Hund knurrt uns immer noch an - wird sogar gerade etwas schlimmer

[Angela2807]

Hallo zusammen,

wir haben Nigel jetzt seit 4 Monaten (Tierheimhund).

Als wir ihn zu Beginn hatten knurrte er uns beide (meinen Freund und mich) recht häufig an, wenn wir ihn anfassen wollten. Auch Futter und sein Schlafplatz waren Dinge die er nicht mit uns teilte.

Wir denken es hatte mit Angst (sicherlich auch Ressourcenverteidigung) zu tun. Wir wissen hat nicht was er vorher durchgemacht hat.

Aber das besserte sich eigentlich von Tag zu Tag. Knochen kann ich ihm jetzt schon wegnehmen(er motzt zwar immernoch, zeigt aber keine Zähne mehr und knurrt nicht mehr aggressiv).

Man kann ihn aber immer noch nicht anfassen, wenn er z.B. in seinem Körbchen liegt. Gut das akzeptieren wir auch und lassen ihn einfach in Ruhe.

Mit der Zeit wurde es eben immer besser - aber ich habe das Gefühl gerade läuft die Uhr wieder rückwärts....das macht mir ziemlich zu schaffen, weil ich wirklich viel mit ihm arbeite.

Seit ca. 6 Wochen hat er einen "Kastrationschip" (siehe anderer Beitrag von mir) und seit ca. 1 Woche fängt er vermehrt das Knurren wieder an das macht mich schon ziemlich sauer.

Unsere Trainerin meint, das ist Ressourcenverteidigung. Ich schildere mal die Situationen in denen er sich echt ziemlich daneben benommen hat:

1) Ich schmuse mit ihm auf dem Sofa (er schmust eh nicht so oft und nicht lange) mein Freund kommt zu MIR fasst mich an - was macht der Doofkopf von HUnd? Läuft über mich drüber stellt sich frontal zu meinem Freund hin und knurrt. Er will ihn wegschicken - Hund hört nicht. Er gibt ihm das KOmmando zum Fingertouch - HUnd machts. Mein Freund will sich danach neben mich aufs Sofa setzen und Nigel schappt nach seiner Hand.

2) Ähnliche Situation gestern Abend: Ich schau Fernsehen, Nigel liegt am Fußende. WIr haben nicht geschmust. Thomas kommt zu mir. Nigel geht hne zu knurren auf ihn zu, Thomas fasst nach der Fernbedienung die vor meinem Bauch liegt. Nigel knurrt. Ich hab ihn dann sofort runterbeförtert vom Sofa.

3) Gerade eben. Ich leine Nigel für Gassi an. Thomas verabschiedet sich von uns beugt sich zu Nigel runter - der knurrt.

Langsam reichts mir. Ich dachte die Zeiten sind vorbei

Unsere Trainerin meint wir sollen Anfassen auf Kommando übern. Alles schön und gut machen wir ja auch, aber in so einer Situation möchte ich ihm SOFORT sagen, dass er endlich die Schnüss halten soll. Mich frustriert das gerade etwas, was man sicher auch lesen kann.

Ich möchte das nicht, dass mein Hund bei mit zu Hause alles was ihm nicht passt mit einem KNurren quittiert - und das macht er jetzt wieder häufiger.

Ich arbeite sonst nur mit positiver Verstärkung, aber in dieser Situation komme ich denke ich damit nicht weiter. Oder könnt ihr mir Tipps geben?

Ich dachte schon an: ihn einfach die ganze Zeit ignorieren und nicht mehr anfassen. Da er sich aber eh nicht drum reisst angefasst zu werden, weiß ich nicht so recht.

Wer hat Erfahrung mit so einer Situation?

Danke und sorry, dass ich so viel geschrieben hab.

Muss jetzt langsam mal zur Arbeit

[marasu]

Die zündende Überdrüber-Idee hab ich auch nicht, aber ich würde den Hund bei jedem unerwünschten Knurren nehmen, ins Körbchen bringen, mit dem Kommando "Körbchen", da muss er dann auch drin bleiben, bis du ihn erlöst (Kommando "frei" - oder so)

Vll weiss ja wer noch was besseres.

Ich drück dir die Daumen, dass du das bald in den Griff bekommst.

[Wuff]

Hund bestimmt, was er machen will und was nicht

Ich würd erstmal seine Bewegungsfreiheit einschränken!

Wenn du mit deinem Freund kuscheln willst, geht der Wuffel auf den Platz.

DU korrigierst - nicht dein Freund.

DU bist Chef. Benimm dich auch so!

Chefs setzen durch, was sie wollen - und nehmen keine Rücksicht auf die Vergangenheit ihrer "Mitarbeiter"

[Angela2807]

@Wuff: Das tu ich (meiner Meinung nach) ja schon. Wenn er mich anknurrt, dann muss er sofort ein Kommando ausführen, damit er aus seinem Knurren rauskommt. Das klappt in den meisten Fällen.

Gestern die Situation auf dem Sofa war in sofern komisch, dass er eben nicht mit mir geschmust hat oder so. Er hat am Fußende gelegen (im Gegensatz zu Situation1).

Ich hätte auch gerne einen Tipp, was ich direkt in so einer Sitaution machen kann. Bzw. mein Freund, weil bei dem scheint sich dieses Verhalten zu häufen.

Nigel motzt ihn auch an, wenn er ihn nach dem Gassi abtrocknet bzw. das Geschirr ausziehen will.

Ach menno ;-(

[Marlies27]

Habt ihr es schon mal versucht das sich Dein Freund ein wenig mehr um ihn kümmert. Z. B. das er ihn aus der Hand füttert, ab und zu mit ihm spielt. Knurrt er dabei soll er mit dem, was er gerade macht, abbrechen und weggehen ( Futter bzw. Spielzeug mitnehmen ).

Recourcenverteidigung sehe ich das weniger, eher darin das er eventuell bei Männern schlechte Erfahrungen gemacht hat. Dies solltet ihr nach und nach umkehren und ihm positive Erfahrungen vermitteln.

Ansonsten kann ich Dir nur raten eine andere Trainierin zu suchen, die sich mit dem Problem beschäftigt und sich das ganze mal vor Ort anschaut.

[Wuff]

Agiere im VORFELD - wenn du weißt, was dein Hund in einer bestimmten Situation tun wird.

Wenn er schon inseinem "Knurr-Film" drin ist, brauch er viel mehr Kraft, um da wieder raus zu kommen.

Du hilfst ihm, wenn du vorher schon eine klare Ansage gibst.

zB du willst mit deinem Freund aufs Sofa zum Kuscheln.

Hier kommt die Ansage "Auf den Platz" schon, bevor ihr auf dem Sofa seid.

Und da hat Herr Hund dann auch zu bleiben.

Steht er auf, gehst du hin und drängst ihn wortlos und ohne Blickkontakt zurück auf den Platz.

Angucken und Worte wären Aufmerksamkeit - und die kriegt ein frecher Hund nicht

[gast]

Moin!

Achte doch mal darauf, ob es verstärkt zu Abwehrreaktionen kommt, wenn Dein Freund sich nach vorne beugt.

Das kommt mir momentan so vor: abtrocknen; runterbeugen, um die Fernbedienung zu angeln...

Vielleicht passiert jetzt wirklich das, was bei wenig selbstsicheren Hunden passiert, wenn man ihnen durch Kastration den "Heckantrieb" nimmt:

es wird schlimmer....

Aber bitte Deinen Anhang doch mal, sich hinzuknieen, wenn er etwas in Nigles Nähe macht.

LG, Ulrike

[Wuff]

@ Marlies:

Ich würde zuerst an der "Hierarchie" (blödes Wort) innerhalb des Frauchen-Hund-Teams arbeiten.

Wenn Hund dann weiß, wer das Sagen hat und Vertrauen da ist, dann kann der Freund ran.

Eins nach dem anderen.

[Angela2807]

Hallo Marlies,

mein Freund macht auch viel mit ihm - füttern aus der Hand uns spielen.

ich denke nicht, dass er ein "Männerproblem" hat. Er knurrt mich manchmal auch an, wenn ihm was nicht passt.

Unsere Trainerin hat die Situation schon gesehen live. Zwar nicht mir Zähnefletschen aber immerhin...

Ich brauche glaube ich ein Mittel, das ihn in der Knurr-Situation "schockt", dass er sofort checkt - ok. jetzt machen die aber auch ernst.

SOnst hat er ja echt NULL von uns zu befürchten, aber langsam nervts echt. Ich hab den kleinen sau lieb, aber ich will nicht, dass er uns anknurrt...

[Angela2807]

@Wuff: ja meinst Du, dass ich quasi erst unser Verhältnis klären sollte und danach der st die Herren? Ich denke da könnte die Gefahr bestehen, dass Nigel sich noch verschlimmert mit Thomas...