informieren und mir überlegen ob ich das Mittelmeerkrankheitsrisko eingehen werde oder nicht. 

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segugiospinone

.... und mir überlegen ob ich das Mittelmeerkrankheitsrisko eingehen werde oder nicht. 

 

Beachte dabei, dass es durchaus auch Mittelmeerkrankheiten gibt, die es bei in Österreich oder Deutschland geborenen Hunden geben kann. Anaplasmose, Babesiose, Borreliose zum Beispiel.

Ansonsten viel Spaß beim Informieren!

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Ich kann ihm z. B. ein Leckerli vor die Nase halten, und wenn er den Rüssel danach reckt die Hand mit dem Leckerli nach hinten über seinen Kopf führen. Dann setzen sich Hunde in den allermeisten Fällen automatisch hin. Das koppelt man dann mit dem Kommando und/oder mit einem Handzeichen.

Oder aber man wartet, bis der Hund sich von selbst hinsetzt.

 

Ich finde, die lernen irre schnell, wenn´s ums Leckerlimampfen geht (man kann natürlich auch anders belohnen, je nach Hund). :)

 

Abgesehen davon, dass mir das Kommando "sitz" auch nicht so wichtig ist. Brauche ich eigentlich nicht.

Danke Fusselnase für die Antwort. Leider sind alle beide Hunde so drauf gewesen, wenn sie ein Leckerli sahen, rannten sie wie von der Tarantel gestochen rum und vergaßen alles Andere. Sich brav nach hinten setzen funktionierte bei ihnen nicht, dann ginge es eher los mit Rumrennen. Wie gesagt, da war bei meinen Hirn abgeschaltet. Nur mit Lob hats geklappt. :)

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In Polen sind unverträgliche Hunde, Hunde, die keine Katzen kennen und nicht sanftmütig sind, die Ausnahme.

Außerdem sind die polnischen Hunde sehr gut auf alles geprägt. Nicht geprägte Hunde sind die Ausnahme.

Ich arbeite seit vielen Jahren mit polnischen Tierschützern zusammen und kenne sehr, sehr viele Hunde.

 

Ja, das habe ich auch nicht bestritten.

Die Hunde in den südlichen Ländern sind meistens auch gut sozialisiert und auf den Menschen geprägt, aber sie haben eben oft die Mittelmeerkrankheiten.

Hunde aus Russland, Rumänien, Ungarn usw. haben sehr oft als Straßenhund gelebt und kennen vieles nicht.

 

Das sollte ein Hundeanfänger halt wissen. Man kann Glück haben oder auch nicht.

Sie haben diese Krankheiten oft aber pauschal sicher nicht jeder Zweite. Denn in meinem Umfeld waren sehr viele südländische Hunde, gerade vom Mittelmeer. Eine Dame hatte sogar gleich drei an der Zahl und dann gab es noch ein halbes Dutzend weitere Spanier und Spanierinnen, von denen KEINER eine Mittelmeerkrankheit hatte. Auch hier kann man Glück haben oder auch nicht. Ansonsten kann man den Tieren alles beibringen und zeigen. Deutsche Hunde kennen oft noch weniger als Straßenhunde, wenn diese deutschen Hunde kaum rauskommen. Mein Spanier konnte zum Beispiel SOFORT am Fahrrad laufen, der deutsche Pflegehund konnte nicht mal ein Fahrrad sehen, ohne ein riesen Theater zu machen, geschweige denn Kinderwagen und Kinder schon gar nicht. Da war mein Spanier immer ganz cool.

 

Wie hier schon eine andere Userin sagte, man sollte nicht immer alles so pauschalisieren.

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Na gut, der Thread geht jetzt eh schon viel zu lange. Ich bedanke mich für die vielen Antworten auch wenn sich nicht alle auf meine eigentlichen Fragen bezogen haben ^_^ . Ich werde mich weiter über inländische Tierheime und ausländische Vereine informieren und mir überlegen ob ich das Mittelmeerkrankheitsrisko eingehen werde oder nicht. 

Wie gesagt Schurli, Du kannst mit Südländern Glück haben oder nicht, auf die Krankheiten bezogen. Genauso mit den deutschen Tierheimhunden. Bei uns ist das damals wie heute aber mit den deutschen Hunden so eine Sache. Die meisten sind dort im Durchschnitt schon zwischen 8 und 10 Jahre, sind Abgabetiere, weil sie griffig sind ODER weil der Besitzer sich vor Alterskrankheiten scheute. Die Mehrzahl sind auch große Hunde. Und das ist auch immer so eine Sache, wenn sie mal krank werden und man sie tragen muss. Ich habe in einem deutschen Tierheim dann durch Zufall meinen Spanier gefunden. :wub: Viel Glück und Erfolg ;)

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Sie haben diese Krankheiten oft aber pauschal sicher nicht jeder Zweite.

 

Du kannst Dir die Zahlen ja mal ansehen. Die betreffen nur die Leishmaniose. Die anderen Krankheiten gibt es auch noch.

Stammen von Parasitus.ex

 

Natürlich ist nicht jeder 2. Hund betroffen, wie bei einem Abzählreim. Aber statistisch gesehen ist jeder 2. Hund betroffen bei 50 %. In Frankreich und Italien liegen die Zahlen sogar noch deutlich über 50 %.

 

"In Südeuropa ist Leishmaniose heute ein sehr ernst zu nehmendes Problem.

Die Leishmaniose-Situation hat im mediterranen Raum in den letzten 20 Jahren dramatisch zugenommen.

Regionale hohe Prozentzahlen infizierter Hunde sind bekannt:

Frankreich (Provence) 66 %

Italien (Sizilien) 60 %

Griechenland (Peloponnes) 22 %

Portugal 20 %

Spanien (Andalusien) 42 %

Spanien (Mallorca) 52 %

Diese Prozentzahlen infizierter Hunde sprechen für sich, daher soll Leishmaniose hier an erster Stelle stehen und ausgiebig behandelt werden. Denn die Leishmaniose gilt auch heute noch als nicht heilbar bei Hunden, die Sterblichkeitsrate erkrankter Hunde ist sehr hoch."

 

 

http://parasitosen.de/images/downloads/traumhund/traumhund.pdf

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Kannst Du anhand der Zahlen trotzdem nicht pauschalisieren, denn es gibt noch viel mehr Mittelmeerländer, aus denen die Hunde stammen, wie die Kanaren, sind hier vergessen oder das Festland von Spanien. Es sind immer Gebietsauszüge wie Andalusien. Mallorca, da kommt mein Hund her. Der ist dann von DORT "jeder 1. Hund", da er frei von den Krankheiten ist. DAS betrifft mit "jedem 2." der das hat, also nur Mallorca, der Rest hat eine niedrigere Prozentzahl, und es fehlen eben auch noch andere Länder.

 

Ich will Leihosmaniose nicht verharmlosen. Man sollte auch über Mittelmeerkrankheiten nachdenken, keine Frage. Aber so extrem pauschal, wie Du es eingangs wiederholt genannt hast, ist es zum Glück nicht. Im Übrigen kommen auch immer mehr Mittelmeerkrankheiten zu uns, durch die Einfuhr der Parasiten aus diesen Ländern. Man muss auch schon aufpassen mit den heimischen Hunden, wegen immer mehr infizierter Zecken.

 

Du siehst ja, dass @

segugiospinone das gleiche schreibt, ähnliche Erfahrungen hat, wie ich sie beschrieben von meinem Umfeld her.

 

Im Übrigen, ein frohes und gesegnetes Osterfest DIR und auch @all ;)

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Fusselnase

Ich will Leihosmaniose nicht verharmlosen. Man sollte auch über Mittelmeerkrankheiten nachdenken, keine Frage. Aber so extrem pauschal, wie Du es eingangs wiederholt genannt hast, ist es zum Glück nicht. Im Übrigen kommen auch immer mehr Mittelmeerkrankheiten zu uns, durch die Einfuhr der Parasiten aus diesen Ländern. Man muss auch schon aufpassen mit den heimischen Hunden, wegen immer mehr infizierter Zecken.

 

 

Das ist ja eher ein Argument gegen Auslandshunde. Wichtig ist, dass man infizierte Hunde sehr gut gegen Zecken schützt, damit sie die Erreger nicht weiter verbreiten (also die, über Zecken übertragen werden. Das gilt natürlich auch für deutsche Hunde!). Und dass man Auslandshunde regelmäßig nachtestet, ich denke, damit sollte ein ausreichender Schutz auch für andere Hunde gewährleistet sein. Man darf nicht vergessen, dass sich diverse Krankheiten vor allem dort ausbreiten, wo man sich nicht drum kümmert. Ein Canile in Süditalien, in dem viele LM+.Hunde mit vielen nichtinfizierten zusammengepfercht sind ohne dass sich jemand um sie kümmern würde, ist natürlich ein prima Verbreitungsort für diese Krankheit. Das ist hier glücklicherweise ja ganz anders.

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