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Rücksichtslose Hundehalter


Meins

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Geh, Rosilein. Du verstehst schon, was "hinterfragen" bedeutet. 

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Ich muss gestehen, ich bin über manche Grundhaltung hier schon etwas irritiert. Das liest sich tatsächlich nach "selbst schuld, muss man halt besser sichern". Was im Grunde nichts anderes bedeutet, dass die Verantwortung komplett dem Opfer zugeschoben wird. Denn so viel steht ja wohl hoffentlich fest: Wenn Schafe friedlich auf ihrer Weide rumstehen, dort angegriffen und gehetzt werden, und zwar mit Todesfolge, dann sind sie die Opfer. Und mit ihnen der Schäfer, der ja nun auch niemanden irgendwie angegriffen hat. In meinem Verständnis sollte eigentlich jeder das Recht haben, unbehelligt sein Dasein zu führen...

 

Dazu kommt, dass das hier nun zwar der aktuelle Aufhänger ist, aber ja nun wahrlich kein Einzelfall. Es kommt mit trauriger Regelmäßigkeit vor, dass Schafe von freilaufenden Hunden verletzt und getötet werden. Und mit ebenso trauriger Regelmäßigkeit, dass dafür kein Hundehalter die Verantwortung übernehmen will. Mit diesem Hintergrund kann ich verstehen, wenn der eine oder andere Schafhalter in hilfloser Wut reagiert. Und nur mit dem Kopf schütteln über Aussagen, dann müsse der eben seine Schafe besser sichern. Schutz vor Gewalt - gilt das denn nur für Hunde?

 

Stellen wir es uns doch mal so vor: Wenn ihr mit eurem Hund friedlich eures Weges geht, und es kommen ein oder mehrere Hunde von irgendwoher angeschossen, greifen ihn an und hetzen ihn, so dass ihr ihn nur noch überfahren von der Autobahn kratzen könnt - wäre euer erster Gedanke dann auch, die Hunde könnten ja aus einer Pension verloren gegangen sein, und überhaupt hättet ihr ja schließlich euren eigenen Hund besser sichern müssen damit so was nicht vorkommen kann?? Ich zumindest fand es einen echten Schlag in die Magengrube als damals ein Schäferhund mein Pünktchen fast totgebissen hat, während ich seinen Kumpel vom Kinderwagen abgehalten habe, und der Halter dazu nur lapidar meinte, der hätte sie wohl für einen Hasen gehalten und ich hätte sie ja hochnehmen können...

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Naja, Opfer sehen halt überall nur Täter... 

vor 13 Minuten schrieb Silkies:

Es kommt mit trauriger Regelmäßigkeit vor, dass Schafe von freilaufenden Hunden verletzt und getötet werden.

 .... Nur in der Erinnerung der Überlebenden hören die Toten nie auf zu sterben ....

 

Nein. Ich gehe bevorzugt in Gebieten, in denen verantwortungslose Hundehalter ihre Hunde ohne Kontrolle frei laufen lassen. Da gibt's Schafe, Kühe, Hühner, Ziegen, Rehe, Kaninchen........ Die einzigen, die sich verletzen und töten wollen sind Hundehalter. Die Hunde selbst haben sehr viel Respekt, sind sehr höflich und rücksichtsvoll. 

 

Ach, und: Dein Hund ist kein Schaf. :)

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gebemeinensenfdazu

D

vor 1 Stunde schrieb Silkies:

"selbst schuld, muss man halt besser sichern"

Bitte unterlasse doch diese Polemik.

Mir geht's in erster Linie um die Schafe (gibt ja Gründe, die hinter veganer Lebensweise stehen- liegt nicht daran, daß mir diverse Produkte nicht schmeckten )und um deren Sicherheit, die eben nicht mit strenger Anleinpflicht gewährleistet wäre. Diese Forderung bringt keinen Schutz- sie ist ein Ersatzschauplatz, denn offensichtlich gelingt es Leuten, ihre Hunde frei laufen und keine Schafe verletzen zu lassen.

 

Das ist fast schon ein Pawlowscher Reflex - jemand mutmaßt, jemand habe seinen Hund gewissenlos hetzen und Packen lassen um dann abzuhauen .... und Leute im Forum wettern wieder über den Lieblingsschuldigen: den anderen Hundehalter.

@Rosilein Nein, ich habe noch nie zugeguckt, wie ein Hund vier Schafe in einem Kleinstareal hetzt und reißt. Ich würde da etwas gegen unternehmen wollen und könnte gar nicht zugucken.

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Die Problematik in der Schafhaltung ist nicht weg, wenn du sagst, da müssen die Zäune höher oder die Tiere in den Stall.

 

Es ist heute die Schafhaltung in einem Wandel. Die riesiegen Wanderschafherden gibt es noch, aber nicht mehr in der Zahl, wie sie früher die Landschaft prägten. Diese Art der Schafhaltung ist rückläufig!. Bei dieser Haltung werden die Herden ganztägig vom Menschen "bewacht", nachts oft in einen Pferch gestellt. Das ist einfach ein Stromnetz oder Steckhürden und die Schafe sind dicht beieinander. Dann muss man allerdings auch dort im "Schäferwagen" nächtigen!.

Oder man hat das grosse Glück und es ist ein Stall für um die 500 Schwarzkopfschafe (ca 100 kilo pro Kopf) immer vorhanden, (was ja in der WANDERschäferei nicht gegeben ist.)

 

Und nun die KOPPELSCHAFhaltung. Die überwiegende Schafhaltung heutzutage in Deutschland!

Man hat Koppeln und treibt die Schafe von Wiese a) nach Wiese b) und c) und d) und zäunt dort mit Stromnetzen oder Litzen ein.

Oder man hat halt viele Hectar eigenes Land.

Dann darf man immer noch nicht im  Aussenbereich Zäune stellen. Grosse Landwirtschaftliche Betriebe dürfen sog. festzäune Stellen, dass heisst, alle 5 m ein Holzpfahl und dazwischen feste Stromlitze.

Als Hobbyhalter darfst du das nicht. Und das bist du, wenn du nicht von der Viehlhaltung lebst, was du nicht kannst in Deutschland.

(Wenn früher 500 Schafe Reichtum bedeuteten, ist das heute nicht so...davon kann keiner leben!)

 

Auch wenn du Besitzer von ein paar Hektar bist. Du darfst weder einen festen Stall raufstellen, noch fest einzäunen.

Und das ist auch gut so. Denn sonst gäbe es in unserem Land NOCH MEHR Zäune.

 

Nun zu den "Nischenschafhaltern". Das sind eigentlich ALLE meine Bekannten.

Da haben wir die Schäferin in der Uckermark, die mit ihren Herden die Naturschutzgebiete pflegt, da wäre der Schäfer in Baden Würtemberg, der Binnendünen pflegt, da wäre die Schäferin, die auf Streuobstwiesen die Schafe als Landschaftspflege einsetzt. Und so weiter und so fort.....

 

Diese Haltung habe ich auch betrieben (15 km entfernt leben Wölfe)..mir hat ein Hund auf der "Standweide" (2 m hoch fest eingezäunt 1 Hektar = LUXUS PUR!) ein Ziege gerissen.

 

Ansonsten standen die Schafe in der Landschaft in Stromnetzten. Und wurden täglich einmal bis 2 mal von mir angefahren. Im Winter auf der Standweide mit Hütte (in die die Landrassen nicht reingehen, aber was Haltungsauflage ist...)

Im Sommer mit mobilem Unterstand gegen Sonne, (was die Landrassen IMMER annahmen) auf Randstücken, die gepflegt werden sollten, im Naturschutzgebiet, auf Obstwiesen, eine Zeitlang in einer weihnachtsbaumplantage....und so weiter.......

 

Besser schützen heisst = Schafhaltung einstellen = keine Schafe

 

Die Schäferin im Oderbruch, die ich kenne hält übrigens Esel in der Herde. Esel töten in USA auf Farmen Kojoten. Hier zumindest sind sie sehr wehrhaft gegen Hunde und bei  Jungwölfe wären sie evt auch noch hilfreich.....

 

Herdenschutzhunde ist ein AUFWAND!

Die Hunde müssen hier im dicht besiedelten Deutschland gut sozialisiert sein. Es bedarf Ausbilder, und Wissen um diese Art der Hundehaltung, die in Deutschland NEU ist. Und Herdenschutzhunde kosten GELD und möchten auch artgerecht gehalten werden...und und und....

 

 

 

Und nicht jeder Schäfer möchte Hunde halten.

 

 

Und nun noch zu den Milchschafen (gibt viele regionale Rassen)

Milchschfe sind Resultat von Züchtung. Man kann nun halten was man will von den Tieren, es gibt sie, und es gibt Menschen, die sich Milchschafe halten (Normale Landrassen oder Fleischrassen sind KEINE Milchschafe und auch nicht dazu geeignet, gemolken zu werden).

 

Milchschafe sind interessant, weil sie die EINZIGEN Schafrassen sind, die artgerecht auch zu zweit gehalten werden können. (Einzeltierhaltung lehen ich ab, bei allen Säuge-Tieren...)

 

Nun hat man also eine Wiese, und will keinen Rasenroboter drüberknallen lassen und schafft sich Milchschafe an (die man ja nicht lammen lassen muss!), wirtschafte ökologisch, tiergerecht, dann kommt ein Hundehalter vorbei, lässt den Hund hetzen, dei Schafe sind tod.

 

Dann passiert folgendes:

Im Schafforum will der Mop Leinenpflicht für alle Köter

Im Hundeforum will der umweltbewussste und gebildete Hundehalter: Schafe in hohe Zäune!

 

Verkehrte Welt!

 

Zurück zu dem Hund, der meine Ziege riss (ich hab sie übrigens noch lebend im Arm gehalten....Ziegen können im Gegensatz zu schafen schreien...es war bitter...)

Dieser Hund ist abgehauen von seinem Zuhause, kann passieren...es gibt keine absolute Sicherheit.

Ich habe NULL Wut gegen den Hund gehabt, den ich noch festhielt, bis er abgeholt wurde....

Der Halter musst Schadensersatz zahlen.... das wars....

 

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gebemeinensenfdazu
vor 26 Minuten schrieb 2010:

und schafft sich Milchschafe an (die man ja nicht lammen lassen muss!)

Natürlich muß man das regelmäßig, wenn man Milch haben will, was die meisten dann auch wollen. Was man nicht wollen muß- da gebe ich dir recht. Bei dem Schafhalter weiß man es nicht. Artgerecht hört bei mir da auf, wo körperlich ausgebeutet oder getötet oder auf kleiner Fläche eingesperrt wird.

Bei uns in der Gegend- keine Anleinpflicht- hängen übrigens Muslimen- feindliche Drohbriefe am Zaun. Die größten Verluste entstehen wohl durch Viehdiebe.

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Gegenseitige Vorwürfe hinsichtlich einer angeblichen Fehlerhaftigkeit von Sichtweisen sind in den seltensten Fällen zielführend.

Bitte denkt an die User-Selbstmoderation.

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gebemeinensenfdazu
vor 2 Stunden schrieb 2010:

Dieser Hund ist abgehauen von seinem Zuhause, kann passieren...es gibt keine absolute Sicherheit.

Ich habe NULL Wut gegen den Hund gehabt, den ich noch festhielt, bis er abgeholt wurde....

Das wollte ich nochmal hervorheben, weil es gut und wichtig ist, und vorher etwas von "böse" geschrieben war.

Vielleicht blättert ja nur einmal jemand hinein- vielleicht sogar ein Schafhalter ohne Ahnung von Hunden. Jagd/Beutegreifen ist völlig von Aggression entkoppelt. Der Hund befindet sich in einer Verhaltenskette, aus der er, wenn sie ausgelöst wird nicht ohne sie Abzuspulen oder äußere Einwirkung heraus kann. Mann kann da trainieren, aber wie @Holoschrieb, auch bei jagdunmotivierten Hunden kann das eine unglückliche Verkettung von Reizen auslösen.

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Freefalling

Ich verstehe das nicht. Kein fremder Hund hat bei irgendwelchen Schafen zu sein. Egal ob mit Halter oder ohne. Da ist doch ganz klar, wer Schuld hat: Der Hundehalter. Ob er jetzt naiv war und gedacht hat “och, passiert nix“ oder ob der Hund von zu Hause abgehauen ist - das unterscheidet sich nur im Grad der Fahrlässigkeit oder von mir aus ist es auch Pech. 

Aber dadurch geht die Schuld doch nicht auf den Schafhalter über. 

 

Beispiel: 

Femo ist beim ersten Besuch bei meinen Eltern über den Zaun zu den Nachbarshunden gesprungen. Der Zaun war hoch genug, aber er ist wie eine Katze auf die Balken am Teich gehüpft und drüber. Kam natürlich allein nicht mehr zurück. Passiert ist nichts, aber auch wenn das der Nachbarszaun war, war das doch unsere Schuld, dass wir das falsch eingeschätzt haben bzw. er unbeobachtet war. 

 

Ich leine ihn an Weiden immer an. Allein weil ich nicht will, dass er aus Versehen in den Elektrozaun rennt oder pinkelt. Er muss auch keine Schafe oder Kühe verbellen oder anderswie nerven. Da wir ja nicht ländlich wohnen, reicht das für uns als Management. 

 

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