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Spiky


spike20092010

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spike20092010

Hallo, Ihr Lieben da draußen !

Ich bin das erste Mal in einem Forum, kann mit meinem Computer eigentlich nur das Notwendigste und weiß nicht einmal, ob ich diese Seite morgen wiederfinden werde.

Aber ich bin so fassungslos, kann nicht schlafen und denke laufend an den kleinen Kerl, der seit gestern draußen unweit von meinem Schlafzimmerfenster begraben liegt.

Spiky war ein Yorkshire Terrier. Ein etwas kleineres Exemplar seiner Rasse, aber immer noch ein "richtiger Hund", mopsfidel und ein Kämpfer.

Wir haben ihn letztes Jahr im Juni von einer Züchterin geholt. Unsern ersten Yorki mußten wir im Februar gehen lassen. Timi war 17 Jahre alt und schwer krank geworden, sein ganzes Leben hat er den Tierarzt nur zu den notwendigen Impfungen gesehen. Es war ein großer Schmerz, ihn zu verlieren, aber was ich seit gestern durchmache, gleicht einer Folter.

Spiky hat sich von Anfang an meinen Mann als "Alpha" ausgesucht, war wie sein Schatten, selbst vor der Toitettentür hockte er, bis sie wieder aufging. Für meinen Mann war das manchmal echt stressig und so hat er den Satz " Geh in dein Körbchen" oft zu hören bekommen. Jetzt mache ich mir Vorwürfe, daß er so oft geschimpft wurde, auch weil er trotz großem Garten gerne mal ins Haus piselte. Wir haben uns große Mühe gegeben, aber der Yorkie kann ein ungeheurer Sturkopf sein und irgendwie war seine Erziehung noch nicht an dem Punkt, wo sie hätte sein sollen.

Geliebt haben wir ihn trotzdem und Schmuseeinheiten bekam er von beiden Seiten.

Ich war darüber hinaus ausschließlich zum Spielen und Toben da. Am liebsten war ihm, wenn ich an seinem Eisbärplüschi an der einen Seite zerrte und er an der anderen. Er ließ einfach nicht locker, auch nicht, wenn ich ihn samt Plüschi in die Höhe hob. Was hab ich lachen müssen über ihn !

Vor ein paar Wochen ging er plötzlich ohne ersichtlichen Grund seitlich krumm wie eine Banane und knickte mit den Hinterläufen weg, zeigte aber keine Schmerzsymptome. Nach dem Röntgen meinte der TA, es wäre was an der Wirbelsäule nicht in Ordnung. Er bekam 2 Tage Spritzen und alles war vergessen.

Letzten Montag passierte das Gleiche. Er wurde wieder gespritzt, aber sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Am Mittwoch konnte er garnicht mehr gehen . Der Tierarzt nahm Blut ab und am Freitag bekamen wir die Diagnose- Myasthenia gravis, extrem selten.

Ich hatte noch nie davon gehört, aber als ich im Internet nachlas, wurde mir übel.

Spiky wurde trotz Behandlung immer elender. Er lag nur noch auf der Seite, die kleine Zunge hing raus und er ließ unter sich. Mein Mann durfte nicht mehr von seiner Seite weichen. Spikys Stimme funktionierte noch und er robbte sich immer wieder von seinem Lager, wollte ihm hinterher. Wir legten ihn in ein großes , weich ausgepolstertes Körbchen und er nahm ihn überall mit hin im Haus.

Am Samstag konnte er nicht nicht mal mehr sein Köpfchen heben. Er hat es immer wieder versucht, es fiel kraftlos zur Seite. Wir haben ihn gewindelt, von Hand gefüttert und Wasser gegeben. Seltsamerweise hatte einen riesigen Appetit, hat uns fast in die Finger gebissen und auch viel getrunken, vorallem Hühnerbrühe. Wir waren jeden Tag beim TA.

Ich hab mich oft neben ihn gelegt , ihn gestreichelt und leise mit ihm geredet. Als ich ihm seinen "Erzfeind" Eisbär vor die Nase hielt, hat er auch noch zaghaft nach ihm geschnappt....

Gestern früh mußte mein Mann zum Zahnarzt, anschließend sollten wir wieder zum TA. Spiky war mittlerweile für jede Art Protest zu schwach und atmete schwer . Ich bin erkältet und hab das Körbchen neben mich ins Bett gestellt, sodaß er mich sehen konnte. Da habe ich ihm das erste Mal leise von der Regenbogenbrücke erzählt. Ich kriege das Bild nicht mehr aus dem Kopf, wie er mich dabei ansah.....

Unser Tierarzt ist ein Guter und hat lange mit sich gerungen. Aber nach dem Röntgenbild war klar, daß es keine Rettung mehr gab. Spike hatte die akute Form dieser furchtbaren Krankheit, die mit Verformung der Speiseröhre und Lungenentzündung einhergeht. Er wäre jämmerlich erstickt.

Jetzt liege ich hier und kann mich nicht einkriegen. Ich habe in meinem Leben auch schon so manchen lieben Menschen gehenlassen müssen. Es war immer sehr schmerzhaft und vieles habe ich bis heute nicht verdaut.

Aber die Bilder des Elends von dieser Handvoll Hund kann ich einfach nicht wegschieben. Warscheinlich, weil dieses kleine Kerlchen so absolut abhängig von uns war und so bedingungslos geliebt hat.

Es gibt nichts Furchtbareres im Leben, als Leid und Elend zu sehen und nicht helfen zu können. egal ob bei Mensch oder Tier !

Danke, daß Ihr mit zugehört habt .

Marina

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Hallo Marina,

das tut mir unwahrscheinlich leid für euch. :(

Viele von uns haben diese Erfahrung schon machen müssen und auch ich musste sie vor gut einem Jahr machen.

In der Zeit, wo es meinem Lucky immer schlechter ging, sind diese Zeilen entstanden und die schicke ich dir, vielleicht um dich ein klein wenig zu trösten.

Gute Reise kleiner Spiky. :knuddel

Land ohne Namen

Es gibt ein Land, das wirst du auf keiner Karte finden,

aber es existiert, denn es wächst jeden Tag.

Es wird gebaut, nicht mit Straßen, sondern mit Trauer, Tränen und Hoffnung

und dem Wunsch, dass hier etwas weiterlebt,

was uns so viel bedeutet.

In diesem Land herrscht Ruhe und Frieden,

es gibt keinen Schmerz mehr

und alles was einmal war, ist nicht mehr.

Nur der Gedanke, dass es dir hier gut geht und das du so sein kannst,

wie in jungen Jahren, begleitet dich hierher.

Viele haben in dieses Land gefunden und sie warten geduldig jeden Tag,

aber noch ist es nicht so weit und das wissen sie auch

und so nähren sie deine Gedanken und deine Träume mit der Erinnerung an sie.

Noch musst du weinen, aber das ist auch ok, denn so kann das Land wachsen und

zu einem wunderschönen Ort werden, denn es werden ja noch Viele dorthin finden.

Und irgendwann, wenn du nicht vergessen hast,

aber dein Herz nicht mehr so weh tut, wie am Anfang,

siehst du den Regenbogen, wie er in allen Farben schimmert und du kannst dir sagen,

was kann es Schöneres geben, als von seinen Strahlen

in das Land ohne Namen begleitet zu werden

und dann endlich ist es gut.

A. Schmiemann

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Hallo Marina,

mach Dir keine Vorwürfe. Du warst sicher nicht zu streng mit Spiky, für (die meisten) Hunde ist es doch schön, wenn sie sich ihrem Rudelchef unterordnen dürfen. Ich bin mir sicher, dass er bei Euch ein schönes Leben hatte und es tut mir leid, dass er nur so kurz bei Euch bleiben konnte :(

Liebe Grüße,

Marty

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Oh je, nun sitze ich hier und weine. Liebe Marina, es tut mir schrecklich leid um Euren kleinen Spiky. Alles Gute für Dich und Deinen Mann.

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Mir laufen auch die Tränen!

Es tut mir so leid für euch!

Vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass Spiky jetzt sicherlich bei Timi ist

und ihr euch alle wiedersehen werdet!

Ich wünsche euch viel Kraft für diese schwere Zeit!

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Mein herzlichstes Beileid :(

Deine Geschichte hat mich sehr berührt...

Ich wünsche dir/euch alles Liebe und alle Kraft der Welt...

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Liebe Marina,

als erstes Herzlich Willkommen bei uns.

Mir laufen auch die Träne, es erinnerte mich an meinem Dobi, den ich letztes Jahr gehen lassen musste, er litt so unter seiner Epi :heul: :heul: :heul:

Ich wünsche ihm eine Gute Reise, dem kleinen Spatz.

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Oh.das tut mir sehr leid für Euch,mir stehen auch grad die Tränen.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Dir,kleiner Spiky,wünsche ich eine Gute Reise ins Regenbogenland.

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