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Erziehung


gast

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Tyrshand
vor 9 Stunden schrieb 2010:

 

Darf ich fragen was das für einer war und wie du ihn erzogen hast und zu was und mit welchem Anspruch?

Musst nicht antworten, mich interessiert es einfach.

Ich kann dir auch schreiben warum.

Ich denke nämlich, dass die Basis der Erziehung sich nicht unterscheidet, bei keinem Hundetyp. Das ZIEL, ist unterschiedlich und nicht jeder Hund kann alles machen/können/lernen...

 

 

 

Das war ein Labrador und habe den ganz klassisch auf einem Hundeplatz grundausgebildet. Also zur Begleithundeprüfung. Viel Unterordnung etc.

Aber da eben auch schon mit Kleinigkeiten wie Hintern ins Sitz drücken, Übungen wiederholen etc pp 

Solche Kleinigkeiten hat er mir eben geschenkt, das ist das was ich meinte. Er hat es damit eben auch kapiert und sich das gefallen lassen und so habe ich persönlich gar nicht weiter darüber nachgedacht. Einfach anfassen bei meinem Hund jetzt erzeugt Widerstand und Gegendruck und wenn man dem versucht den Hintern runter zu drücken wenn er nicht will bricht man ihm eher das Rückgrat. Vielleicht vergleiche ich auch zu viel. Zugegeben vergleiche ich total gerne. Jedenfalls habe ich den damaligen Hund dann bis zur Anfänger Dummyprüfung geführt.

Der hatte auch seinen eigenen Charakter ganz klar. Der Umgang war aber total anders. Mein Ziel war ein familientauglicher ruhiger Hund mit dem ich Spaß haben kann und den ich mitnehmen kann zu Verwandten z.b.. Hat der voll erfüllt. Er hatte seine Macken und konnte Stur sein wie ein Esel, aber es wurde von ihm im Gegensatz zu jetzt vieles einfach selbstverständlicher angenommen.

Mein Ziel mit meinem jetzigen Hund war im übrigen nicht so viel anders. Dennoch stecke ich viel mehr zurück und werde auch nie schaffen dass er im grossen und ganzen bedenkenlos mitläuft. Was ich aber mittlerweile irgendwie nicht mehr schlimm finde. 

Mich ermüden nur manchmal die Erwartungen die dann andere Leute aus meinem Umfeld oder fremde Leute haben und sich wundern weshalb das mit meinem Hund nicht funktionieren soll und, wie ich schon gesagt habe, dann bei besserem Kennen nach und nach einsehen dass der ja tatsächlich irgendwie anders ist. Das ist manchmal anstrengend.

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gebemeinensenfdazu

Der individuelle Hund ist zwar nie repräsentativ für eine Rasse oder sogar eine Gruppe von Rassen (Hunde mit Kooperationswillen) zu sehen, aber natürlich färbt das deinen Eindruck. Der kommt mir aber recht eng vor. Selbst die Ca de Bestiar Hündin hatte will to please, bei zwar nur insgesamt 2,5 Menschen aber immerhin. Das Wort ist ja auch doof und suggeriert Falsches. Ich finde den Hunden ist einfach ein größeres Interesse am Halter und dessen Interessen gemein.

Das kann auch ganz nach hinten losgehen, wenn die nicht überein kommen.Dafür braucht es recht viel Sensibiliät auf beiden Seiten.

Dann gibt es dort noch Hüte-, Wach-,und Schutzverhalten alles im bzw. leider auch manchmal gegen das Halterinteresse, viel Konfliktpotential, an dem gearbeitet werden muß. Weiß ja nicht inwiefern das bei deinem Labrador der Fall war.

Bei meinem noch recht jungen Hund zeichnet sich ganz klar ab, daß eine Sinnsuche bei den Kommandos stattfindet. Stumpfe Wiederholungen macht sie nicht lange mit (typisch, liegt nicht nur am Alter und vermeide ich auch aus Eigeninteresse weil langweilig), sie ist schnell abgelenkt(typisch), in Reallife -Situationen hinterfragt sie auch schonmal Kommandos und bietet mir lockere Alternativen an, wenn sie hört, daß es nicht so dringend ist. Die nehme ich auch an. Wenn sie allerdings hört, daß es wirklich wichtig ist, dann befolgt sie das auch. Das Stop Bleib Warte oder Fuß haben wir in Reallife Situationen eingeübt und  sie weiß, daß der Sinn im Umgang mit Radfahrern, Joggern, Kindern usw. liegt, (einiges findet sie auch noch unheimlich (vor allem im Dunkeln)- das läuft so ab: sie merkt, daß ich merke daß sie den baldigen Passanten merkt und dann je nachdem wo sie gerade lang will schlage ich eine passende Lösung vor.

Das u.a. verstehe ich unter fairer Gegenseitigkeit in der Erziehung.

Harte, laute Kommandos, Runterdrücken, Wegschubsen und solche Dinge, die Leute mit ihr gemacht haben (da greife ich natürlich ein, so einen Umgang toleriere ich nicht) hat sie sich nicht gefallen lassen, sie hat dann erst recht angesprungen oder noch wilder gespielt oder hat sich abgewandt.

Aber man hat gemerkt, wie sich manchmal gefragt wurde, warum jemand sowas macht. Sie hat es zum Glück nicht ernstgenommen und es hat keine größeren Zweifel aufgeworfen, daß bei falschem Umgang genau das passiert wäre,ist sehr wahrscheinlich. Abstumpfung, Desinteresse, Mißtrauen, Frustaggression oder gar Depression sind generell mögliche Folgen, da habe ich schon viele Hunde getroffen.

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Nebelfrei
vor 6 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Bei meinem noch recht jungen Hund zeichnet sich ganz klar ab, daß eine Sinnsuche bei den Kommandos stattfindet. Stumpfe Wiederholungen macht sie nicht lange mit

 

So etwas habe ich gar nie probiert, wozu auch?

Wozu soll ich einen Hund rumkommandieren bis er keine Lust mehr hat? Ist soch sowieso sinnlos, fur jeden Hund.

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vor 7 Stunden schrieb Tyrshand:

 

Das war ein Labrador und habe den ganz klassisch auf einem Hundeplatz grundausgebildet. Also zur Begleithundeprüfung. Viel Unterordnung etc.

Aber da eben auch schon mit Kleinigkeiten wie Hintern ins Sitz drücken, Übungen wiederholen etc pp 

Solche Kleinigkeiten hat er mir eben geschenkt, das ist das was ich meinte. Er hat es damit eben auch kapiert und sich das gefallen lassen und so habe ich persönlich gar nicht weiter darüber nachgedacht. Einfach anfassen bei meinem Hund jetzt erzeugt Widerstand und Gegendruck und wenn man dem versucht den Hintern runter zu drücken wenn er nicht will bricht man ihm eher das Rückgrat. Vielleicht vergleiche ich auch zu viel. Zugegeben vergleiche ich total gerne. Jedenfalls habe ich den damaligen Hund dann bis zur Anfänger Dummyprüfung geführt.

Der hatte auch seinen eigenen Charakter ganz klar. Der Umgang war aber total anders. Mein Ziel war ein familientauglicher ruhiger Hund mit dem ich Spaß haben kann und den ich mitnehmen kann zu Verwandten z.b.. Hat der voll erfüllt. Er hatte seine Macken und konnte Stur sein wie ein Esel, aber es wurde von ihm im Gegensatz zu jetzt vieles einfach selbstverständlicher angenommen.

Mein Ziel mit meinem jetzigen Hund war im übrigen nicht so viel anders. Dennoch stecke ich viel mehr zurück und werde auch nie schaffen dass er im grossen und ganzen bedenkenlos mitläuft. Was ich aber mittlerweile irgendwie nicht mehr schlimm finde. 

Mich ermüden nur manchmal die Erwartungen die dann andere Leute aus meinem Umfeld oder fremde Leute haben und sich wundern weshalb das mit meinem Hund nicht funktionieren soll und, wie ich schon gesagt habe, dann bei besserem Kennen nach und nach einsehen dass der ja tatsächlich irgendwie anders ist. Das ist manchmal anstrengend.

 

DANKE!

Danke, dass du mir geantwortet hast. In der Tat verstehe ich jetzt, was du meinst. Und was du mit "klassisch" meinst.

 

Okay, die Basis der Erziehung, die ich meine hat NICHTS aber auch GAR nichts mit der "Sportprüfung"  der BH zu tun. Und die Ausbildung, die du beschreibst, "runterdrücken zum Sitz", gefällt mir überhaupt nicht und mache ich auch so nicht. Kenne ich auch von Hundeplätzen. Ich kenne aber auch mittelerweile einige fantastische Trainer, die ganz anders arbeiten.

Ich selbst arbeite in der Basis der Hundeerziehung nur über positive Verstärkung.

Meinen Rettungshund und die Ausbildung nehme ich gerne als  Beispiel.

 

Man kann einen Hund nicht ZWINGEN Menschen zu suchen. Jeder, den ich in der Rettungshundeausbildung sah, der klassisch (wie du es beschreibst) gearbeitet hat, hat massive Probleme in der echten Arbeit. Es mag zu anfang noch gehen, aber die Hunde machen irgendwann dicht.

 

Allerdings gibt es auch komplett unfähige Halter, der en Hunde einfach machen, die gar nicht merken, dass sie nur Statisten sind.

Bei einen Shiba (ich kennen keinen, aber ähnliche Rassen) wird man eher mit dieser "klassischen" Ausbildung nicht weit kommen. Das lässt sich der Labbie grad noch gefallen, wobei ich auf Hundeplätzen und in der RH Arbeit viele kaput-trainierte Labbies sehe und gesehen habe....Leider.

 

Was manchmal von den Hunden, der Rasse erwartet wird ist irre....

Ich mag Labbis, weil sie eben so sind, wie sie sind. Und in meinen Augen muss man sie würdevoll behandeln und ihr Wesen verstehen. Und sie auf keinen Fall drillen. Gerade die Arbeitshunde, arbeiten ja von Hause aus so gerne, dass man nur "lenken" muss.... dieses "lenken" ist meine Erziehung. Und da kommt "Hintern runterdrücken" nicht vor.  So behandel ich keinen Hund und schon gar nicht im "Sport", was ja die BH ist. Eine Sportprüfung. Deshalb mache ich die auch nicht :-)

Und deshalb habe ich auch Hunde, die gerne mit mir arbeiten. Weil ich nicht über druck "trainiere", sondern über das was der Hund mir zu geben bereit ist.

Und dass ein Shiba da andere Dinge "gibt" ist mir klar und finde ich auch genau gut so!

Lass dich nicht von andern unter Druck setzen, was dein Hund können sollte.

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Ich finde ja, dass man jeden Hund würdevoll behandeln kann, egal wie viel er sich gefallen lassen würde. :) 

 

Ein Labrador lässt sich die "klassische Ausbildung" nicht "grade noch gefallen", die ertragen das. Sehr viele Hunde ertragen das, Tag für Tag. Leider.

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Nebelfrei

Ja, wirklich leider. Das darf man eben nicht machen, sonst hat man einen Hund, der das zwar macht, aber abgelöscht, ohne Freude.

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gebemeinensenfdazu
vor 4 Stunden schrieb Nebelfrei:

 

So etwas habe ich gar nie probiert, wozu auch?

Wozu soll ich einen Hund rumkommandieren bis er keine Lust mehr hat? Ist soch sowieso sinnlos, fur jeden Hund.

Mein Sohn hat das probiert mit Bällchenwerfen, findet sie recht schnell langweilig.

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NannyPlum

Mir ist hier beim Durchlesen nochmal in den Sinn gekommen, dass sich in Leni's "Erziehung" viele Dinge wie von selbst im Alltag ergeben haben, die ich vorher gar nicht so bedacht habe. Ich hatte so ein grobes Bild  im Kopf, was für unser Zusammenleben wichtig ist, z.B. Rückruf, Allein bleiben oder Leinenführigkeit (das habe ich dann ganz sensibel und kleinschrittig mit ihr geübt). Dafür gab es eine geplante Vorgehensweise. All' die anderen Dinge, die Leni gelernt hat, haben sich irgendwie so ergeben. Beispielsweise einfach stehen zu bleiben. Macht Leni von sich aus oft und gerne, um zu gucken. Und da hat sich gezeigt, dass wir das Kommando "Warte" viel häufiger brauchen als den Rückruf oder alle anderen Kommandos. War mir aber im Vorfeld gar nicht bewusst, wie wichtig das für uns ist. Im Freilauf sowieso aber auch angeleint. Ich muss nur die Leine fallen lassen und sie bleibt genau da stehen, selbst ohne Kommando (und ich kann schnell das mit dem Laufrad gestürzte Kind aufsammeln und trösten.) Wenn mich allerdings jemand fragt, wie ich das trainiert habe, kann ich es nicht wirklich beantworten. Die Frage nach dem Allein bleiben schon. Meiner Meinung nach ist Erziehung ein Prozess, der auf beiden Seiten stattfindet, einerseits gestaltet durch gemeinsame Entwicklung und Erfahrung aber andererseits auch durch planvolles Vorgehen.

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Am 26.3.2017 um 10:22 schrieb Amaterasu:

Ich finde ja, dass man jeden Hund würdevoll behandeln kann, egal wie viel er sich gefallen lassen würde. :) 

 

Ein Labrador lässt sich die "klassische Ausbildung" nicht "grade noch gefallen", die ertragen das. Sehr viele Hunde ertragen das, Tag für Tag. Leider.

 

 

Du hast deinen Labrador klassisch ausgebildet und er hat das "ertragen" müssen. Und jetzt hast du einen Hund, der das nicht erträgt.

 

So weit verstehe ich das. Jetzt musst du nur noch lernen oder glauben, dass nicht jeder Hundehalter mit kooperativen Hunden diese "Unterdrückungsschleife" über unsinniges Training geht und gehen muss, um zu verstehen, dass Hunde nicht tumpe Befehlsempfänger sind.

 

 

"Egal wie viel er sich gefallen lassen würde."

Den  Satz finde ich grausam....

 

Ich finde sogar, dass man jeden Hund würdevoll behandeln MUSS.

 

 

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Ich schrieb, dass Labradore eben keine Hunde sind, die sich bei unfairer Behandlung zur Wehr setzen (wie so viele Hunde). 

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