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Leinenaggressionen, was sind die Gründe dafür?


!Wölfchen!

Empfohlene Beiträge

Fantasmita

Gründe? Ich habe mich ohne Ende mit dem Thema auseinander gesetzt und es gibt wirklich unzählige Gründe:

* Ängstliche Hundehalter, dass der Hund denkt die Führung übernehmen zu müssen.

* Schlechte Sozialisierung

* Ängstliche Hunde die aus Angst nach vorne gehen.

* Dominante Hunde

* Antiphatie gegen einzelne Hunde

* Aggression

Unseren Fall gibt es dann auch noch. Bei uns ist es ein hausgemachtes Problem.

Max ist aus der Tierhilfe und wurde uns als Dackel/Zwergpinscher vermittelt. Er durfte dann mit allen Hunden an der Leine Kontakt aufnehmen. Als er größer und älter wurde, stellte sich heraus, dass er ein Dobermann-Mix ist und auf einmal hatten einzelne Hundehalter Angst vor einem Kontakt von ihm mit ihren kleinen Hundis. Wir haben dann die Entscheidung getroffen, dass wir dann eben gar keine Kontakte mehr an der Leine zulassen.

In Konsequenz entwickelte sich fast unbemerkt eine Leinenaggression aus Frust. Er will zu anderen Hunden, darf das nicht .... flippt aus ... volles Programm (in der Leine aufsteigen, wie ein bekloppter kläffen, ausflippen, nicht mehr ansprechbar sein).

Am Anfang war er noch mit Spiele oder Leckerlie ablenkbar aber mit der Zeit war dann Schluß... dann entwickelte er sich zum "irren" :D.

Wir arbeiten seit ca. 5 Monaten an dem Problem und haben schon sehr große Schritte gemacht. Wir sind zuversichtlich, dass wir es bald im Griff haben.

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Hallo Fanta,

ja, Tipps wären super. Erzähl doch mal, wie Ihr daran arbeitet. Bei meinem Pflege kenne ich den Grund nicht, aber ich würde auf mangelnde Sozialisation tippen.

Grüsse - Tine

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Sunny1288

An der Leine gilt oft " Angriff ist die beste Verteidigung"

Durch die Leine können die Hunde nicht so auf andere zu gehen wie sie es sonst tun. Deswegen ist die richtige Hundekommunikation gestört.

Dann kommt meistens noch die unsicherheit des Halters dazu. Daraus folgt dann die Pöbelei.

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Fantasmita
Erzähl doch mal, wie Ihr daran arbeitet.

Ich sag mal so ... der Weg ist lang und steinig :klatsch:

Wir haben schon diverse Sachen versucht ... auch die "dunkle Seite der Erziehung" sprich mit Wasser besprühen, den Hund schupsen, ausschimpfen. Aber die Situation war bei uns auch echt krass.

Jetzt haben wir den Weg der funktioniert.

Ich habe mir das Buch "Alter Angeber" von Patricia B. McConell gekauft. Sehr guter Lesestoff und durchaus hilfreich. Der Sinn der Sache war der Aufbau des "schau", sprich der Hund soll durch ein "schau" seine Konzentration auf mich richten und so soll man an dem anderen Hund vorbeikommen. Der Ansatz ist durchaus gut ... ohne Ablenkung und unter leichter Ablenkung klappt das mittlerweile auch zu 100% ... aber nicht wenn ein Hund in Sicht ist.

Wir sind dann zu einer Hundetrainerin gegangen die überprüfen sollte, ob wir das richtig aufbauen und ob wir auf dem richtigen Weg sind. Alles super... Timing super, Trainingsansatz super ... also weiter.

Wir also weiter trainiert und es wurde und wurde nicht besser. Da das Schau nicht einsetzbar war, bin ich dazu übergegangen konsequent Schleifen zu laufen, damit es zu keinen Erfolgserlebnissen (ausflippen) mehr kommt. Wir haben seinen Wohlfühlabstand berücksichtigt ... d.h. nur so dicht an andere Hunde ran, wie er ansprechbar blieb.

Zeitgleich haben wir massiv an seiner Leinenführigkeit gearbeitet ... er läuft schon locker an der Leine aber wir haben es so gemacht, dass er nicht mehr nach vorne geht und nicht mehr selber entscheidet ... sprich wir haben ihn konsequent "Fuß" laufen lassen. Er durfte frei laufen und schnüffeln, wenn wir ihn freigegeben haben. Wichtig ist beim "Fuß"laufen, dass man auch flott läuft ... wenn der Hund unaufmerksam ist, dann gerne einen flotten Richtungswechsel einbauen, bis man wieder die Aufmerksamkeit des Hundes hat. Loben nie vergessen.

Wenn ein Hund kam haben wir - gemäß System aus "Alter Angeber" - ein entspanntes "hier entlang" gesagt und haben die Richtung oder Straßenseite gewechselt ....

Wir haben viele Hundekontakte "gesucht" ... aber auf Distanz ... wir haben geschaut, dass wir ihn andere Hund sehen lassen ... hinterherlaufen .... in Distanz vor ihnen herlaufen aber die direkte Konfrontation (es ist unnatürlich für Hunde direkt aufeinander zuzulaufen) haben wir vermieden. Ohne große Arbeit hat sich das Problem immer weiter gebessert ... er wurde immer ansprechbarer, weil er einfach auch eingeschränkter war und durch die Richtungswechsel bei Unaufmerksamkeit insgesamt aufmerksamer wurde.

Dann kamen wir in die Situation, dass wir einer direkten Konfrontation nicht mehr ausweichen konnten ... ich bin dann flott gegangen, ein möglichst emotionsloses "nein" an Max (unser Hund :D), kurze aber lockere Leine und zügig weiter ... Max machte zwar Anstalten in die Richtung zum Hund zu wollen .... ein weiteres nein und er folgte ohne Probleme.

Ehrlich gesagt waren wir eher überrascht als das wir es erwartet hätten. Seitdem läuft alles insgesamt besser, obwohl es natürlich noch nicht locker läuft. Wir arbeiten weiter am Schau, denn im Gesamtkontex denke ich, es ist eine wertvolle Ergänzung.

Auch gut, wenn der Hund Befehle kennt wie "ich mach das " oder "alles in Ordnung" ... dann kann man ihm das so sagen und er weiß, dass Herrchen sich drum kümmert und er die Klappe zu halten hat. Im Moment ist die Leinenaggression zum Glück kein wirkliches Problem mehr für uns .. wir arbeiten weiter wie bisher in der Hoffnung, dass es irgendwann ganz normal läuft.

Achso ... ich rede hier nur von "normalen" Gassirunden. Max hat seine 2-3 Std. Freilauf am Tag und entsprechend viele Kontakte mit Hunden. Er ist ansich ein sehr sozialer Hund der mit jedem Hund gut klar kommt ... sogar mit Hunden die mit niemand anderen klarkommen ... aber wehe man klingt ihm die Leine ein ;).

Naja das wäre unsere Geschichte ...

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Liebe Fanta,

danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, dies für uns aufzuschreiben!

Das Buch habe ich übrigens auch. Nette kleine Geschichte dazu am Rande: Das Buch habe ich bei Amazon zum Verkauf eingestellt und auch direkt verkauft. Es lag in meinem Büro auf dem Tisch, weil ich es einpacken und verschicken wollte.

Als ich kurz aus dem Zimmer war, hat mein Pflegehund - wegen dem ich das Buch gekauft habe - es mit auf seinen Platz genommen und die Deckseite zerlegt :wall: !! Dabei hat sie mir bisher noch nie was kaputt gemacht. Anscheinend mochte sie das Buch nicht ;-).

Am schwierigsten finde ich, absichtlich in die Situation zu kommen, dass man andere Hunde sieht, aber weit genug weg ist. Und bei Hunden die sie schon kennt, habe ich das Problem nicht, daher kann ich nicht mit Bekannten üben.

Und wenn Du dann noch einen völlig entspannten Zweithund hast, der aber ohne Leine läuft, brauchst Du sehr viel Zeit um mit beiden getrennt zu gehen....

So schwierig. Ich werde wohl ein Intesivwochenende mit ihr in einer guten Hundeschule machen....

Schön zu wissen, dass es auch Erfolge in dieser Richtung geben kann.

Euch weiter gutes Gelingen und ich werde versuchen Eure Tipps umzusetzen.

Herzlicher Gruss und schönes Wochenende - Tine

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!Wölfchen!

Danke erstmal für die vielen antworten und die Ausführungen :)

Ich behaupte mal das bei meinem Hund ....

* Schlechte Sozialisierung

* Dominante Hunde

zutrifft!

Bei uns ist es so, das mein Hund nix registriert wenn er einen anderen Hund gesehen hat!

Ich kann sagen was ich will, machen was ich will und absolut nichts funktioniert! :Oo

Ich versuche auch die Seite zu wechseln, den Leuten aus dem Weg zu gehen oder auch die distanz zu vergrößern aber asbolut nichts funktioniert!

Es ist schnuppe ob der Hund eine gewisse Distanz zu uns hat oder nicht, Odin muß immer völligst abgehen! ...

Ich muß dazu sagen, das Odin nicht ausreichend sozialisiert wurde und das er unheimlich selbstbewußt ist!

Wenn wir zb. auf der Hundewiese sind merkt man deutlich das er andere hunde provoziert, egal ob Rüde oder Hündin!

Muckt ihn ein anderer Hund an zeigt er deutlich was er davon hält und dann kann es teilweise schon mal knallen, wobei das erst 2mal vorgekommen ist....was aber nicht bedeutet das die hunde sich ernthaft gebissen haben oder so!

Ich kann aber sagen, das er im freilauf unter anderen hunden ansprechbar ist auch wenn er grade mit anderen hunden beschftigt ist, positiv wie negativ! :)

Das wundert mich extrem, wieso ist er im freilauf ansprechbar und hört aber an der Leine keine Chance egal was ich mache! ...wieso???

Das gute ist, das ich am Montag einen Termin habe und da wird besprochen wie wir mit Odin nun trainieren um die Leinführigkeit wieder in den Griff zu kiregen!

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Gründe? Ich habe mich ohne Ende mit dem Thema auseinander gesetzt und es gibt wirklich unzählige Gründe:

* Ängstliche Hundehalter, dass der Hund denkt die Führung übernehmen zu müssen.

* Schlechte Sozialisierung

* Ängstliche Hunde die aus Angst nach vorne gehen.

* Dominante Hunde

* Antiphatie gegen einzelne Hunde

* Aggression


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=40414&goto=754209

Ich schreib mal noch ein paar dazu:

* keine ausreichende Auslastung des Hundes - körperlich und/oder geistig

* schlechte Erfahrungen gerade an der Leine, hat nicht unbedingt etwas mit der Sozialisierung zu tun

* nicht nur ängstliche HH können zu wenig Führung geben, sondern auch das Bedürfnis des einen Hundes unterscheidet sich vom anderen - also Einspielungsproblematik zwischen Hund und HH

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