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Verhaltensfrage ...


Spike23

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Spike23

Hallo!

Nunja ich glaube Spike merkt so langsam das sich einiges für ihn ändert. Es wird mit Sicherheit noch eine ganze Weile dauern bis es so einigermaßen alles sitzt. Geduld ist ja bekanntlich eine Tugend ;)

Wir haben jetzt sogar eine Stelle gefunden wo ich ihn mal los machen kann. Es ist ein eingezeunter öffentlicher Bolzplatz. Natürlich benutze ich den nur Abends, leider gibts bei uns keine Hundeplätze oder ähnliches. Dort versuche ich zum einen seinen Gehorsam auch draußen, also "sitz" und das abrufen weiter zu vertiefen. Und natürlich wie sollte es anders sein um ihn mal richtig flietzen zu lassen. Er ist ja so ein Energiebündel er braucht das auch mal.

Anja was meintst du denn mit "umgeschmissen"? Also wie soll man das verstehen?

Da kann ich ja von Glück reden das es zur Zeit hier nicht regnet. Nur meine Füße sind dann immer eisekalt *lach

Hast du Vllt. einen guten Tipp wie ich Spike wenn wir draußen sind zur "Ruhe" bringen kann? Denn manchmal dreht er völlig ab, da wetzt er von einer zur anderen Seite und ist wie in einem Rausch.(Ansprechbar ausgeschlossen)

Eiswolf ich freue mich sehr für dich das deine Kleine so gut darauf reagiert, aber meiner macht sich da keinen Kopf, wenn ich mich zu ihm runter beuge das juckt den nicht mal. Ich brauch da wirklich etwas "härteres", aber natürlich nicht so das es Verletzungen oder so gibt.

Das einzige was bisher funktionierte ist wirklich das starke körperliche abdrängen und dann einfach mitziehen.

LG Christin

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Bärenkind

Ich gehöre zu den bitterbösen Menschen, die Welpen und Junghunde schon mal von den Füßen holen. Dabei kippen die einfach aus den Latschen und werden von mir seitlich liegend so lange fest gehalten, bis Ruhe ist. Dann gehen wir das Thema, um was es gerade ging, noch mal völlig von vorne und ruhig an, der Hund bekommt dann eine neue Chance, das eben völlig Vergeigte richtig zu machen.

Diese Arbeit habe ich mir von meinem eigenen Hund abschaut und auch von Hundemüttern mit ihren Welpen, nur dass die eben keine Hände dazu brauchen.

Es gibt viele Hunde, bei denen man niemals zu dieser Maßnahme zu greifen braucht und es auch nicht tun sollte. Also rate ich dringend von "einfach mal machen" ab. Ich tue es bei sehr willensstarken Hunden, die ein Signal WIRKLICH kapiert haben, aber der Ansicht sind, es doch mal auszutesten, ob man es nun ganz sicher so meint.

Wer es von Welpe an technisch beherrscht, der braucht später keine Hände, um seinen Hund körperlich in die unterlegene Position zu bringen. Da reicht dann im Prinzip dieselbe Körpersprache wie der überlegene Hund agiert, Drauf zu toben und drüber beugen.

Wichtig ist, dass bei dieser Maßnahme nicht sinnlos unterworfen wird und auch kein Schmerz zugefügt wird. Weiß man, wie man greifen muss, ist alles kein Problem, der Hund wird einfach einen Moment fixiert und rührt sich erst dann wieder, wenn er sich entspannt hat.

Zum Thema Ruhe an der Leine gibt es grad hier ein Thema, da findest Du vielleicht Antworten.

Übrigens... viele Hunde werden von ihren Besitzern ganz stolz als Energiebündel präsentiert... oft sind es aber einfach nur völlig gestresste, arme Wesen, die sich ihren Stress ablaufen müssen, um halbwegs klar zu kommen. Das ist ganz sicher kein Vorwuf an Dich, denn Du hast grad die Arschkarte, die Biografie Deines Hundes, für die Du definitiv nix kannst, abzuarbeiten.

Möchte Dir übrigens an dieser Stelle meinen höchsten Respekt aussprechen für Deine Mühe, die Du Dir machst, alles richtig zu machen, das kann man aus jeder Zeile hier heraus lesen. :respekt:

LG Anja

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Spike23

Huhu Anja...

vielen Dank das ist sehr nett von dir :D

Ich danje dir sehr für deine guten Tipps und ich hoffe für Spike das es bald besser wird, wobei ich sagen muss das er nur noch ganz selten voll in die Leine geht und ich finde das ist schon ein super Anfang.

Kannst du mir einen Tipp geben was ich machen soll wenn er z.B nicht auf "sitz" hört obwohl er es kann? Situation: es ist alles ruhig keine Erregung vorhanden; ich sage ihm mit bestimmten Ton "sitz", er schaut mich an aber er rührt sich einfach nicht, bleibt stur stehen. Soll ich es dort probieren mit dem Oberkörper runter? Oder was soll ich tun?

Ich verlange es ja wirklich noch nicht in Situationen wo er noch sehr Erregt ist, sondern wirklich wenn er ruhig ist, aber manchmal bleibt er einfach stur stehen.

Ganz ernsthaft ich kann dir nicht sagen ob er ein Energiebündel ist oder es eben Stress bei ihm ist, obwohl ich mir gut vorstellen kann das beides der Fall ist. Ich hoffe dieser Herausforderung gewachsen zu sein bzw. mit ihr zu wachsen.

LG Christin

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Bärenkind

Ich würde das Sitz mit einem völlig anderen Wort neu aufbauen. Vermutlich hat er sitz mit runterdrücken oder anderem Mist gelernt und meidet das nun. Vielleicht hat er auch einfach gelernt, dass der Mensch zig mal Sitz sagt, dann erst auf den Po drückt, und man dann erst sitzen muss.

Fang damit noch mal bei null an, erst ohne Worte, mit Körpersprache und Futter ins Sitz bringen, füttern, auflösen mit einem Auflösewort (okay oder so, was Du immer sagst, wenn ein Signal fertig ist) , und erst, wenn er auf die Körpersprache hin auch ohne sichtbares Futter sitz macht, dann sagst Du immer kurz vor der Körpersprache das neue Wort. Vollkommen egal, was das ist. Wenn man ein neues Signal einführt, sagt man es immer ganz knapp vor dem bereits bekannten Signal, in Deinem Fall dann die Körpersprache fürs Hinsetzen.

Meine Welpenleute sollen anfangs auch noch gar keine Hörzeichen geben, erst, wenn die Körpersprache dafür perfekt sitzt, und der Hund schon weiß, was man von ihm will.

LG Anja

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Spike23

Huhu Anja...

Nun das neu Aufbauen habe ich mir auch schon überlegt. Ich denke es wird wohl das beste sein und das mit allem.

Aber ich hab jetzt mal ne ganz doofe Frage. Wie zeige ich ihm denn Körpersprachlich das er ins sitzen gehen soll? Genauso mit "Platz", wie vermittel ich es ihm mit Körpersprache? Ich habe mal versucht wenn er vor mir steht mich langsam über ihn zu beugen aber da fängt er an zu spielen, also Arsch hoch Oberkörper runter und Schwanz wedeln :think:

Ich glaub ich brauch nen Kurs über Hundeerziehung...

Im übrigen, an der Leine klappt es nun schon wirklich gut. Er zieht nur sehr selten noch. Es kommt sogar vor das er neben mir laüft und mich anschaut für ca. 2-3Meter =) Ich bin stolz das er das schon macht nach so kurzer Zeit und Anja vielen lieben Dank für deine super Tipps, ich hätte nicht gedacht das das nach so kurzer Zeit schon Ergebnisse bringt, zumal er auch wirklich, nach meinem Empfinden, draußen etwas ruhiger geworden ist.

LG Christin

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Bärenkind

Also Platz bauen wir so auf, dass ich mich auf die Erde setze, Hund steht links neben mir. Die Beine winkele ich LEICHT an. In der rechten Hand habe ich Futter. Die rechte Hand geht unter den angewinkelten Beinen durch und zeigt dem Hund das Futter unter quasi neben dem linken Knie. Er wird es haben wollen und geht vorne runter. Dann ziehst Du die Hand so unter den Beinen durch, dass der Hund sich hinlegen muss, weil er ja in einen "Tunnel" kriechen muss. In dem Moment, wo er KOMPLETT liegt, bekommt er das Futter.

Hat er das nach ein paar Malen geschnallt, stellt Du Dich hin, gehst mit einem Knie auf die Erde und das andere Bein streckst Du nach vorne. Der Tunnel ist nur noch halb so "tief". Dann geht die rechte Hand mit dem Futter (unter dem Daumen versteckt) als flache Hand von oben nach unten, so dass der Hund wieder von links unter dem ausgestreckten Bein sich das Futter rechts davon im Liegen abholt. Das Bein hat auch hier wieder die Funktion, dass es ihn zum Liegen bringt.

Die Flache Hand, die von oben kommt, ist ab sofort das Signal.

Hat er auch das geschnallt, richtest Du Dich mit dem Handzeichen immer weiter auf und beugst den Oberkörper mit der Flachen Hand immer weniger weit runter. Rein theoretisch müsste er sich dann mit der Zeit sofort ablegen, sobald Du mit der flachen Hand eine Abwärtsbewegung machst.

Man wechselt während diesem Lernprozess so früh es geht die Futterhand. Also es geht dann die leere, Flache Hand runter, liegt er, gibt es Futter aus der anderen.

Sitzt das, führst Du das Hörzeichen ein. Auch hier, erst das neue Signal, dann das Handzeichen, dann die Belohnung. Die Belohnung schleichst Du dann Schritt für Schritt aus.

WICHTIG: Von Anfang an löst Du das Liegen durch ein Freigabesignal auf. Er steht also NIEMALS NIEMALS NIEMALS auf, ohne dass Du es freigegeben hast. Tut er es dennoch, korrigierst Du ihn unfreundlich und klar, sodass er SOFORT wieder liegt.

Ist er einmal aufgestanden und Du bekommst ihn nicht mehr korrigiert, ignoriere ihn für den Moment, aber greife nicht nach einem neuen Futterstück, um ihn erneut ins Platz zu bringen, sonst verknüpft er, Aufstehen bringt neues Futter.

Um das Liegen zu verlängern bestätigst Du ihn verbal und durch Streicheleinheiten oder auch Futter im LIEGEN. Achte darauf, dass Du nicht immer direkt nach dem Füttern auflöst, sonst wird das Füttern zum Signal, aufzustehen.

Sitz ist viel einfacher, Du nimmst Futter und machst, wenn der Hund neben Dir ist, eine Oberkörper und Arme Seitlichrückwärtsbewegung, wie ein Scheibenwischer. Du beschreibst quasi die Bewegung mit dem Futter in der Hand, die der Hundekörper machen muss, nämlich nach hinten wegkippen und vorne hoch. Verfolgt er mit den Augen das Futter, wird er sich setzen. Sobald er hockt, Futter und dann nach einem Moment sofort auflösen. Steht er von sich aus auf, greife ihm unter den Brustkorb und schiebe diesen leicht nach oben, während Du hinten leichten Druck auf den Po ausübst. Das nach oben schieben ist wichtiger als der Druck hinten, da eher halten. Dann wieder einen Moment warten, auflösen.

Sitzt das mit reduzierter Körperhilfe, Hörzeichen wie oben beschrieben einführen.

Korrekturen müssen schnell, präzise und unangenehm sein. Der Hund muss die Chance haben, es direkt danach richtig machen zu dürfen. Sauber aufgebaut braucht man quasi keine Korrekturen, aber wenn man sie braucht, sollten sie so selten wie möglich sein und möglichst nicht x Mal nacheinander sein müssen, sonst machen wir etwas verkehrt bzw. sind zu schnell vorgegangen.

Lass Dir Zeit dabei, diese Signale sollen Sicherheit geben und nach einmaligem Hörzeichen so lange ausgeführt werden, bis eine Auflösung kommt. Und wenn Du Wochen brauchst, bis Du das Hörzeichen einführst, dann IST das eben so.

Beginnen sollte man mit jedem Schritt in reizarmer Umgebung, Wohnzimmer, dann im Garten, dann auf der Straße, dann auf dem Bahnhof oder wo richtig was los ist. Erst dann geht es weiter.

Signale müssen generalisiert werden und das Belohnungssystem sollte verzufallt werden. Er soll es tun, weil er es gelernt hat und Dich als Führungspersönlichkeit anerkennt, nicht, um Futter zu bekommen.

Das Futter dient zu Anfang als Motivation und zum Zeigen, was gewünscht ist, man wechselt so schnell wie möglich von der Bestechung zur Bestätigung. Das heißt Bestechung ist mit sichtbarem Futter, was es dann auch immer gibt, Bestätigung ist, ohne Futter aber mit Belohung nach erfolgreich gelöster Aufgabe.

Es freut mich sehr, dass Du schon so viel Positives siehst.

Grundsätzlich würde ich übrigens jeden Blickkontakt draußen mit einem kleinen Wort oder einer kleinen Geste bestätigen. Rede mit ihm, so lange er Dich anschaut, verstumme, wenn er weg schaut.

Wann immer er etwas tut, das Dir gefällt, sag es ihm, wann immer er etwas tut, was Dir nicht gefällt, lass es ihn deutlich wissen. :)

Ein guter Hundetrainer zeichnet sich aus durch die Menge an _KLAREN Feedbacks, die er seinem Hund gibt.

LG Anja

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Wenn ich solche tollen Texte von dir lese, bin ich immer ganz neidisch auf deine Kunden. Hätte ich bloß auch so ne tolle Hundetrainerin wie dich von anfang an gehabt, dann wäre vieles viel viel einfacher für uns gewesen.

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Spike23

Huhu Anja :D

Danke für deine sehr präzise Erklärung, du bist einfach super und klasse =)

Ich muss gestehen ich hab es natürlich gleich mal nach deiner Erklärung versucht mit dem sitzen. Und was soll ich sagen, ich habe anscheinend garnicht so einen dummen Hund :P (ein Spaß). Im ernst er wusste gleich was ich möchte, allerdings mit dem Auflösungswort kann er noch nichts anfangen, er bleibt einfach weiter sitzen und wartet drauf das vllt. noch was passiert :D. Aber ich habs dann so gemacht nachdem er das Leckerchen hatte habe ich Okay gesagt und bin ein paar Schritte weiter gegangen und das gleiche wieder. Er hat wirklich super mitgemacht und um ihn nicht zu Überfordern habe ich die Übung auch nur für 3 Minuten gemacht. Gleich ein Sichtzeichen zu verwenden ist doch sicher richtig oder? Also ich hab den Zeigefinger nach Oben von der Hand wo auch Futter war.

Ich bin so stolz auf Spike das glaubt mir keiner, auch wenn es nur so ein kleiner Sprung in die richtige Richtung ist. Ich hoffe natürlich das es weiterhin so gut klappt, ich geb mir größte Mühe!

Ich danke dir wirklich sehr Anja, du bist klasse!

LG Christin

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Bärenkind

Hihi, wenn er es gleich umgesetzt hat, dann hast Du die richtige Bewegung gemacht, sprich, er hat Dich einfach nur verstanden.

Körpersprache ist nun mal sie Sprache des Hundes.

Ach ja... der Zeigefinger... wenn Du ihn magst, dann benutze ihn. Ich persönlich HASSE ihn, weil der so Oberlehrerhaft aussieht. Ich nehme auf Entfernung den ganzen Arm hoch, wenn er bei mir ist und ich nicht sprechen mag, reicht eine minimale Körperbewegung.

Aber das ist nun wirklich jedem selbst überlassen. Vermutlich hat jeder in seinem Beruf ein paar Sachen, die er gar nicht mag. Pfui ist auch so ein Wort... würde ich niemals zu meinem Hund sagen. Oder wenn jeder meint, er hätte einen DOMINANTEN Hund... jaja... meist sind die halt unerzogen ;) .

Lustigerweise habe ich übrigens über ein Jahr so gut wie kein Sitz von meinem Hund verlangt. Stellt Euch vor... das kann man echt überleben. Wir haben das Steh verfestigt, für mal eben einen Moment warten, und das Platz war dann für totales Fixieren und sicheres Warten. Eigentlich braucht man gar kein Sitz, dennoch halten es die meisten Menschen für die Essenz des Hundegehorsams.

Jeder Hund "muss" übrigens permanent im Sitz seine Leckerlies essen. Kenne kaum einen Hund (außer meinem), der im Stehen essen darf. Das führt dazu, dass die so genannten "Futter-Sitz-Hunde" mit einem lauten Knall mit dem Popo auf die Erde knallen, sobald man Futter in die Hand nimmt. Es ist sehr schwer mit diesen Hunden kreativ zu arbeiten, sie also auch mal Dinge von sich aus anbieten zu lassen, weil immer als erstes ein Sitz kommt.

Wenn Ihr meint, dass Ihr so glücklich wäret in meinem Unterricht... täuscht Euch mal nicht. Hier gebe ich nur Ratschläge, wenn ich Euch sehen kann, dann kommen da ganz andere Pfunde um die Ecke gebogen, wenn ich mal tief Luft hole. Bin relativ deutlich in meiner Kommunikation und Kritik und verlange von meinen Kunden sehr viel Engagement. Es geben also auch immer einige recht schnell auf, denen das bei mir zu unbequem ist. Lieber an der Leine rucken dürfen als Körpersprache lernen, lieber Hilfsmittel kaufen statt in den Spiegel schauen, den einem der Hund hin hält...

LG Anja

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