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Mal wieder: Welpenblues


Erlkoenigin

Empfohlene Beiträge

vor 2 Minuten schrieb KleinEmma:

Beschäftigt sich deine Tochter denn mit dem Hund? Ich weiß ja nicht, welche Vorstellung sie hatte, aber vermutlich die des treuen Kumpels, der immer an ihrer Seite ist - oder so ähnlich. Das kann ja ein Welpe noch gar nicht leisten. Der ist erstmal eher albern :D , hat viel Unfug im Kopf und muss vor allem die Welt noch entdecken.

Dieses Welt entdecken kann auf für den Menschen lustig sein und Spaß machen. Es wird einem z.B. klar, was alles selbstverständlich für uns ist, aber für den Welpen und Junghund noch ein großes Abenteuer. 

 

Auch wenn sie jetzt weint: Ich würde ihr schon so einen kleinen Schubs geben (nicht wörtlich gemeint) und ihr Aufgaben mit dem Hund übertragen. Anders kann sie ja nicht feststellen, ob sie nicht doch noch Gefühle für den Hund entwickelt.

Sie beschäftigt sich mit dem Hund, geht mit ihm Gassi usw. es ist nicht so, als dass sie weinend in ihrem Zimmer sitzt und sich nicht um den Hund kümmert, dafür ist zu Verantwortungsbewusst. 

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gebemeinensenfdazu
vor einer Stunde schrieb JuliaW:

Der Hund macht aber alles super, er schläft jetzt die Nächte durch etc. aber natürlich muss er ständig raus und pischt - nach wie vor - ins Haus.

Nach jedem Essen, nach jedem Spiel (sind ja nur ein paar Minuten am Tag, die man spielt) und immer wenn er hektisch am Boden schnüffelt- also eine geeignete Stelle sucht, dann den Welpen Schnappen "Draußen Pinkeln", nach draußen, bei Erledigung fett loben,ein Keks kann auch nicht schaden. Das Prinzip war binnen einer Woche verinnerlicht, die paar vor lauter-Aufregung-alles-um-sich-vergessen Pfützen, die dann noch kamen, haben mit 12 Wochen aufgehört.

 

Richtig spazierengehen ist noch zu früh. Hund schnappen, Wiese idealerweise mit einem netten Artgenossen, das reicht ihm erstmal zum Erkunden.

 

Es ist völlig normal, dass wenn man sich Jahre etwas ausgemalt hat und einen dann die Realität einholt, dass sie einen meistens überrollt:), ganz besonders die, die alles ganz gründlich machen wollen.

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Nebelfrei

Mit 12 Wochen sind viele Hunde nicht stubenrein, gerade wenn es verschiedene Leute sind, die sich um den Hund kümmern und er sich wohl nicht sehr willkommen fühlt

Was heisst, es sei zu früh richtig spazieren zu gehen? Ich würde schon gemütliche Runden drehen, nur rumstehen finde ich nicht spannend

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gebemeinensenfdazu

Der Hund ist doch gerade mal eine Woche da- ich würde ihn nicht jeden Tag mit etwas Neuem konfrontieren, sondern erstmal bestimmte Orte vertrauter werden lassen.

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Nebelfrei

Kann ja auch immer die gleiche Runde sein.

Nach meiner Erahrung ist es so, dass etwas laufen immer besser ist als nur rumstehen. Rumstehen mach, jedenfalls Wega, quengelig.

Die Situation amdeee Hunde kennenzulernen, ist meines Erachtens auch leichter, wenn man läuft umd nicht einfach rumsteht und die Hunde so hundewiesenmässig machen lässt. 

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gebemeinensenfdazu

Später sehe ich das ja ähnlich, aber weder war von Hundewiese die Rede, noch davon, daß der Welpe neben einem steht. Er soll selber alles erkunden  und sich idealerweise schonmal an einem netten Hund orientieren dürfen bzw. man zeigt ihm ein paar Sachen in der Umgebung. Es ist ja alles neu- ein Grashalm, ein Bach, ein Baum, Schnee etc. und in Gesellschaft getraut er sich vielleicht mehr zu beschnuppern und zu entdecken.

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Nach Deinen Schilderungen @JuliaW kann ich mir das Gefühlschaos einer 14 Jährigen gut vorstellen. Obwohl ich schon wesentlich älter war, habe ich mal etwas ein bisschen ähnliches erlebt. Ich erzähle mal die Geschichte von meinem ersten eigenen Hund: Nachdem der Familienhund bei meinen Eltern, der unser erster Hund gewesen ist, gestorben war, war ich damals nicht darauf gefasst gewesen, wie schlimm das für mich war. Ich dachte, es wäre besser, nie wieder einen Hund zu haben, um so etwas nicht noch einmal durchmachen zu müssen. Nach einigen Jahren wurde mir aber bewusst, dass es deswegen so schlimm war, weil es vorher so schön war. Langsam wuchs der Wunsch nach einem neuen vierbeinigen Begleiter. Inzwischen war ich erwachsen, die Berufsausbildung lag hinter mir, meinen Mann konnte ich ebenfalls überzeugen und nach einer Weile hielt ein Terrierwelpe Einzug bei uns. So süß war er. Und einen starken Willen hatte er. Schlau war er auch. Ich fand ihn toll. Aber meine Gefühle? Ich verstand sie nicht. Er war mir (noch) nicht nahe. Ich hatte viel zu viel viel zu schnell erwartet. Ich war enttäuscht, dass das innige Gefühl, wie ich es dem "Familienhund" gegenüber hatte, sich nicht einstellte. GsD konnte ich mir selbst bald darüber klar werden. Wie gesagt, ich war ja auch schon viel älter. Ich ließ mich auf ihn ein, fing an Vertrauen aufzubauen, freute mich über jeden kleinsten Fortschritt, ließ ihm Zeit, ließ mir Zeit. Die Anspannung aufgrund der ursprünglichen Erwartungshaltung verschwand allmählich. 

Leider stellte sich recht früh heraus, dass der kleine Terrier große gesundheitliche Probleme hatte. Er war noch nicht drei Jahre alt, als uns ein Tierarzt sagte, er würde den kommenden Sommer nicht überleben. Wir wollten ihm unbedingt helfen. Zunächst bei seinem Haustierarzt, mehreren Tierkliniken in der Umgebung, dann einer Naturheilpraktikerin, die aber bald den Ernst der Lage sah und uns in die TiHo nach Hannover schickte. Dort gerieten wir an eine fantastische Tierärztin, die endlich erkannte, was er hatte. Eine sehr seltene Autoimmunerkrankung. Durch sie hatte er noch ein paar gute Jahre. Das hat uns unglaublich intensiv zusammengeschweißt. Diese Ärztin hatte uns versprochen, uns ehrlich zu sagen, wenn sie den Eindruck hat, dass er sich quält. Aber sie, genau wie wir sahen einen starken Lebenswillen in seinen Augen. Viel Kraft hatte er nicht. Die Krankheit nahm ihm seine Muskeln. Er liebte Kontakt mit anderen Hunden. Es tat uns weh, wie er mit ihnen über die Wiese rennen wollte, mit dem Tempo aber nicht mithalten konnte und immer wieder die Abkürzung nahm, um wieder in Kontakt zu kommen. Er hatte nie Ärger mit anderen Hunden. Er konnte sehr gut einschätzen, wer zu ihm passte und von wem er besser Abstand hielt. Er war einmalig, unser ein und alles. Mit 7 Jahren bekam er aufgrund von Nebenwirkungen seiner für ihn nötigen Medikamente einen Tumor im Maul. Als der am Silvesterabend aufbrach, mussten wir uns am Neujahrsmorgen entscheiden, ihn zu erlösen. Wir waren wie gelähmt danach, mein Mann und ich. Wochenlang. Er war doch unser Familienmitglied. Und plötzlich nicht mehr da. Diesmal war ich drauf gefasst, wie schmerzlich sich das anfühlte. Das nahm mir aber nicht die Wucht. Wir erholten uns nur sehr langsam davon. Er war doch auch viel zu jung gewesen. Das Gefühl dieser innigen Nähe war nicht am ersten Tag da gewesen. Das war langsam gewachsen. Und dann umso intensiver. 

Macht Eurer Tochter klar, dass eine Beziehung, die so wunderbar ist, Zeit braucht. Die Erwartungen, wie etwas sein soll, muss erstmal weichen. Den kleinen Welpen annehmen, wie er ist, für ihn da sein, ihn kennenlernen und ihm Zeit geben, die Menschenwelt kennenzulernen lässt die Beziehung wachsen. Wenn die Erwachsenen dabei helfen, gibt es eine Chance, dass Hundekind und Tochterkind miteinander ganz glücklich werden. 

 

Übrigens hatten wir vier Monate nach dem Herzenshund wieder ein neues Schätzchen, den ersten von den beiden, die wir jetzt haben. Zu ihm, wie auch zu unserem zweiten Hund hatte ich vom ersten Tag an ein ganz nahes Gefühl. Ich bin mir sicher, dass liegt daran, dass ich es inzwischen geschafft habe, mich ganz auf die beiden einzulassen. Ohne Vergleiche mit den Verstorbenen, ohne "romantische" Vorerwartungen. 

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