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Umsetzung Anfängerübungen Apport - Praxisberichte und Fragen


gast

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Ich würde mal sagen: Konzentrationstraining für Luna unter erschwerten Ablenkungsbedingungen ...

 

"Jaja, abber wenne dabei bist ist GsD nicht schlimm!"

 

:rolleyes:

 

Weißt du was ich schade finde?

Du kannst kein Feedback von den Teilnehmern bekommen, weil diese sich "anderweitig" beschäftigen... ziemlich laut sogar :whistle

 

Mich würde interessieren, wie der schwarze Hund seine Apportaufgaben löst - und wie sich diese Teilnehmerin dabei verhält.

Mir ist aber klar, dass du das nicht einfach filmen und einstellen kannst - und es geht ja auch um DICH und DEINEN Hund ... 

 

Was ich aber meine: Das gezielte Training erfordert 100% Konzentration - und zwar sowohl vom Hund als auch vom Menschen. Zum Training gehören auch die Wartezeiten.

Allerdings bin ich in dem Punkt auch eher etwas "seltsam" ... ich gehörte damals bei den Reitanfängern auch zu den Wenigen, die die Aufwärmphase zu Beginn einer Unterrichtsstunde wirklich schweigend zum gezielten Aufwärmen des Pferdes genutzt hat ... derweil die anderen Teilnehmer gemütlich plauschend nebeneinander mit ihren Pferden dahinschlenderten ... Quatschen konnte ich vor und nach der Stunde, und große Bögen und leichte Seitengänge als Gymnastik zu Beginn einer Stunde bereiten Pferd und Reiter gut vor auf die nachfolgenden Übungen. 

Ihr lasst euch Beide nicht ablenken, seid voll aufeinander konzentriert - das ist gut!

 

Zwei Kritikpunkte sind mir aufgefallen:

- zu zappelst zu viel mit deinem Körper bei der Richtungseinweisung. Beim letzten Video konnte ich kein "Spannen" sehen.

Bei der gezeigten Übung - bei der die Apportel in unterschiedlichen Richtungen liegen - ist die Richtungserkennung für Luna LEICHT.

Sie nimmt wirklich sehr sicher deine Vorgabe an, welches Apportel sie holen soll. Das ist eine tolle Basis, die ihr sehr sicher erarbeitet habt *daumenhoch*.

 

- du wartest tatsächlich nicht ab, ob Luna das Apportel fest "im Auge" hat. Das ist bei dieser Übung auch nicht wichtig, weil sie in der jeweiligen Richtung kein weiteres Apportel zur Wahl hat und vorher die Ablagestelle selber markieren konnte (Flugbahn und Landeplatz sehen und merken).

 

1. Stell dich bitte selber ruhig in Richtung zum Apportel und lass Luna parallel zu dir stehen. Geh leicht in die Hocke und weise mit deiner ruhig stehenden Hand ungefähr auf Lunas Kopfhöhe parallel zu ihrem Kopf auf das Apportel. Hilfreich ist, wenn du dabei selber mit den Augen das Apportel fixierst.

Aus den Augenwinkeln heraus kannst du beobachten, WANN Luna das eingewiesene Apportel selber fixiert - DANN schickst du sie los. Du selber bleibst in der ganzen Zeit ruhig in der zuvor beschriebenen Position stehen. Sie "anfeuern" mit Hinterher-Klatschen und ein oder zwei begleitenden Schritten nach Vorne ist ... verwirrend :D

Ich weiß nicht, warum du das machst - würde Luna dann NICHT freudig zum Apportel rennen? :think:

 

Ich denke, wenn du das mal gezielt übst, wird Luna zunächst etwas irritiert sein, weil sie dieses Gehampel von dir gewohnt ist.

 

2. Du erinnerst dich an meine Frage mit dem "Stop", wo ich dich gefragt habe ob du schon VOR dem Schicken weißt, ob du einen Stop einlegst oder nicht?

 

:D

 

Schau dir im Video mal deine Körperaktionen an, die du beim Losschicken machst wenn du sie vor dem Apportel bremsen willst ... das hier fehlt dann:

"zu zappelst zu viel mit deinem Körper bei der Richtungseinweisung." ... :2_grimacing: - und Luna geht auch gebremster los ;)

 

3. Wofür du diese Ruhe im eigenen Körper benötigst:

 

Dazu mal eine leicht Vorübung (die nicht leicht ist, gerade für Anfänger): 

Lege mal zwei Dummies im Abstand von 10m zueinander aus, sichtbar für den Hund. Dann gehst du mit deinem Hund auf einen Abstand von mindestens 30m zu den beiden Dummies, so, dass die Entfernung zu beiden Dummies ungefähr gleich ist.

Kannst du Luna dann ganz gezielt auf eines der Dummies einweisen? Oder entscheidet sie bei diesem recht kleinen Winkel selber, welches Dummy sie holen soll?

 

Du kannst es noch schwieriger machen: Leg ein normales Apportel und ein "höherwertiges" Apportel aus (Futterdummy, Ball, Felldummy) - lässt Luna sich auf das weniger interessante Dummy einweisen - oder holt sie sich lieber erst das höherwertige Dummy? (Das ist das gleiche Problem wie bei dem Video mit dem sichtbaren und dem versteckten Dummy auf dem Hof in deiner Mittagspause ... auch hier "wählt" Luna das Dummy selber).

 

4. Warum mir wichtig ist, dass Luna die "richtungsweisende Hand" annimmt, und nicht selber entscheidet, welches Dummy sie im Zweifel holt:

Es geht absolut nicht um Gehorsam (bei einem gut zusammen arbeitenden Team ist Gehorsam eine so kleine Nebensache, die unwichtig ist - weil sie bei einer vernünftigen Teamarbeit gar nicht notwendig ist. "Gehorsam" ist IMMER Druck - der eine ist Befehlsgeber, der andere Befehlsempfänger. Bei Kooperation ist Gehorsam gegenstandslos.)

 

Die Richtungseinweisung ist KOPFARBEIT - eine ganz große Denkleistung des Hundes, bei der so viele Kleinigkeiten beachtet werden müssen, wozu eben der Kopf benötigt wird!

 

Wenn Hunde Schritt für Schritt lernen können, ihren Kopf einzusetzen, lernen sie dabei sich selbst und ihre Fähigkeiten gezielt einzusetzen - und daran Freude zu haben!

Die Freude daran ist die intrinsische Motivation, die wir nutzen und einen Hund kooperativer machen - was sich dann später auch in anderen Situationen bemerkbar macht, wenn der Hund die Erfahrung machen durfte, welch guter Teamplayer wir selber sind :)

 

Dazu mal folgendes Beispiel: Du kennst Sudoku, dieses Zahlenrätsel?

 

Stell dir vor, du lernst erst mal die leichten Rätsel kennen, und hast schnell raus, diese zu lösen.

Jetzt bekommst du aber immer nur diese leichten Rätsel - wie lange hält sich deine Freude daran, diese zu lösen?

Dir wird schnell langweilig, und du machst diese Rätsel immer noch mal kurz, aber nicht mehr mit der anfänglichen Begeisterung und Konzentration, weil sie dich langweilen.

 

Jetzt stell dir vor, du kennst Sudoku noch nicht und bekommst als erstes Rätsel eines mit einer besonders hohen Schwierigkeitsstufe, wo du lange ausprobierst und tüftelst - ohne dabei die Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, die dieser Art des Rätsels zugrunde liegen ...

Wie viel Freude hast du dabei, und wie lange hält sich diese?

 

Eine andere Alternative: Du lernst erst mal die leichten Rätsel kennen, langweilst dich - und bekommst deshalb von jemandem mal ein besonders schwieriges Rätsel vorgesetzt - wie groß ist da deine anfängliche Motivation ... und wie lange hält sich diese, weil du die komplizierteren Vorgänge durch die leichten Rätsel noch gar nicht kennst?

 

Ganz ähnich ist es beim Apport mit dem Hund - die Basisarbeit ist wichtig, um zu schwierigeren Aufgaben kommen zu können :)

 

Deine Aufgabe ist jetzt also, ganz gezielt deine Körperhaltung zu beachten, um Luna die Möglichkeit zu geben, in feinerer Abstimmung auf deine Richtungsweisungen zu reagieren.

 

Dann schulst du ihren Kopf und nutzt ihre Veranlagung, ihr Interesse an den schwierigeren Aufgaben gezielt einsetzen zu können.

 

 

 

 

 

 

  • Daumen hoch 1
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vor 26 Minuten schrieb marcolino:

2. Du erinnerst dich an meine Frage mit dem "Stop", wo ich dich gefragt habe ob du schon VOR dem Schicken weißt, ob du einen Stop einlegst oder nicht?

 

:D

 

Schau dir im Video mal deine Körperaktionen an, die du beim Losschicken machst wenn du sie vor dem Apportel bremsen willst ... das hier fehlt dann:

"zu zappelst zu viel mit deinem Körper bei der Richtungseinweisung." ... :2_grimacing: - und Luna geht auch gebremster los ;)

 

stimmt, aber es ist auch in der Gruppe super zu sehen, dass die Hunde voneinander abgucken. Ist bei jeder Übung so, ich war zum Schluß dran und die anderen Hunde hatten es schon so gemacht, das wissen die Hunde dann wirklich, nicht nur meine, macht fast jeder so. So nach dem Motto, die anderen mussten da stoppen, muss ich bestimmt auch jetzt.

 

Ist schon recht interessant, da die Hunde untereinander lernen. Manchen machen es mit Signalpfeiffe, da rennen manche schon kaum los wenn sie die Pfeiffe sehen, da sie wissen, gleich kommt ein Stop. Ich finds wirklich super, wie schnell die meisten Hunde das lernen. Ich selbst arbeite kaum mit Pfeiffe.

 

Ich möchte mich jetzt aber hier etwas zurück ziehen, scheint ja ein Thema nur für wenige zu sein, möchte mich hier nicht aufdrängen ;-)

 

Ich werde gleich aber noch mal zwei Apportel verstecken, ohne Sichtkontakt, mal sehn wie das klappt.

 

 

 

 

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vor 1 Stunde schrieb BVBTom:

Manchen machen es mit Signalpfeiffe, da rennen manche schon kaum los wenn sie die Pfeiffe sehen, da sie wissen, gleich kommt ein Stop.

 

Das ist ein Grund, weshalb ich gerade diese Übung so spannend finde: Bei kaum einer anderen Übung bekommt man ein so deutliches Gefühl dafür, wie wichtig - und meist auch schwierig! - die Balance zwischen den verschiedenen Übungsteilen ist. Im Obi gibt es diese Übung auch, in der Klasse 2 mit Steh, in der Klasse 3 sogar mit Steh und Platz (also nach 1/3 Steh, dann wieder rufen, nach 2/3 Platz, wieder rufen). Und hier zählt für die Wertung nicht nur, dass die Position sofort und sauber gezeigt wird, sondern auch, dass das Tempo auf allen Strecken gleich schnell ist! Ich hab dazu leider nur einen alten Clip von Kaya aus der O2, und leider auch in ziemlich mieser Qualität; aber man sieht glaub ich, was ich meine, bei 3:06 :

 

 

Damit das so klappt, ist an Training schon einiges erforderlich. Also nicht nur ein allgemeines Verständnis des Stoppkommandos, sondern auch motorisches Training, und eben die Herausforderung, das Stoppen genauso attraktiv zu machen wie das Kommen und umgekehrt. Dazu ist nötig, dass man sich eben nicht hinstellt und den Hund einfach körpersprachlich bremst wenn er kommt. Eine so aufgebauten Hündin hatte ich mal im Training, und es hat lange gedauert bis sie wieder völlig gelöst und freudig in diese Übung ging. Von daher: Eine tolle Übung, aber für Anfänger sehr schwierig.

 

 

Was nun die Sache mit der Konzentration auf den Hund angeht: DANKE!!! Genau das ging mir auch durch den Kopf, ich hätte mich aber wohl nicht getraut das so deutlich zu schreiben. Vor allem hat mir der schwarze Hund beim Hürdensprung da leid getan. Zumindest nach vollbrachter Leistung finde ich es immer ganz traurig, wenn der Mensch sich zuerst den Umstehenden zuwendet, während der Hund quasi im Regen steht. Da käme für mein Empfinden immer zuerst das Lob an den Hund, und danach dann gerne die Auswertung mit den Zuschauern. Und wenn in meinen Gruppen ein Teilnehmer von mir eine Rückmeldung will, bevor er seinen Hund ordentlich gelobt hat, dann bekommt er zuerst mal eine deutliche dahingehende Ansage... :ph34r:

 

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vor 1 Minute schrieb BVBTom:

aber ganz ehrlich, muss er nicht...

 

Sorry, ich stehe gerade ein wenig auf dem Schlauch: Was muss er nicht??

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Ach so... *vor die Strin klatsch*

 

Nun, damit meinte ich auch nicht dass ich ihn für totunglücklich halte oder so was. Aber auch diese kleinen Momente finde ich eben richtig doof. Es ist doch so: Der Hund ist in diesem Moment mein Teampartner, der sein bestes gibt. Und so, wie ich mir von meinem Hund Engagement und Fokus wünsche, so hat er in meiner Vorstellung das gleiche Recht, das auch von mir zu erwarten. Und nicht zwischendurch einfach ignoriert zu werden. Aber ok, vielleicht bin ich da auch einfach ein wenig pienzig...

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@Silkies 

 

muss ich vielleicht erklären. Im Normalfall gebe ich dir da recht, aber dies ist der Hund der Trainerin und sie erzählt deshalb auch viel, da zwei neue dabei waren, worauf man achten soll, was später kommt etc.  Dieser Hund ist so gut ausgebildet, er kann damit bestimmt gut umgehen und wird nicht drunter leiden, Dieser Hund apportiert alles und in jeder erdenklichen Form und Anzahl, egal auf welche Distanz, dies so über die Hürde ist natürlich recht langweilig auch für sie., sieht man schon irgendwie ;-)

 

Für neue Hunde ist dies schon gleich eine echte Aufgabe, für andere halt langweilig, so ist es doch fast überall, oder.

 

Aber wie gesagt, im Grundsatz hast du da völlig recht, gut gesehen.

 

 

 

 

 

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die Posts  gingen jetzt gleichzeitig und doppelt, hoffe ich konnte es aufklären ;-)

 

da bist du nicht pienzig,  da hast du sonst völlig recht.

 

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@Silkies

 

zu dem Video, danke, sehr interessant, bei uns war es immer so, wenn der Hund zu einem kommt, egal aus welcher Übung, das erst ein Vorsitz erfolgen soll, dann Sitz auf der linken Seite. Das scheint beim Obedience völlig anders zu sein, da geht dein Hund direkt in die Grundposition, schön hier was zu lernen ;-)

 

 

 

 

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