Junghund/Welpe bellt alles an

[Lemmy]

Hallo buccalino

Ich habe erstmal ein paar Fragen diesbezüglich, da es immer sehr drauf ankommt, wo und wann und wie die Hunde reagieren und vor allem, wie DU reagierst

-Was passiert, wenn du ihn absitzen lässt? Ist er aufmerksam zu dir oder ignoriert er dich? Führt er den Befehl aus? Wenn er sitzt, schaut er dich dann kurz an und bellt dann weiter, oder bellt er ohne anschauen weiter?

-Was machst du, wenn er bellt?

-Redest du viel mit ihm? Oder nur das nötigste?

-Wie verhält er sich, wenn er die anderen Hunde anbellt? Ist es mehr eine Aufforderung mitzuspielen, oder steht er rum und bellt?

Wäre schön, wenn du die Fragen beantworten kannst, vielleicht kann man sich dann ein besseres Bild machen

[gast]

Also ich habe die Erfahrung mit meinen Junghunden gemacht, dass der eine oder andere zwischen 4-7 Monate schon mal von heute auf morgen Unsicherheit draußen gezeigt hat und plötzlich Dinge anbellte (komische Müllsäcke, aber auch mal Menschen) die sonst überhaupt nicht interessiert haben.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass das mit dem Erwachsenwerden zusammenhängt, habe versucht nicht zu viel Gewese darum zu machen und Sicherheit zu vermitteln (zum Beispiel in dem ich den Hund ruhig hinter mich genommen habe und ohne Kommentar und ruhig am Monster vorbei bin). Waren wirklich immer nur Phasen, meist ab dem 4. Monat und in wenigen Wochen war der Spuk vorbei.

[steffen]

Also ich habe die Erfahrung mit meinen Junghunden gemacht, dass der eine oder andere zwischen 4-7 Monate schon mal von heute auf morgen Unsicherheit draußen gezeigt hat und plötzlich Dinge anbellte (komische Müllsäcke, aber auch mal Menschen) die sonst überhaupt nicht interessiert haben.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass das mit dem Erwachsenwerden zusammenhängt, habe versucht nicht zu viel Gewese darum zu machen und Sicherheit zu vermitteln (zum Beispiel in dem ich den Hund ruhig hinter mich genommen habe und ohne Kommentar und ruhig am Monster vorbei bin). Waren wirklich immer nur Phasen, meist ab dem 4. Monat und in wenigen Wochen war der Spuk vorbei.

http://www.polar-chat.de/topic.php?id=68837&goto=1447101

[gast]

also ersteinmal ist es bei einem "reinrassigen" mischling schwierig zu sagen, was in ihm steckt. wir sind nun auch keine absoluten hundelaien, die sich naiv in das abenteuer hund gestürzt haben.

nun aber zu den ernst gemeinten nachfragen: zuerst habe ich den fehler gemacht und versucht ihn mit "ruhig" vom bellen abzuhalten. Da hat er sich hinter mich gestellt ,an der Leine gezogen und gekläfft was das zeug hält. Nun bin ich dazu übergegangen das bellen zu ignorieren und ihn nur "sitzt! machen zu lassen. dann hört er kurz auf - setzt sich hin, schaut mich an und bellt dann weiter. nach gewisser zeit beruhigt er sich. Wie gesagt, das Verhalten legt er auch noch nicht besonders lange an den Tag, aber bevor er eine Macke entwickelt, wollte ich auch mal andere meinungen dazu hören. In der Hundeschule wurde er dafür an den Ohren gezogen, was ich mir verbeten habe. viele gruesse Chrissie mit Buca

[gast]

An den Ohren gezogen? Ich glaube dem Trainer hätte ich die Ohren lang gezogen und die würden mich nie mehr wieder sehen.

[gast]

das war auch unsere erste und einzige stunde in dieser HS. danach war er gestresst und wollte nur noch weg. so schnell ist er nie wieder von einem hundeplatz gerannt. ich wusste das es früher so gemacht wurde aber heute??

naja es gibt halt auch noch verstaubte HS und wir mussten gleich an eine geraten. danch ist mir noch so ein typ über den weg gelaufen (buca war da gerade 16 wochen alt) der mir den " guten" tip gegeben hat dem hund auf die hinterläufe zu treten damit er gehorcht, bei ihm im verein ist das normal, auch den gehorsam mit elktrohalsbänder zu trainieren könnte er nur empfehlen. ich war leicht geschockt. kein wunder das sein hund nur mit hängendem kopf neben ihm geht, während alle anderen herumtoben.

ich glaub mit viel geduld und ignorieren werden wir bei buca schon auf dem richtigen weg sein.

vielen dank nochmal lg chrissie mit buca

[Lemmy]

Hallo nochmal

Danke für die Ausführungen, ich frag nochmal weiter

- Wenn dein Hund bei "Sitz" kurz ruhig ist, wie reagierst du dann auf ihn?

- schaust du den Hund an, oder das, was er anbellt?

- verstehe ich das richtig, dass du mit Buca, sobald er(sie?) bellt an der Stelle, an der ihr vorher wart sitzen bleibt? Oder geht ihr ein Stück weg? Wenn ihr geht, bellt er dann weiter? Gibt es eine Entfernung, ab der er dann von sich aus aufhört?

-Redest du viel mit ihm? Oder nur das nötigste?

-Wie verhält er sich, wenn er die anderen Hunde anbellt? Ist es mehr eine Aufforderung mitzuspielen, oder steht er rum und bellt?

Ich frage das nicht, weil ich dich nerven will oder so

Ich versuche, möglichst genau zu erkennen - so genau wie das eben geht - wie dein Hund wan reagiert. Denn bellen ist nicht gleich bellen.

Zum Beispiel könnte das kurzfristige Anschauen, wenn du ihn sitzen lässt bedeuten, dass er sich Zustimmung holt bei dir. In dem Fall liegt also das Problem darin, dass dein Hund und du aneinander vorbeireden, also du etwas willst von ihm (ruhig bleiben), der Hund aber versteht er soll etwas anderes tun (Menschen/Hunde anbellen).

Das muss nicht sein, es kann ja durchaus sein, dass dein Hund wirklich nur grade eine Phase durchmacht und es sich von alleine gibt. Aber wie du sagst, wenn es sich nicht von alleine gibt, dann wäre es ja dumm, nicht schon jetzt dran zu arbeiten

Da ich den Hund nicht sehe, keiner hier, kann man diese Fragen aber nur dann einigermaßen klären, indem man genaue Informationen bekommt.

Einen netten Nebeneffekt hat das Ganze: der Halter beobachtet stärker den Hund, um die Fragen zu beantworten, für sich oder andere ist ja erstmal egal.

Und dabei bekommt man viel mehr mit, als man es sonst täte.

Ignorieren ist sicher kein schlechter Weg, viel zu oft (hab ich auch getan) macht man einfach zu viel, und der Hund versteht nur noch Bahnhof

Mein Hund ist ein echter Kläffer, allerdings nicht so wie du es beschreibst. Er ist eher ruhig im Freien, wenn er bellt, dann aus Stress. Regt er sich auf, muss er Dampf ablassen, und das macht er über lautes, nervendes Kläffen ohne ein festes Ziel zu haben.

Bei DEM Hund ist es wichtig, ihn runter zu fahren, das Stresslevel zu reduzieren. Was du bisher beschreibst ist eine andere Baustelle, denn dein Hund hat ja anscheinend ein festes Ziel, das er anbellt.

Ausserdem: Erstmal finde ich es egal, was in deinem Hund steckt. Auch ein Spitz kann das Bellen sein lassen, wenn man hart dran arbeitet. Zunächst mal hast du einen Hund bei dir, und keine Rasse

[gast]

hallihallöchen, ich musste erst mal mit dem lütten raus und ihn genau beobachten, wie das draußen so abläuft ( und mich natürlich auch ) . am anfang habe ich auf ihn eingeredet, eas zur folge hatte, dass es sich so richtig schön aufgeschaukelt hatte, einer versuchte lauter zu sein als der andere. nicht sehr effektiv. nun lass ich ihn seit ein paar tagen absitzen und ignorier ihn ( aus den augenwinkeln behalte ich ihn aber schon im blick damit er nicht unvorbereitet anzieht ). mit freunden und bekannten habe ich nun abgesprochen dass sie ihn auch keines blickes würdigen, wenn er so ein theater macht sondern nur auf mich zukommen und wir uns wie immer begrüßen ( umarmung etc inklusive ), Buca bellt dann auch, geht hinter mich, stürzt dann wieder bellend auf die leute zu und ich lasse ihn dann liegen. meistens tut er das dann auch grummeln und liegt dann ca 1 m von mir entfernt ( immer an der leine ). kommt dann noch jemand hinzu dann geht es wieder von vorne los, aber der erste wird dann in Ruhe gelassen.

es gibt auch einen unterschied zwischen tag und abends, abends lässt er sich nicht so beruhigen und bellt so lange weiter bis das "opfer" ausser sichtweite ist. tagsüber reichen 5-6 meter. anders wenn er frei ist, dann hält er einen sicherheitsabstand zu "Fremden" und beruhigt sich wesentlich schneller. er lässt sich auch sehr selten von anderen menschen ausser seiner familie anfassen. das hat er schon mit 12 wochen nicht getan. die anderen brauchen viel zeit wenn er vertrauen fassen soll und bei ihnen ankommt. selbst bei engen bekannten ist es so, dass er immer ausweicht, wenn sie ihm zu nahe kommen. mit kindern dagegen hat er keine probleme. mein sohn und seine freunde findet er einfach nur toll.

bei anderen hunden bellt er aus aufgeregtheit und freude, er hüpft auf sie zu, legt sich hin, wartet auf eine reaktion und beim spiel beginnt er dann irgendwann an ganz hell zu bellen ( wie früher als welpe). wir kennen zum glück viele hundebesitzer deren hunde sich davon nicht irritieren lassen und normal weiterspielen. an der leine schaut es auch da etwas anders aus, bei einigen winselt und fiept er, und bei anderen ist das bellen viel dunkler als sonst. er pöbelt auch mit vorliebe jüngere und größere hunde an ( größenwahn?). bisher hatte er aber noch keinen größeren zusammenstoß, weil er sich dann doch rechtzeitig unterwirft oder schutz zwischen meinen beinen such - von wo man vortrefflich kläffen kann.

hat der ander dann kein interesse mehr,dann rennt meiner hinter ihm her und und kläfft die ganze zeit. ich wechsle dann die richtung und pfeif ihn heran, er folgt zum glück zu 99,9% :

zur zeit ist er aber sowieso durch den wind weil er wegen einer Knochenhautentzündung nur an der leine laufen darf und auch toben ist verboten worden.

ich hoff ich hab die fragen alle beantwortet, sonst noch mal weiterbohren.

lg aus hamburg chrissie mit buca

[Lemmy]

Hi

Das ist schon sehr ausführlich, danke

Dass du ihn nicht mehr "beruhigst" ist schon mal der richtigere Weg. Meist hat das nämlich - wie du ja merktest - die gegenteilige Wirkung.

Ignorieren scheint ihn aber auch nicht wirklich zu interessieren

Mein Vorschlag wäre, ihn mal etwas konkreter in seine Grenzen zu weisen, denn nach Angst hört sich das nicht an, jedenfalls nicht komplett.

Mein Mittel der Wahl wäre, ihn körpersprachlich zu bedrängen. Soll heissen, wenn er Theater macht, dann geh frontal, mit gespannter Körperhaltung, auf ihn zu und schieb ihn - muss nicht direkter Kontakt sein, viele Hunde gehen schon rückwärts, wenn du ihnen zu nahe kommst - zurück. Und zwar so lange, bis er DICH ansieht und das Pöbeln einstellt.

Ist er ruhig, geh wieder ein Stück weg. Bellt er wieder, gleiches Spiel.

Ziel ist, ihm EINDEUTIG klar zu machen, dass DU das regelst, und dass du bestimmts, wen du begrüßt.

Ist er ruhig, dann begrüße dein Freunde. Ganz entspannt dabei (weswegen eine gestellte Übung besser ist, als eine tatsächliche, spontane Situation, zumindest am Anfang) sein, keine Hektik.

Wenn das mein Hund wäre, würde ich während des Abdrängens noch "Kscht" machen, als Lautäusserung damit ich später dann das "kscht" verwenden kann, ohne ihn sofort körperlich einzuschränken.

Gleiche Methode, ohne die Begrüßung wäre dann mit anderen Hunden zu verwenden, zumindest wenn er an der Leine ist.

hm, ich versuche hier, dir ein wenig die "Hundeformel" klar zu machen, aber ich denke, es wäre sehr viel sinnvoller, wenn du dir diesen Link hier mal durchliest.

Ist lang, und sehr theoretisch, aber ich finde sehr verständlich beschrieben.

Es ist nicht exakt dein Thema, aber eben eine Art Werkzeug, das du benutzen kannst um die Situationen zu händeln.

Vielleicht kommen hier auch noch andere Ideen.

PS: Herzlich willkommen hier, übrigens

PPS: es wäre schön, wenn du auch Groß-und Kleinschreibung benutzen würdest. Die Texte lesen sich einfach leichter dann

[gast]

Vielen lieben Dank für deine rasche Antwort und den Hinweis auf den Link.

Dann werde ich und Buca mal ein wenig auf den Prüfstand stellen und alles noch ein wenig genauer beobachten. Auch das mit der körperlichen Präsenz hört sich für mich einleuchtens an, weil ich auch schon bemerkt habe das er diese nicht mag. Zum Üben müssen dann am Wochenende unsere Freunde abwechselnd herhalten müssen. Da wir jedes Wochenende auf dem Campingplatz sind, habe ich genügend Auswahl.

Es muss doch möglich sein ihn wieder in die richtige Richtung zu schubsen. Vorher gab es doch auch nicht diese Probleme. Aber ich glaube mal wieder ist das Problem am anderen Ende der Leine.

Also arbeite ich weiter an mir und dem Lütten, und bin guter Hoffnung das wir das hinbekommt. Wie sagt man so schön: mit Geduld und Spucke...

LG Chrissie mit Buca