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Brauche einen Rat - Wie verhalten bei Rüdenbeißerei?


grka

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Die Altersunterschiede sind eigentlich nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass die Rangordnung von jedem akzeptiert wird.

Ich hatte gerade folgende Situation:

Didi (2 Jahre) hatte einen Kauknochen. Enrique (8 Monate) wollte den haben. Didi als älterer lässt sich das natürlich nicht gefallen. Er knurrt um dem Jüngeren zu sagen: das ist meiner, lass mich in Ruhe.

Boni (4 Jahre, Rudelchef) bekam mit, dass einer seiner Rudelmitglieder bedroht wird. Natürlich wollte er sofort dazwischen gehen. Um schlimmeres zu verhindern hab ich ihn gepackt und mein Mann hat sämtliche Knochen weg gemacht.

Boni und Didi haben sich noch eine Weile umkreist, wobei Boni mit stozgeschwellter Brust Didi klar machte, dass er der Boss ist.

Für mich ist es auch ganz wichtig, dass die Hunde miteinander sprechen können. Wie eben mit stolzgeschwellter Brust.

Da fällt mir noch eine andere Geschichte ein.

Letztes Jahr hatten wir noch einen Rüden, Chico - ein typischer Alpharüde. Er war damals 1 Jahr alt und hat Boni immerwieder heraus provoziert. Einmal legte er den Kopf auf Bonis Rücken um ihm zu sagen: ich stehe über dir. Das hat Boni noch recht kalt gelassen und seinen Kopf bei Chico auf den Rücken gelegt. Das passte Chico nicht und er stieg mit den Vorderpfoten auf Bonis Rücken. Diese Provokation war Boni dann doch zu heftig. Er ging ganz schnell drunter weg, drehte sich um, machte sich so groß wie nur möglich und schaute Chico stur in die Augen. Nun wurde Chico wohl etwas mulmig und ging 3 Schritte rückwärts, hielt dem Blick aber stand. Ganz langsam, wie in Zeitlupe ging Boni auf Chico zu. Als diesem der Abstand zu klein wurde, ging er wieder 3 Schritte rückwärts. Wieder ging Boni langsam auf ihn zu, wieder ging Chico 3 Schritte rückwärts. Jetzt hatte er es wohl eingesehen, dass es keinen Sinn machte und legte sich hin. Den Blick wendete er ab.

Ich saß natürlich da, war gespannt wie ein Flitzebogen um eingreifen zu können. Ich denke mal, wenn ich eingegriffen hätte, ohne dass sich die Beiden ausgesprochen hatten, hätte ich noch viel mehr Probleme mit den Beiden gehabt. So machten sie es unter sich aus.

Ich fand das total faszinierend, wie die miteinander kommunizierten. Seitdem beobachte ich meine Jungs noch genauer, wie sie miteinander umgehen. Aber auch immer so, dass ich eingreifen kann, wenn es sein muss. Wie eben vorhin mit dem Knochen.

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Ja so ähnlich lief es bisher auch immer. Aber seitdem bei Ever seine Schilddrüsenmedis anfangne zu wirken scheint er zu meinen, daß er doch der Chef ist und geht auf Spy los wenn dieser so nonverbal seine Position klarmacht.

Wir waren seit Freitag auf einer Ausstellung. Spy, Target und Tabs waren mit und die anderen beiden waren getrennt zur Pflege. Wir haben Ever als letzten nach Hause geholt. Er kam freudestrahlend rein und begrüßte alle. Spy wurde sofort 2m groß und stocksteif und plötzlich knurrten beide sich an. es fehlte nicht viel und die hätten sich in die Haare bekommen. Da es aber schon spät ist haben wir Rücksicht auf die Nachbarn genommen und die beiden erstmal getrennt. wir wollen sie morgen wieder zusammenbringen. Ich denk das Verhalten ist normal weil Ever "unerlaubt" 3 Tage weg war und er sich nicht maßregeln lassen will. Die frage ist jetzt wie wir die beiden morgen am besten zusammenbringen und was wir erlauben sollten und wo wir dazwischen gehen sollten und vorallem wie am besten?

Lg

Grit

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Luise

Ich würde die Beiden auf neutralem Gebiet zueinander lassen und so das Ever als Erster da ist und Spy dazu kommt.

Ich habe selbst 6 Rüden und habe das gleiche Problem.

In den ersten Jahren habe ich den Fehler gemacht die Hunde wie Kinder zu behandeln. D.h. wenn ein Hund dem anderen ein Spielzeug weggenommen hat, habe ich mit dem kleinen Dieb geschimpft und den anderen getröstet.

Es hat fünf Jahre gedauert bis ich kapiert hatte, daß ich es genau umgekehrt machen muß:

Wenn ein ranghöherer Hund dem Rangniederen das Spielzeug wegnehmen will und der Kleine nicht sofort nachgibt und eine Streiterei anfängt sage ich zu dem Kleinen: Geh ab! und lobe ihn dafür , wenn er es tut. Den Grossen rufe ich zu mir. Er hat dann "höhere Aufgaben" wenn er zu Frauchen muß und keine Zeit mehr dem Kleinen noch mal die Meinung zu sagen.

Das Wichtigste, wenn mehrere Hunde zusammen sind und zwei anfangen sich zu streiten, ist immer, die Zaungäste, die sich einmischen und die Beiden anfeuern, loszuwerden.

Ich erreiche das (vielleicht nicht gerade pädagogisch wertvoll ) dadurch , daß ich im Nebenzimmer,die Keksdose mit Leckerchen schüttel. Bei diesem Geräusch kommen immer alle Hunde mit erwartungsvollem Gesicht an.

Wenn die Zuschauer weg sind kommen die beiden Steithähne meistens auch um zu sehen was denn dort Spannendes los ist, und so ein Kampf ohne Zuschauer bringt ja auch garnichts.

Beim Essen solltest Du darauf achten, daß jeder immer auf dem gleichen Platz sein Futter serviert bekommt und keiner die Gelegenheit hat beim anderen zu klauen.

Um den Beiden klarzumachen, daß Du der oberste Chef bist, gibt es auch ein wirkungsvolles Mittel:

Wenn ich merke, daß einer mich nicht mehr für voll nimmt und meine Wünsche ignoriert dann gebe ich ihm seinen vollen Napf, warte bis er genüßlich frisst und dann nehme ich ihn ihm wieder weg. Jetzt muß er erst mal "Sitz" und "Platz" machen.Dann zähle ich bis zehn und dann bekommt er seinen Napf wieder.

Wenn man das bei zwei oder drei Mahlzeiten macht, weis er wieder wer der Boss ist.

Ich schreib das hier einfach so cool aber Du kannst mir glauben dass es hier auch immer mal wieder Situationen gibt bei denen mir ganz anders wird.

Die Hauptsache ist immer ganz am Anfang die Situation in den Griff zu bekommen, damit der Streit nicht eskaliert.

Liebe Grüsse

Luise

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Danke für den Tip. Wenn die beiden sich schon Stocksteif stehen und sich fixieren und anknurren - klappt das dann auch mit der Keksdose?

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kuhhund

Wenn nicht, kannst Du sie so verwenden wie ich neulich :so

Tyler und Yuma haben sich in die Haare gekriegt, weil einer in der Küche war und raus wollte und der andere rein, und anscheinend ist es UNMÖGLICH , aneinander vorbeizulaufen. :wall:

Ich hab das erst Beste gegriffen, was mir in die Hände fiel, eine 60 x30 cm große Lebkuchendose und die mit Karacho auf die beiden geworfen und gebrüllt und bin auf sie zu.

War sofort himmlische Ruhe. :so

Bei uns gilt für die beiden Herren:

  • Keine Kloppereien in der Wohnung, das erlaube ich nicht.
  • Getrennt füttern
  • Gutchen nur sowas, was sofort alle ist
  • Kauknochen getrennt

Ich denke mal , wenn Du bestimmt und präsent auftrittst und dem Ranghöheren klar den Vorteil einräumst, wird sich die Situation auch wieder entspannen.

Grüsslis

Martina mit Cleo & Yuma

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Danke für die Tips. Also heute morgen hab ichdeutlich gemerkt, daß nicht Ever anfängt sondern unser alpharüde. Ever hatte richtig Angst sich zu bewegen und wollte gar nicht in seine Nähe. Jedesmal wenn Spy auf ihn zukam und sich groß macht hat Ever unsicher geknurrt. Nach einer Weile draußen war's aber wieder okay und zu Hause haben die beiden miteinander gekuschelt

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Bärenkind

Ich kaue auf dem Gedanken herum, dass Ever nicht der Alpha sein könnte, weil er krank ist. Er weiß das doch aber gar nicht... warum kann er es nicht sein?

Wenn Du die Medikation abgeschlossen hast, das heißt, die Schilddrüsenhormone voll substituiert sind (ich gehe davon aus, dass Ihr Euch auf die End-Dosis langsam hinarbeitet und nicht gleich voll eingestiegen seid) , dann wird sich Ever definitiv im Wesen verändern. Ich habe das hier selbst hinter mir und habe einen "völlig neuen" Hund. Sherlock war auch häufig unsicher, das hat sich sehr stark verändert. Er ist deutlich sicherer geworden und nimmt manche Dinge gar nicht mehr wahr, die ihn zuvor geängstigt hätten.

Durch den nicht mehr so stark vorhandenen Grundstress, haben sie viel mehr Zeit und Ruhe für anderes. Das nutzen sie auch.

Und dann kommt noch die Pubertät dazu, die ja auch ein Wenig zu Wechselbädern führt. Kann mir echt gut vorstellen, dass das gewaltig knistert bei Euch.

Ich würde nicht davon ausgehen, dass Spy in jedem Fall die Position behält, nur weil Du denkst, Ever wäre dafür nicht geeignet.

Vielleicht kann sich die Jungs mal jemand mit richtig viel Ahnung anschauen, der emotional etwas mehr Abstand hat. Vielleicht übersiehst Du etwas, das anderen sofort ins Auge springt.

Ansonsten wäre mein Weg auch der, möglichst viel für die zu entscheiden, die gerade nicht wissen, wohin mit ihrer Kraft. Ich würde auch dazwischen gehen und Aufgaben verteilen.

Wünsche Euch alles Gute und dass Ihr alle behalten könnt...

LG Anja

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