Futter-Belohnungen auf dem Boden verstreuen?

[Tyrshand]

@KäptnKörk ich wollte eigentlich gar nichts festmachen, sondern nur versuchen darzulegen, dass Futter ausstreuen und suchen lassen auch eigenständige Hunde nicht dazu bringt (zwangsläufig) fortan im Wald nun ständig auf der Suche nach am Boden liegenden Futter zu sein

[KleinEmma]

vor 5 Stunden schrieb Tyrshand:

 

Ich kenne das bei Windhunden auch so, vor allem bei Whippets. Da gibt es eigentlich niemals nie Probleme. Auch nicht zwischen sich unbekannten Hunden.

Meine Kollegin hat einen Whippet und ich war schon ein paar mal auf Veranstaltungen dabei.

Diese Hunde sind schon erstaunlich.

 

Der Whippet meiner Kollegin ist auch der einzige intakte gleich alte Rüde, der sich meinem Shiba gegenüber so devot verhält, dass seine Provokation immer absolut ins Leere läuft 

 

Das Foto . Was macht dein Hund da? 

[Hoellenhunde]

vor 8 Stunden schrieb KäptnKörk:

Und ACDs sind ganz bewusst auf Selbstständigkeit gezüchtet worden.

Frag mal einen Australischen Farmer, was sein Hund macht,

wenn der eine Schlange sieht. Oder frag mich, was meiner macht.

 

Es ist ein riesiger Unterschied in der Qualität der SELBSTständigkeit, ob ein Hund darauf gezüchtet wurde (deshalb muss ich immer ein bisschen sutzen, wenn jemand meint, sein HSH oder Beagle oder Dackel wäre besonders eigenständig), oder eben nicht und sich seine eigene Art bewahrt hat. Die Selbstständigkeit ist also natürlich.

Meine Hunde lassen sich einfach nicht viel befehlen. Deshalb führen sie auch „Kommandos“ nicht aus. Wenn es sich für sie lohnt, dann tum sie das. Was hat diese Eigenständigkeit denn mit deiner Fragestellung zu tun?

 

Meine Hunde und alle, die ich hatte und kenne (und das sind auch ganz andere Rassen):

Keiner, wirklich keiner, hat jemals vermehrt angefangen Dinge vom Boden aufzulesen, nur weil ich Leckerlis über den Boden rolle. 

 

Ich verstehe also das Argument gar nicht.

[Hoellenhunde]

vor 8 Stunden schrieb KäptnKörk:

Für mich bedeutet Selbsständigkeit auch, dass ein Hund eigene Entscheidungen trifft.

Nicht nur, dass er sich nicht sehr auf  Menschen einlässt.

 

Achtung: OT!

 

Das tun sie doch am laufenden Band? Nur eben oftmals nicht zugunsten des Menschen. Sie stellen ihre Bedürfnisse knallhart drüber und ordnen sich nicht unter. Deshalb „arbeiten“ sie schlecht kooperativ. In unserem Sinne. Der Shiba kann sich einlassen, wenn er es will. Was ist daran nucht eigenständig? Der Shiba ist sogar unabhängig. Er braucht den Menschen nicht und würde niemals für ihn „arbeiten“ einfach so. 

Es gibt „eigenständige“ Arbeitshunde, denen beigebracht bzw. angezüchtet werden musste, „eigenständig“  zu agieren. 

Hüte- und Treibhunde haben auch deshalb oftmals Ressourcenverteidigungsproblemchen, das ist einer der Motivationen, die zu dieser Selektion gebraucht wurden. 

 

Dem Shiba fehlt diese. Er ist kein Spezialist, er ist einfach ein ursprünglicher Hund, der auf sich bezogen ist. Ist halt so. Deshalb will kein westlicher Mensch mit ihm jagen - und auch die meisten Japaner nicht.

 

 

vor 15 Stunden schrieb KäptnKörk:

Also ich kenne jetzt keinen Shiba Inu der auch nur ein Kommando richtig zuverlässig befolgen würde,

die drei Shibas hier tun es jedenfalls nicht,

aber das würde ich nicht mit großer Selbstständigkeit übersetzen.

 

Können meine auch nicht. Akuma ist sehr gehorsam für einen Shiba. Stelle ich einen, IRGENDEINEN anderen Hund daneben ist er ein launischer, ich-bezogener Rebell. 

Der Shiba wägt ab, ob es sich lohnt für ihn, immer. 

Dabei nimmt er sich heraus, den Gehorsam zu verweigern, wenn er denkt, dass ich Mist labere. Auch und vor allem beim Jagen. Er weiß, dass er die besseren Sinne hat. Deshalb ist ein Dummy auch kein Jagdersatz. 

 

Kleiner Exkurs zu Ende.

[gebemeinensenfdazu]

De Unterschied dürfte wohl in den Interessen liegen.

Wie beim Menschen: Einen passionierten Mikadospieler dürfe man weniger gut für eine Tortenschlacht animieren können als einen Handballer. Beim Hütehund decken sie sich halt zwischen Mensch und Hund und bilden so ein großes gemeinsames Tätigkeitsfeld.

 

Warum verstreutes Futter bei uns nicht "Fremd-"Futtersuche steigert:

Es ist ihre verdiente Belohnung. Natürlich sieht sie es, daß ich das Futter streue, aber auch ein Kausnackrest, der zwei Tage vorher aus der Tasche fiel und am Wegrand lag, ist noch ihre Belohnung. Da riecht sie es eben, daß es von mir kommt und hat es auch abgegeben. War auch etwas perplex, daß ich das verlangt hatte- eben weil es von mir kam.

Was von Anderen gibt sie normalerweise nicht bereitwillig her- da muß ich den Zugriff verhindern. Aber von mir: sie weiss , dass sie es auf jeden Fall behalten darf- also fällt Abgeben nicht schwer, sie kriegt es ja wieder.

Weil es ihre verdiente Belohnung ist, sieht sie es weitaus kritischer, wenn andere sich zu sehr in der Nähe des Futterbeutels aufhalten, wenn ich ihr eine Belohnung gebe. Streuen würde ich da natürlich nicht, dann würde sie ihre Belohnung verteidigen. Was ich höchsten machen kann, wenn ich beiden eine Belohnung geben will ist eins weiter weg zu werfen, damit sie es sich holt und dem anderen währenddessen eins zuzuwerfen- aber keinesfalls mehrere auf den Boden streuen- total unnötiger Konfliktherd.

Wobei es auch sehr darauf ankommt, welche Hunde. Bei ihrem geliebten Hundeopi würde sie nicht energisch reagieren, aber auch da mache ich das nicht. Also es spielt auch eine Rolle inwiefern sie befürchtet, daß es ihr streitig gemacht würde. Ein ressourcenverteidigender Hund würde sie genauso ressourcenverteidigend kennenlernen.

 

Gefundenes "Fremdfutter" ist davon völlig abgekoppelt. Da habe ich ja nichts damit zu tun und dafür wurde auch nichts verlangt. Aber auch beim Futterbelohnen von anderen:Da bleibt sie auch charmant, wenn andere Futter als Belohnung verteilen- da herrscht weniger Druck, weil sie glaube ich ihre verdiente Belohnung nicht in Gefahr sieht.

[Gast]

Nun sind ja Dinge nur weil ich sie behaupte nicht richtig!

Aber eben genauso wenig sind Thesen automatisch wahr, wenn andere User sie aufstellen.

 

Noch einmal frage ich mich, wie man die Selbstständigkeit eines Hundes bemessen will.

Ist es selbstständig, wenn ein Hund mit Menschen gar nicht so viel am Bein hat?

Oder ist es vielleicht eine menschliche Auslegung, weil bei manchen Rassen einige Stufen der

Domestikation nicht beschritten wurden.

 

Da wäre vielleicht ein Vergleich der adaptiven Intelligenz hilfreich:

Nach Stanley Coren landen bei den Tests der selbstständigen Problemlösung

allerdings weitestgehend die üblichen Verdächtigen ganz vorn,

bei Manolsons Irrgarten-Test auch. Border Collie und Pudel sind hier mal nicht

unter den besten fünf selbstständig-problemlösenden Zuchten, dennoch waren sie recht erfolgreich.

Über die Ergebnisse einiger Rassen schweige ich.

Nachzulesen in "Die Intelligenz der Hunde" und "H-wie Hund".

 

Wie gesagt, ich denke, dass Unabhängigkeit etwas ganz anderes ist,

als Selbstständigkeit. Der rote Hund in dem Video trifft in 7 Minuten einige Hundert

eigene Entscheidungen. Das ist für mich sichtbare Selbstständigkeit.

Und, ich weiß noch nicht einmal sicher, ob ein Hund der seinem Menschen einfach

nicht zuhört, sich tatsächlich bewusst gegen ein Ausführen von irgendwas

entscheidet, oder ob einfach  kein Miteinander in diesem Hund angelegt wurde.

 

Was ich für viel wahrscheinlicher halte.

 

Den fast sichtbaren Gewissenswurm, "oh Mist, Chefchen hat gerufen, aber da hinten kommt Erwin,

liegt ein Keks, steht ein Reh, oder gibt es sonstwas Fastzinierendes", kennt fast jeder Hundehalter.

Wofür sich der Hund entscheidet, liegt einerseits am Hund, andererseits aber ganz besonders am Vermögen des Halters.

Bei einigen Hunden hier bei uns, gibt es aber dieses Abwägen überhaupt nicht.

Sie denken einfach gar nicht daran zu kommen.

Ist das dann eine bewusste Entscheidung?

[KleinEmma]

vor 5 Stunden schrieb Hoellenhunde:

Können meine auch nicht. Akuma ist sehr gehorsam für einen Shiba. Stelle ich einen, IRGENDEINEN anderen Hund daneben ist er ein launischer, ich-bezogener Rebell. 

Der Shiba wägt ab, ob es sich lohnt für ihn, immer. 

Dabei nimmt er sich heraus, den Gehorsam zu verweigern, wenn er denkt, dass ich Mist labere. Auch und vor allem beim Jagen. Er weiß, dass er die besseren Sinne hat. Deshalb ist ein Dummy auch kein Jagdersatz. 

 

Die Beschreibung passt perfekt zu einem Chihuahua-Rüden einer guten Bekannten - vielleicht steckt in ihm ein bisschen Shiba?  

[Eifelkater]

Ich denke ein direkter Vergleich zwischen Arbeitshunderassen in Bezug auf Selbstständigkeit und Unabhängigkeit ist bei unterschiedlichen Einsatzgebieten schlicht nicht zielführend. Zumal zu dem genetischen Potential ja immer noch die züchterische und die halterische Selektion kommt. 

[Freefalling]

vor 6 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Was von Anderen gibt sie normalerweise nicht bereitwillig her- da muß ich den Zugriff verhindern. Aber von mir: sie weiss , dass sie es auf jeden Fall behalten darf- also fällt Abgeben nicht schwer, sie kriegt es ja wieder.

Ist hier auch so, wobei er mir Fressbares nicht geben muss. 

Es ist schon so, dass er fremdes Futter /Stöckchen klauen will, aber ihm ist bewusst, dass es eigentlich nicht seins ist. Wenn er zu langsam ist, ist das halt so. Aber er ist meistens der schnellere.

 

Werfe ich allerdings was, egal was. Dann zeigt er eine deutliche Ressourcenaggression. Ich hab mal seinem DSH-Freund Futter mitgebracht, was Femo nicht vertragen hat. Dem Besitzer konnte ich das geben, aber als der Hund es inspizieren wollte, wurde Femo richtig böse. An meine Tasche darf auch kein anderer Hund dran. 

 

 

[Ann]

Ich schmeiße Futter eigentlich nur auf den Boden.