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Mein Rotti ist anderen Hunden gegenüber ein Killer


Mexisusie

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Mexisusie

Ich habe mich erst Heute in diesem Forum angemeldet und mich auch schon ausführlich vorgestellt!

Ich lebe seit knapp 15 Jahren in Playa Del Carmen in Mexico und es gibt hier unmengen teils herrenlose oder aber auch einfach freilaufende Hunde.

Meine 11 jährige Terrier-Mischlingshündin, die ich damals am Strand fand hat da keinerlei Probleme mit, läuft immer ohne Leine, bleibt in meiner Nähe und geht anderen Hunden einfach aus dem Weg.

Nun starb im März meine Dogge und da wir hier endlich ein von Engländern geführtes Tierheim haben und wir auch mit ihnen befreundet sind, liess man mir eine gewisse Trauerzeit, um mir dann per Mail mitzuteilen, man habe jetzt den perfekten Hund für mich!

Ein erwachsener Rottweiler, der dringend ein Zuhause mit erfahrenen Herrchen, bzw. Frauchen bräuchte.

Über seine Vergangenheit ist so gut wie nichts bekannt, noch nicht einmal sein wirkliches Alter. Man warnte mich nur davor; dass er einen ausgeprägten Futterneid habe und keine Welpen mag.

Um es abzukürzen, wir Adoptierten dieses Riesenbaby und er verstand sich auch auf Anhieb mit Emma-Emma. Er hiess Conan, aber wir haben ihn auf Kojak umgetauft. Der Tierarzt schätzt sein Alter auf mindestens 5 bis 6 Jahre. Er ist vom Tierheim aus noch Kastriert worden und ist eigentlich ein ganz braver liebenswerter Hund. Den Futterneid habe ich ihm auch nach wochenlangem Training abgewöhnt, sodass ich gefahrlos beide Hunde gleichzeitig Füttern kann.

Nun komme ich zu meinem riesen-Problem:

Nach nun fast 2 Monaten bei uns wird jeder Spaziergang immer mehr zum Horror-Trip. Er flippt inzwischen bei absolut jedem anderen Hund (und davon gibt es in meiner Nachbarschaft reichlich) völlig aus. Er versucht jeden Hund Anzufallen, bleckt dabei die Zähne, knurrt und beißt einfach um sich (allerdings immer darauf achtend, dass er weder Emma-Emma noch mich verletzt). Ich weiss ja auch gar nicht, ob er früher überhaupt ausgeführt wurde, oder vielleicht nur auf ein Grundstück aufpassen musste.

Weiss Irgendjemand einen Rat für mich? Ich kann doch nicht nur unter Panik-Attacken meine Hunde ausführen.

Ganz liebe Grüße schon einmal von

Susie, Emma-Emma & Kojak aus Mexico

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Ich nehme an, Du gehst mit Deinen Hunden ohne Leine. Ich würde als erstes ihm einen Maulkorb verpassen. Das frustiert, da er dann nicht mehr zupacken kann. Bei manchen Hunden reicht das schon.

Ist keine positive Veränderung zu erkennen.

Versuche ihn an der Schleppleine jedesmal umzupohlen, wenn ein anderer Hund in seinem Blickfeld erscheint. Mit Stopp,Sitz, Fuß und Platz im Wechsel, gibt es so lange Unterricht bis Du merkst, andere Hunde haben nicht mehr diesen Stellenwert.

Da Du nicht weißt wie seine Vorgeschichte ist, würde ich immer mit Frustattaken gegensteuern. In seinem Alter müßte dies eigentlich relativ schnell funktionieren.

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Ich nehme an, Du gehst mit Deinen Hunden ohne Leine.
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=57055&goto=1150987

Das glaub und hoffe ich nicht! Wie soll der freilaufen, das wäre wohl sehr gefährlich!

Ich würde auch erstmal zu einem Maulkorb raten. Einfach um schlimmes zu verhindern! Und natürlich parallel anfangen mit ihm zu üben!

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@Gina99

Nehme ich einfach an, da geschrieben wurde, er fällt andere Hunde an. An der Leine kann er ja niemanden anfallen.

Sollte das von der Leine aus passiert sein. So würde ich ausprobieren was passiert, wenn er Maulkorb an hat und sofort von der Leine gelassen wird, wenn er andere Hunde sieht.

Kann ja dann sein, dass er kein Leinengänger ist und gewohnt ist mit anderen Hunden normalen Sozialkontakt zu pflegen und die Leine dies verhindert.

Man muß ausprobieren, auf was der Hund wie reagiert, damit man einen positiven Ansatz findet.

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Anja mit Meute

Hallo Susi!

Erst mal, ich finds toll dass dieses Forum so international ist! :respekt:

Ich finds schwer, das Verhalten Deines Hundes so aus der Ferne zu beurteilen. Du schreibst er hat sich mit Deinem ersten Hund von Anfang an verstanden. War er im Tierheim (mal abgesehen von Welpen) mit anderen Hunden verträglich?

Auch klingt Deine Beschreibung so, als hätten sich seine Aggressionen im Laufe der letzten Wochen gesteigert, oder interpretiere ich das falsch?

Wenn dem so ist, hat sein Verhalten sehr wahrscheinlich was mit Eurem Umgang mit dem Hund zu tun (ohne jede Wertung). Könnte es sein, dass Euer Rotti meint, Euch beschützen zu müssen?

Die Rottis die ich kenne sind alles liebe, sourveräne Hunde, brauchen aber eine klare, konsequente Führung, um nicht selbst das Ruder in die Hand zu nehmen.

Vielleicht können Dir die Pfleger im Tierheim ein paar Tips dazu geben?

@ kage: Ich denke wie Du, dass man mal austesten sollte, ob der Hund wirklich beschädigen bzw. beißen will oder ob er sich nur an der Leine aufplustert. Aber ihn mit Maulkorb mal eben auf fremde Hunde loszulassen, wär mir zu riskant. Wenn dann würde ich das nur mit mir bekannten, gut sozialisierten Hunden testen und den Rotti auf jeden Fall nochmal mit einer Schleppleine sichern, um ihn im zweifelsfalle aus dem Geschehen entfernen zu können.

LG Anja

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Ich nehme an, dass dies in Mexico mehr Straßenhundebegegnungen sind. Ich glaube immer an die natürlichen Instinkt Abläufe, wenn Hunde unter sich sind.

Wenn er einen Maulkorb hat wird er sich sofort ergeben, bei einem Straßenhund als Gegner und wenn er merkt, dass er mit Maulkorb nicht mehr als Sieger hervorgehen kann. Es ist ja nicht so, daß er angefallen wird, sondern er fällt an.

Kann ja sein, was in diesen Ländern häufig gemacht wird, dass der Hund zur Abschreckung für die lästigen Straßenhunde trainiert wurde.

Dann muß er erst einmal zurückgerudert werden und dass ist zu langwierig nur durch Erziehungmaßnahmen. Der Hund ist zwischen 5-6 Jahren. Da denke ich, sollte man mehr auf die natürlichen Hundeabläufe zurückgreifen.

Um die dauerhafte Nacherziehung kommt man ja nicht vorbei.

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Flummichen

Zeigt er dieses Verhalten nur, wenn du mit beiden Hunden spazieren gehst oder auch, wenn du nur mit ihm spazieren gehst? Wenn du das noch nicht ausprobiert hast, dann geh mal ein paar Mal nur mit ihm spazieren und kuck mal ob er sich dann genauso verhält.

Und wie war das denn im Tierheim? Da waren doch auch andere Hunde. Was hat er da gemacht?

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Mexisusie

Hallo,

zuerst einmal vielen Dank für die vielen Zuschriften.

Also ich lasse ihn natürlich nicht ohne Leine laufen (obwohl ich mir auch schon überlegt habe, dass er sich dann eventuell nicht so aufführen würde). Meine kleine, alte Strandhündin läuft schon ihr Leben lang ohne Leine und das ohne Probleme. Sie hatte ja immer einen "grossen Bruder" Als ich sie am Strand fand, hatte ich noch meinen alten Mischlingsrüden (Schäferhund-Husky) und einen 6 Monate alten Rottweiler. Als diese (der Mischling mit 15 Jahren, der Rotti mit 7 Jahren) starben, brachte ich mir aus einem Deutschland-Urlaub einen 5 Monate alten Deutsche Dogge Rüden mit.

Er war ein echtes Schäfchen und wurde bei jedem Spaziergang von Hunden jeder Grösse und Rasse angefallen, gebissen und verbellt. Obwohl er so gross war, wehrte er sich nie.

Mit ihm konnte ich gar nicht mehr spazieren gehen, denn es ist hier tatsächlich so, dass die meisten Hunde hier zwar ein sogenanntes zu Hause haben, aber leider jederzeit frei laufen dürfen.

Im März diesen Jahres verstarb mein "Fritzchen" (die Dogge) dann plötzlich mit nur 5 Jahren.

Am 1.Mai adoptierten wir dann Kojak, denn wer ist schon verrückt genug das Risiko einzugehen einen so grossen, 6 jährigen Hund ohne Hinweise auf seine Vergangenheit eine Chance und vor allem ein liebevolles Heim zu geben.

Meine direkten Nachbarn haben jeweils 3 Hunde, aber die sind auf ihren Grundstücken und unter Kontrolle, allerdings habe ich auch eine Nachbarin, die hatte vor 2 Jahren sage und schreibe 22 Hunde! Ich habe dann einfach in unserem PlayaForum um Hilfe gebeten und konnte die meisten Hunde in gute Hände vermitteln. Leider haben diese Leute nun wieder angefangen Hunde zu sammeln, ungeimpft und natürlich nicht kastriert und das sind immer die ersten 4, die sowie ich mein Grundstück zur Hunderunde verlasse, laut bellend auf uns zugerannt kommen. Aber da Kojak ja an der Leine ist, kommen sie nur so nah, dass sie ihn provozieren, aber nicht in seine Reichweite kommen. In dieser Zeit hat meine Emma-Emma schon die Socken scharf gemacht und einige Meter entfernt auf uns gewartet. Dann muss ich an einem Grundstück vorbei, indem 3 Kampfhunde schon auf uns warten und ein Riesenspektakel veranstalten. Ich hab jedes Mal Angst, dass das Tor gegen das sie springen, eines Tages mal nicht mehr hält. Als nächstes lebt auf einem Grundstück ein Retriever, der Arme liegt normalerweise an einer kurzen Kette. Aber eines Tages kam er wie ein Verrückter auf uns zugerannt und fing direkt an sich beissend auf Kojak zu stürzen. Der hat sich natürlich gewehrt und als der andere auf dem Rücken unter ihm lag, konnte ich Kojak mit aller Kraft wegziehen. Ich weiss natürlich nicht, ob er auch freiwillig in dem Moment, in dem der Retriever unterlegen war auch von ihm abgelassen hätte, aber das wollte ich nicht ausprobieren.

Ich denke, damit habe ich das Thema: Maulkorb abgehakt, denn mit Maulkorb hätte mein Hund die A...Karte gezogen.

Man kann die Hunde hier nicht mit Hunden aus Deutschland vergleichen. Die meisten Leute hier schaffen sich irgendwann einen Welpen an und mit viel Glück wird dieser dann auch gefüttert, ansonsten liegt ja genug Müll herum. Entweder werden sie dann wenn sie grösser sind an die Kette gelegt oder einfach auf der Strasse gelassen. Wenn überhaupt eine "Erziehung" stattfindet, dann bedeutet das, dass man mit Knüppeln auf sie einschlägt.

Mindestens 90% der freilaufenden Hunde sind psychisch schwer geschädigt.

Bei jeder Gelegenheit versuche ich mit den Leuten zu sprechen und ihnen wenigstens ein paar grundlegende Dinge zu erklären, wie man seinen Hund vernünftig hält, aber meist werde ich nur belächelt.

Vor einigen Jahren wurde hier so eine Art Auffangstation für herrenlose Hunde eingerichtet, es wurden Hundefänger mit entsprechenden Autos ausgerüstet und diese wurden nach "Stückzahl" bezahlt. Die haben wie die Wilden jeden Hund, sogar wenn der Besitzer daneben lief, eingefangen. Dann hatte man 3 Tage Zeit seinen Hund gegen einen ziemlichen hohen Geldbetrag wieder auszulösen, ansonsten werden sie getötet, ich möchte nicht wissen wie!

Das Tierheim, von dem ich Kojak habe, wird von Engländern geleitet und dort wird kein Tier, egal wie alt oder krank, eingeschläfert.

Kojak wurde die letzten 3 Monate alleine auf einem kleinen Vorhof des Privathauses des Tierheim-Leiters gehalten.

Ich habe auch mit ihm über das Problem gesprochen und er meinte, dass Kojak mich nur beschützen wolle.

Das was Flummichen schreibt, macht glaube ich am meisten Sinn, denn ich glaube inzwischen, dass er nicht mich, sondern die freilaufende Emma-Emma beschützen will.

Ich bin mit ihm jetzt einmal alleine spazieren gegangen und er war völlig verunsichert, allerdings gab es auf diesem Spaziergang auch keinen Zwischenfall. Ich werde das jetzt noch ein paar mal ausprobieren und mal sehen was passiert.

LG

Susie

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Mexisusie

Ich möchte Euch mal einen Eindruck geben, wie bzw. wo wir wohnen:

Das ist unsere Berburg:

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unsere Beschützer:

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Und so sieht unsere Nachbarschaft aus:

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Es ist eben nicht mit Deutschland zu vergleichen, aber wir fühlen uns hier

trotzdem sehr wohl.

LG Susie

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EisWolf

Huhu,

auch, wenn es nicht so modern ist:

Ich finde es sehr schön bei euch. Hat etwas natürliches.

Nicht die Häuser überdecken die Natur sondern die Natur die Häuser. Sehr schön. :D

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