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Leinenaggression


gast

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Pepper-Lee

Lee hat auch eine Leinenaggression und mit dem "auf mich fixieren" brauch ich gar nicht erst anfangen. Dazu ist sie in den Situationen nicht in der Lage. Wir clickern jetzt bei Hundebegegnungen und zur Zeit wird das ruhige anschauen des "Feindes" geclickert. Irgendwann soll sie dann auf mich achten und den anderen Hund ignorieren, aber das geht momentan noch nicht. Deswegen die Brücke mit dem ruhigen Anschauen des "Feindes". Übrigens hilft mir der Clicker ruhig zu bleiben ;)

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jo, das mit dem weiter ansehen ist eine gute Lösung. Ich hätte da noch die Idee den Hund sitzen lassen und ihm einfach sanft die Schnauze zuhalten und ein passendes Kommando damit verbinden. Guggen darf er, bellen nicht. Ist nur eine Idee. Könnte allerdings funktionieren.

Grüsse Jacky

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  • 5 Monate später...

Ob das mit dem "Zuhalten der Schnauze" so sinnvoll ist, weiß ich nicht, aber den Einsatz des Klickers in dieser Situation finde ich äusserst interessant, was ich bis dato noch nicht versucht habe.

Ich gehe zur Zeit bei uns im Westerwald in eine sehr gute Hundeschule, in eine Gruppe, die allesammt Probleme mit der Leinenpöbelei haben - so auch mein Wauwi.

Unsere Vorgehensweise setzt sich dabei aus mehreren Teilen zusammen:

1. Blickkontakt zum HH durch ein Signal (bei uns Schnalzen mit der Zunge oder ein hell tönendes "guck mal")

2. Sollte das nicht fruchten folgt ein Stubbsen in die Hinterflanke und Ansprechen des Hundes, mit gefolgtem Signal.

3. Sollte das auch nicht fruchten, wird durch eine Kehrtwendung die Richtung so lange gewechselt, bis der Hund seine Aufmerksamkeit auf den HH richtet.

In der Regel klappt es mit dem Punkt 1 schon recht gut, allerdings würde ich mir manches Mal auch wünschen, mein Signal neutraler artikulieren zu können...daher denke ich, dass ein Klicker vermutlich sehr gut hierfür wäre.

Es gibt aber auch ganz blöde Situationen, in denen selbst Punkt 3 nicht fruchtet....zumeist dann, wenn ich selbst unkonzentriert oder schlecht drauf bin. ;) ...dann muß man einfach zum Hund so fair sein und sich seiner eigenen Fehlerhaftigkeit bewußt werden. Natürlich ist das immer unbequem und fällt auch mir mitunter schwer. Wenn ich aber weiß, das ich heute mies drauf bin, versuche ich den Situationen aus dem Weg zu gehen.

Ach so, den Hund ins Sitz zu bringen, ist bei uns in der Gruppe zumindest bei keinem eine gute Lösung, da nur durch die Bewegung Stress abgebaut werden kann - vor allem bei Hunden, die sehr agil sind. Dies mag bei Hunden anders sein, die eher Beruhigende Einwirkungen benötigen als Bewegung (Zitat: "Bianca Brühl, Jobi´s Hundewelt") - Ich selbst kenne aber keinen Hund mit diesem Problem in der Gruppe, der auf ein Ablegen zuverlässig reagiert hätte.

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  • 3 Wochen später...
giaconda
In der Regel klappt es mit dem Punkt 1 schon recht gut, allerdings würde ich mir manches Mal auch wünschen, mein Signal neutraler artikulieren zu können...daher denke ich, dass ein Klicker vermutlich sehr gut hierfür wäre.

In einem anderen Thread hat jemand als Signal "sssssssss" benutzt, das fand ich eine ganz gute Idee, da es ähnlich neutral ist.

(Wir haben "look" als Anschau-Signal, und so sehr ich mir Mühe gebe, selbst diese eine Silbe finde ich unmöglich gefühlsneutral zu sagen :kaffee: )

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  • 2 Wochen später...

Hallo Kiwi,

auch ich kann mich gut in dein Problem hineinversetzen, wir haben wohnlich eine ähnliche Stiuation wie du - auch bei uns im Wohnviertel gibt es viele Hunde und wir haben auch ein Aggressionsproblem an der Leine. Askan (Pyrenäenschäfermix) wurde gottseidank noch nicht an der Leine gebissen, wohl aber angezickt, zudem ist er fremden Hunden gegenüber eher vorsichtig bis misstrauisch - will aber dennoch schauen wer der andere ist - vielleicht gerade deshalb, damit er den "Feind" besser einschätzen kann.

Ich muss aber fairer Weise auch eingestehen, dass ich hier anfangs Fehler gemacht habe - ich lies ihn mit den mir als verträglich bekannten Hunden an der Leine Kontakt aufnehmen. Dann gab es halt irgendwann doch mal die erste Situation wo dies nicht möglich war, Askan fing an zu protestieren, er zog an der Leine - ich zog zürück usw.....schließlich bellte und tobte er an der Leine mal mehr mal weniger stark.

Hierauf erhielt ich Ratschläge wie ...geh einfach weiter..., gib einen Leinenruck..., - es wurde nicht besser sondern schlimmer.

Nach einer Gruppen- und Trainingskonzeptumstellung in unserem Verein gehe ich seit Anfang 2007 fast regelmäßig mit Askan zum Training. Schwerpunkt des Trainings liegt nun auf der Erziehung zum alltagstauglichen Hund - es geht um das Erlernen des Rückrufes, Sitz, Platz (auch mit Bleib und Abruf) sowie die allgemeine Leinenführigkeit (egal wie lang die Leine ist 2m oder 3m) - wie kann ich über den Einsatz von Stimme und Köpersprache bei meinem Hund erreichen mir zu folgen (Pylonentraining, Gasse usw).

Die meisten Hund-Mensch-Teams kennt Askan inzwischen (auch wenn durch unseren Trainer ab und zu mal ein Team tauscht) - wir haben alles in allem also ein entspanntes Trainingsumfeld, da zudem auch nie zwei absolute "Feinde" in einer Gruppe sind. Hier im Training geht Askan inzischen ziemlich gut an lockerer Leine und relativ entspannt mit mir zusammen an den anderen Hunden vorbei. Dies gab mir dann doch zu denken - ich überlegte was ist im Training anders als im Alltag - die entspannte Trainingssituation! Genau dies waren wir im Alltag nicht.

Ich bleibe Ruhig (ob ihr mir es glaubt oder nicht) weil ich genau weiß, ich kann Joey halten, das einzige was ich mir dann denke "Na toll, gleich wieder n aufstand" .

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dieser Gedanke schon ausreicht, dass ein Hund reagiert. Ich dachte ähnliches und war somit schon angespannt (ich merkte es aber nicht), diese Spannung spürt und überträgt sich auf den Hund - er hat somit Stress und diesen Stress löst er mit seinem Aggressionsverhalten (bellen, toben, knurren) auf.

Weitere Fragen die ich mir stellte waren:

Bei welchen Hunden reagiert er besonders?

Antwort: Hunde die selbstsicher sind oder auf grund ihrer Körperstatur selbstsicher wirken

auf welche Situationen/Dinge reagiert er noch?

Antwort:Fahrradanhänger, Gerüche

Was für Fehler habe ich vielleicht gemacht?

Antwort: siehe oben!

Nach dem vorläufig alle Fragen beantwortet waren, las ich erstmal alle Bücher zum Thema Leinenführigkeit und Leinenaggression.

Nun sieht unser Training im Alltag so aus:

Wenn mein Hund aus welchem Grund auch immer an der Leine zieht, bleibe ich ganz einfach stehen, warte bis mein Hund zu mir zurückkommt an die linke Seite - warte einen kurzen Augenblick (um den Jojo-Effekt zu vermeiden) und gehe dann weiter (an dieser Stelle nicht vergessen den Hund zu loben!)

oder

Richtungswechsel(Bogen laufen, Seitenstaßenwechsel, Hofeinfahrt)

oder

Kehrtwende (wenn du keine Ausweichmöglichkeiten hast, beim Umdieeckebiegen fremder Hund vor dir steht)

oder

"Baummethode" - alle ignorieren - den eigenen Hund so wie den fremden "Feind" (wenn ich nicht ausweichen kann, eine Kehrtwende nötig wäre, ich aber mit anderen unterwegs bin)

und/oder

das Belohnen von ruhigen Anschauen des "Feindes"

Erst mal unabhängig von dieser Situation bringe ich meinem Hund auch das Signal "Schau" bei, um es später einmal bei Hundebegegnungen einsetzen zu können.

Mein Ziel ist es erst mal weitgehenst Stress für mich und Askan zu vermeiden, denn erst wenn es uns gelingt die entspannte Hundeplatz-Trainingssituation in den Alltag rüber zu holen, sind unerwartete Hundebegegnungen an der Leine nicht mehr "unerwartet" - der Kopf muss frei werden. Darum lernen wir auszuweichen - mein Hund soll lernen - er kann mir vertrauen - es ist nicht notwendig, dass er den dicken Maxe spielt.

Zu deiner Situation eigener Hund an der Leine - Fremder Hund frei: Hier las ich iim Buch von Patricia B. McConnel-Alter Angeber- etwas von einem "Not-Sitz-Platz", d.h. bringe erst deinen eigenen Hund ins Not-Sitz-Platz, dann den anderen - nun kannst du mit deinem eigenen Hund weiter gehen. (muß aber vorher gut mit bekannten oder befreundeten Hunden als Trainingspartner aufgebaut werden)

Uns begegnete mal ein freilaufender Junghund, er verfolgte Askan auf Schritt und Tritt (anderer Besitzer reagierte überhaupt nicht) - ich warf diesem Junghund ein scharfes "Nein" auch mit meiner Köperhaltung entgegen - Hund legte sich sofort ins Platz, so konnte ich dann schließlich weiter gehen. Dies wäre bei einem anderen erwachsenen Hund vielleicht nicht ganz ungefährlich gewesen. Mein Trainer riet mir hier in ähnlichen Situationen in Zukunft eher ein paar Leckerli nach hinten weg zu werfen, gleichzeitig aber mit dem eigenen Hund einfach ruhig weiter zu laufen.

Einige gute Ansätze/Hilfen zum Training mit dem eigenen Hund mit Hundebegegnungen an der Leine finden sich auch im Calmingsignal-Workbook von Turid Rugas. Dies würde ich dir anraten aber nur zusammen mit einem guten Trainer zu üben.

Mit meinen Erfahrungen möchte ich dir nochmals Mut machen. Denn das Training zur Leinen-

führigkeit bei festgefahrenen Aggressionsverhalten braucht viel Zeit und Geduld. Ich wünsche euch die notwenige Kraft zum Durchhalten. Meiner Meinung nach ist dies aber der einzig sinnvollste Weg, denn in der Ruhe liegt die Kraft!

Sorry, dass es so lang geworden ist.

Liebe Grüße und lass dich drücken :kuss:

Susanne

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Hallo Kiwi,

ich noch einmal - ich kann meinen obigen Beitrag nicht korrigieren.

Einige gute Ansätze/Hilfen zum Training mit dem eigenen Hund mit Hundebegegnungen an der Leine finden sich auch im Calming Signal-Workbook von Turid Rugas.

Sorry, für meinen Tippfehler! Das Buch stammt natürlich nicht von Turid Rugas sondern von

Clarissa v. Reinhardt.

Ein Punkt, der mir noch eingafallen ist, den ich im obigen Beitrag aber vergessen habe und für sehr wichtig erachte - ist die Individualdistanz deines Hundes. Achte beim Training zur Leinenführigkeit darauf zu welchen Hund er welche Distanz bevorzugt/benötigt. Umso stressfreier könnt ihr üben und bleibt viel gelassener = Erfolg (für dich + Hund) stellt sich wesentlich schneller ein.

Liebe Grüße und lass dich drücken :kuss:

Susanne

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