Habe ich mich etwa falsch verhalten?

[Lemmy]

Ich mach mich mal unbeliebt: Beagle sind nur sehr selten sicher ohne Leine im Feld zu führen. Entweder sie sind TOP erzogen, was echt harte Arbeit ist, oder man hat ein seltenes Exemplar ohne großen Jagdtrieb.

Super, wenn Paula bei nem Kaninchen DICH gewählt hat und nicht das Karnickel - aber bitte verlass dich nicht drauf. Beagle jagen für ihr Leben gerne, und sich selber interessanter zu machen als Wild ist schwer.

Am Besten geht das langfristig über Suchspiele, denn Beagle sind absolute Nasenhunde. Weißt du sicherlich auch Stöckchen ist nach meiner Erfahrung nur ganz selten ein interessantes Spiel, aber wenn Paula darauf reagiert - prima!

Wenn mein Hund buddelt und nicht sofort kommt (auf der einen Wiese wo ich ihn sicher ableinen kann), dann geh ich. Wie gesagt, diese Wiese ist sicher, dh er weiß auch wo er mich abfangen kann. Lemmy und ich haben eine Abmachung was buddeln angeht:

Ich sag ihm bescheid, wenn ich gehe und er kommt, wenn er fertig ist mit Graben. Das kann schon mal dauern

Aber das ist MEIN Hund, bei dem geht das, denn wenn er dann hinter mir herrennt, dann ist nur noch "Frauchen finden!" interessant und er rennt auch an anderen Hunden vorbei, ohne zu gucken.

Außerdem kommt er sonst, außer beim Buddeln, sehr zuverlässig.

Bei nem anderen Hund würde ich auch definitiv anders arbeiten.

[Mirot]

Beagle=Jaghund

=> Schleppleine und so weiter machen

[gast]

Ich lese hier immer wieder, dass man sich für den Hund interessant machen soll (Hüpfen, Quieken, sich zum Affen machten etc.)

Ich kann dem irgendwie nicht folgen! Wieso muss ich mich derart "verstellen", damit mein Hund sich bequemt, zu mir zu kommen???

Sorry, aber sollte der Hund nicht auf den Rückruf reagieren, weil man eine Beziehung aufgebaut hat, in welcher die Rollen klar verteilt sind? Dann braucht man auch kein Theater machen...

[Mirot]

Huhu,

es kommt auf den Charakter an, manche sind triebiger, manche nicht, daran liegts und Junghunde haben ihre Phasen, insbesondere wenn die Anlagen eh schon da sind, sehr stark auf Bewegungsreize zu reagieren.

Man man sich also nicht zum Affen, denn Prävention ist immer noch besser als Heilen.

[mialour]

Steffi

Ich kann mich dem nur anschließen.

Der Stock und das "interessant machen" war in dem Moment eine Möglichkeit, die zufällig funktioniert hat- eine Option eben.

Der Hund hat die Wahl ob er deiner Aufforderung nachkommt oder aber auch nicht.

Glück also, dass heute das Mauseloch nicht so spannend war, wie der Stock- morgen ist das vllt. wieder anders und wie es dann bei einem Reh aussieht wieder eine andere Frage.

Wenn mein Hund mit etwas beschäftigt ist und nicht reagiert, hat er keine Entscheidungsmöglichkeiten mehr.

Es gibt nur: "Jetzt sofort".

Wenn dein Hund einem Reh hinterherjagt und auf dem direkten Weg auf die Bundesstraße ist, hilft dir dein Stock und sonstiges Herumgehampel herzlich wenig.

Also wie sooft erwähnt:

In dem Fall SL ran und Hund klarmachen, dass das, was er da gerade tun, jetzt vorbei ist.

[gast]

Ich hätte den Stock auch benutzt....zum werfen....

Mit einem ordentlichen Rums neben den Hund, danach eine Ansage und weiter gehts an meiner Seite.

Gerade für mich kam "zum Affen machen" nie in Frage, weil ich für sowas gar nicht der Typ bin. Ich müsste mich extrem verstellen um noch zu grinsen wenn (zB) Luna mich gerade ignoriert.

Mein "Hier" ist keine Bitte, mein "Hier" ist ein befehl der im Zweifelsfall ihr Leben rettet... (nur weiß sie das leider nicht).

[gast]

@mialour/tinnu:

Schön, dass ich mit meiner Meinung alleine da stehe. In den meisten Welpenschulen wird den Haltern schon vermittelt, dass sie sich für den Welpen interessant machen sollen (klatschen, quietschen, laufen, Leckerli schwenken etc).

Aber woher kommt diese häufige Meinung? Sind wir nicht mehr in der Lage, dem Sicherheit und Vertrauen zu bieten, sodass er sich quasi von selbst an uns orientiert, ohne dass wir uns so "anstellen" müssen? Na ja...ich muss ja nicht alles verstehen

Und außerdem nützt das ganze Theater nix mehr, wenn es wirklich "brenzlig" wird:

Wenn dein Hund einem Reh hinterherjagt und auf dem direkten Weg auf die Bundesstraße ist, hilft dir dein Stock und sonstiges Herumgehampel herzlich wenig.

Dann lieber so:

Ich hätte den Stock auch benutzt....zum werfen....Mit einem ordentlichen Rums neben den Hund, danach eine Ansage und weiter gehts an meiner Seite.

[gast]

Edit: So muss es heißen

@mialour/tinnu:Schön, dass ich mit meiner Meinung NICHT alleine da stehe.

[Lemmy]

Ich denke, das "zum Affen machen" macht schon Sinn, besonders bei Welpen, die ja oft einfach mal herumtrödeln und vergessen, wo sie sich befinden

Wobei das man vielleicht nicht übertreiben muss

Zunächst macht man mit hoher Stimme und einem Klatschen oder Schnalzen den Hund auf sich aufmerksam, hockt sich hin und freut sich wie Bolle, wenn Hundi kommt. So würde ich einen guten "Komm"-Aufbau sehen.

Denn zunächst soll Hundi ja lernen, dass es fein ist bei Frauchen, und "Komm" nicht immer nur "Du kommst jetzt an die Leine und wir gehen, Spaß ist vorbei" bedeutet.

Was viele allerdings vergessen ist, einen Unterschied zu machen zwischen "Ich mach auf mich aufmerksam und mache das Kommen zu was Gutem" und "Mein Hund verarscht mich - und ist der Ruf erst ruiniert, dann tanzt es sich ganz ungeniert"

Und ein Erwachsener Hund, der den Befehl zumindest irgendwann mal erlernt hat, braucht definitv keine Hüpfeinlagen. Allerdings sehe ich kein Problem darin, bei einem sofortigen, prompten und vielleicht sogar unerwartet schnellen Kommen den Hund zu belohnen - Keks oder Ball oder Streicheln und kurzes Spiel mit Herrchen/Frauchen.

Nur: Da ist eben wieder die Frage, wie es die Hundeschule vermittelt, bzw wie viel Ahnung der Trainer wirklich hat. Denn ein Hund, der mich ignoriert, bekommt von mir Ärger und keinen Tanz.

(Ja, auch wenn ich eher locker bei Lemmy beim Buddeln bin - in anderen Situationen hat er gefälligst gleich zu kommen!)

Wenn Lemmy mich verarscht (beliebt: ich rufe, er dreht sich zu mir, geht an einen Baum, pisst und kommt dann ) fliegt meine Leine. Meistens reicht auch schon ein drohendes Leinenrasseln, aber manchmal muss ich doch noch werfen.

[JU Lia]

Old Hemp, du stehst nicht alleine mit deiner Meinung da.

man sollte möglichst interessant genug für seinen Hund sein,

dass er nach einem schaut, insbesondere dann, wenn es interessante Außenreize gibt.

da erwarte ich von meinen Hunden eine Art Rückfrage, wenn es spannend wird,

oder Gehorsam.

wenn das ohne Leine noch nicht klappt, bleibt sie eben dran.

zum Affen machen ist vielleicht eine Möglichkeit, so habe ich es damals bei unserem Charly auch gelernt (es hat auch funktioniert, aber ich habe meinen Hund quasi drauf reduziert, ihn auf Spielchen zu konditionieren und das ist bei einem Border-Mix eher sehr ungerecht)

aus heutiger Sicht halte ich das für unnötig und Quatsch oder sogar ungerecht.

wir sind nicht ehrlich, machen dem Hund was vor und wir puschen die Hunde damit unnötig.

die merken doch, dass mit uns was nicht stimmt und nehmen uns im Zweifel gar nicht ernst.

wenn ich Lust habe mit meinen Hunden zu spielen oder ausgelassen zu sein,

dann muss ich ja nicht auf ein Reh oder ein Mauseloch warten.

Jahrhunderte haben Menschen Hunde geführt, als Wach-Schutz-Jagd-oder Hütehunde.

ich glaube nicht, durch Leckerchen oder sich zum Affen machen.

das ging auch ohne.

irgendwie verfehlen wir heutzutage etwas denn Sinn oder das Gefühl für unsere Tiere.

es stellt sich doch auch kein Bauer vor seine Kuh und macht sich zum Clown

nur um sie von der Weide zu holen, auch wenn sie gerade lieber weiter grasen würde.

wer weiß, vielleicht kommt das auch noch irgendwann.