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Junghund und Treppe...


Lujana

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Ich würde auf alle Fälle generell dafür sorgen dass die Treppe nicht glatt ist. Eine Holztreppe ist zwar sehr schön aber wenn der Hund darauf ausrutschen kann ... eben nicht mehr wirklich. 

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... oder die Kinder. Aber schön, dass der Hund die Trepen nun läuft. Warum auch immer. :D

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vor 6 Stunden schrieb Estray:

 

Und das klingt so, wie der alte Zopf, dass man Angst ignorieren soll, um sie nicht zu verstärken. 

[...]

Kann mit dem Satz nix anfangen. Soll man den Hund nun einfach die Treppe hochziehen und über die Schwelle schieben? Wie lebt man diese Weisheit in der Praxis?

 

Zum 1. Satz: nein, ich bin sehr dafür, die Furcht / Angst wahrzunehmen und dem Hund zu zeigen dass man sie wahrnimmt.

 

Ein Beispiel aus der Praxis. Wir arbeiten oft in Wiesen, in denen es Schafe gibt und auch E-Weidezäune. Tschuli ist in ihrer Jugend einige Male an so einen Zaun gekommen (im Spiel /nicht gesehen wegen hohem Gras /...). Ich hab sie dann jedesmal direkt danach eine Weile an genau diesem "bösen" bzw. "gefährlichen" Zaun entlanggeführt, notfalls mit Leine, dabei (sie hatte Angst) Normalität vermittelt, als es dann ging, gefüttert oder gespielt oder einfach kurz hingesetzt, bis sie wieder ok war. So hat sie weder vor Schafen noch vor den Zäunen bleibende Ängste entwickelt.

Ich nehme Furcht / Ängste wahr, gebe mir aber alle Mühe, den Hund danach nicht meiden zu lassen, damit sich der Schreck + die Furcht nicht im Hirn festsetzen können, sozusagen.

 

Denn genau das kann die Folge von Meideverhalten sein.

 

Für den Fall mit der Treppe möchte ich nichts konkretes sagen -sorry Lujana- weil ich das wohl bei jedem Hund anders handhaben würde, je nach dessen Gemüt. Es gibt aber sicher Hunde, die ich am Geschirr schnappen und freundlich plaudernd runter / hoch ziehen würde. Oder über eine Schwelle schieben. Oder mit der Leine zwingen, an dem bösen E-Zaun entlangzulaufen.

 

 

 

 

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Huch ich habe jetzt erst gelesen, dass ihr ein bisschen rumgerätselt habt, wie ich das meinte.

Ich hoffe es ist durch meinen letzten Beitrag klar geworden?

 

Bisher bin ich damit sehr gut gefahren.

Vielleicht noch ein Beispiel, das sicher jeder nachvollziehen kann. Welpenstunde, kleiner leichter Tunnel. Hund A ist schon ein paar Mal durch, eines Tages fürchtet er sich und bockt davor. Besitzer: "oh der arme Kleine" versucht es mit Leckerchen, flötet, hockt sich ans andere Ende, bittet, lockt. Hund wundert sich, dass Frauchen so ein Bohei um das Ding macht --> Verunsicherung. Böser Tunnel, gefährlich. Geht nicht durch, vielleicht wochenlang oder immer, je nachdem was Frauchen draus macht.

(Vielleicht geht er aber auch durch und die Lockerei war für diesen Hund  richtig! Das erlebte ich bisher aber seltener als die Verunsicherungs-Variante)

 

Hund B, das gleiche, kennt das Ding, will heute nicht, zeigt Furcht, warum auch immer. Wir verkürzen kommentarlos den Tunnel, Frauchen setzt ihn an den Anfang rein, hinten steh ich mit Käse. Er zögert, geht durch, hat ja kaum eine andere Wahl. Das war dann schon eine Art Zwang, aber der Welpe hat nicht meiden dürfen und wird wahrscheinlich weiterhin fröhlich durch den Tunnel traben (und auf Käse hoffen).

(oder nie mehr, dann war das für diesen Hund nicht richtig!)

 

 

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Na eigentlich ist der Grundtenor schlussendlich bei allen derselbe. Keine strotz draus machen und so viel Unterstützung geben wie eben grad zwingend nötig. Ich denke damit kann ich gut was anfangen! 

Danke euch!

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gebemeinensenfdazu
vor 6 Minuten schrieb Juline:

Vielleicht noch ein Beispiel, das sicher jeder nachvollziehen kann. Welpenstunde, kleiner leichter Tunnel. Hund A ist schon ein paar Mal durch, eines Tages fürchtet er sich und bockt davor. Besitzer: "oh der arme Kleine" versucht es mit Leckerchen, flötet, hockt sich ans andere Ende, bittet, lockt. Hund wundert sich, dass Frauchen so ein Bohei um das Ding macht --> Verunsicherung. Böser Tunnel, gefährlich. Geht nicht durch, vielleicht wochenlang oder immer, je nachdem was Frauchen draus macht.

(Vielleicht geht er aber auch durch und die Lockerei war für diesen Hund  richtig! Das erlebte ich bisher aber seltener als die Verunsicherungs-Variante)


So ein bißchen kommt es auch darauf an, wie man lockt. Bitten,Zureden,Einreden etc. kann ja anders klingen als freudige Aufmunterung. Also "Ab hier Party"-Stimmung war im Vergleich überzeugender als Wortwiederholungsschleifen.

 

Je zeitnaher das Erfolgserlebnis auf den Rückschlag folgt, desto weniger setzt es sich fest, desto weniger meidet zumindest meine Hündin.

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Das "nicht-meiden-lassen" finde ich per se (sprich:allgemein, gibt immer Ausnahmen) auch nicht verkehrt.


Lujana, du fragtest warum sie mit der haushaltshilfe mit hoch ist. Na... ich denke mal, die hat gar nicht daran gezweifelt, dass der Hund hoch will und ist einfach so gegangen. Hat sich nicht geschert ob hund mit will oder nicht - und auf einmal war die treppe nicht mehr wirklich was besonderes.

 

Wir hatten das mal bei einer Hündin, die sehr unsicher reagiert bei dingen die wackeln unter ihr. Also wackelnde gehwegplatten, oder eine Brücke aus Metall, oder eben so ein gitterrost. Oder auch dunkle Ecken und Gassen.

Wenn er Hund trailt, zwingt sie sich selber dazu, ihre Angst zu überwinden: sie will ja unbedingt den Geruch verfolgen! Heißt sie meidet erst, versucht einen anderen Weg einzuschlagen. Wenn das aber nicht geht, weil da eben kein Geruch ist, dann beißt sie die Zähne zusammen und arbeitet darüber hinweg. Manchmal gibt es vorher noc heine Aufforderung, weiter zu arbeiten "Weiter, alles gut" und mehr nicht. Geht ja auch nicht anders - der Hund soll ja irgenwann in dein Realeinsatz, da kann man ja nicht stehen und minutenlang dden Hund über eine Treppe locken. Zumal man ja auch immer nicht wirklich weiß, wo die vermisste Person denn nun lang ist! Ein Hund der gewisse Dinge meidet ist dann nicht einsatztauglich. Und das wäre schade, denn sie hat echt absolutes Talent und viel Passion.

 

Und bei jedem Mal, wo sie sich über eine solche gruselige Situation hinweg gearbeitet hat, lernt sie "och - war gar nicht schlimm".

 

 

 

 

PS:sorry für die kleinschreibung... ich übe noch mit meiner REchten shift-Taste, denn meine linke ist jetzt leider kaputt :Oo

 

 

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vor 16 Stunden schrieb Juline:

Ein Beispiel aus der Praxis. Wir arbeiten oft in Wiesen, in denen es Schafe gibt und auch E-Weidezäune. Tschuli ist in ihrer Jugend einige Male an so einen Zaun gekommen (im Spiel /nicht gesehen wegen hohem Gras /...). Ich hab sie dann jedesmal direkt danach eine Weile an genau diesem "bösen" bzw. "gefährlichen" Zaun entlanggeführt, notfalls mit Leine, dabei (sie hatte Angst) Normalität vermittelt, als es dann ging, gefüttert oder gespielt oder einfach kurz hingesetzt, bis sie wieder ok war. So hat sie weder vor Schafen noch vor den Zäunen bleibende Ängste entwickelt.

Ich nehme Furcht / Ängste wahr, gebe mir aber alle Mühe, den Hund danach nicht meiden zu lassen, damit sich der Schreck + die Furcht nicht im Hirn festsetzen können, sozusagen.

 

 

 

Mit Leine ist ja dann quasi "Zwang". Klingt hart, is aber so. Die Phase "bis es dann ging" ist für das Lebewesen (nicht nur für Hunde, für mich als Mensch wäre es nicht anders), extrem hart. 

Wenn ich Angst vor Spinnen habe und man sperrt mich in einen Raum mit Spinnen, dann fühlt sich das schlecht an.

Oder Angst vor tiefem Wasser habe, wo ich den Boden nicht sehe und dann schmeisst mich jemand aus dem Boot, das wäre der Horror. 

Wenn nicht absolute Eile geboten ist, sollte man meiner Meinung nach andere Wege wählen. Zumindest bei schweren Fällen wird es überhaupt nicht möglich sein ohne massiven Zwang durchzusetzen, dass das Lebewesen sich dem Auslöser nochmal nähert sofort danach.

Ich würde meinen Hund nicht mit der Leine über den Boden schleifen bis er kein Fell mehr am Bauch hat, damit er die Treppe hochgeht oder am Zaun entlang läuft. Da nehme ich mir lieber etwas mehr Zeit, ich sehe das nämlich nicht wie du:

vor 16 Stunden schrieb Juline:

Ich nehme Furcht / Ängste wahr, gebe mir aber alle Mühe, den Hund danach nicht meiden zu lassen, damit sich der Schreck + die Furcht nicht im Hirn festsetzen können, sozusagen.

 

Denn genau das kann die Folge von Meideverhalten sein.

 

Die Angst kann sich erst recht festsetzen, wenn sie übergangen wird, erst recht, wenn es sich um Angst und nicht nur um Furch oder Scheu handelt. 

 

 

Edit: Zudem kann ein Mensch verstehen, dass es jetzt kurz unangenehm ist, aber das Teil einer Methode ist und ihm auf lange Sicht helfen wird. Einem Hund fehlt dieses Verständnis, der weiß nicht, wofür es gut ist jetzt gezwungen zu werden wider seiner Natur zu handeln, obwohl sein Instinkt ihm sagt, dass diese Situation jetzt besser gemieden werden sollte, weil sie gefährlich ist. 

 

 

 

 

 

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Es gibt ganz wunderbare Möglichkeiten, anders damit umzugehen ohne den Hund zu zwingen. Lernen durch Nachahmung zum Beipiel ist perfekt geeignet dafür, ich selbst gehe am Zaun entlang und interessiere mich für Dinge nahe des Zauns. Oder ich schnappe mir einen coolen Artgenossen und gehe mit dem am Zaun entlang bis der geängstige Hund sich ein Beispiel nimmt. Oder ich bestelle eine ahnugslose Haushaltshilfe, die einfach ihr Ding macht und den Hund alle Scheu vergessen lässt :P .  Oder die besagte Gegenkonditionierung. 

Oder ich spiele mit dem Hund ausgelassen in Entfernung und verkleinere den Abstand zum Auslöser in dem Tempo, das der Hund mir durch sein Verhalten vorgibt. Oder ich frage gelernte Signale ab, es gibt viele Möglichkeiten, die ich persönlich "netter" finde und die nicht weniger wirksam sind. 

 

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Ich bin grad an all den Ideen dran und heute lief sie ohne überlegen wieder mit mir hoch. Momentan laufe ich einfach los mit dem normalen "komm wir gehen!" Und wenn sie mitkommt ist gut (ich lobe gar nicht allzu sehr, sonst sag ich ihr damit ja nur dass das was besonderes sei...)

kommt sie nicht, drehe ich um und trage sie ebenfalls kommentarlos bis vier Stufen vor Ende, den Rest läuft sie dann, und ich mach auch da kein Drama draus... ich denke das selbständige Mitkommen können dahin wo sie will, ist Motivation genug um immer wieder zu üben.

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