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Golden Retriever oder Hovawart als Ersthund?


Vedad

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Bärenkind

Huhu, habe einige Erfahrungen mit Retriever in Not, da unsere erste Vorsitzende vom Hundeverein Pflegestelle ist.

Dort kommen Hunde quer Beet durch. Es sind teilweise Hunde aus aufgelösten "Zuchtfabriken", also ausgebeutete Zuchthündinnen und Deckrüden. Manchmal sind die noch recht jung, manchmal sind sie gestört, manchmal auch krank. Aber es gibt auch Hunde, die dort von Privat vermittelt werden, weil sich z.B. die Lebensumstände irgendwo drastisch ändern, Trennungen, Todesfälle etc.

Eine Zuchthündin aus einer belgischen "Fabrik" habe ich mal eine Zeit lang beobachten dürfen, die hat sich innerhalb kürzester Zeit toll entwickelt.

Da ich selbst Hovawart-Fan und auch Halterin eines Hovawartes bin, würde ich von ihm nicht unbedingt grundsätzlich Hundeanfängern abraten, aber sehr vielen Menschen generell, auch Hundeerfahrenen, keinen von ihnen verkaufen.

Für einen klassischen Hovawart braucht man ein sehr gesundes Maß an Selbstbewusstsein, Autorität und Durchsetzungsfähigkeit gepaart mit Einfühlungvermögen und Geduld. Je nach dem, aus welchen Linien man kauft, verzeiht er einem auch eine Menge Fehler, aber die Kooperationsbereitschaft wächst beim Hovi nicht auf Bäumen.

Die meisten Golden Retriever, wobei es mich echt schüttelt, wenn man die beiden Rassen miteinander vergleicht, sind insgesamt erheblich führiger. Klar, es gibt Dickschädel unter ihnen, deren Rassebeschreibung beim Will to Please nur schwarze Seiten stehen hat, aber ein Standardhovi ist mit Sicherheit nicht einfacher.

Grad jetzt in den Sommerferien treffe ich in Cuxhaven wieder viele Touristen mit Hovis. Man sieht viele von ihnen mit Stachelhalsband. Da ich diese Menschen immer anquatsche, höre ich sehr oft, dass sie ihm anders nicht Herr werden. Das finde ich traurig, aber es spiegelt die Hilflosigkeit wider.

Auf den Zuchtveranstaltungen, die ich bisher besuchte, sah ich nur wenige Hovawarthalter, die einen wirklich gut geführten und gut erzogenen Hund an ihrer Seite hatten. Da kam einer auf 30.

Bei Goldies sehe ich extrem viele "so halb erzogene" Hunde. Die kommen oft bis zu einem gewissen Stand, mehr wird es dann halt nicht, aber jeder weiß ja eh "die tun alle nix" ;) . So gehen eben auch viele Halter an die Sache ran, daher kommt da oft nicht viel raus, aber sie bekommen wirklich erheblich seltener Probleme, weil der Goldie halt unerzogenerweise zu anderen Menschen hin rennt und sie vielleicht mal schmutzig macht vor Freude. Beim Hovi kommt es im unerzogenen Fall eher zu äußerst unangenehmen Übergriffen durch die genetisch bedingte Schutzmotivation.

Wenn Du einen Goldie-Welpen ins Auge fasst, so schließe ich mich an, suche Dir eine gute Zucht innerhalb des VDH.

In Punkto Tierheim oder nicht... Not-Organisation oder Züchter... Das muss wirklich jeder selbst entscheiden. Als Mensch, der früher immer Hunde anderer Menschen hatte und heute mit Hunden anderer Menschen arbeitet, habe ich für mich irgendwann mal entschieden, dass ich mir das Recht raus nehme, mir einen Hund an die Seite zu holen, der nur meine Macken hat. Also die Macken, die ich ihm anerzogen habe ;) .

Würde ich nicht mit Hunden arbeiten, hätte ich vermutlich andere Ansprüche an meinen Hund, dann wäre ich vielleicht auch Gebrauchthundehalter geblieben...

Wünsche Dir ein glückliches Händchen für die richtige Entscheidung!

LG Anja

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Svenjahund
Ich würde gerade als Anfänger keinen Welpen nehmen, und schon dreimal nicht, wenn man sich da nicht wirklich reinknien möchte.

Ich verstehe das nicht, es gibt so viele tolle Hunde in den Tierheimen... Da weiß man doch viel besser, was man bekommt! Man kann den Hund kennenlernen und sich genau den Herzenshund aussuchen, den man haben möchte. Das ist doch toll! Diesen Schritt bereut kaum einer, wirklich!

Es muss natürlich ein Tierheim sein, in dem man sich gut beraten fühlt.

Hi,

habe mich jetzt auch mal so grob durch alle Beiträge gewühlt. Die obige Aussage von Kerstin kann ich auch nur bestätigen! Ein Tierheimhund geht selten schief wenn man gut aussucht und man weiss meistens auf was man sich einlässt.

Ein alter Hund wie auch ein Welpe machen Arbeit, nur ganz unterschiedliche Arbeit, ein Welpe braucht eben von Grund auf Erziehung, muss durch die Stubenreinheit, die Pubertät etc., das ist stressig...ein älter Hund kann oft schon einiges, ist sozialisiet etc. aber hat vielleicht die eine oder andere kleine Macke (und damit meine ich jetzt nix negatives wie Aggression etc., sondern halt Eigenarten oder vielleicht hat er ein paar Sachen vergessen, muss sich erst wieder an eine Wohnung, Auto etc gewöhnen), die man abgewöhnen muss.

Beides macht Arbeit! Du musst nur entscheiden welche Arbeit Du lieber magst. ;)

Ich traue Dir mit Hilfe von Hundeschule und ein bisschen Literatur beides zu, da Du wirklich einen verantwortungsbewussten Eindruck machst.

Aber informier Dich nochmal genauer über Deine Wunschrassen, denn da bist Du wohl echt noch ganz am Anfang.

Und ich finde einige Kommentare hier bezüglich der Rassen haben Dich vielleicht noch etwas mehr verwirrt. ;) So ist zumindest mein Eindruck.

Dein Vorstellung vom "bewachen" kann so ziemlich jede Hugnderasse erfüllen, habe hier in der Nachbarschaft bei Labrador Retriever und die schlagen auch an wenn ich am Gartenzaun vorbeigehe, ganz kurz und sind ansonsten ganz liebe, sozialisierte Hunde. Wenn er lediglich bisschen bellen soll dann braucht es dafür keine besondere Rasse mit Schutztrieb.

Was Du übrigens nicht machen solltest ist irgendwelche Rasse, die du mal kanntest also z.B. wie Du schreibst "Meine Tagesmutter hat einen Bodercollie...der liebste Hunde der Welt..." :) für Dich als gut zu idealisieren, denn nur weil grad zu diesem Menschen dieser Hund toll gepasst hat und sich deshalb so toll entwickelt hat, heisst es nicht, dass es für Dich der richtige ist und all die anderen Rassevertreter genauso sind. Okay?

Darüber mal nachdenken! Anfänger neigen nämlich oft dazu sich in Hunde zu verlieben und dann zu denken alle Hunde dieser Rasse sind so.

Ich habe hier in der Nähe z.B. einen Rottweiler wohnen der super-lieb ist, Kinder streicheln ihn, er ist Top-Erzogen, spielt auf seinem Grundstück...man könnte denken "Oh, Rottweiler...die tollsten Kinder-Hunde der Welt!" Dieser Hund ist aber einfach nur das Produkt toller Erziehung, Sozialisierung etc. und er hat Aufgaben die er braucht, daher fühlt er sich wohl. Und genauso kann sich bei Euch jeder Hund wohl fühlen wenn die Auslastung und Erziehung stimmt.

Um jetzt aber doch noch was zu den genannten Rassen zu sagen:

- Golden Retriever (wie auch Labradore) könnte ich mir für Euch vorstellen, wenn Du bereit bist den Hund auszulasten, Retriever gehen gerne schwimmen, Apportieren, Suchen etc.

- Hovi finde ich sehr gewagt, wäre mir der Schutztrieb zu hoch.

- Berner Sennenhund: Ich bin sehr großer Fan der Sennenhunderassen (habe einen Mix davon) und finde das sind gute Familienhunde. Auch die brauchen Erziehung, sind ansonsten ruhigere Vertreter (meiner Erfahrung nach) die Spaziergänge lieben, spielen etc. Und sie behalten gerne den Überblick über Haus & Hof.

- Bordercollie finde ich nicht sehr passend für Euch. Du klingst für mich einfach nicht nach einem Hütehundhalter. ;)

- Ich könnte mir einen Boxer für Euch noch gut vorstellen, wenn ihr mit dem auch mal was sportliches machen wollt, also toben, laufen, vielleicht bisschen am Rad mitnehmen etc. Ansonsten sind das auch recht liebe, genügsame Hunde.

- Ansonsten schau nochmal nach Tibetterrier, der erscheint mir auch passen.

Aber dennoch, wie schon mein Zitat am Anfang zeigt: Ich bin der Meinung das fast jeder seinen Familienhund im Tierheim oder Tierschutz (Pflegestelle, Vereine) finden kann. Geh da nochmal auf die Suche. Ihr findet bestimmt einen Hund der Euer Herz berührt! :)

LG, Svenja und Ramses

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es gibt auch Schäfer und Schäfer, allein zwischen Hochzucht und Leistungszucht liegen Welten..

Heißt aber, dass es auch 1A "Familienschäfer" gibt. ;) Hab selbst drei davon erleben dürfen und zwar von den angeblich so "scharfen" Ostschäfis. Bevor es mich gab, hatte die Verwandtschaft auch schon welche und - oh wunder, keiner hat ein Kind gefressen (davon gab's einige) oder auch nur mal böse angehustet. Alle waren wachsam, aber sobald einer aus der Familie das ok gegeben hat, dass der Besuch durch's Tor darf war alles in bester Ordnung. Da steckte natürlich auch Erziehung hinter, das ist klar.. aber wie haben die das früher nur gemacht? ;) Beide Eltern waren arbeiten und es ging trotzdem mit Kindern und Hund.

Also, vielleicht lohnt es sich für euch doch, euch mal näher mit dieser Rasse zu befassen? Bei dem "Anforderungsprofil", das Du nach einigem Überdenken hier nun zusammengestellt hast, fiel mir nämlich auch sofort der DSH ein. Die gibt's ja auch in langhaarig, falls es ein Flauschhund sein soll. :D

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hab ich jemals behauptet dass es keine Familienschäfer gibt? Klar gibt es sie.. ist wie mit jedem anderen Hund, macht macht ihn zur Waffe, er wird nicht als Waffe geboren..

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melle2885

@ Vedad: Ich habe gestern eine Info von einer Golden-Züchterin gelesen. Dabei musste ich direkt an dich denken.

Schau mal hier: http://www.nordic-history.de/abgabe-knud.html

Das ist ein lieber Golden Retriever Rüde von Mai 2010. Er stammt aus einer Zucht, die im Golden Retriever Club (VDH-anerkannt) registriert ist. Er wurde kürzlich wieder bei der Züchterin abgegeben. Er beherrscht bereits den Grundgehorsam und hat den Wesenstest erfolgreich bestanden. Da er aus einer Standardzucht stammt, könnte er für euch passend sein. Die Goldies aus der Standardzucht werden eher auf Familientauglichkeit gezüchtet, als auf Arbeit - was jedoch nicht bedeutet, dass es Couch Potatoes sind. Wenn so ein Standard-Goldie eine gute, konsequente Erziehung erfährt und an den täglichen Aktivitäten der Familie teilnehmen darf und man sich genug mit ihm beschäftigt - Spazierengehen, Fahrradfahren, Spielen, Futter verstecken, Spielzeug apportieren, etc. - dann kann man in so einem Goldie echt einen genialen Alltagsbegleiter finden. Vielleicht rufst du mal bei der Züchterin an und erkundigst dich. ;)

Ich denke, zu euren Anforderungen würde ein Golden Retriever aus einer Standardzucht im DRC oder GRC (beide VDH-anerkannt) sehr gut passen. Sollte es ein Welpe sein, setze dich doch mit ein paar Goldie-Züchtern aus dem DRC (oft Arbeitszuchten, die wären nichts für euch) oder besser aus dem GRC in Kontakt. Die sagen euch dann schon, ob ein Hund aus ihrer Zucht zu euch passen würde oder nicht. ;)

Auch um mal allgemein zu hören, ob ein Golden Retriever zu euch passen könnte, kannst du Goldie-Züchter kontaktieren. Hör doch einfach mal dort nach und besuch einen Züchter. Dann erfährst du viele Infos und kannst die Goldies mal live erleben. Danach lässt es sich wahrscheinlich einfacher entscheiden.

Zum Thema erwachsener Hund oder Welpe: Mit viel Engagement und ggf. dem Besuch einer Hundeschule kann auch ein Ersthundebesitzer mit einem Welpen klarkommen. Aber ihr müsst euch wirklich darüber im Klaren sein, dass das ein Wesen mit leerer Festplatte ist, die ihr noch mit Umweltprägung, Erziehung & Co. bespielen müsst. Der Welpe kann überhaupt nichts, wenn er zu euch kommt und muss alles von der Pieke auf lernen. Und gerade bei der Welpenprägung kann man viele Fehler machen, die unter Umständen nachher in unerwünschte Verhaltensweisen ausufern. Aber mit einer guten Zucht als Grundlage, viel Engagement, dem Besuch einer guten Hundeschule, vielleicht dem ein oder anderen Buch, einem hilfsbereiten Züchter und dem Rat hier im Forum (oder beim Goldie im Retriever-Freunde-Forum) kann man auch als Ersthund einen Welpen zu einem Traumhund bekommen.

Ihr müsst euch nur entscheiden: Wollt ihr euch die ganze Arbeit und den Stress, der gerade in der Pubertät auch beim liebsten Hund nicht zu unterschätzen ist, antun? Oder wollt ihr einen Hund, der schon die Pubertät hinter sich hat und ein wenig Grundgehorsam besitzt - so wie du es ursprünglich geschrieben hattest?

Ihr müsst also folgende Entscheidungen treffen:

1. Welpe oder älterer Hund?

2. Welche Charaktereigenschaften? (Das scheint ja bereits klar zu sein?)

3. Welche Rasse?

4. Zucht, Tierheim, Tierschutz, ...?

Aber ich muss nochmal erwähnen, dass ich es toll finde, dass ihr euch so viele Gedanken macht und nicht einfach drauf los rennt und einen Hund kauft. :klatsch:

EDIT:

Hab noch etwas vergessen.

Auch im Kennel "aus der Deichmühle" http://www.ausderdeichkuhle.de/ soll eine Hündin aus März 2010 abzugeben sein. Steht zwar nicht auf der Homepage, aber auf der Vereinsseite des GRC. ;)

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  • 1 Monat später...

Wird wohl nichts mehr. :( Meine Mutter wandert womöglich im Winter in die Türkei aus.

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Bärenkind

Huch... das ist ja ein großer Schritt. Und Du bleibst hier?

Finde ich total nett, dass Du Dich hier wieder gemeldet hast.

Trotzdem alles Gute für Dich. Es geht hundetechnisch vielleicht woanders auch ein Türchen für Dich auf. Man kann sich ja auch im Tierheim als Gassigeher oder wochenends bei Familien als Ausführer bewerben.

Mein Schwiegervater hat auch einige Menschen, die ihm den Hund auslasten, wenn er gesundheitlich nicht auf der Höhe ist.

LG Anja

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Hey Vedad!

Ich bin selbst häufig bei meinem Freund in Paderborn, wenn du Lust hast können wir uns ja mal treffen und du kannst mal mit uns und meinem Hund spazieren gehen (gut Ayla ist weder Hovi noch Golden, aber vlt hättest du ja mal Lust) :)

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